Hammer of the Gods

Blu-ray Review

Hammer of the Gods Blu-ray Review Cover
WVG Medien, seit 25.10.2013

OT: Hammer of the Gods

 


Auf Leben und Tod

Packende Ergänzung im Wikinger- und Historienfilmgenre.

Inhalt

Britannien 870 n. Chr.: Steinar, jüngster Sohn von Bagsecg, König der Briten, kämpft mit seinen tapferen Recken Hagen, Jokul und Grimm an vorderster Front gegen die Sachsen. Als Bagsecg im Sterben liegt, ist sein letzter Befehl, den ältesten Sohn Hakan aufzutreiben. Nur der könne einen würdigen Nachfolger und Kämpfer abgeben. Wenngleich Hakan damals mysteriöserweise aus der Familie verbannt wurde, folgt Steinar den Anweisungen seines Vaters. Sehr zum Missfallen seiner Mitstreiter, die darin ein Himmelfahrtskommando wähnen. Sie schlagen gar vor, Steinar solle seinen zweiten Bruder töten und sich selbst die Krone aufsetzen. Doch des Königs Sohn ist ein Ehrenmann und so ziehen die Vier los, um Informationen über den Verbleib Hakans zu bekommen. Immer tiefer dringen sie ins Land vor, begegnen dem gefährlichen Ivar und besiegen immer wieder versprengte Sachsen-Gruppierungen. Als sie jedoch am Ziel sind, wird ihnen klar, warum man davor warnte, Hakan aufzuspüren …

Wikinger- und Historienfilme sind in Mode. Zahlreiche gute und weniger gute Vertreter des Genres wurden in den letzten zwei, drei Jahren veröffentlicht. Hammer of the Gods geht, wenngleich der Titel eine weitere „Thor“-Geschichte nahelegt, mit seiner sehr intimen Geschichte einen ganz individuellen Weg. Üppige Schlachtengemälde werden ersetzt durch philosophische Fragen über Kameradschaft und die Auseinandersetzung mit Gewalt. Davon gibt es jedoch genug in Hammer of the Gods – immerhin sind wir in einem zünftigen Wikingerfilm. Die Kämpfe mit den Sachsen und untereinander dürfen zweifelsohne zu den besten der letzten Jahre gezählt werden. Sie sind hervorragend choreografiert und von physisch glaubhaften Darstellern umgesetzt. Die professionellen Schnittabfolgen tun ihr Übriges zum Gelingen der Kampfszenen dazu. Apropos Schnitte: Für die FSK-18-Freigabe verlangte die Freiwillige Selbstkontrolle vom Verleih ein paar „Szenenerleichterungen“. Wer einige dieser Gewaltspitzen dennoch sehen möchte, wählt einfach das Bonusfeature „Special Effects“ an, denn dort sind sie erstaunlicherweise enthalten (1’38 und 2’42).
Was Farren Blackburns Wikinger-Interpretation zum Teil atemberaubend werden lässt, sind die grandiosen Aufnahmen vor der epischen Naturkulisse von Wales. Das erinnert nicht selten an Der Herr der Ringe, wenn die vier, später fünf Kampfesbrüder vor riesigen Bergen über Hügel und Felder ziehen. Eine hervorragende Wahl traf man auch mit den Darstellern, die allesamt überzeugen können. Insbesondere Charlie Bewley als Steinar macht eine tolle Figur und wäre mit seiner Performance eine hervorragende Alternative für den krass fehlbesetzten Liam „Spartacus“ McIntyre ab der zweiten Staffel der gleichnamigen Serie gewesen. Kleines Manko von Hammer of the Gods ist seine dezent religiöse Verschwurbeltheit nach dem Auffinden von Hakan.

Bild- und Tonqualität

Das stark gekörnte Bild von Hammer of the Gods passt aufgrund seines dunklen Charakters perfekt zur schmuddelig-düsteren Atmosphäre des Films. In Close-ups sind Gesichter durchaus scharf, wenn es sehr dunkel wird, verschwindet jedoch das eine oder andere Detail. Artefakte oder Bildfehler sind keine auszumachen.
Der Ton beschäftigt die Effektlautsprecher von Beginn an mit vielen Signalen, sowie Kampf- und Naturgeräuschen. Der mitunter donnernde Percussion-Soundtrack während der Fight-Szenen klingt beeindruckend, könnte den Subwoofer hier und da allerdings noch mehr miteinbeziehen.

Bonusmaterial

Das knapp 22-minütige Making-of von Hammer of the Gods ist ganz nahe dabei, wenn die Protagonisten an der Küste von Wales ihre Schwerter schwingen. Es wird deutlich, dass da ein ganz besonders sympathisches Team am Werke war. „Special Effects: Hinter den Kulissen“ veranschaulicht, dass deutlich mehr visuelle Effekte eingesetzt wurden, als man nach Betrachten des Films meint. Ein Indiz dafür, dass auch diese durchaus gelungen sind. Vier ausführliche Interviews mit knapp 40 Minuten Laufzeit ergänzen das Angebot.

Fazit

Hammer of the Gods ist ein atmosphärischer, extrem düsterer Wikingerfilm voll unmittelbarer Härte und Unerbittlichkeit – einer der besten seines Genres!
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 40%
Film: 75%

Anbieter: WVG Medien
Land/Jahr: Großbritannien 2013
Regie: Farren Blackburn
Darsteller: Charlie Bewley, Elliot Cowan, Clive Standen, James Cosmo
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // dts HD-Master 2.0: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 98
Codec: AVC
FSK: 18 (geschnitten)

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