Dead Awake – Wenn du einschläfst bist du tot

Blu-ray Review

Dead Awake Blu-ray Review Cover
EuroVideo, 25.07.2017

OT: Dead Awake

 


Träum‘ ich oder wach‘ ich?

Es dämonisiert mal wieder, im Heimkino.

Inhalt

Wie zuletzt einige andere auch, ist Kates an sich gesunde Zwillingsschwester Beth mitten im Schlaf gestorben. Kurz zuvor hatte sie Kate berichtet, dass sie ab und an aus einem Traum aufwacht und wie gelähmt im Bett liegt. Gleichzeitig hätte sie gespürt, wie etwas Böse im Raum anwesend gewesen sei. Kate ist schockiert über den Toacd der Schwester und stellt Nachforschungen an. Sie nimmt Kontakt zu einem Traum-Psychologen auf, der mit Beth zusammengearbeitet hatte, aber nicht so ganz koscher zu sein scheint. Doch noch gruselige ist es, dass Kate nun selbst ähnliche Erlebnisse hat. Sie wacht aus dem Schlaf auf, kann sich aber nicht bewegen und sieht irgendetwas Dunkles und Böses auf sie zukommen.

Vermutlich haben viele Leser das Phänomen der Schlafparalyse schon mal am eigenen Leib erlebt. Wenn man (oft aus fiesen Träumen) aufwacht und sich regungslos und hilflos fühlt – sich die Nerven erst langsam wieder ihren Weg bahnen und der Körper sich wieder mit Leben füllt. So geht es Kate in Dead Awake, der sich der Motive von Nightmare on Elm Street und Inception bedient und die Gestalten von The Grudge oder The Ring hinzu addiert. Jetzt hat man diese sich in den Gliedern verrenkenden blassen Frauen mit schwarzen Haaren wirklich schon verdammt oft gesehen – und dennoch: Dead Awake addiert den bekannten Elementen eben die Schlafparalyse hinzu, die (wenn man sich in die Protagonisten einfühlen kann) dafür sorgt, dass man ziemlich angespannt vor dem Bildschirm sitzt, während der Geist sich auf die Schlafende zu bewegt. Jeder, der schon mal nach einem Alptraum aufgewacht ist, wird die entsprechenden Szenen mit Furcht anschauen – idealerweise tut man sich den Film direkt vor dem Schlafengehen an. Leider zieht es sich zwischen den gruseligen Traum-Wach-Paralyse-Momenten doch arg und die Story kommt kaum in Fahrt. Dazu kommt, dass Jesse Bradford (Flags of our Fathers) als Langhaar-Künstler und Ex-Freund von Beth ziemlich gelangweilt agiert. Glücklicherweise wird das von einer engagiert aufspielenden Jocelin Donahue (Knight of Cups) wieder ein wenig kompensiert. Sie schafft es sogar, die Doppelrolle als Zwillings-Schwester-Paar überzeugend rüberzubringen. Die Gruselszenen selbst funktionieren im Falle der ersten Sequenz mit der blassen Frau (unscharf im Hintergrund) und jener, in der Kate in den überwachten Schlaf versetzt wird, sehr gut – jedenfalls für solche, die sich über diese Art der Figuren gruseln und über die Nähe zu den Gestalten aus der Ring-Serie hinwegsehen können. Die stört es dann vielleicht auch nur wenig, dass sich Dr. Hassan Davies so gar nicht verhält, als wäre er ein smarter Alternativ-Wissenschaftler, der sich mit seinem Thema auskennt.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Dead Awake liegt im ungewöhnlichen Format von 2,00:1 vor und wurde farblich deutlich gefiltert oder entsättigt. Bisweilen wirkt es fast schwarz-weiß. Gesichter kommen ab und an etwas zu rosig eingefärbt rüber. Die Filterung sorgt zudem für einen etwas reduzierten Kontrast und einen milchigen Look in düsteren Szenen. In solchen dunklen Sequenzen ist es außerdem ziemlich körnig (94’52) und verliert dann zudem oft den Fokus auf die Figuren. Ohnehin ist es nur bei statischen Aufnahmen scharf und ansonsten meist eher weich. Manchmal geraten Einstellungen dann aber überraschend knackig (35’25) und haben sogar erstaunliche Tiefe (Totale auf die Stadt 57’20). Bei solchen Szenen wirkt es, als wären völlig andere Kameras eingesetzt worden.
Beim Sound von Dead Awake kann man während der actionreichen Gruselmomente auf einen sehr lebhaften Surroundbereich setzen, dessen Wiedergabequalität durchaus überzeugt. Dazu legt der Subwoofer bisweilen ordentlich zu und begleitet die Schockmomente mit brummelnden Frequenzen. Die Dialoge gelangen sehr gut verständlich ans Ohr und passen sich dennoch sehr harmonisch ins Geschehen ein.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Dead Awake gibt’s nur Programmtipps und den Originaltrailer.

Fazit

Dead Awake hat seine echten Gruselmomente während der Schlaf-Paralyse-Szenen mit dem schwarzhaarigen Dämon. In diesen Momenten ist der Film spannend und zerrt an den Nerven. Leider hängt er dazwischen auch schon mal durch und stolpert über ärgerliches Verhalten der Protagonisten. Dennoch liefert die Idee mit der Schlaflähmung genug Potenzial für weitere Teile, wie das offene Ende auch nahelegt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Phillip Guzman
Darsteller: Jocelin Donahue, Jesse Bradford, Lori Petty, Jesse Borrego, Brea Grant, James Eckhouse
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,20:1
Laufzeit: 100
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Dead Awake

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