3 Engel für Charlie 4K UHD

Blu-ray Review

Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH, 25.06.2020
Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH, 25.06.2020

OT: Charlie’s Angels

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Frauen können alles!

Fortsetzung der Engel, die als Serie in den 70ern begannen.

Inhalt

Rebekah Bosley führt ihr Trio nach Berlin

John Bosley von der Townsend Agency hat gerade seine letzte Operation vor dem Ruhestand erfolgreich geleitet. Von ihm übernimmt Edgar Bosley, der ein Jahr später eine Whistleblowerin in Hamburg treffen soll. Elena Houghlin arbeitet für eine Firma, für die sie selbst einen Energiespeicher mitentwickelt hat. Doch die „Calisto“ genannte Einheit hat einen Nebeneffekt. Sie kann EMP-Signale aussenden, die zu tödlichen Folgen führen könnten. Elena will diese Informationen an Bosley weitergeben. Doch das Treffen wird von einem Auftragskiller gesprengt, der es ganz offensichtlich auf Elena abgesehen hat. Bei einer Verfolgung durch die Elbstadt wird Bosley getötet, was die beiden „Engel“ Sabina und Jane erschüttert zurück lässt. Elena wird indes von Rebekah Bosley (der nächsten Chefin) kurzerhand in die folgenden Operationen einbezogen. Auf diese Weise zum Trio erstarkt, versuchen die drei Mädels den Calisto zu sichern und die Welt vor dem bösen Willen eines mächtigen Unbekannten zu retten …

Sabina, nicht Sabrina!

„Zu kompliziert“, „einfallslos“ und „formelhaft“ – weder die Kritiken noch die Zuschauer überschlugen sich im November 2019 mit Lob, als es darum ging, der Neuauflage von 3 Engel für Charlie ein Feedback zu geben.
Die Quittung kam an der Kasse: Nicht mal 80 Mio. Dollar Einspiel mögen bei gerade mal ~50 Mio. Dollar Produktionskosten nicht allzu dramatisch sein. Wenn man allerdings Marketing (~50 Mio. Dollar) und Kino-Abgaben abzieht, bleibt unterm Strich ein dickes rotes Minus.
Haben die Engel das wirklich verdient?
Nun, fangen wir mit dem Positiven an: Die drei Hauptdarstellerinnen tragen keinerlei Schuld am schlechten Einspiel. Ganz im Gegenteil. Sie sind grundverschieden angelegt, um Dynamik zu erzeugen. Sie sind klasse besetzt und spielen alle drei mit sichtbarem Spaß an der Freude. Während xx als Jane für die kühle und abgeklärte Action verantwortlich ist und ihre Trauer eher runterschluckt als äußert, ist Naomi Scott (Aladdin) das Baby in der Truppe. Die naive und unschuldige, aber gleichsam unglaublich liebenswerte Elena, die man am liebsten in die Arme schließen würde. Sie steht auch stellvertretend für die Verwunderung des Zuschauers, wenn ihre Kolleginnen mal so richtig hinlangen. Beide werden aber trotz überzeugender Leistungen von Kristen Stewart in der Rolle der Sabina an die Wand gespielt. Stewart ist idealbesetzt als selbstbestimmte Agentin, die ihren eigenen Kopf durchsetzt, auch wenn’s darin schon mal chaotisch zugeht. Ihr Spiel alleine rettet über einige zähe Momente hinweg – zumal sie eine beeindruckende Physis hat und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Sie ist das kleine Kind in der Gruppe, für das die ganze Agentengeschichte wie ein großes Spiel wirkt. Und sie ist es, die den Film darstellerisch und von der Attitüde her dominiert.

Jane ist die Taffe des Trios

Ein weiterer Pluspunkt sind die smart inszenierten Kampfchoreografien, die sich sehr geschickt zu Nutze machen, dass Frauen vielleicht etwas kreativer kämpfen als ihre männlichen Counterparts und mangelnde Wucht mit Eleganz kompensieren.
Elizabeth Banks (Tribute von Panem) versteht es also durchaus, Action zu inszenieren, nachdem sie in ihrem Regie-Debüt Pitch Perfect 2 noch im Komödienfach unterwegs gewesen war. Doch sie hat sich einfach zu viel aufs Tableau geschrieben. Neben der Tatsache, dass sie auch als Darstellerin auftritt, wollte sie ihren 3 Engel für Charlie nicht als Remake, sondern als Fortsetzung verstanden wissen. Folgerichtig integriert sie Reminiszenzen an die Serie und die Vorgängerfilme. Oder sagen wir, sie versucht es. Denn irgendwie funktioniert das schon alleine deshalb nicht wirklich, weil Patrick Stewarts Gesicht derart schlecht auf die Körper anderer Männer einkopiert wird, dass man sich (wie so oft in solchen Foto-Montagen) fragt, welcher Praktikant da ans Photoshop gelassen wurde. Was augenzwinkernd gemeint ist, provoziert leider ein Face-Palm bei all jenen, die mit der Ur-Serie groß geworden sind und die beiden Vorgängerfilme mochten.
Richtig ärgerlich ist zudem der Schnitt. Wer sich mal die Zeit nimmt und den Film nur aus dem Augenwinkel betrachtet, wird feststellen, wie hart die Bildabfolgen sind. Und das liegt daran, dass die Schnittwechsel nicht nur in den Actionszenen, sondern leider auch während der ruhigeren Dialogsequenzen stets übergangslos und hart abfolgen. Nur selten wird ein kontinuierlicher Schnitt eingesetzt, der die Übergänge der Handlung transportiert. Schaut man nicht mehr nur beiläufig zu, sondern richtig hin, kann das in den schnelleren Sequenzen für Kopfschmerz sorgen, obwohl hier nicht mal eine Wackelkamera im Einsatz ist.

Triumvirat der Frauen

Und dann ist da ja noch das Thema Feminismus: Und das war der Regisseurin in Elizabeth Banks immerhin so wichtig, dass sie (als dritte im Bunde) noch mal deutlich Hand ans Skript legte.
Bevor man(n) jetzt aber aus kurzsichtigem Reflex schon dankend abdreht, sollte gesagt werden, dass schon die 70er-Jahre-Serie ein Beispiel für emanzipierte Frauenrollen gewesen ist. Es liegt der Geschichte also zugrunde und passt sehr gut in die Nach-#MeToo-Zeit. Nur leider kann man es halt auch zu gut meinen und es so richtig versemmeln.
Subtilität in diesem Bezug war jedenfalls nicht Banks Ding, wenn sie gleich in den ersten beiden Szenen ihre Mädels auf Klischee-Kerle aus dem Skript-Katalog für Stereotypen treffen lässt. Und während es Kristen Stewart durch ihr souveränes Spiel gelingt, die Szene noch halbwegs vor der Albernheit zu retten, hat die Regisseurin die Rolle von Naomi Scotts Elena anfänglich derart naiv geschrieben, dass man sich fragt, aus welchem Jahrzehnt dieses Verhalten stammen soll.
Als Kontrapunkt gerät Janes Charakter so hart, gefühlskalt und zupackend, dass man das Gefühl hat, ihre Figur versucht um jeden Preis, noch härter als die härtesten Kerle zu wirken. Auch hier ist es einzig dem lustvollen Spiel der Darstellerinnen zu verdanken, die das ungelenke Skript überspielen. Außerdem gefällt Jonathan Tucker als gnadenloser und wortkarger Killer Hodak. Er hat von allen Männer-Rollen noch die dankbarste, während der Rest eine Ansammlung von albernen Knallchargen und willfährigen Opfer ist – okay, Patrick Stewart mal ausgenommen.
Dass das nötig ist, gilt auch im Bezug auf die Story selbst. Die gestaltet sich tatsächlich unnötig kompliziert, ist zu lang geraten und gestaltet sich nach dem „Abhaken-Prinzip“. Man hetzt von Schauplatz zu Schauplatz, hakt die Einsätze ab, um wieder zum nächsten Einsatzpunkt zu hetzen. Eine Bindung zwischen den einzelnen Segmenten wird praktisch nicht hergestellt. Gut, dass der Humor immer wieder passt, um zwischendurch von den offensichtlichen Mankos abzulenken. Die kurze Filmdiskussion nach 90 Minuten ist jedenfalls herrlich.

Jane hat’s drauf
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Studio:
Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität BD

Nicht das einzige Fahrzeug mit den vier Ringen, das im Film auftaucht

Oha, das fängt nicht gut an: Treppenbildung an den Wolken im Hintergrund über dem Corcovado in Rio als hätten wir’s mit einer DVD zu tun, stehende Rauschmuster im nächtlichen Himmel direkt in der nächsten Szene und matschige Oberflächen bei der Vogelperspektive auf den nächtlichen Strand.
Nach dem Intro denkt man zunächst, dass es vielleicht doch nur ein Ausrutscher gewesen ist. Vielleicht Archiv-Aufnahmen von Rio, die aus qualitativ schwächerer Herkunft stammen? Denn nach dem Intro sind die Close-ups von Kristen Stewart und ihrem „Opfer“ recht knackig und homogen. Knapp sechs Minuten später erlaubt sich das Bild allerdings erneut einen Lapsus, wenn Ella Balinskas Gesicht so wachsweich daherkommt als hätte man es einem Aquarellbild entnommen (6’09).
Das ist in dem Moment vor allem deshalb befremdlich, weil das Bild ansonsten eine ganz geringe Körnung aufweist, die es eigentlich konstant einhält.
Deutsche Filmfans (und vor allem Hamburger) dürfen sich freuen, dass zumindest die Totalen der Alster-Stadt wirklich knackig und gut aufgelöst aussehen und auch ohne eingangs beobachtete Artefakte auskommen. Wiederum gar nicht schön ist das sehr vordergründige Rauschen beim Treffen von Boz und Bosley. Patrick Stewart scheint hinter einer Wand aus Rauschen zu stehen (11’08). Da es sich hierbei nicht um bewusst nachträglich hinzugefügtes Korn handelt, ist es in der Tat der BD anzulasten. Und es wird in dunklen Szuenen teils noch stärker, was erneut bestätigt, dass es hier nicht um absichtliche Körnung geht, die man möglichst homogen aufs Bild gebracht hat, ohne von Helligkeiten abhängig zu sein (vgl. 21 Bridges). Nein, in den dunklen Szenen ab 13’57 verschwimmen und versumpfen Details hinter teils drastischen Unruhen, die auch die Farben betreffen (14’32). Später gibt’s dann noch mal ein hässliches Moiré, wenn Elena ein Oberteil mit ganz fiesem Muster in die Höhe hält (53’14).
Solange das Bild gut ausgeleuchtet ist, gefallen Kontraste und Bildruhe indes sehr. Auch die Schärfe ist dann meist hervorragend. Die Totale von Istanbul nach 55 Minuten sieht sogar beeindruckend aus und die Farbkraft ist meist wirklich gut. Close-ups geraten bisweilen richtig scharf. Dennoch sind die Mankos nicht von der Hand zu weisen und leider auch nicht selten.

Unschöne Treppenstufenbildung direkt zu Beginn
Jane als Wachsfigur? Extrem softe Einstellung nach sechs Minuten
Das Gegenteil vom Bild oben: Krasses Bildrauschen und Versumpfungen bei 14’32
Undercover in Istanbul

Akustisch kann man 3 Engel für Charlie deutlich weniger vorwerfen als visuell. Um genau zu sein eigentlich gar nichts. Denn die verstreuten Actionszenen werden allesamt dynamisch und bisweilen hinlänglich druckvoll in Szenen gesetzt. Schon die erste Kampfsequenz gerät räumlich und sehr effektvoll. Nimmt man sich dann exemplarisch die Sequenz in Hamburg nach etwas über 20 Minuten, gibt’s fünf Minuten lang durchweg auf die akustische Zwölf.
Von den wuchtigen Tritten der Protagonisten über die pumpende Filmmusik bis hin zu den fein aufgelösten Schüssen aus der Minigun und der MP fahren die beiden dts-HD-Master-Spuren gleichermaßen auf, was sie können. Ohne echte Unterschiede zwischen deutscher und englischer Fassung macht das wirklich Spaß und ist vor allem dynamischer als die Konkurrentin Harley Quinn. Schön, dass gleichzeitig auch die atmosphärischeren Sounds überzeugen können, wenn das Trio nach der Hatz durch Hamburg auf einem Feld steht und die Vögel leise zwitschern. Dialoge sind klar und verständlich und bleiben stets gut eingebettet. Und wenn es im Verlauf des Films gleich mehrfach Explosionen und EMP-Aussendungen gibt, hat auch der Tiefbass weiterhin gut zu tun.

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Studio:
Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität UHD

Finale

3 Engel für Charlie wurde komplett digital aufgezeichnet. Zum Einsatz kamen die beliebte ARRI Alexa Mini sowie die 8K-fähige Red Helium. Ausgehend vom 3.4K- und 8K-Material wurde jedoch nur ein Digital Intermediate in 2K erstellt. Die UHD ist also eine hochskalierte Scheibe. In puncto HDR ist bei Sonys physischen Medien klassischerweise Schmalhans Küchenmeister. Mehr als statisches HDR10 gibt’s neben einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum nicht. Allerdings wartet die UHD mit dem IMAX enhanced Label auf, was beim Bild bedeutet, dass in Absprache mit den jeweiligen Filmemachern eine gewisse Rauschminderung integriert wird.
Gegenüber der Blu-ray bleiben die Treppenstufen im ersten Bild erhalten (hier scheint also wirklich die Aufnahme selbst mit schwacher Auflösung gefilmt worden zu sein). Die stehenden Rauschartefakte im nächsten Bild gehen indes nahezu im eingesetzten Rauschfilter (und der dunkleren Abstimmung) verloren. Man sieht sie kaum noch. Der Strand ist allerdings immer noch wachsweich und Balinskas Gesicht nach 6’09 sieht immer noch aus wie ein Aquarellbild. Die stark körnigen Szenen ab 13’57 bekommt die UHD aufgrund des IMAX-enhanced-Rauschfilters ruhiger hin. Bis auf Brocks Gesicht, das immer noch gruselig aussieht (14’32) und in der Kopfbewegung zudem wieder deutlicher rauscht, weil der Filter dort nicht greift. Der Moiré-Effekt auf dem Oberteil nach 53’10 fällt weniger stark aus, ist aber immer noch sichtbar.
Gut ist, dass es die hell ausgeleuchteten Momente gibt. Denn die sehen über die UHD wirklich klasse aus. Und sie sehen viel besser aus als über die BD. Gerade die Schärfe kann trotz des „nur“ 2K DI überzeugen. Manche Close-ups sind so krisp, dass dass man jede Hautpore erkennen kann (64’10). Gleichzeitig sind die Farbkontraste der UHD famos und durch das gut funktionierende HDR bewirkt die UHD ein dreidimensionaleres Bild. Der Rauschfilter verursacht glücklicherweise keine wachsweichen Gesichter, wenngleich man bei sehr kurzer Distanz zum Display dann doch sieht, dass ein echter Auflösungsvorsprung gegenüber der BD (auch bedingt natürlich durch das 2K DI) nicht gegeben ist. Die UHD zeigt die Schrift am Alsterhaus nach 7’05 sowie andere Details an den Häusern und Kränen oder auch an der Uhr im Kirchturm etwas ruhiger und konturierter. Aber dafür muss man dann auch schon sehr genau hinsehen oder sehr groß projizieren.

Blu-ray (26’28): (Slider ganz nach rechts): Die BD ist kontrastreich und kräftig.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann das aber noch ein bisschen besser und wirkt dramatischer im Himmel.

Blu-ray (10’20): (Slider ganz nach rechts): Während der hellen Szenen kann die Blu-ray durchaus überzeugen.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD erscheint noch etwas kräftiger, hat die wärmeren Hautfarben.

Blu-ray (46’39): (Slider ganz nach rechts): Stillleben mit Obst und Käse.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet sattere Farben und wirkt „leckerer“.

Blu-ray (7’05): (Slider ganz nach rechts): Totale über Hamburg.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD erscheint kontrastreicher und weniger verschleiert.

Gruppenbild mit Boss

Wie schon bei der Bildqualität beschrieben, kommt auch 3 Engel für Charlie mit IMAX enhanced Siegel. Beim Ton bedeutet das, dass die Originalspur (nun mit DTS:X) mit einer speziellen Kodierung versehen ist, die bei IMAX-enhanced-Receivern in einen vorgegebenen Modus wechselt. Dieser übernimmt aktiv ein spezielles Bass-Management. Jetzt war es bei bisherigen IMAX-enhanced-Titeln so, dass der O-Ton auf nicht IMAX-enhanced-fähigen Receivern vor allem im Tiefbass deutliche Einbußen hinnehmen musste. Ganz besonder eklatant fiel dies bei Bad Boys For Life auf.
Bei den Engeln ist es nun etwas anders, aber eigentlich sogar noch schlimmer. Während der eigentliche Tiefbass annähernd an die dts-HD-Master-Spur herankommt, fehlt nahezu völlig die Dynamik. Nehmen wir uns erneut die Hamburg-Sequenz nach etwas über 20 Minuten, klingt zerbrechendes Glas unangenehm spitz, fehlt’s den Schüssen aus der Minigun und der MP an Nachdruck, das Motorrad von Sabina hat kaum Fundament und ganz schlimm hat es den Score getroffen. Während dieser über die regulären dts-HD-Master-Fassungen äußerst dynamisch auf allen Speakern abgelegt ist, klingt er hier wie ein laues, im Hintergrund säuselndes Lüftchen. Leider hört man das grundsätzlich. Also auch während der weniger rasanten Szenen. Die Main-Speaker bekommen nicht so viel Fundament wie mit den beiden Spuren der Blu-ray und insgesamt klingt es eintöniger und flacher. Das ist zwar insgesamt noch anhörbar, aber auf NICHT-IMAX-enhanced-Systemen leider im Vergleich deutlich weniger dynamisch. Auch hier darf gerne von Lesern, die einen Receiver mit IMAX enhanced haben, nachgeprüft werden, ob es dort wenigstens vergleichbar gut (oder sogar besser) klingt.

Jane schießt scharf

Da die dts:X-Fassung natürlich noch ein Erweiterung auf die Heights erhält, betrachten wir diese nun zusätzlich. Das erste Mal wird sie mit der Filmmusik leise zusätzlich mit Signalen versorgt. Nach 6’30 gibt’s mit dem Hubschrauber den ersten echten 3D-Sound und die Stimmen während der Live-Schalte zu den Gratulanten kommen ebenfalls hörbar von oben (11’20). Während der Präsentation des Calisto bitzelt der Strom beim Einschalten der Lichter und der Score intensiviert sich dann, wenn es in die erste echte Actionszene geht. Dort splittert dann auch schon mal Glas und ein paar Querschläger sowie weiteres Glassplittern hört man während der Autoverfolgung. Nach 41’56 gibt’s dann eine Alarmsirene und das elektrische Fahrgeräusch der Wand bei 53’42 wird ebenfalls nach oben gelegt.  Ein einzelner Schuss lässt bei 54’23 den Putz von der Decke bröckeln. Nach 75 Minuten setzt es dann erneut ein paar Querschläger über die Heights und kurze Zeit später ruft Elena mal von oben herunter. Im Finale selbst gibt’s allerdings nur den Score von oben. Echte Effekte hört man hier nicht mehr.

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Bonusmaterial

Frisuren der Hölle

Im Bonusmaterial von 3 Engel für Charlie warten neben einer Gag Reel zunächst fünf entfernte Szenen. Vier Featurettes sowie das Musikvideo „Don’t Call me an Angel“ von Ariane Grande, Miley Cyrus und Lana Del Rey schließen sich an.
In „Gemeinsam sind sie stark“ beschwören die drei Hauptdarstellerinnen den Spirit des Drehs und den Spaß, den sie bei den actionreichen Shoots hatten. „Elizabeth Banks als BoSSley“ porträtiert ein wenig die Regisseurin/Darstellerin, die ganz augenscheinlich komplett hinter ihrem Projekt steht. „Kriegerinnen am Set“ kümmert sich ca. sechs Minuten um die Kampfchoreografien, die man für die Darstellerinnen umsetzte und die vor allem sehr individuell ausgestaltet wurden, damit jede der drei Engel ihren eigenen Stil hatte. „Maßgeschneidert für die Gefahr“ gibt dann wiederum Einblick in den Stil und die Mode, die man für den Film und die Darstellerinnen entwarf.

Fazit

3 Engel für Charlie ist nicht gar so schlecht, wie ihn manche gerne hätten. Immerhin gibt’s gut aufgelegte Darstellerinnen und ein paar sehr elegante Kampfchoreografien. Allerdings ist die Story überfracht, der Schnitt anstrengend und die Männerfiguren aus der Klischee-Kiste. Ob man das für sich als störend empfindet, ist dann wiederum Geschmackssache.
Gar nicht Geschmackssache sind die unschönen Bildprobleme der Blu-ray, die zwar durch die extrem knackigen und scharfen Einstellungen bei guter Ausleuchtung überspielt werden, aber dennoch ärgerlich auffallen. Die UHD kann diese Probleme nicht in Gänze beseitigen, wirkt insgesamt aber harmonischer und hat die noch knackigeren Kontraste. Deshalb ist sie hier die bessere Wahl. Leider nur erneut nicht für O-Ton-Gucker, die keinen IMAX-enhanced-Receiver haben. Denn während die deutsche dts-HD-Master-Tonspur gleichermaßen satt, dynamisch und effektvoll ist, bleibt über die dts:X-Fassung des O-Tons ohne IMAX enhanced nur ein laues Lüftchen davon übrig.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 40%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 50%
Film: 65%

Anbieter: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Elizabeth Banks
Darsteller: Kristen Stewart, Naomi Scott, Ella Balinska, Elizabeth Banks, Sir Patrick Stewart, Djimon Hounsou, Sam Claflin, Jonathan Tucker, Nat Faxon, Chris Pang
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: dts:X IMAX enhanced (dts-HD-Master-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 118
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2019 Columbia Pictures Industries, Inc., Perfect World Pictures (USA) Inc. and 2.0 Entertainment Borrower, LLC. All Rights Reserved.)

Trailer zu 3 Engel für Charlie

3 Engel für Charlie - HD Trailer

 

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2 Kommentare
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Michael

Wäre schön wenn du bei neuen IMAX Enhanced Filmen auch diese richtig testen könntest im richtigen Ton Format.
Auf mich machen die Filme im IMAX Format einen sehr ausgeglichenen Eindruck welche man auch recht laut hören kann deshalb finde ich die etwas besser als hier dargestellt.
Sollen ja bald ein paar neue Filme damit raus kommen.