Deadly Weekend

Blu-ray Review

Deadly Weekend Zellwood Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 04.12.2014

OT: Zellwood

 


Die wollen nur spielen!

Überraschung im Hinterwald: Endlich mal kein degenerierter Mutant, der für blutige Resultate sorgt …

Inhalt

In Zellwood/USA möchte man nicht unbedingt wohnen. Das kleine 2500-Seelen-Kaff weist eine überdurchschnittliche hohe Kriminalitätsrate auf und ist umgeben von Sümpfen. Dennoch wagen sich die beiden Pärchen Brittany und Bryan sowie Matt und Katie genau dorthin. Sie wollen noch einmal ein gemeinsames Wochenende verbringen, bevor beide Paare unterschiedliche Wege in unterschiedliche Städte antreten. Zunächst ist auch alles töfte, bis sich am Lagerfeuer Spannungen offenbaren. Wie’s aussieht, hatte Ryan früher mal was mit Katie, was der konservative Matt so gar nicht witzig findet. Doch die Streitereien sind nichts gegen die Tatsache, dass schon Ryan schon bald darauf der Kopf eingeschlagen wird. Die beiden zur Hilfe eilenden Mädels aus der Nachbarhütte versprechen daraufhin, die Polizeit zu holen. Dumm, dass das nur ein Vorwand ist, um Katie, Matt und Brittany in ihr Nest zu locken und ausgiebig zu Tode zu foltern …

Torture PORN bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn in Deadly Weekend zunächst mal sämtliche Hüllen fallen gelassen werden und zwei Mädels in bester Pornomanier einen Typen zu vernaschen scheinen. Im späteren Verlauf wandelt sich dann das Bild – es wird züchtiger, in der Botschaft sogar ziemlich konservativ und zumindest überraschend, was die eigentlichen Killer(innen) angeht. Allerdings war’s das dann auch mit dem Unvorhersehbaren und Deadly Weekend nimmt seinen gewohnten Verlauf. Sara Jean Underwood in der Rolle der Katie (Miss March) gibt ihr hübsches Sommersprossengesicht zum zweiten Mal für einen blutigen Trash-Horror-Streifen her und ist damit auch die einzige, die so etwas wie Schauspieltalent mitbringt. Das zeigt sie zwar nur bedingt, aber wer auf die Originalspur wechselt, wird feststellen, dass sie zumindest authentisch schreien kann. Die Foltermomente sind grob, für den deutschen Zuschauer aber mal wieder kaum sichtbar. Insgesamt knapp drei Minuten fielen der Schere zum Opfer, um die FSK milde genug zu stimmen und eine 18er-Freigabe herauszukitzeln. Wie so oft bekommt man zumeist nur das Resultat der Taten zu sehen, nicht aber den Prozess. In einer Matheklausur gibt so etwas Punktabzug, denn der Weg selbst ist für den Dozenten ja viel interessanter als das Ergebnis. So darf man sich also mal wieder ärgern über die Bevormundung mündiger und erwachsener/volljähriger Menschen durch die Freiwillige Selbstkontrolle, zumal ein paar der Bluttaten mal wieder im Trailer zu erkennen sind – nein, das muss man nicht verstehen. Davon ab bietet Deadly Weekend auch leider nur wenig, für das es lohnt, mal reinzuschauen. Die spärliche Filmmusik im Finale, die ein wenig an die Sounds aus Peter Jacksons Bad Taste erinnert, ist so ein Aspekt – zumal sie sich atmosphärisch deutlich von der Aufzugmusik zu Beginn unterscheidet. Wer übrigens gedacht hat, dass es nach dem freizügigen Prolog genauso nackig weitergeht, dem sei gesagt, dass es sich daraufhin eher züchtig und zugeschnürt fortsetzt.

Bild- und Tonqualität

Dem Bild von Deadly Weekend sieht man an, dass der Film ziemlich günstig produziert wurde: Die Kontraste versumpfen dauherhaft, Farben (gerade Hauttöne) sind viel zu kräftig, helle Bereiche überstrahlen und die Schärfe gelingt nicht mal in Close-ups ansprechend – obwohl sie immerhin ausreicht, um die Geweberisse an den falschen Brüsten der tätowierten Killerin im Vorfilm zu entlarven. Ebenfalls negativ fallen gelegentliche Doppelkonturen/Reflexionen auf – die Kühltruhe (ab 15’40) scheint es fast doppelt zu geben.
Was den Ton angeht, so bemüht man sich in Deadly Weekend um eine Darstellung auf allen sechs Kanälen, was jedoch häufig nur wirkt, als wären Geräusche und Musik gedoppelt worden. Was eine echte Räumlichkeit angeht, so muss man größtenteils eine angemessene Atmosphäre verzichten. Während die Originalspur noch halbwegs zum Geschehen passt, unterstreicht die inhomogen klingende und mit durchschnittlichen Sprechern besezte deutsche Synchronspur noch den Trashcharakter. Ebenfalls wenig attraktiv ist der in den Szenen, die nicht mit „echter“ Filmmusik unterlegt sind, daueraktive Fahrstuhlsoundtrack. Dieser klingt arg nach gema-/rechtefreiem Gedudel aus der instrumentalen Massenproduktion.

Bonusmaterial

Abgesehen von den beiden Originaltrailern (deutsch und englisch) sowie ein paar Programmtipps herrscht Ebbe im Bonusmaterial.

Fazit

Deadly Weekend  müht sich redlich, ein wenig anders zu sein als der typische Hinterwaldhorror, allerdings bleibt er dann doch zu überraschungs-, spannungs- und höhepunktsarm. Fans von Sara Jean Underwood riskieren einen Blick.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 45%
Tonqualität (dt. Fassung): 50%
Tonqualität (Originalversion): 55%

Bonusmaterial: 10%
Film: 40%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Jason Sutton
Darsteller: Sara Jean Underwood, Bruster Phoenix Sampson, Kevin J. O’Neill, Patricia Rosales, Haley Boyle
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 80
Codec: AVC
FSK: 18 (geschnitten)

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