Bullet

Blu-ray Review

Bullet Blu-ray Review Cover
Cherrybomb Films/AL!VE, seit 20.03.2015

OT: Bullet

 


An den Eiern gepackt

In Bullet darf Danny Trejo mal wieder Rache üben.

Inhalt

Frank Marasco hat sich als Undercover-cop den Namen „Bullet“ redlich verdient – immerhin geht er erbarmungslos und stets loyal gegen die Verbrecher im Moloch L.A. vor. Als er einen Handlanger von Mafia-Drogen-Boss Carlito Kane aufmischt, ist Kane nicht nur deshalb stinksauer. Auch die Tatsache, dass dessen Sohn im Knast auf die Hinrichtung wartet, weil er seinerzeit drei Polizisten tötete, macht ihm gerade zu schaffen. Also schnappt er sich den Enkel von Bullet sowie die Tochter des Gouverneurs und versucht so eine Begnadigung zu erpressen. Das wiederum lässt Frank nicht auf sich sitzen und er wappnet sich für den Gegenschlag …

Bullet spricht schon in seiner dritten Szene wahre Worte, wenn Bösewicht Carlito konstatiert, dass Amerika von Ausgestoßenen und Gesetzlosen gegründet wurde und nicht auf der Verfassung, sondern auf der „Kanone“ basiert. Und Kanonen sind dann auch das dominante Accessoire der Protagonisten und Antagonisten in Danny Trejos jüngstem Film. Erstaunlicherweise steht der Wurzelkopp hier mal auf der guten Seite des Gesetzes – und zwar ohne Einschränkung. Ein besserer Schauspieler wird er deshalb zwar nicht und so langsam sieht man ihm auch an, dass er körperlich nicht fitter wird, aber immerhin hat er einem Steven Seagal noch etwas voraus: Ausstrahlung. Die wird in Bullet kontrastiert mit einem Jonathan Banks (Breaking Bad), der einen ziemlich fiesen Fiesewicht gibt und dessen rechte Hand Kruger was fürs Kuriositätenkabinett ist. Inszenatorisch allerdings muss man Nick Lyon, der lange Zeit in Deutschland lebte, leider nachsagen, dass er nur bedingt Gespür für Timing hat. So setzt er teilweise Zeitlupen ein, die an den entsprechenden Stellen zum einen kaum Sinn machen und zum anderen noch die Unbeweglichkeit Trejos untermauern. Wenigstens hat die Story ihr Herz am rechten Fleck, ist (vor allem im Original) mit zynischen Sprüchen gewürzt („Sprich mexikanisch, Bitch – wir sind in Amerika“) und nimmt sogar Bezug auf Trejos Machete. Der Gewaltpegel liegt für eine (ungeschnittene) 16er Freigabe im höheren Bereich, ohne eine FSK-18 zwingend notwendig zu machen.

Bild- und Tonqualität

Bullet ist beständig gelb-grünlich gefiltert und verleiht den Darstellern einen ziemlich ungesunden Teint. Der Kontrastumfang geht in Ordnung, Schwarz könnte allerdings etwas satter sein. Die Schärfe ist immer dann gut, wenn Trejo in Nahaufnahme zu sehen ist, lässt aber schon bei Halbtotalen deutlich nach und leidet noch dazu unter so mancher Überkontrastierung in hellen Bereichen.
Akustisch haben es sich die Macher von Bullet bisweilen etwas zu leicht gemacht. Da ist dann schon mal die Filmmusik das einzige, das man hört, während eine Horde böser Drogenbosse die Treppen eines Gebäudes runterrennt. Erst wenn die Waffen erneut sprechen, gibt’s wieder echte Information. Die gelingt dann aufgrund nett einschlagender Querschläger recht effektvoll. Das ist die Musik übrigens auch, denn diese legt sich füllend auf sämtliche Lautsprecher. Schade ist’s aber um die versammelten, nicht zu hörenden Umweltgeräusche. Nicht mal der V8 von Bullets Dienstwagen findet den Weg zum Gehör. Grundsätzlich empfiehlt sich übrigens die Original-Tonspur, da die deutsche Synchronisation eher durchschnittlich geraten ist und auch nicht auf Trejos angestammte Stimme zurückgreift.

Bonusmaterial

Außer einem Trailer zum Film bleibt das Bonusmaterial von Bullet jungfräulich.

Fazit

You get what you pay for – Danny Trejo Filme sind letztlich irgendwie immer gleich – keiner ist ganz schlecht, keiner ist herausragend gut. In Bullet sorgt er zur Abwechslung mal auf der guten Seite des Gesetzes für einen erhöhten Body Count.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 5%
Film: 50%

Anbieter: Cherrybomb/AL!VE AG
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Nick Lyon
Darsteller: Danny Trejo, Jonathan Banks, Julia Dietze, John Savage, Torsten Voges, Eve Mauro, Seri DeYoung
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

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