The Colony – Hell Freezes Over

Blu-ray Review

The Colony - Hell Freezes Over Blu-ray Review Cover
WVG/Splendid, seit 25.10.2013

OT: The Colony

 


Nahrungskette der Zukunft

Laurence Fishburne bekommt es in der vereisten Zukunft mit bösartigen Gegnern zu tun.

Inhalt

Die Erde der nahen Zukunft ist nach einer neuen Eiszeit vollkommen mit Schnee bedeckt. Nur wenige haben die Nahrungsmittelknappheit überlebt und sich in unterirdischen Gemeinschaften, sogenannten „Kolonien“, versammelt. Dort lebt man von aufwendig gezüchteten Pflanzen und gerettetem Saatgut. Kolonie 7 hatte einst 400 Bewohner, doch eine Grippewelle rafft gerade immer mehr Menschen dahin. Dabei ist es nicht mal die Krankheit selbst, sondern das Regelwerk: Wer positiv getestet wurde und seine Ration an Medikamenten aufgebraucht hat, hat die Wahl: Gnadenschuss oder Flucht in die Eiswüste. Mitten hinein in dieses schon nicht einfache Szenario platzt ein SOS-Signal von Kolonie 5. Entgegen der Warnung des rücksichtslosen Sicherheitschefs Mason will Briggs, Chef der Kolonie, mit einem Drei-Mann-Trupp eine Rettungsmission starten. Die Freiwilligen an seiner Seite sind der junge Graydon und Techniker Sam. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch eine Schnee- und Eishölle. Doch als wäre das noch nicht gefährlich genug, führt sie bei der benachbarten Kolonie eine Blutspur in den Untergrund. Das, was sie dort erwartet, spottet jeder Beschreibung …

Der in Kanada mit geringem Budget produzierte The Colony – Hell Freezes Over gefällt durch sein erstaunlich gut getrickstes und beeindruckendes Setting mit gigantischen (digitalen) Kulissen (Monument der Wetterbeeinflussung 22’40). Das apokalyptische Eiszeit-Szenario sorgt für Erfrischung im etwas stagnierenden Science-Fiction-Genre und wurde von Renfroe und seinem Team wirklich beeindruckend umgesetzt. Wechselt der Schauplatz von der Eiswüste in die Innenräume herrscht vor allem bei der Erkundung von Kolonie 5 eine bedrohliche Enge, die für eine klaustrophobische Atmosphäre sorgt. Der Tonsektor mit effektvollen Geräuschen tut an diesen Stellen sein Übriges dazu, damit man gebannt vor der Leinwand sitzt. Man hätte sicher diesen Spannungshöhepunkt noch weiter ausdehnen können, bevor man die Fieslinge des Films offenbart und mehr Charaktertiefe wäre ebenfalls wünschenswert gewesen, doch grundsätzlich unterhält der kalte Sci-Fi-Thriller über die gesamte Laufzeit. Das liegt auch daran, dass man sich freut, Laurence Fishburne mal wieder in einem Genrefilm zu sehen, der hier ein kleines bisschen seiner Matrix-Überlegenheit zur Schau stellen darf. Abgerundet wird der ungeschnittene The Colony – Hell Freezes Over von bisweilen überraschend drastischen Gore-Momenten und einem charismatisch-bösem Antagonisten.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von The Colony – Hell Freezes Over zeigt in den Außenaufnahmen kühl gefilterte Aufnahmen und wechselt bei den Szenen im Inneren der Bunker in einen heftig grün gefärbten Look. Der Kontrastumfang könnte generell etwas größer sein. Während die grundsätzliche Ruhe hervorragend ist und selbst in dunklen Szenen kein Rauschen sichtbar wird, dürfte die Schärfe noch mehr Details und Tiefe offenbaren. Die beiden dts-HD-Master-Tonspuren erhalten von Beginn an dauerhaft die Möglichkeit, ihren Effektreichtum unter Beweis zu stellen. Die stetigen Windgeräusche in den Außenaufnahmen und klappernde Gegenstände lassen den Zuschauer vor der Leinwand schon mitfrösteln. Im weiteren Verlauf sind es immer wieder die Effektlautsprecher, die für Atmosphäre sorgen. So zum Beispiel bei der knarzenden Brücke (25’30) oder den polternden Geräuschen aus den Rohren und Luftschächten, die das Eindringen der Bösewichte in Kolonie 7 begleiten. Lediglich die Explosion des Turms hätte etwas mehr Bassfundament vertragen können (52’10).

Bonusmaterial

Das Behind-the-Scenes-Feature von The Colony – Hell Freezes Over lässt den Darstellern Raum, ihre Rollen zu erklären und gibt preis, dass Regisseur Renfroe das ursprünglich als Ensemble-Stück ausgerichtete Drehbuch auf seinen Helden Sam umschrieb.

Fazit

The Colony – Hell Freezes Over ist eine spannende und gut besetzte Mischung aus Das Ding und 30 Days of Night mit einer Prise Alien. Das Setting ist beeindruckend, die Atmosphäre teils drückend. Da kann man auch mal ein Auge ob der schwachen Charakterentwicklung zudrücken.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 85%
Tonqualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 20%
Film: 70%

Anbieter: Splendid Entertainment/WVG Medien
Land/Jahr: Kanada 2013
Regie: Jeff Renfroe
Darsteller: Laurence Fishburne, Bill Paxton, Kevin Zegers, Charlotte Sullivan
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 94
Codec: AVC
FSK: 18