Alien: Covenant 4K UHD

Blu-ray Review

Alien Covenant Blu-ray Review Cover
20th Century Fox, 21.09.2017
Alien Covenant 4K UHD Blu-ray Review Cover
20th Century Fox, 21.09.2017

OT: Alien: Covenant


König aller Könige

Ridley Scotts lang ersehnte Fortsetzung von Prometheus – Dunkle Zeichen.

Inhalt

Das Jahr 2104: Die Mannschaft der USCSS Covenant erwacht verfrüht aus ihrem Cryoschlaf, weil das Raumschiff aufgrund einer Neutrino-Explosion in Turbulenzen geraten ist. An Bord sind neben der Crew noch 2000 schlafende Menschen und über 1000 Embryonen – einzig zu dem Zweck auf dem Schiff, auf einem erdähnlichen Planeten eine neue Kolonie zu gründen. Während der Reparaturarbeiten am Schiff empfängt die Mannschaft ein Signal aus einem nahegelegenen Sonnensystem, der einen bewohnbaren Planeten anbietet. Diesen könnte man in deutlich kürzerer Zeit erreichen, man müsste nicht einmal zurück in den Cryo-Schlaf. Gegen den Ratschlag des ersten Offiziers Daniels, die bei dem Unfall mit ihrem Captain auch den Partner verloren hat, beschließt Oram, der neue befehlshabende Mann an Bord, dem Himmelskörper einen Besuch abzustatten. Keine gute Idee, wie sich herausstellen soll, denn kaum auf der Oberfläche angekommen, infiltrieren seltsame Sporen den Körper zweier Mitglieder der Mannschaft und lassen ihn ihnen tödliche Alien-Babys heranwachsen. Die wiederum wachsen extrem schnell heran und töten weitere Männer. Es ist nur dem Auftauchen des Androiden David zu verdanken, der die Xenomorphen vertreiben kann, dass der Rest der Crew überlebt. Doch David ist keineswegs die Rettung für Oram, Daniels und alle anderen …

33 Jahre nachdem Ridley Scott zu dem Film zurückkehrte, der 1979 ein ganzes Subgenre auf den Weg brachte, erzählte uns der Regisseur 2012 in seinem Quasi-Prequel/Neubeginn Prometheus – Dunkle Zeichen die Geschichte von „den Erschaffern“, die durch Selbstopferung und einer sich daran anschließender Transformation von DNA neues Leben, neue Rassen zu schaffen in der Lage waren. Die Suche nach diesen Schöpfern war für Tycoon Peter Weyland die letzte Möglichkeit, seinen sicheren Tod eventuell noch abzuwenden. Doch die Expedition scheiterte gnadenlos. Einzig die Archäologin Elizabeth Shaw und der Androide David überlebten. Allerdings nicht, ohne eine neue Mutation eines Xenomorphen mit auf den Weg zu bringen. Scotts Rückkehr zum eigens begründeten Universum hinterließ Fans und Kritik einigermaßen gespalten. Für die Fans war zu wenig Alien drin und für die Kritik gerieten die philosophischen Ansätze zu kurz und wurden von teils ärgerlich schwachen Dialogen konterkariert. Einig war man sich allerdings (mal wieder) über das visuelle Design, welches erneut in Kooperation mit dem mittlerweile leider verstorbenen H.R. Giger entstand und das wiederum neuartige Ideen bereithielt. Trotz aller kontroversen Kritik an Prometheus war man gespannt, wie Ridley Scott seinen Neustart fortführen würde, waren doch eigentlich noch drei weitere Sequels geplant, bevor die Geschichte an den ursprünglichen Alien anschließen sollte. Mit Alien: Covenant (immerhin taucht die Kreatur damit wieder im Titel auf) ist nun der erste Teil vollbracht. Und, so viel darf verraten werden: Es gibt wieder mehr Aliens zu sehen.

Was der Regisseur in Covenant aber ebenfalls intensiviert hat, sind die philosophischen Fragen. Scott, der angibt, selbst nicht mehr an Gott zu glauben, nutzt nach eigenen Aussagen „die Leere des Alls“, um dort die großen Fragen der Schöpfung zu verorten. Dass er auch dieses Mal neue Fragen aufwirft und nicht alle alten umfassend beantwortet, kann man ihm ankreiden. Oder aber ein System dahinter vermuten. Denn während die einen dem Film anlasten, dass er erneut logische Ungereimtheiten offenbart (bspw.: Wo kommen die Eier im Raumschiff des Konstrukteurs aus dem 79er Alien her, wenn diese gar nicht für deren Erschaffung verantwortlich sind), sind andere Fragen, wie jene nach dem Grund, dass die Erschaffer die Menschheit wieder auslöschen wollen, nachdem sie sie zunächst auf den Weg gebracht haben, relativ schnell erklärt. Immerhin scheinen die Konstrukteure dann doch irgendwann begriffen zu haben, wie zerstörerisch ihre Kreation im Laufe der Zeit wurde. Es kann also beispielsweise schlicht Enttäuschung oder Vorsicht gewesen sein.
Eine weitere nicht von Scott beantwortete Frage ist hingegen praktisch das zentrale Element: Wenn die Konstrukteure die Menschen erschaffen haben, wer ist dann für deren Existenz verantwortlich? Dies dem Film vorzuwerfen, ist zu kurzsichtig, denn genau das ist es, was Scott unter der Oberfläche seines Horrorfilms anspricht: Wo ist der Ursprung der Existenz zu suchen, worin besteht der Sinn der Menschheit oder des Lebens? Scott beobachtet mit Prometheus und jetzt mit Alien: Covenant das menschliche Leben und dessen Existenz, stellt es zur Diskussion. Vielleicht geht er sogar soweit, die Menschen als die Aliens zu interpretieren, während er mit den Aliens die „perfekte“ Lebensform entwickelt. Viele warfen dem Regisseur vor, dass er die Rolle des Androiden David derart stark werden lässt. Doch die artifizielle Intelligenz und die damit einhergehende Distanz zu menschlichen Emotionen stellt David an die Spitze der Entwicklung. Die Konstrukteure haben die Menschen erschaffen, die Menschen haben David erschaffen. Nun richtet er über beide aus seinem logischen Überlegenheitsempfinden heraus und kreiert mit seiner Modifikation der Xenomorphen etwas, das noch emotionsloser und konsequenter ist als er selbst.

Filmisch gesehen beginnt Alien: Covenant bewusst dezent und nimmt sich glücklicherweise mehr Zeit, seine Figuren vorzustellen – und das, obwohl mit James Franco der neben Fassbender bekannteste Darsteller nicht mal einen Satz sagen darf, bevor der von ihm verkörperte Captain noch in der Cryo-Zelle verbrennt. Die Charakterzeichnung gerät dennoch deutlich besser als im direkten Vorgänger, dessen Figuren bis auf ein/zwei Ausnahmen vollkommen beliebig blieben. Natürlich ragt auch in Covenant David/Walter heraus. Fassbender, dessen Bandbreite an Charakteren unerschöpflich scheint, meistert die Doppelrolle, in der er beide Androiden unterschiedlicher Generation schlicht sensationell spielt, meisterlich gut. Ihm gelingt es einerseits den überheblich selbstsicheren David darzustellen wie auch den noch „jungfräulichen“ Walter. Die Begegnung beider, in der Walter von David das Flöte spielen lernt und das „neue Modell“ vom alten erfährt, was er während der vergangenen zehn Jahre für eine „göttliche Kraft“ entwickelt hat, sind schauspielerische und erzählerische Highlights. Mit Katherine Waterston (Phantastische Tierwesen …) ist außerdem eine Schauspielerin an Bord, die mit Ltd. Daniels eine adäquate Nachfolgerin von Ripley anbietet und die ihre Figur mit einer Tragödie starten lassen muss, was Raum für die größtmögliche Entwicklung macht.

Rein visuell macht Scott und seinem Production Department ohnehin niemand etwas vor. Schon das Intro im weißen Raum von Weyland ist ein Leckerbissen optischer Natur und die Weltraum-Sequenzen nehmen es locker mit den Sci-Fi-Hits der letzten Jahre auf. Ähnlich herausragend wie der von David „Nekropolis“ genannte Tempel, in dem er sich seit zehn Jahren verschanzt hat und der extrem düster, gleichzeitig aber von morbider Faszination ist. Was es mit diesem und den scheinbar verkohlten Leichten vor ihm zu tun hat, erfährt man in einer weiteren visuell einzigartigen Sequenz, in der schon das Design der Raumschiffe Glücksgefühle auslöst. Dazu passen natürlich die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen des Fjordland-Nationalparks in Neuseeland, der für die Außenszenen auf dem Planeten der Erschaffer genutzt wurde. War noch was? Ach ja, die Aliens. Wer Prometheus Blutleere vorwarf, darf nach einer Dreiviertelstunde aufatmen, denn was der erste Baby-Xenomorph anrichtet, reicht aus, um für einen ähnlichen Schockeffekt zu sorgen wie seinerzeit der aufplatzende Brustkorb von John Hurt. Hier hat man nicht nur gut getrickst, sondern auch durchaus Sinn für die Splatter-Fraktion an den Tag gelegt. Außerdem zeigt sich, dass Scott auch ziemlich gute Action inszenieren kann. Man mag kritisieren, dass sich die Aliens arg schnell durch das hohe Weizengras bewegen, aber der Angriff der beiden Xenomorphen ist ebenso brutal wie unmittelbar, wenn sie einem der Crewmitglieder den Kiefer halbieren und mit wahnwitziger Geschwindigkeit ihre Attacken starten.
Gut, ein bisschen Kritik muss dann doch noch möglich sein: Dass sich die Crewmitglieder bei der Landung auf dem Planeten und ihren ersten Erkundungen unfassbar dämlich verhalten, ist nicht übersehbar und ärgert. Für dumm muss man den Zuschauer nun wirklich nicht verkaufen. Das „ich muss mal austreten“ von Soldat Ledward kündigt nicht nur an, was passiert, sondern hat etwas von den strunzdummen Figuren in 80er-Jahre-Sci-Fi-Action-Streifen. Dass nun am Ende die Antwort auf die Herkunft der Aliens selbst gegeben wird, stört die einen, weil sie ihre ikonische Figur entmystifiziert sehen. Andere sehen darin aber die logische Konsequenz von Scotts Kosmos.

Bild- und Tonqualität BD

Die anfänglichen Aufnahmen im hell erleuchteten raum von Weyland liefern ein derart bestechend klares, scharfes und kontraststarkes Bild, dass es einem schon Angst und Bange werden kann. Das leichte hinzugefügte Korn lässt Alien: Covenant filmischer erscheinen als die komplett digitale Kette es vermuten lassen würde. Allerdings nimmt es zu keiner Zeit Überhand und wirkt stets echt. Die Schärfe in den Nahaufnahmen ist sensationell gut und offenbart jede Pore auf den Gesichtern von Fassbender und Pearce – selbst wenn die Hautalterungen auf dem Gesicht des Weyland-Darstellers hinzugeschminkt wurden. Den großartigen Kontrasteindruck wahrt der Film auch dann noch, wenn er sich ins All begibt und die Schwärze im Hintergrund für satte Kraft sorgt, während im Vordergrund helle Bereiche dynamisch erstrahlen. Farben wie die orangenen Anzüge der Crew stechen dennoch hervor und die Detailtiefe lässt gerade im Raumschiff die Anzeigen auch bis in den letzten Winkel praktisch ablesbar erscheinen. Sensationell ist auch die Ausgewogenheit der Schärfe, die sich absolut homogen über den gesamten Bildschirm verteilt und an keiner Stelle Randunschärfen zulässt. Die Tatsache, dass die Szenerie nach gut einer Stunde fast nur noch im Dunklen stattfindet, führt dazu, dass schon mal ganz leichte Durchzeichnungsprobleme bestehen. Hier und da könnte Schwarz auch noch ein bisschen mehr Punch haben.

Wie man es von Anbieter 20th Century Fox mittlerweile kennt, legt man den deutschen Ton auch bei Alien: Covenant wieder in regulärem dts ab, während die Originalsprache eine dts-HD-Master-Variante mit 7.1 Kanälen liefert. Allerdings schafft es der Anbieter in der Regel sehr gut, die Unterschiede zwischen komprimierter und unkomprimierter Fassung sehr gering zu halten. Und so ist es auch hier. Wer Differenzen im warmen Ton der Klavierklänge zu Beginn ausmacht, muss schon ein sehr feines Gehör haben. Auch die Stimmen werden klar und deutlich wiedergegeben, wobei die Original-Organe mehr Volumen haben. Wunderbar räumlich gerät die Stimme des Schiffscomputers, der erneut auf den Namen „Mutter“ hört. Ihre Sätze erklingen aus allen Lautsprechern und bewirken beinahe 3D-Sound ohne Höhenebene. Die dezente Filmmusik, die sich während der Eröffnungsszenen stark am Original orientiert, ertönt dazu wie ein leiser Teppich aus den Speakern. Absolut sensationell und gänsehauterregend sind die drastischen Auswirkungen der Neutrino-Explosion auf dem Schiff. Die Druckwelle wird förmlich ins Heimkino transportiert und aus allen Speakern zischt und brodelt es (ab 8’50). Richtig fies gerät die akustische Interferenz in Tennessees Helm, die so unmittelbar gerät, dass man sich fast die Ohren zuhalten möchte (22’15). Die regnerische Atmosphäre auf dem Planeten ist ein weiteres Highlight, wird aber auch von kleinen und feinen Geräuschen wie jenen der austretenden Sporen begleitet, die im Raum umherflirren zu scheinen (38’30). Ein weiteres echtes Pfund liefert dann die Explosion nach gut 50 Minuten, die sich in mehreren Detonationen entlädt und dabei ordentlich an Fahrt gewinnt (ab 50’50). Die klickenden Geräusche der Aliens selbst scheinen sich dazu schwerelos im Raum zu verteilen und sorgen mit größtmöglicher Direktionalität für gruselige Schauer auf dem Rücken des Zuschauers (72’40).

Bild- und Tonqualität UHD

Auch Alien: Covenant gehört zu den Filmen, die zwar komplett digital gedreht wurden (Arri-Alexa-Mini- und Arri-Alexa-XT-Kameras), deren Auflösung trotz 3,4K-Aufzeichnung aber schon beim Master nur auf 2K gesetzt wurde. Die VFX wurden ebenfalls nur mit 2K gerendert und das Digital-Intermediate wurde logischerweise ebenfalls auf diese Auflösung begrenzt. Die Ultra-HD basiert auf diesem 2K-DI und ist somit „nur“ hochskaliert. Bei der Schärfe und Detailfreude lässt sich deshalb nur sehr marginal ein Vorsprung feststellen. In Close-ups wirken Feinheiten auf Gesichtern (bspw. die Altersflecken, die man Guy Pearce ins Antlitz geschminkt hat) noch etwas konturierter und die anfängliche Großaufnahme von Fassbenders Auge zeigt in den Wimpern bessere Abstufungen (1’18). In den zahlreichen dunklen Szenen, die spätestens nach der Landung auf dem Planeten das Zepter übernehmen, wird es aber wirklich schwer, hier eine Unterschied zu sehen. Ein solcher ist dann vornehmlich aufgrund des integrierten HDR10 und des erweiterten Farbraums auszumachen. Die Farbgebung ist nicht nur intensiver, sondern auch ein wenig verändert. Wo die Blu-ray Gesichtstöne in hellen Momenten zu Beginn des Films eher leicht grünlich darstellte, ist die UHD nun kühler, wirkt technischer. Das passt vom Look her deutlich besser zum Film. Während der dunklen Szenen sind Details auf der Ultra-HD gerade noch gut erkennbar, versumpfen nicht aufgrund des satteren Schwarz. Man hat hier gerade noch die Kurve gekriegt, um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass man das Bild nur grundsätzlich abgedunkelt hat, um mehr Kontrast vorzugaukeln. Sehr schön geraten die feinen Farbtöne im tiefen Schwarz des Alls während des Titel-Vorspanns. Ein dezentes violett ist am rechten Bildrand zu erkennen, die Sterne funkeln abwechselnd rötlich, gelb oder auch hell weiß. Hier hat die UHD der Blu-ray deutlich die dynamischeren Spitzenwerte bei den hellen Sternenpunkten voraus. Ein wahrnehmbarer Unterschied zeigt sich auch bei den Rot-Tönen, wie man anhand der Screenshots unten sehen kann.
Geblieben ist natürlich die grundsätzlich vorzügliche Schärfe sowie der gnadenlos gute Kontrast. Wenn die Instrumente im Schiff vor dunklem Hintergrund leuchten, hat das schon Referenzcharakter (14’27). Ebenfalls erstaunlich gut sind die CGIs, die trotz ihres „nur“ 2K-Renderings größtenteils nicht weicher, sondern noch knackiger rüberkommen als über die Blu-ray (20’08).
Alien Covenant BD vs UHD Bildvergleich 1
Deutlich sichtbar bei der Blu-ray: Der Hang zum leichten Grünstich, der die Wand im Hintergrund einfärbt und das Gesicht ein wenig ungesund wirken lässt
Alien Covenant BD vs UHD Bildvergleich 2
Die UHD kommt mit dem technisch-kühleren Bild daher, was etwas besser zum Film passt. Bei der Auflösung fällt das Erkennen von Unterschieden schwer
Alien Covenant BD vs UHD Bildvergleich 7
Der erweiterte Farbraum ist naturgemäß vor allem bei Rottönen zu erkennen. Während die Blu-ray die Alarmleuchten eher mit oranger Farbgebung reproduziert …
Alien Covenant BD vs UHD Bildvergleich 8
… liefert die UHD das sattere, tiefere Rot. Auf diesem Screenshot scheinen Details im Dunklen etwas zu versumpfen, was im laufenden Bild allerdings weit weniger auffällt
Beim Sound von Alien: Covenant rüstet die UHD zumindest beim Originalton auf und erhält ein Upgrade auf Dolby Atmos (True-HD-Kern). Die deutsche Fassung bleibt mit der dts-Variante von der Blu-ray identisch. Die Atmos-Fassung klingt noch ein wenig feiner, was man anhand der extrem gut zu differenzierenden Dialoge zwischen David und Weyland hören kann. Während der Neutrino-Explosion kommen dann erstmals die Höhen-Speaker zum Einsatz, wenn sie aus den beiden hinteren der vier Deckenlautsprecher die unterschiedlichen Warnsirenen wiedergeben und aus den vorderen elektronische Funkengeräusche der defekten Geräte spratzeln. Diese Szene fängt den Zuschauer wunderbar inmitten des Geschehens ein (ab 9’00). Wenn mal keine Action vorherrscht, werden die 3D-Speaker einbezogen, um etwas mehr Atmosphäre zu schaffen. In den großen Hallen und Räumen wird etwas mehr Hall produziert, der Stimmen und Sounds noch etwas raumfüllender werden lässt. Und der Kommandoraum des Raumschiffs liefert direktionales Piepsen und elektronische Sounds von oben. Die Abkoppelung des Shuttles lässt ebenfalls Töne aus der Höhe wahrnehmen und die fiesen Störgeräusche, die Tennessee in seinem Helm hört, fächern sich nun ebenfalls auch noch auf die vier Höhen-Speaker auf. Auch MU-TH-URs sonore Stimme ertönt dreidimensionaler. Entgegen anderer Atmos-Filme, die zuletzt nur selten Gebrauch von der 3D-Ebene machten, gelingt Alien: Covenant hier eine beständigere Einbettung der Speaker – beispielsweise auch während des Regens auf dem Planeten nach der Ankunft der Crew oder in der großen Halle, in der David auf die Mannschaft trifft und die Tropfen unzählig von der Decke fallen (57’30). Und dann sind da ja noch die Klick- und Raspelgeräusche der Aliens, die nun ebenfalls auch von den 3D-Speakern kommen und für noch mehr Gänsehaut sorgen. Richtig heftig wird’s wenn David einen Genozid an den Erschaffern vornimmt und es von den rückwärtigen Höhenlautsprechern nur so rauscht (69’05) und wenn im Finale das Shuttle ständig herumwirbelt, wird auch das von oben satt unterstützt.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Alien: Covenant beginnt mit dem Audiokommentar von Ridley Scott und geht über zwölf entfallene und erweiterte Szenen hinüber zu den eigentlichen Featurettes. In „USCSS Covenant“, das in drei Bereiche aufgeteilt ist, „lernen wir den ganze neuen Walter kennen“ und dürfen in „Phobos“ lässt uns an den Tests teilnehmen, die man mit der Crew gemacht hat. „Das letzte Abendmal“, von Ridley Sohn Luke inszeniert, war schon im Vorfeld des Kinostarts zu begutachten. Wir sehen einer Party zu, die die Crew feiert, bevor es in den Cryoschlaf geht. Auch „Sector 87 – Planet 4“ wurde in drei Bereiche unterteilt und beginnt in „Der Übergang“ mit einer kurzen Zusammenfassung, wie Elizabeth und David nach der Zerstörung der Prometheus gemeinsam zurückkehrten und was David im Anschluss daran von den „Schöpfern“ lernte – auch dieser Kurzfilm war im Vorfeld schon im Internet zu sehen. In „Ankunft“ wird er dann selbst zum Erschaffer von Leben und wir sehen ihm bei seinen Experimenten zu. „Davids Malereien“ letztlich stellen Zeichnungen dar, die er während seiner Experimente gezeichnet haben soll. Während diese sechs Teilbereiche praktisch unbeantwortete Fragen aus dem Film klären und Puzzleteile hinzufügen, ist das vierteilige „Scotts Einblicke in die Produktion“ das eigentliche Making-of, in dem es um „Die Geschichte“ selbst, „Die Charaktere“, „Das Setting“ und „Die Kreaturen“ geht. Insgesamt läuft das Material eine gute Stunde und hält neben wirklich interessanten Einblicken vom Dreh die Information darüber bereit, was Scott wirklich noch an der Geschichte interessierte, die er vor 40 Jahren begann – nämlich die Frage: Wer hat diese Aliens erschaffen.

Fazit

Alien: Covenant wird die Fans spalten, wie es schon der Vorgänger tat. Dabei gelingen Scott eine bessere Charakterzeichnung, packendere Actionszenen und die Integration des Original-Alien-Designs. Klar: Der Auflösung der Herkunft der Aliens muss man folgen mögen. Aber dann erschließt sich tatsächlich ein ganz neuer, auch philosophischer Kosmos, der auch als Kritik auf Allmachtsfantasien gedeutet werden darf. Die UHD liefert gegenüber der Blu-ray das noch etwas stimmigere Bild und exklusiv einen englischen Atmos-Soundtrack, der zwar nicht vor direktionalen Höhen-Effekten wimmelt, den Film aber durch die Bank räumlicher gestaltet.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 90%
Bildqualität UHD: 90%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%

Tonqualität UHD (dt. Fassung): 85%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 90%

Bonusmaterial: 70%
Film: 80%

Anbieter: 20th Century Fox
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Katherine Waterston, Michael Fassbender, Danny McBride, Billy Crudup, Amy Seimetz, Demián Bichir, Alexander England, Jussie Smollett, Carmen Ejogo, Callie Hernandez, Guy Pearce, James Franco, Noomi Rapace
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-Kern): en // dts 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 122
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Nein (2K Digital Intermediate)
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: 20th Century Fox)
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Trailer zu Alien: Covenant

ALIEN: COVENANT | Trailer 1 | German HD

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Markus

Hallo und frohe Weihnachten!
Ich hätte mal eine Frage: Gibt es verschiedene Chargen dieser UHD? Ich habe mir sowohl von Prometheus als auch von Alien: Covenant die UHD gegönnt. Während sie bei Prometheus eine Steigerung gegenüber der BD darstellt, bin ich hier so enttäuscht, dass ich nach ca. 45 Min. die UHD gegen die BD getauscht hab. Der Grund: ein unfassbar schlechter Schwarzwert, der das Bild sehr flach erscheinen lässt. Das Weltall ist dermaßen grau, dass ich es nicht mehr ertragen konnte. Selbst Korrekturen über den TV oder Player (Philips 8102 und 900er Panasonic) brachten keine Verbesserung, zumindest nicht, ohne anderes zu verschlechtern. Ein Grauschleier ist fast immer gegenwärtig, egal ob die Bilder dunkel oder hell sind (Ankunft auf dem Planeten). Schaltet man HDR am Player aus, ist der Schwarzwert derart überzogen, was zu Detailverlusten führt. Auf der BD ist der Schwarzwert zwar leicht überhöht, was das Bild etwas hart erscheinen lässt, aber mit dem Cinema-Modus lässt sich das sofort wieder hinbiegen. Darum kann ich Ihre Beschreibung nicht nachvollziehen, weil „sattes Schwarz“ auf meiner UHD nie vorhanden ist. Gruß, Markus