12 Feet Deep – Gefangen im Wasser

Blu-ray Review

12 feet deep gefangen im wasser blu-ray review cover
Tiberius Film, 07.02.2018

OT: 12 Feet Deep

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Wasserdicht

Klaustrophobischer Thriller mit minimalem Setting

Inhalt

Bree und Jonna sind schwimmbegeisterte Schwestern. Als ein paar verlängerte Feiertage anstehen, beschließen die beiden Frauen, noch einmal gemeinsam ins Ketea Schwimmbad zu gehen. Dass sie mit dem dortigen Schwimm-Meister McGradey nicht so ganz grün sind, kann sie nicht hindern. Dann jedoch vermisst Bree ihren Ring und Joanna findet ihn auf dem Grund des Beckens. Während die beiden nach ihm tauchen, schließt McGradey unachtsam die Abdeckung des Pools. Gefangen unter einer 350qm Fiberglas-Decke bleibt ihnen nur 40cm Luft zum Atmen. Während sich nach und nach alte Konflikte zwischen den ungleichen Schwestern entwickeln, kühlt das Wasser sie langsam aus. Und weil das noch nicht genug ist, meldet sich Brees Blutzuckerspiegel. Dass sie Diabetes hat, weiß Joanna nicht mal. Doch dann naht Hilfe in Form der Reinigungskraft. Dumm, dass die eine Ex-Kriminelle ist, die mehr Interesse an PIN-Codes und Kredikarten-Geheimzahlen hat als ihr an der Rettung der Geschwister gelegen ist …

Minimaler Schauplatz, maximale Spannung. Was Ryan Reynolds schon in Buried oder Colin Farrell in Nicht auflegen! bewiesen, nutzt auch Matt Eskandari in seinem 12 Feed Deep. Die originelle Prämisse sorgt in der Tat für eine beklemmende Atmosphäre, wenn man sich als Zuschauer vorstellt, in derselben Situation zu stecken. Glücklicherweise hat man auch genügend Einfälle in der Hinterhand, um die 80 Minuten effektiver Laufzeit zu füllen. So sind die Konflikte zwischen beiden Damen durchaus nachvollziehbar und die Umstände, die dafür sorgen, dass sie zunächst von niemandem vermisst werden, passen auch. Der Entschluss, noch eine Bedrohung von außen hinzu zu fügen, ist aus Sicht von Tempo und Action nachvollziehbar. Allerdings darf der Auslöser für eine Eskalation der Geschehnisse als wenig logisch gelten. Warum Joanna sich durch ihre Tat einen Vorteil ausgerechnet hatte, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Vielleicht wäre die Konzentration auf das Finden eines Auswegs insgesamt spannender und noch klaustrophobischer gewesen. Außerdem wird das Potenzial der Diabetes nur bedingt genutzt. Dennoch gehen die 80 Minuten Laufzeit kurzweilig und zuweilen packend rum. Dass Tobin „Jigsaw“ Bell eine Gastrolle in 12 Feet Deep erhalten hat, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass es zum Finale hin noch mal ein kleines „Lektion-fürs-Leben“-Randthema gibt, das den Dingen noch mal eine kleine Wendung gibt.
Herausragend sind die beiden Hauptdarstellerinnen Alexandra Park (The Royals) und Nora-Jane Noone (The Descent), denen man schon alleine deshalb Respekt zollen muss, weil die Dreharbeiten praktisch komplett im Wasser stattfanden. Aber auch davon ab, überzeugen sie in ihren gegensätzlichen Rollen, was auch darüber hinwegsehen lässt, dass nicht immer alles vollkommen logisch zugeht.

Bild- und Tonqualität

12 Feet Deep liegt im bildfüllenden 16:9-Format vor und besteht (natürlich) hauptsächlich aus bläulichen Farben. Immerhin spielt der Film zu 90% im geschlossenen Becken, das im typischen türkisblau gehalten ist. Diese Farbstimmung färbt auch ein bisschen auf die Hauttöne ab, die nicht rosig-natürlich wirken, sondern eher sehr kühl. Die Bildruhe gefällt durchweg, allerdings ist die Schärfe in Halbtotalen nur mittelprächtig. Lediglich in Close-ups sind Details knackig und man sieht dann schön die Struktur des Abflussgitters. Die Bildruhe lässt auch in dunklen Szenen nicht nach, wenn im Schwimmbad die Lichter ausgehen und es für Bree und Jonna düster wird.
Beim Ton liegen beide Spuren in dts-HD-Master vor. Allerdings sollte man sich hier keine Effektgewitter oder Dynamikwunder erwarten. Wenn die Abdeckung über das Wasser gleitet, gibt es ein bisschen Druck aus dem Tiefbass-Bereich und der Score kommt schon mal (leise) aus den Surrounds. Wird die Musik bedrohlicher, brummelt es etwas dumpf aus dem Sub. Recht authentisch gelingt die Sprachdarstellung, die den beengten Raum unter der Abdeckung mit realistisch totem Hall wiedergibt.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von 12 Feet Deep finden sich nur die Originaltrailer zum Film sowie einige Programmtipps des Anbieters.

Fazit

12 Feet Deep überzeugt mit seinem begrenzten Setting und den kammerspielartigen Szenen zwischen den drei Hauptakteuren. Selbst wenn nicht das volle Potenzial der Szenerie ausgeschöpft wird, machen es die guten Darstellerleistungen wieder etwas wett.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2017
Regie: Matt Eskandari
Darsteller: Alexandra Park, Diane Farr, Donald Prince, Nora-Jane Noone, Tobin Bell
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 86
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Tiberius Film)

Trailer zu 12 Feet Deep

12 Feet Deep I Offizieller Trailer I HD Deutsch

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