Black Water

Blu-ray Review

Black Water Blu-ray Review Cover
Koch Films, 25.05.2018

OT: Black Water

 


Zwei im selben Boot

Hier kommt ein Tipp für Fans von 80er-Jahre-Action-Hits.

Inhalt

Als Special Agent Wheeler aufwacht, befindet er sich in einem dunklen kalten Raum aus Metall. Sein Poltern an der Tür ruft den im Nachbar-Raum befindlichen Marco auf den Plan. Der scheint schon eine Weile länger in diesem Verlies zu sitzen und hat das Zählen der Tage mittlerweile aufgegeben. Er hält es für unnötig und meint, dass beide hier ohnehin nicht mehr rauskommen. Immerhin befände man sich in einer Jules-Verne-Situation: 30.000 Meilen unter dem Meer. An Bord eines ausgedienten Atom-U-Boots des CIA kommt ihm die Erinnerung daran, dass irgendwelche Kerle einen dongle mit gewissen Daten von ihm haben wollten. Um die Information aus ihm heraus zu pressen, hat man ihn auf das submarine Schiff verfrachtet, in dem die Verantwortlichen auch gerne mal Folter anwenden, um Informationen zu erpressen. Die hätten gerne von Wheeler gewusst, ob er wirklich die Seiten gewechselt hat, wie man annimmt. Doch auch unter den Verhörenden spielen nicht alle mit offenen Karten, sodass es bald unterschiedliche Fronten gibt. Als Wheeler endlich freikommt, muss er auf die Hilfe von Marco hoffen, um lebend aus dem Unterwasser-Sarg zu entkommen …

Es war Sylvester Stallone, der es mit seinen drei Expendables-Filmen salonfähig gemacht hat, die verdienten (und weniger verdienten) 80er-Jahre-Action-Stars gemeinsam vor der Kamera zu vereinen. Deshalb sah man zuletzt auch schon mal Dolph Lundgren und Jean-Claude Van Damme in einem „gemeinsamen“ Film. Da sowohl Lundgren als auch der Belgier Van Damme zuletzt zu den aktivsten Akteuren im Bereich der B-Action- und Genre-Movies gehörten, lag es eigentlich nahe, sie in ihrem mittlerweile fünften gemeinsamen Film endlich mal so richtig Seite an Seite kämpfen zu lassen – hatten sie sich bei Universal Soldier doch noch aufs Blut bekämpft. Und eins muss man den beiden lassen: Über die Jahre sind sie (wie viele Kollegen) reifer und vor allem selbstironischer geworden. Gerade Lundgren spielt in Black Water von Beginn an äußerst entspannt auf, wirkt souverän und erhaben. Leider mischt er sich erst etwas spät ins Geschehen ein, muss relativ lange in seiner Metallzelle sitzen und dort Bücher lesen, während um ihn herum das Untersee-Gefährt auseinander genommen wird. Dafür macht es aber umso mehr Spaß, sobald er ins Geschehen eingreift. Während Van Damme die Rolle des ersten Fighters übernimmt, kontert Lundgren das mit viel Humor und coolen Einzeilern.

Davon ab können auch die Actionszenen überzeugen. So gerät der ausgiebige Shoot-out nach zehn Minuten durchaus rasant und es geht eine Menge zu Bruch. Van Damme mag nicht mehr ganz so beweglich rennen wie vor dreißig Jahre, aber man nimmt ihm die Ballerei durchaus noch ab. Das Timing geht in Ordnung, das Verhalten der Kontrahenten wirkt authentisch – einzig die Filmmusik ist etwas günstig produziert und nervt an dieser Stelle. Doch das macht Black Water locker wieder wett, indem er das Praktische mit dem Effektiven kombiniert. Denn natürlich ist das Setting im Bauch des U-Boots wirklich atmosphärisch, zeitgleich aber auch kostengünstig umzusetzen gewesen. Immerhin braucht’s nur ein paar aufgestellte Stahlwände (oder Rigipsplatten, die im Stahl-Look angepinselt wurden), um das Innere des Bootes authentisch darzustellen.
Spannung kommt trotz der recht langen Laufzeit von 105 Minuten durchaus auf und der Gewaltfaktor fällt für eine 16er-Freigabe überraschend hoch und freizügig aus. Das macht unter dem Strich trotz nicht ganz logischer Story und wenig überraschendem Final-Twist einen wirklich geradlinigen und unterhaltsamen Actioner mit stimmungsvollem Setting.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Black Water leidet in kurzen Bewegungen unter leichtem Schärfeverlust, während Close-ups durchaus knackig daherkommen. Das leichte Korn, das man in den dunklen Aufnahmen im Inneren des Bootes sieht, bleibt stets authentisch und wirkt filmisch. Es nimmt nie Überhand oder wird störend. Herausragend gut sind die Farbkontraste in der dunklen Umgebung, die nicht mal zu ausreißenden Rot-Tönen führen (49’05). Was außerdem gut gelingt, sind die Unterwasser-Szenen des U-Boots – typischerweise ein Garant für Color-Banding-Effekte, die hier aber fast komplett ausbleiben (Ausnahme: 63’45).
Beim Sound gibt’s das erste Mal Anlass für alle Speaker entsprechend aktiv einzugreifen, wenn man Wheeler aus seinem Appartement rausfeuert und sich die Straßenschlacht liefert. Die MG-Salven kommen ziemlich knallig aus den Frontspeakern und Querschläger fetzen durchaus mal von den Rears zum Betrachter. Der Filmscore sendet zusätzlich Informationen von hinten und die Dialoge bleiben trotzdem noch verständlich.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Black Water gibt’s außer den Originaltrailern und einigen Programmtipps nichts weiter zu finden.

Fazit

Alarmstufe: Rot im Atom-U-Boot mit zwei launigen 80er-Jahre-Actionstars – da kann so viel gar nicht schief gehen. Zumal Lundgren und Van Damme längere Zeit schon nicht mehr so entspannt und cool zu Werke gegangen sind wie hier in Black Water. Echte Empfehlung für die Fans der beiden Haudegen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 10%
Film: 65%

Anbieter: Koch Film
Land/Jahr: USA/Kanada 2017
Regie: Pasha Patriki
Darsteller: Dolph Lundgren, Jean-Claude van Damme, Patrick Kilpatrick, John Posey, Al Sapienza, Kris van Damme, Jasmine Waltz, Aaron O’Connell
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 105
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Black Water

Black Water (Deutscher Trailer) - Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Patrick Kilpatrick

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