Furious Road

Blu-ray Review

Furios Road Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 05.11.2015

OT: Enemy Empire

 


Lang lebe der König!

Die Postapokalypse hält immer noch an …

Inhalt

Sol ist Krieger in einer Zeit, in der irgendeine Apokalypse das Ende der Welt verursacht hat. Als solcher schaltet er in der Regel jeden aus, der ihm auf seiner Reise zum furchtbaren Nomadenkönig im Weg steht. Dem will er nämlich seine Liebste wieder abspenstig machen, die der König vor einiger Zeit entführt hat. Als Sol der kampfentschlossenen Cleo begegnet, weiß er zunächst nicht, ob er ihr vertrauen kann oder sie auch lieber gleich beseitigen soll. Dumm, dass sie die besseren Karten in der Hand hält und so beschließt man, gemeinsam fortzuschreiten. Cleo zieht es dabei vor, ihre Gegner nur auszuschalten und nicht abzumurksen. Das wiederum hinterlässt bei Sol irgendwann Spuren – und wenn es nur eine Fehlfunktion in seinem mechanischen Arm ist. Kooperativ schaffen es die beiden zumindest, etwas weiter in Richtung König zu kommen. Was wird wohl passieren, wenn sie ihm gegenüberstehen?

Am 12. November erscheint mit Turbo Kid eine trashige Mad-Max-Variante und mit Furious Road (einem Titel, den der Anbieter leider arg anbiedernd an den jüngsten „verrückten Max“ angelehnt hat und der nichts mit dem englischen Original „Enemy Empire“ zu tun hat) gibt’s hier die ultraabgedrehte Variante des postapokalyptischen Wüstenfilms. Was Michael Ryan Hahn hier an skurrilen und vollkommen schrägen Figuren auffährt, reicht man anderem für fünf Filme – und damit ist nicht der Protagonist gemeint, dessen biomechanischer Armersatz ständig unter Bolzenverlust leidet. Vielmehr sind es bunte Vögel, die von einem ausgedienten Einkaufswagen herab in Versform Aggressionen verteilen oder die in Indianerfederschmuck mit einem überdimensionierten Flachhammer auf ihre Gegner eindreschen (oder es versuchen). Dass Furious Road praktisch vollkommen ohne Story ist (beziehungsweise die anfänglich in die Wege geleitete Geschichte nie zu Ende gebracht wird), ist im Prinzip vollkommen wurscht. Denn in diesem absurd bis irrwitzigen Trashfilm geht’s alleine um den Spaß an der Freude – und den hatten sämtliche Beteiligten ganz offensichtlich. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Tristan James Butler und Elisabeth Meurer sind Anlass für den Funfaktor: In gefühlt jeweils 15 Maskeraden und unterschiedlichen Make-ups treten die beiden auf und vermitteln so (auch) die an den Haaren herbeigezogene Krankheit, dass einzelne Charaktere nur ihr eigenes Abbild sehen – egal, wer vor ihnen steht. Regisseur Ryan Hahn hat mit seinem Team jede mögliche Kreativität genutzt, um das ultrageringe Budget mit Ideen wettzumachen. Die Tasache, dass Furious Road komplett vor Wüstenkulisse spielt, hielt die Kosten ebenso in Grenzen, wie das benötigte Ausstattunsmaterial. Den Einkaufswagen konnte man sich für 1 Dollar Pfand „ausborgen“ und für die Kostüme hat man einfach nett im nächstbesten Indianer-Reservat nachgefragt. Wenn jetzt noch die Darsteller und Crew ehrenamtlich gearbeitet haben, könnte dieser abgefahrene Zukunftswestern zu den günstigsten Produktionen der letzten Jahre gehören. Das ist natürlich nichts für die Freunde des Mad Max Bombasts, sehr wohl aber etwas für Freunde des gepflegten Trashfilms.

Bild- und Tonqualität

ährend das Bild von Furious Road gerne mal schwankt und zwischen recht scharf und ziemlich ausgewaschen hin- und herpendelt, fällt dem passionierten Bildfreak vor allem eins sehr unangenehm auf: Die schwarzen Balken des 2,35:1-Bildformats sind an den ganz unteren und oberen Enden nicht auf 0 IRE, sondern eher bei 7,5 IRE. Das wird vor allem dann störend sichtbar, wenn der Bildinhalt selbst relativ dunkel ist. Auf der Habenseite stehen dafür recht saubere Kontraste und kräftige Farben.
Akustisch leidet Furious Road ein wenig unter seinem niedrigen Budget. So bleiben Effekte weitgehend aus. Hin und wieder gibt’s ein bisschen Druck vom Subwoofer, der den Filmscore schon mal etwas vehementer unterstützt. Die Stimmen der verhältnismäßig gut gelungenen Synchro sind gut verständlich.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Furious Road findet sich außer den Trailern und Filmtipps nichts weiter.

Fazit

Furious Road ist KEIN zweiter Mad Max und will das auch gar nicht sein. Hier geht’s vielmehr um eine Tüte Chips, zwei kühle Blonde und eine Menge abgedrehten Spaß.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Michael Ryan Hahn
Darsteller: Tristan James Butler, Elisabeth Meurer, Morgan Roberts, Justus Zimmerman
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 97
Codec: AVC
FSK: 16