… and the Winner is …
In der Nacht vom 26. auf den 27. Februar 2017 war es wieder soweit. Zum 89. Mal verlieh die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences (AMPAS) die begehrten Goldjungen. Die Annual Academy Awards, die alljährlich unter der gängigeren Bezeichnung Oscar© verliehen werden, hatten dabei gegenüber dem kritischen letzten Jahr etwas gut zu machen.
So musste sich die AMPAS 2016 den Vorwurf gefallen lassen, afroamerikanische DarstellerInnen und Filme sträflich zu übergehen, was schon während der Verleihung zu ausgesprochen sarkastischen Kommentaren der Laudatoren und Preisträger führte. 2017 scheint es in der Tat so, dass man auf Wiedergutmachung setzen wollte, denn alleine die Kategorie „Bester Film“ enthält zwei Produktionen, die ein relevantes afroamerikanisches Kapitel beschreiben. Und auch bei den SchauspielerInnen bedachte man zahlreiche Nicht-Weiße.
Erneut hieß es in 24 Kategorien im Dolby Theatre „… and the Winner is …“, bei der wichtigsten Filmgala des Jahres, die dieses Mal von Talkshow-Star Jimmy Kimmel moderiert wurde. Der tat sich mit treffsicherem Humor vor, den er das ganze (Wahl)Jahr über schon in seiner Sendung bewies, wenn er sich über den jetzigen Präsidenten Donald Trump lustig machte.
Größter Favorit im Vorfeld war ein Musical, was sicherlich vor ein paar Jahren kaum jemand für möglich gehalten hätte. So erfolgreich gar, dass er sich mit den bisherigen Oscar-Nominierungs-Spitzenreitern „Titanic“ und „Alles über Eva“ in eine Reihe stellen konnte. Gleich 14 Vorschläge in diversen Kategorien sprechen eine deutliche Sprache. Die drei größten Favoriten bringen es insgesamt immerhin auf 30 Nominierungen:
La La Land – 14 Nominierungen
Arrival – 8 Nominierungen
Moonlight – 8 Nominierungen
Am Ende gewann La La Land dann sechs der Auszeichnungen und blieb damit der Gewinner des Abends – und das, obwohl Warren Beatty und Faye Dunaway den Faux-Pas des Abends präsentierten. Man hatte ihnen offenbar eine Kopie des Umschlags für die beste Hauptdarstellerin (Emma Stone) gegeben, weshalb sie als Präsentator der Kategorie fälschlicherweise La La Land ausriefen und nicht, wie gewählt, Moonlight. Aufgeklärt wurde das Ganze erst, nachdem die Produzenten von La La Land schon auf der Bühne standen. Joshua Kimmel musste (etwas ungelenk) eingreifen. Und das, obwohl Beatty und Dunaway lange zögerten, da eben Emma Stone auf der Karte stand.
Verlierer des Abends war übrigens Arrival, der bei acht Nominierungen lediglich die Auszeichnung für den besten Tonschnitt erhielt.
Noch schlechter erging es aber Batman v Superman: Dawn of Justice, der bei der kurz vor den Oscars stattfindenden Goldenen Himbeere für die schlechtesten Filme absahnte. Er „gewann“ in den Kategorien „Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung“, „Schlechtestes Leinwandpaar“ (Ben Affleck und Henry Cavill), „Schlechtestes Drehbuch“ und „Schlechtester Nebendarsteller“ (Jesse Eisenberg) – Respekt.
Kategorie: Bester Nebendarsteller
Die Nominierten
- Mahershala Ali („Moonlight“)
- Jeff Bridges („Hell or Hight Water“)
- Lucas Hedges („Manchester by the Sea„)
- Dev Patel („Lion„)
- Michael Shannon – Nocturnal Animals
Gewinner:
- Mahershala Ali („Moonlight„)
Kategorie: Beste Nebendarstellerin
Die Nominierten:
- Viola Davis („Fences“)
- Naomie Harris („Moonlight„)
- Nicole Kidman („Lion„)
- Octavia Spencer („Hidden Figures„)
- Michelle Williams („Manchester by the Sea„)
Gewinner:
- Viola Davies („Fences“)
Kategorie: Bestes Originaldrehbuch
Die Nominierten:
- Damien Chazelle („La La Land„)
- Giorgo Lanthimos und Efthymis Filippou („The Lobster“)
- Kenneth Lonergan („Manchester by the Sea„)
- Mike Mills („20th Century Women“)
- Taylor Sheridan („Hell or High Water“)
Gewinner:
- Kenneth Lonergan („Manchester by the Sea„)
Kategorie: Bestes adaptiertes Drehbuch
Die Nominierten:
- Luke Davies („Lion„)
- Eric Hesserer („Arrival“)
- Barry Jenkins, Tarell Alvin McCraney („Moonlight„)
- Allison Schroeder, Theodore Melfi („Hidden Figures„)
- August Wilson („Fences“)
Gewinner:
- Barry Jenkins, Tarell Alvin McCraney („Moonlight„)
Kategorie: Bestes Szenenbild
Die Nominierten:
- Patrice Vermette, Paul Hotte („Arrival“)
- Jess Gonchor, Nancy Haigh („Hail, Caesar„)
- David Wasco, Sandy Reynolds-Wasco („La La Land„)
- Guy Hendrix Dyas, Gene Serdena („Passengers„)
- Stuart Craig, Anna Pinnock („Phantastische Tierwelten …„)
Gewinner:
- David Wasco, Sandy Reynolds-Wasco („La La Land„)
Kategorie: Bestes Kostümdesign
Die Nominierten:
- Colleen Atwood („Phantastische Tierwelten …„)
- Consolota Boyle („Florence Foster Jenkins“)
- Madeline Fontaine („Jackie“)
- Joanna Johnston („Allied“)
- Mary Zophres („La La Land„)
Gewinner:
- Colleen Atwood („Phantastische Tierwelten …„)
Kategorie: Bestes Make-up/Frisuren
Die Nominierten:
- Eva von Bahr, Love Larson („Ein Mann namens Ove„)
- Joel Harlow, Richard Alonzo („Star Trek Beyond„)
- Alessandro Bertolazzi, Giorgio Gregorini, Christopher Nelson („Suicide Squad„)
Gewinner:
- A. Berolazzi, G. Gregorini, Christopher Nelson („Suicide Squad„)
Kategorie: Bester Schnitt
Die Nominierten:
- Tom Cross („La La Land„)
- John Gilbert („Hacksaw Ridge„)
- Jake Roberts („Hell or High Water“)
- Nat Sanders, Joi McMillon („Moonlight„)
- Joe Walker („Arrival“)
Gewinner:
- John Gilbert („Hacksaw Ridge„)
Kategorie: Beste Kamera
Die Nominierten:
- Greig Fraser („Lion„)
- James Laxton („Moonlight„)
- Rodrigo Prieto („Silence“)
- Linus Sandgren („La La Land„)
- Bradford Young („Arrival“)
Gewinner:
- Linus Sandgren („La La Land„)
Kategorie: Bester Ton
Die Nominierten:
- Andy Nelson, Ai-Ling Lee, Steve A. Morrow („La La Land„)
- Kevin O’Connell, Andy Wright, Robert Mackenzie, Peter Grace („Hacksaw Ridge„)
- David Parker, Christopher Scarabosio, Stuart Wilson („Rogue One: A Star Wars Story„)
- Greg P. Russell, Gary Summers, Jeffrey J. Haboush, Mac Ruth („13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi“)
- Bernard Gariepy Strobl, Claude La Haye („Arrival“)
Gewinner:
- K. O’Connell, A. Wright, R. Mackenzie, P. Grace („Hacksaw Ridge„)
Kategorie: Bester Tonschnitt
Die Nominierten:
- Sylvain Bellemare („Arrival“)
- Ai-Ling Lee, Mildred Iatrou Morgan („La La Land„)
- Robert Mackenzie, Andy Wright („Hacksaw Ridge„)
- Alan Robert Murray, Bub Asman („Sully„)
- Wylie Stateman, Renée Tondelli („Deepwater Horizon„)
Gewinner:
- Sylvain Bellemare („Arrival“)
Kategorie: Beste visuelle Effekte
Die Nominierten:
- Craig Hammack, Jason Snell, Jason Billington, Burt Dalton („Deepwater Horizon„)
- Stéphane Ceretti, Richard Bluff, Vincent Cirelli, Paul Corbould („Dr. Strange„)
- Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones, Dan Lemmon („The Jungle Book“)
- Steve Emerson, Oliver Jones, Brian McLean, Brad Schiff („Kubo – Der tapfere Samurai„)
- John Knoll, Mohen Leo, Hal T. Hickel, Neil Corbould („Rogue One: A Star Wars Story„)
Gewinner:
- R. Legato, A. Valdez, A. Jones, D. Lemmon („The Jungle Book“)
Kategorie: Bester Animationsfilm
Die Nominierten:
- „Kubo – Der tapfere Samurai“
- „Mein Leben als Zucchini“
- „Die rote Schildkröte“
- „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken„
- „Zoomania“
Gewinner:
Kategorie: Bester animierter Kurzfilm
Die Nominierten:
- „Blind Vaysha“
- „Borrowed Times“
- „Pear Cider and Cigarettes“
- „Pearl“
- „Piper“
Gewinner:
- „Piper“
Kategorie: Bester Kurzfilm
Die Nominierten:
- „Ennemis Intérieurs“
- „La Femme et le TGV“
- „Silent Nights“
- „Sing“
- „Timecode“
Gewinner:
- „Sing“
Kategorie: Bester fremdsprachiger Film
Die Nominierten:
- Schweden: „Ein Mann names Ove“ – Hannes Holm
- Iran: „The Salesman“ – Asghar Farhadi
- Australien: „Tanna – Eine verbotene Liebe“ – Bentley Dean, Martin Butler
- Deutschland: „Toni Erdmann“ – Maren Ade
- Dänemark: „Unter dem Sand“ – Martin Zandvilet
Gewinner:
- „The Salesman“
Kategorie: Bester Dokumentarfilm
Die Nominierten:
- „13th“
- „I Am Not Your Negro“
- „Life, Animated“
- „O.J.: Made in America“
- „Seefeuer“
Gewinner:
- O.J.: Made in America
Kategorie: Bester Dokumentar-Kurzfilm
Die Nominierten:
- „41 Miles“
- „Extremis“
- „Joe’s Violin“
- „Watani: My Homeland“
- „The White Helmets“
Gewinner:
- „The White Helmets“
Kategorie: Beste Filmmusik
Die Nominierten:
- Nicholas Britell („Moonlight„)
- Justin Hurwitz („La La Land„)
- Mica Levi („Jackie – First Lady“)
- Thomas Newman („Passengers„)
- Dustin O’Halloran, Hauschka („Lion„)
Gewinner:
- Justin Hurwitz („La La Land“)
Kategorie: Bester Filmsong
Die Nominierten:
- „Audition“ – Justin Hurwitz („La La Land„)
- „Can’t Stop the Feeling“ – Justin Timberlake („Trolls“)
- „City of Stars“ – Justin Hurwitz („La La Land„)
- „The Empty Chair“ – J. Ralph, Sting („Jim: The James Foley Story“)
- „How Far I’ll Go“ – Lin-Manuel Miranda („Vaiana – Das Paradies hat einen Haken„)
Gewinner:
- „City of Stars“ – Justin Hurwitz („La La Land„)
Kategorie: Beste Hauptdarstellerin
Die Nominierten:
- Isabelle Huppert („Elle“)
- Ruth Negga („Loving)
- Natalie Portman („Jackie – First Lady“)
- Emma Stone („La La Land„)
- Meryl Streep („Florence Foster Jenkins“)
Gewinnerin:
- Emma Stone („La La Land„)
Kategorie: Bester Hauptdarsteller
Die Nominierten:
- Casey Affleck („Manchester by the Sea„)
- Andrew Garfield („Hacksaw Ridge„)
- Ryan Gosling („La La Land„)
- Viggo Mortensen („Captain Fantastic„)
- Denzel Washington („Fences“)
Gewinner:
- Casey Affleck („Manchester by the Sea„)
Kategorie: Beste Regie
Die Nominierten:
- Damien Chazelle („La La Land„)
- Mel Gibson („Hacksaw Ridge„)
- Barry Jenkins („Moonlight„)
- Kenneth Lonergan („Manchester by the Sea„)
- Denis Villeneuve („Arrival“)
Gewinner:
- Damien Chazelle („La La Land„)
Kategorie: Bester Film
Die Nominierten:
- „Arrival“
- „Fences“
- „Hacksaw Ridge“
- „Hell or High Water“
- „Hidden Figures“
- „La La Land“
- „Lion“
- „Manchester by the Sea“
- „Moonlight„
Gewinner:
Ehrenoscars
Die Ehrenoscars werden immer im Vorfeld verliehen – dieses Mal im November 2016 im Rahmen der „Governors Awards“. Preisträger waren:
- Jackie Chan
- Anne V. Coates
- Lynn Stalmaster
- Frederick Wiseman
- Gena Rowlands