A Christmas Horror Story

Blu-ray Review

A Christmas Horror Story Blu-ray Review Cover
WVG/Entertainment One, seit 27.11.2015

OT: A Christmas Horror Story

 


Bloody Christmas

A Christmas Horror Story ist der Film für alle jene, die an Weihnachten nicht den Kirchenchor sondern The Yobs in den CD-Player legen.

Inhalt

Kurz vor Weihnachten: Eine Familie besucht die stinkreiche und ungeliebte Tante, nimmt aber bald wieder Reißaus und stolpert beim Heimweg über den gruseligen Krampus. An anderer Stelle möchte ein Vater an Weihnachten endlich mal für seinen Sohnemann da sein und geht gemeinsam mit ihm und der hübschen Frau in den Wald, um dort eigenhändig einen Baum zu schlagen. Nach der Rückkehr in die heimische Wohnung verwandelt sich der ach so harmlose Junge in ein brutales Wechselbalg. Zur gleichen Zeit wollen drei Studenten einen Amateurfilm über ein schreckliches Mordverbrechen in ihrer Stadt drehen und … Und währenddessen auf der Erde schon das Chaos ausbricht, hat Santa Claus ebenfalls alle Hände voll zu tun, wenn seine Elfen ihn plötzlich als „Schwanzlutscher“ titulieren und ihm blutgierig an die Samtwäsche wollen …

Nicht dass Produzent und Co-Regisseur Steve Hoban etwas gegen Friede-Freude-Eierkuchen-Weihnachtsfilme hätte, wollte er aber doch mal etwas anderes auf Zelluloid bannen, um den Genrefans zu Weihnachten mal etwas abseits vom zuckersüßen Festtagsprogramm zu servieren. Mit A Christmas Horror Story holte er sich die Hilfe zweier Regiekollegen an Bord und ließ den Film im Anschluss wild ineinander schneiden – einziges Bindeglied: Dangerous Dan (William Shatner), der weihnachtsliebende Radiomoderator, der eine Doppelschicht an Heiligabend schieben muss. Auf diese Weise bekommt man gar nicht so sehr das Gefühl einem Episodenfilm beizuwohnen, sondern kann sich auch immer mal wieder von den einzelnen Geschichten erholen, bzw. neue Spannung für deren Fortführung sammeln. Denn spannend geht’s hier bisweilen durchaus zu. Vor allem die Dokumentarfilmer-Story mit den drei Jugendlichen, die durch die dunklen Gewölbe des Gemäuers streifen, indem ein Mord stattfand, wartet mit zahlreichen Jumpscares und gruseliger Atmosphäre auf. Dagegen wirkt die Story um Santa Claus wie eine entfesselte Blutfassung der Elfengeschichte – es ist schon ein besonderer Spaß, wenn der sonst als gemütliche und friedfertige Weihnachtsmann mit seinem Stock gleich reihenweise Elfen enthauptet, die ihn zuvor auch schon mal als „Weihnachtsfotze“ titulieren. Trotz allen (derben) Humors liefert A Christmas Horror Story aber durchaus auch Horror, wo’s benötigt wird. So geht der Krampus in seiner vollen Gestalt durchaus als kreativ kreiiertes Monstrum durch und dessen finale Begegnung mit dem Weihnachtsmann sowie der Schlussgag haben durchaus Kultpotenzial.

Bild- und Tonqualität

A Christmas Horror Story offenbart ein recht kontraststarkes Bild, das allerdings von Story zu Story (teils bewusst) variiert. Die Geschichte um den Wechselbalg punktet mit satten Farben und sehr warmen Kontrasten, die perfekt zu den afroamerikanischen Darstellern passen. In Santas Refugium domineren hingegen die Weichzeichner und eine dezente Überkontrastierung. Schön ist, dass auch in dunklen Szenen die Ruhe nicht verloren geht – so kann man in der dunklen Umgebung der Studentenstory durchaus noch sämtliche Details erkennen und Rauschen ist dort ebenfalls kein Thema.
Bisweilen richtig zupacken kann der Sound von A Christmas Horror Story, der schon im Musikintro überraschend dynamisch und im Anschluss beim Anflug auf des Weihnachtsmanns Stall ziemlich effektvoll wird. Leider kranken die deutschen Dialoge ein wenig an einem topfigen Sound und dürften etwas offener, authentischer tönen – wenngleich die Synchro für einen Horrorfim durchaus gelungen ist. Die zahlreichen Jumpscares werden zudem derart effektvoll wiedergegeben, dass man in der Tat schon mal aus vom Sofa aufspringt.

Bonusmaterial

Im 15-minütigen „Hinter den Kulissen“ von Christmas Horror Story darf man zuhören, wie sich die Macher ihre Idee eines „anderen“ Weihnachtsfilms vorgestellt und letztlich umgesetzt haben. Was man durchweg merkt, ist die Spielfreude und das Engagement aller Beteiligten.

Fazit

A Christmas Horror Story liefert vier verhältnismäßig gleichwertige Kurzgeschichten, die geschickt getimet wurden und mit engagierten Darstellern sowie überraschend blutigen Auseinanandersetzungen punkten können. Für eine etwas andere Weihnachtsstimmung ist also gesorgt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 40%
Film: 65%

Anbieter: WVG/Entertainment One
Land/Jahr: CA 2015
Regie: Grant Harvey, Steven Hoban, Brett Sullivan
Darsteller: George Buza, Rob Archer, Jessica Clement, Zoé De Grand Maison, Shannon Kook, Debra McCabe, Michelle Nolden, Alex Ozerov, William Shatner
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 99
Codec: AVC
FSK: 16

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