Blu-ray Review
OT: 47 Meters Down – Uncaged
„Scheiß auf den Weg“
Nachfolge-Thriller zu 47 Meters Down.
Inhalt
Mia und ihre Stiefschwester Sasha sind jüngst nach Mexiko umgezogen. Dort hat vor allem die schüchterne Mia einen schweren Stand. Sasha ist ihr derweil keine große Hilfe, da sie lieber mit ihren Freundinnen Nicole und Alexa abhängt. Als Mias Dad einen Glasboden-Boot-Trip spendiert, um die Unterwasserwelt der Gegend zu erkunden, sagen die beiden notgedrungen zu. Doch weil an Bord auch die garstige Catherine wartet, setzen sich die Stiefschwestern lieber mit Nicole und Alexa ab, die von einer kleinen Wasser-Oase mit darunterliegender Maya-Höhle gehört haben. Nachdem das Quartett ein wenig an der Oberfläche des Wassers über der Höhle geplanscht hat und es sich hat gut gehen lassen, unternehmen sie einen Tauchgang in die versunkene Maya-Stadt. Doch nachdem man über das, was man dort zu sehen bekommt, ausgiebig gestaunt hat, setzt ein Ereignisse eine Kette weiterer Geschehnisse in Gang und die vier Mädels sind da unten eingeschlossen. Als wäre die baldige Luftknappheit nicht genug, gesellt sich auch noch ein gefräßiger Hai hinzu. Ob es aus dieser Situation noch ein Entrinnen gibt …?
Ziemlich genau zwei Jahre und ein paar Wochen ist es her, dass 47 Meters Down dem klassischen Hai-Thriller tatsächlich noch neue und vor allem hochspannende Nuance hinzufügen konnte – und das, wo seinerzeit fast zeitgleich ein weiterer (spannender) Haischocker mit Blake Lively Kinoerfolge feierte.
Doch die Story von Johannes Roberts (The Strangers – Opfernacht) hangelte sich auch erstaunlich zielsicher an gängigen Klischees vorbei, fügte ein paar kritische Kommentare zum Haifisch-Tourismus hinzu und konnte auf zwei starke Darstellerinnen vertrauen, die das klaustrophobische Szenario mit überraschend wenig dummen Entscheidungen zum Leben erweckten. Und weil’s so schön (erfolgreich) war, schiebt Roberts nun einen Folgefilm nach. Es geht immer noch um Haie und es geht immer noch um junge Frauen – dieses Mal sogar um noch jüngere. Die Protagonisten allerdings wechselten. Was mit Lisa aus dem Vorgänger passiert ist, wird auch hier nicht weiter erläutert, während man bei Kate ohnehin davon ausgehen musste, dass sie das Tauch-Abenteuer nicht überlebte.
Nun sind es also zwei Stiefschwestern, die jüngst auf die Halbinsel Yucataon in Mexiko zogen und sich in der neuen Highschool eingliedern müssen. Hinzu gesellen sich noch zwei weitere Mädels, die sich alle nur mehr oder weniger leiden können. Es gilt also zunächst, die typischen Teenie-Zickereien zu überwinden, während man dann später Lösungen für eine scheinbar ausweglose und lebensbedrohliche Situation finden muss. Für etwas mehr Dynamik ist also gesorgt. Allerdings war es ja gerade das sehr intime und klaustrophobisch enge Szenario, das im ersten Teil für Spannung sorgte.
47 Meters Down – Uncaged versucht das zunächst mit stimmungsvollen und sehr schönen Bildern des Dschungels und der Unterwasserhöhle wett zu machen. Was optisch durchaus überzeugt und sehr ansprechend aussieht.
Wenn dann nach knapp einer halben Stunde der Horror über die vier Mädels hereinbricht, geschieht das zwar nicht sonderlich überraschend, aber immerhin mit Wucht. Leider setzt die Fortsetzung genau an der Stelle, an der sich der Vorgänger vom gängigen Klischee absetzte, auf die üblichen Stereotypen, die man aus ähnlichen Filmen zu Genüge kennt. Auch die Mädels werden größtenteils wieder auf die übliche Panik reduziert. Gerade das war aber ein Vorteil von 47 Meters Down.
Ein weiteres Problem: Das nun nicht mehr so reduzierte Setting (und vor allem die späteren Strömung) machen 47 Meters Down – Uncaged zunehmend unübersichtlich. Echte Klaustrophobie will sich nur selten einstellen, weil man nie so richtig weiß, wo sich die Mädels überhaupt gerade befinden und warum es scheinbar keinen Ausweg gibt. Ganz abgesehen vom Sauerstoff-Vorrat, der schnell auf 20% sinkt, dann aber noch erstaunlich lange vorhält, bis es mal wirklich kritisch wird. Oder aber der Tatsache, dass ein Kletterseil zwar für Mias Vater (ein durchaus kräftiger Kerl), aber nicht für zwei der leichtgewichtigen Mädels reichen soll. Aber mit solchen Logikproblemen muss man bei dieser Art Filmen ja schon im Vorfeld rechnen. Die Action passt aber immerhin, da vor allem die Haie erstaunlich geschmeidig animiert sind.
Bild- und Tonqualität
Mit kräftigen und sehr lebhaften Farben wird das Geschehen auf der mexikanischen Halbinsel dargestellt. Die Kontrastierung liefert teilweise sehr dynamische Bilder mit sattem Schwarz und angenehm-warmen Hauttönen. Das Wasser wird klar und kräftig wiedergegeben, bei den Vogelperspektiven auf das von Palmen bewachsene Gebiet, werden keine Unruhen sichtbar.
Das wird etwas anders, wenn Unterwasser die Lichtverhältnisse schlechter werden. Hier körnt es dann ein wenig, ohne jedoch zu krass unruhig zu werden. Was erstaunlich gut gelingt – gerade für einen Film, der weitgehend unter der Meeresoberfläche spielt – ist die geringe Anfälligkeit für Banding-Artefakte. Die durchweg hohe Datenrate von ~35 Mbps hilft hier sicherlich. Außerdem überlagert das Korn hier und da leichte Anflüge von Farbverlaufsproblemen. 47 Meters Down: Uncaged bleibt zwar nicht völlig frei davon (bspw. 34’35), reduziert es aber auf ein minimales Maß.
Sonderlich dynamisch beginnt 47 Meters Down: Uncaged in puncto Akustik nicht. Aztec Cameras Somewhere in my Heart gelangt ziemlich dünn und künstlich auf Surround getrimmt aus den Speakern und wirklich Bass gibt’s auch nicht. Sehr schön lebt allerdings in der Folge der Dschungel auf, der Vogelgeräusche rund um die Höhle sehr räumlich wiedergibt. Das Gleiche gilt für das Unterwasser-Glucksen, wenn die vier Mädels erstmalig auf Tauchgang gehen.
Dort setzt es nach 28 Minuten auch erstmals eine Dynamikattacke, wenn der Blindfisch auf die Kamera zurast. Die darauf folgende Kettenreaktion setzt eine wirklich wuchtige Sequenz in Gang, die auch den Subwoofer mal ordentlich fordert und vom gedämpften Unterwasser-Sound profitiert. Ähnliche Attacken gibt’s immer wieder, sobald die Riesenhaie angreifen. Klasse räumlich wird es zudem, sobald die Figuren in den Unterwasserstrudel geraten.
Bonusmaterial
Das Uncaging-Featurette, das sich neben den Trailern und Programmtipps im Bonusmaterial befindet, lässt die vier Darstellerinnen ein wenig zu Wort kommen und über ihre Figuren sinnieren. Zwölfeinhalb Minuten gibt’s Statements von den Mädels und auch ein paar Einblicke in die Arbeit vor Ort in der Dominikanischen Republik sowie in den Wassertanks im Studio.
Fazit
47 Meters Down: Uncaged ist nicht mehr so originell und klaustrophobisch wie sein Vorgänger. Die Atmosphäre in den Höhlen ist aber dennoch recht annehmbar, wenngleich sie im späteren Verlauf arg unübersichtlich wird.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 30%
Film: 60%
Anbieter: Concorde Home Entertainment GmbH
Land/Jahr: GB/USA 2019
Regie: Johannes Roberts
Darsteller: Sophie Nélisse, Corinne Foxx, Brianne Tju, Sistine Stallone, Brec Bassinger, John Corbett, Nia Long
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 90
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Concorde Home Entertainment GmbH)
Trailer zu 47 Meters Down – Uncaged
Klar,habe mich eigentlich auch gefreut auf eine diese Unterwasser Fortsetzung.
Den Anfang vom Film kannste völlig in die Tonne kloppen.Solch voll von Klischees und völlig übertriebenen,gefühllosen und dämlichen Dialogen,ist mir schon schon ne Gänsehaut über die Arme gezogen.War kurz vorm abschalten.
Da dann doch sowas wie Spannung aufgekommen ist habe ich mal weiter geschaut
Besser als der Restmüll Deep Blue Sea 2 isser,aber an den gut getricksten CGI Alligatoren-Albtraum „Crawl“ kommt er nicht ran ….bei weiten nicht
4/10
Bei der besagten 28. Minute war meine mutter so erschrocken das sie ihre zigarette fallen gelassen hat :0
😀