Killing Ground

Blu-ray Review

Killing Grounds Blu-ray Review Cover
Busch Media, 10.11.2017

OT: Killing Ground

 


Outback

Höchst spannender und gnadenloser Terrorthriller aus Down Under.

Inhalt

Samantha und ihr Freund Ian möchten gerne ein entspanntes Camping-Wochenende im Wald verbringen, um mal etwas Abstand vom Alltag zu bekommen und dort gemeinsam Sylvester zu feiern. Als sie an einem idyllischen See ankommen, beschließen sie das dort bereits stehende Zelt und ein verlassenes Auto zu ignorieren und direkt an Ort und Stelle ihr Lager aufzuschlagen. Vielleicht hätten sie Zelt und Fahrzeug aber doch mal untersuchen sollen, denn als sie es am nächsten Tag tun, vermuten sie aufgrund dessen, was sie darin sehen, dass etwas geschehen sein könnte. Noch mysteriöser wird’s, als kurz darauf ein kleines Kind verletzt auf dem Boden liegt und von den Eltern jede Spur fehlt. Doch dann tauchen zwei Fremde auf, die eventuell Hilfe versprechen – EVENTUELL …

Killing Ground beginnt mit einem Gespräch zwischen Ian und Samantha, die aufarbeiten, welche Knochen im Körper des Menschen mit welchen verbunden sind. Da wir uns in einem Horrorschocker befinden, liegt die Vermutung nahe, dass die Kenntnis über menschliche Anatomie noch mal von Nutzen sein könnte. Zunächst aber nimmt sich das Langfilmdebut von Damien Power zunächst angemessen Zeit, um seine Figuren einzuführen und die Geschichte der zwei Camping-Gruppen sowie der Bösewichter auf mehreren Ebenen zu erzählen. Zusammengeführt wird das Ganze erst nach etwas über einer halben Stunde, womit dann auch langsam die Spannung steigt. Power macht sich die Stimmung des heißen Dschungels zu eigen und intensiviert so die Atmosphäre, was wiederum Erinnerungen an die besseren Genre-Vertreter wie beispielsweise Eden Lake weckt. Gerade die verschachtelte Erzählweise, die erst nach und nach die Puzzle-Teile zusammensetzt, funktioniert und hält die Spannung hoch. Geschickt unterbricht er zunächst immer dann, wenn die nächste Szene zu viel verraten könnte und springt wieder zu einem anderen Teil der Story. Mit brutalen Bildern hält sich Killing Ground lange Zeit ganz bewusst zurück und nutzt lieber den gezogenen Streicher-Score, um Unbehagen zu erzeugen (was im Übrigen sehr gut funktioniert). Sehr gut funktionieren auch die Darsteller der Bösewichte, deren Charaktere dennoch unterschiedlich genug sind, dass man nicht weiß, vor welchem der beiden man sich mehr fürchten würde. Vielleicht hat Aaron Pederson, der dunkelhaarige der zwei Täter, ein bisschen viel Ähnlichkeit mit James Brolin, was schon mal zur Verwirrung beim Betrachter führen könnte, doch gerade sein Spiel des scheinbar kontrollierteren Typen der beiden sorgt für eine Gänsehaut. Die üblichen Muster solcher Filme werden dabei weitgehend umgangen, wenn Chook und German ihre Geiseln seelischer Folter aussetzen und die Kamera nur aus der Entfernung offenbart, dass eines der Opfer schon vergewaltigt worden zu sein scheint. Umso unangenehmer ist es dann, wenn vor stiller Naturkulisse drei Schüsse fallen und drei Leben beendet werden. Gerade diese Unaufgeregtheit und Eiseskälte erzeugen einen furchtbaren Schauer auf dem Rücken. Sogar eine ziemlich kühne Überraschung hält Killing Ground nach etwas über einer Stunde parat, die dem Kräftemessen noch einmal ein neues Gleichgewicht verpasst – spannend, schockierend und bis zur getragenen Akustik-Version von „El Condor Pasa“ im Abspann nur bedingt optimistisch.

Bild- und Tonqualität

Killing Ground hat ein erstaunlich kontrastreiches und kräftiges Bild im 2,35:1-Bildformat. Die Schärfe ist nicht nur in Close-ups sehr gut, sondern vor allem sehr gleichmäßig über den kompletten Bildschirm verteilt – was zuletzt nicht immer selbstverständlich war. Die Farben wirken natürlich und sind weder zu sehr intensiviert oder seltsam gefiltert. Während der sehr dunklen Szenen (vor allem jenen mit flackerndem Licht am Lagerfeuer) gesellen sich später leider deutliche Color-Banding-Effekte hinzu.
Akustisch weiß Killing Ground durch seine lebhafte Naturkulisse zu gefallen, die exotische Vögel aus allen Richtungen zwitschern lässt und auch die Insektenwelt authentisch präsentiert. Wenn nach gut einer Dreiviertelstunde der erste Schuss erklingt, hallt es authentisch nach und aufgescheuchte Vögel flattern über die Rearspeaker (46’20). Der ebenso bedrohliche wie stimmige Score wird flächendeckend auf allen Lautsprechern verteilt und selbst die rumpelige Geräuschkulisse im Streifenwagen wird realistisch wiedergegeben (80’00) – ein wirklich guter Tonsektor.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Killing Ground finden sich lediglich ein paar Trailer des Anbieters.

Fazit

Killing Ground gehört zu den fünf besten Horrorthrillern des Jahres 2017 und somit in jede Sammlung von Genrefans. Überzeugende Darstellungen, extrem spannende Atmosphäre werden mit gezielt gesetzten Schockeffekten garniert, die nicht durch ihre Vordergründigkeit, sondern ihre Andeutungen und Kaltschnäuzigkeit erschrecken. Damien Power darf gerne so weiter machen und demonstriert, dass mit dem australischen Genrekino nach wie vor zu rechnen ist.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 5%
Film: 80%

Anbieter: Busch Media/AL!VE AG
Land/Jahr: AUS 2016
Regie: Damien Power
Darsteller: Aaron Pedersen, Ian Meadows, Harriet Dyer, Aaron Glenane, Maya Stange, Julian Garner, Tiarnie Coupland
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Trailer zu Killing Ground

Killing Ground Official Trailer #1 (2017) Thriller Movie HD

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