Alien 40th Anniversary 4K UHD

Blu-ray Review

alien 40th anniversary steelbook 4k uhd blu-ray review cover
20th Century Fox, 18.04.2019
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20th Century Fox, 18.04.2019

OT: Alien

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Der weiße Hai im All

40 Jahre? Sind das wirklich schon 40 Jahre?

Inhalt

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Die Mannschaft der Nostromo wird aus dem Tiefschlaf geweckt

Wir schreiben das Jahr 2122: Das Raumschiff Nostromo ist auf dem Rückweg zur Erde, als es ein Signal von einem näher gelegenen Planetoiden empfängt. Der vom Schiffscomputer „MU-TH-UR“ gesteuerte Frachter weckt die Crew aus ihrem Stasis-Schlaf und setzt Kurs auf die unbekannte Quelle der Übertragung. Die Navigation führt sie zum Planeten LV-426 und nachdem man dort gelandet ist, betritt ein Team die Oberfläche. Sie finden heraus, dass das Signal von einem riesigen fremdartigen Raumschiff stammt, dessen Inneres aus einer bioorganischen Masse zu bestehen scheint. Auf einem Kommandoplatz sitzend stoßen sie auf ein unmenschlich großes Wesen, welches das Schiff gesteuert zu haben scheint und dessen Bauch von Innen heraus aufgerissen wurde. Kurze Zeit später landen sie in einem Raum, in dem hunderte Eier abgelegt worden sind. Als Offizier Kane diese inspiziert, bricht eines davon auf und ein aggressives außerirdisches Viech krallt sich auf seinem Gesicht fest. Zurück an Bord der Nostromo beschließt man nach langem hin und her, dass man das Wesen von Kanes Gesicht nicht entfernt, denn erste Versuche zeigen, dass in dessen Adern kein Blut, sondern konzentrierte Säure fließt. Kurze Zeit später jedoch fällt es selbst vom Gesicht des Offiziers und verendet. Kane scheint sich danach gut zu erholen, doch plötzlich bricht ein weiteres Alien aus seiner Bauchdecke heraus – ein widerlicher Wurm, der blitzschnell verschwindet. Bei ihrer Jagd auf das Wesen stellt sich bald heraus, dass es sich äußerst schnell entwickelt hat und nun als zweieinhalb Meter große unfassbar aggressive Kreatur seinerseits Jagd auf die Besatzung macht. Und mit seiner physischen Konstitution scheint es die durchweg besseren Karten zu haben …

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Lockere Frühstücksrunde

Wir schreiben das Jahr 1979: Zwei Jahre zuvor hatte der Brite Ridley Scott mit Die Duellisten sein Langfilm-Debüt gegeben. Dass er dann aber an das Skript zu einem Science-Fiction-Film kam, war fast ausschließlich der Tatsache zu verdanken, dass Star Wars 1977 durch die Decke ging. Mit dem Erfolg des George-Lucas-Epos war der Weg für ein Genre frei geworden, das man zuvor im Kino tot glaubte. Die Story, die Dan O’Bannon über einen längeren Zeitraum entwickelt hatte wollte er als „ernste“ Version seiner Studenten-Kooperation mit John Carpenter, Dark Star, etablieren. Kurze Zeit war O’Bannon auch selbst im Gespräch, den Film zu realisieren, doch das Produzententeam brachte Scott ins Gespräch, nachdem sie dessen Duellisten gesehen hatten. Der Rest ist Sci-Fi-Filmgeschichte. Und Alien ist unzweifelhaft einer der besten Science-Fictioner aller Zeiten.
Nie zuvor war das Setting im Genre düsterer als hier. Zudem wurden die Filmfiguren mit herausragenden Darstellern gecastet und es gab erstmals eine Frau als Actionheldin. War noch etwas?
Ach ja: H.R. Giger. Doch der Reihe nach. Denn Ridley Scotts 1979er Science-Fiction-Klassiker ist so viel mehr.

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Sie wissen noch nicht, was sie auf der Außenmission erwartet

Bevor der Regisseur zu diesem Projekt kam, hatte Dan O’Bannon also bereits das Drehbuch geschrieben und auch den Schweizer Künstler Hansruedi Giger engagiert, dessen Arbeit später einen wichtigen Bestandteil ausmachen sollte. Dan O’Bannon war zu diesem Zeitpunkt finanziell am Boden. Doch aus dieser Lebenskrise schöpfte er die kreative Kraft, eine Science-Fiction-Geschichte zu schreiben, die Vorlage für den bis dato vielleicht spannendsten Vertreter seines Genres werden sollte. Auch das alleine hätte jedoch nicht gereicht, denn als Ridley Scott dazu stieß, setzte er etwas durch, was das Studio nur mit Murren und großen Bedenken zuließ: Scott nahm praktisch eine Geschlechtsumwandlung der ursprünglich als Mann konzipierten Hauptfigur vor und boxte gegen den Willen aller Produzenten durch, mit Ripley eine Frau als Heldin zu positionieren. Eine Entscheidung, die für das Kino wegweisend werden sollte.
Die Umsetzung von Alien selbst war eine Mischung aus sehr profanen Mitteln (da es Ridley Scott gerne puritanisch haben wollte) und dem Art-Design eben jenes H.R. Giger, der zuvor mit seinen Werksammlungen „ARh+“ und „Necronomicon 1“ aufgefallen war. Seine Neuinterpretation von Kunst als Mix aus Surrealismus und morbider Biomechanik, die er ab 1972 zumeist per Airbrush-Pistole umsetzte, verhalf dem Film zu einem Design, das bis heute unerreicht und zahlreich (meist schlecht) kopiert wurde. Sein Alien dürfte ohne Zweifel die abscheulich-furchterregendste und morbid-faszinierendste Kreatur des Kinos sein. Unzählige Genrefilme, in denen ein bösartiges Alien fortan eine Rolle spielte, präsentierten ein Wesen, das unverkennbar auf Gigers Original basierte.

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Was ist dem großen Raumfahrer wohl passiert?

Meine persönliche Erfahrung mit dem Sci-Fi-Klassiker begann Ende der 80er, als ich den Film erstmalig sah und gefesselt wie nie vor dem Fernseher saß. Bis heute ist der Spannungsbogen, den Scott aufbaut, unerreicht. Wenn die Bewegungssensor-Geräte immer lauter knackend davon zeugen, dass das Wesen in unmittelbarer Nähe sein muss; wenn Harry Dean Stanton auf der Suche nach Schiffskater Jones im Frachtraum auf das sabbernde Alien trifft und wie sich die Kreatur am Ende im Rettungs-Shuttle kauernd aus einer Nische schält – das sind unvergessliche Filmmomente. Situationen in denen man mit Gänsehaut und vollgepumpt mit Adrenalin erfuhr, was es bedeutet, vor einem Film Angst zu haben. Was weder zuvor noch nachher einem Film, bzw. einem Masken- und Kreaturdesigner gelang, ist das gleichzeitig abschreckende und anziehende, das von diesem Alien ausgeht. Gigers Kreatur, ihr länglicher Schädel und der kurz vor der Exekution des Opfers hervorpreschende zweite Kiefer – das waren Ideen und Einfälle, die so neu und einzigartig waren, dass man es nur bewundern konnte. Gleichzeitig funktioniert der Film aber auch deshalb so gut, weil er die Figuren sorgsam einführt, weil er neben dem Kampf mit dem Alien auch das Thema „niedrige Arbeiter“ gegen „intellektuelle Vorgesetzte“ berührt, weil er sozialkritische Aspekte wie Rassismus und Vorurteile gegenüber Andersartigem einfügt und einen Verschwörungsaspekt integriert, welcher der Geschichte am Ende noch eine zusätzliche brisante Note verleiht.

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Den Ausflug auf den Planeten hätte sich Kane anders vorgestellt

Wie Scott dies mit seinem Team und den Darstellern unter einen Hut brachte und dabei nie die Übersicht über die Geschichte verlor oder das Thema Spannung vernachlässigte, das ist hohe Filmkunst. Viele halten Camerons Sequel Aliens für das Highlight der Serie, für mich ist es nach wie vor das Original, das mich fesselt. Setzt der zweite Teil fast vollständig auf Action und ein „Mehr“ an allem, ist es das intime und beengte Setting des ersten Films, das gefangen nimmt und in den richtigen Situationen mit Schockmomenten aus dem Sitz reißt.
Im Übrigen wurden nicht nur die Kinobesucher und Zuschauer des Films mit Überraschungseffekten konfrontiert, sondern auch die Schauspieler selbst. Wer die Szene des aus Kanes Bauch herausplatzenden Chestbursters genau ansieht, merkt die reale Überraschung von Veronica Cartwright als ihr das Blut ins Gesicht spritzt – man hatte den nicht direkt beteiligten Darstellern davon zuvor gemeinerweise nichts gesagt.

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Das biomechanische Design von H.R. Giger lässt noch heute moderne Produktionen alt aussehen

Bild- und Tonqualität BD

Die erste Actionheldin: Ripley

Entgegen einiger Hoffnungen basiert die im Set enthaltene Blu-ray NICHT dem neuen 4K-Master. Es handelt sich um die Version, die man schon 2010 der Anthology beilegte. Allerdings hatte man seinerzeit ein neues HD-Master angefertigt, das so schlecht gar nicht ist. Ganz im Gegenteil:
Die Sauberkeit ist wirklich fantastisch gut. Kaum ein Staub- oder Schmutzkörnchen trübt das Bild und vor allem die Restauration des Korns ist absolut gelungen. Hier wurde nicht an der falschen Stelle mit Rauschfiltern gearbeitet, sondern versucht, den authentischen Filmlook bei zu behalten. Das wiederum lässt Close-ups sehr scharf erscheinen und Gesichter werden nicht zum Wachsfiguren-Kabinett. Dennoch nimmt die Körnung nicht überhand und (mal abgesehen von den Szenen im Schnee-/Nebelgewitter auf LV-426) wuselt es nicht übermäßig. Was kameraseitig während der Produktion schon etwas weicher war, ist natürlich über die BD auch nicht scharf. Einige Shots sind deshalb nicht so gut aufgelöst wie der Rest. Dafür gefallen wiederum die erstaunlich satten Schwarzwerte, der gute Kontrastumfang sowie die (falls nötig und vorhanden) kräftigen, aber auf Hautbereichen etwas rosa-gelblichen Farben.

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Die Urmutter aller Aliens: Der Xenomorph aus Gigers Kreativ-Feder

Geblieben ist auch der deutsche Ton in regulärem dts. Und der klingt halt nun mal etwas nach 1979. Die Dialoge sind dünn und wenig voluminös, Hintergrundgeräusche wirken nicht sehr natürlich und einige Effekte wie der Funkspruch, denn man aus der Außenansicht der Nostromo hört, wirken künstlich aufgebläht. Ganz besonders unglücklich sind die Dialoge zwischen Ripley und Brett während der Dampf sie übertönt. Hier hört man förmlich, wie die Kompression regelrechte Sprach-Frequenzen wegfiltert (22’15). Dazu kommt ein generelles Rauschen über den Dialogen in leisen Szenen. Beispielsweise, wenn Brett „Kitty-Kätzchen“ nach Kater Jonesy ruft (63’33).
Das kann der englische dts-HD-MA-Mix durchweg besser. Dessen Stimmen wirken präsenter, nicht so komprimiert – und schon gar nicht leidet er unter Rauschen. Atmosphärische Geräusche klingen echter und die Soundeffekte wirken logischer. Auch vom Sub vernimmt man mehr, wenn man die Nostromo bspw. hin und wieder von außen gleiten hört (13’14). Auch die Landung auf dem Planeten gerät etwas dynamischer, wobei auch die englische Version die Rearspeaker nur sehr dezent einsetzt und kein Surround-Feuerwerk liefert. Dafür gerät die Landung des Shuttle auf dem Planeten deutlich kraftvoller und basskräftiger als über die Synchronfassung. Wenn es in der deutschen Version dann aufs Finale zugeht, wirken die Actionszenen und Paniksrufe der Crewmitglieder kreischig und auch hier bleibt das Geschehen weitgehend frontal.
Insgesamt ein aus heutiger Sicht akzeptabler, aber nicht herausragender Tonsektor, der ein Remastering durchaus verdient gehabt hätte.

Bild- und Tonqualität UHD

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Die Nostromo – ein majestätisches Raumschiff

Alien wurde seinerzeit natürlich analog gedreht – und zwar mit Panavision-Kameras auf 35mm Film. Um ihn auf das Ultra-HD-Medium zu bringen, wurde die Kinofassung 2018 in 4K vom Original-Negativ neu abgetastet (und hat nun ein klein wenig mehr Bildinhalt an den Seiten).
Ridley Scott beaufsichtigte die (Restaurierungs)Arbeiten, die bei Deluxe Entertainment Services Group finalisiert wurden und zu einem 4K-Digital-Intermediate führten. Zur nativen 4K-Auflösung der Disk kommt die erweiterte Kontrastdynamik hinzu, die hier nach HDR10 und HDR10+ auf die Scheibe gebracht wurde. Natürlich ebenfalls an Bord: Ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020.
In puncto HDR10+ steht zu befürchten, dass auch hier erneut kein erkennbarer Unterschied zu HDR10 zu bemerken sein wird, da der Film wie die drei anderen Fox-UHDs mit HDR10+ aus der gleichen Postproduktionsphase kommt. An dieser Stelle werde ich in einigen Tagen nachreichen, ob sich diese Vermutung bestätigt oder nicht.
Zunächst geht es deshalb also „nur“ um HDR10 und die neue 4K-Abtastung.
Und beides schlägt die bisherige Blu-ray dann doch sehr deutlich. Es ist nicht einmal die höhere Auflösung, die hier für eine etwas feinere Darstellung sorgt und Linien/Details an der Nostromo oder auf Gesichtern besser darstellt. Vielmehr wirkt das neue Color Grading, als schaue man einen neuen Film. Gegenüber der doch sehr fleischigen Blu-ray mit etwas gelben Gesichtern und eher orangefarbenem Blut wirkt die UHD viel näher an der Realität und erscheint zeitgemäßer. Hauttöne sind nun wärmer, etwas brauner und weniger gelb. Blut kommt kräftig rot rüber und es lassen sich auch mehr Farbabstufungen erkennen. Zwar ist die UHD im direkten Vergleich doch deutlich dunkler abgestimmt, säuft aber in der Tiefe der dunklen Räume nicht ab. Nur ganz wenige Szenen leiden unter einem leichten Crush auf den Schwarzflächen (12’50). Das bekommt man allerdings mit einer leichten Korrektur am Helligkeitsregler in den Griff – wenn es überhaupt auffällt, weil es evtl. in den Toleranzbereich der jeweiligen Kalibrierung des Gerätes fällt.

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Ungleiche Waffen?

Der höhere Kontrastumfang sorgt indes für eine teilweise deutlich besserer Dreidimensionalität. Denn dort, wo die Blu-ray bisweilen sehr hell ablieferte, waren dreidimensionale Strukturen auf hellen Oberflächen nicht so gut erkennbar wie jetzt über die UHD. Gleichzeitig muss man sich aber auch mit einem sichtbareren Korn arrangieren, was über die BD teils auf den hellen Flächen unterging. Für analoge Filmfans ist’s allerdings ein Genuss, denn es wird in den allermeisten Fällen sehr authentisch reproduziert. Dazu kann die Ultra-HD Spitzlichter wirklich gut. Gut erkennbar an den helleren Sternen, vor allem aber an den leuchtenden Glasfaser-Enden des demolierten Ash. Wenn dieser mit offenem Bauch in Großaufnahme gezeigt wird, blinken die Lichter nicht nur farblich differenzierter als über die BD, sondern auch wesentlich heller.
Der Director’s Cut (den Scott selbst übrigens nicht so bezeichnet, da er ihn selbst nicht für die bessere Version hält) liegt auf der UHD per Seamless-Branching vor. Sprich: Wählt man ihn an, läuft die reguläre Kinofassung und schiebt die erweiterten/veränderten Szenen des Dir. Cut fließend ein. Letztere liegen nach allem, was die Recherche hergab, nicht in 4K vor, sondern basieren wohl auf dem bisherigen 2K-Master von 2003. Im laufenden Bild sieht man die Übergänge im Color Grading nicht. Der generelle Look wurde gleichermaßen angewendet und gibt ein stimmiges Gesamtbild ab. Allerdings sind nicht alle Einstellungen gleichermaßen scharf. So gesellen sich schon mal Randunschärfen in die Szenen des Dir. Cut, wo die Kinofassung solche Probleme nicht hat (37’56). Die Szene, in der Ripley Dallas mit dem Flammenwerfer grillt, leidet außerdem etwas unter einem schwächeren Schwarzwert.

Blu-ray (53’45): (Slider ganz nach rechts): Gut erkennbar: Das eher milchig-trübe Bild der BD mit den sehr rosablassen Hautfarben.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist kräftiger, dynamischer und mit natürlicheren Hautfarben gesegnet.

Blu-ray (56’25): (Slider ganz nach rechts): Der Chestburster ist über die Blu-ray etwas gelblich, das Blut zudem eher orange.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dunkler und roter ist das Blut. Der Chestburster ist neutraler, wirkt dadurch tatsächlich bedrohlicher und außerirdischer.

Blu-ray (39’19): (Slider ganz nach rechts): Noch ein Beispiel für die sehr blassen, leicht rosa/gelben Hautfarben der BD.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Der Unterschied zwischen UHD und Blu-ray ist schon deutlich. Die Farbdifferenzierung und Kontrastierung ist sichtbar besser.

Blu-ray (70’59): (Slider ganz nach rechts): Aufgrund der sehr hellen Abstimmung der Blu-ray gehen dreidimensionale Details auf der Tür und ihrem Rahmen schon mal etwas verloren.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Über die UHD ist die Dreidimensionalität der Konturen deutlicher. Die leicht rötliche Färbung der Flächen über die BD weicht einem ganz dezent grünen Look.

Blu-ray (84’08): (Slider ganz nach rechts): Über die Blu-ray wirkt das Innere von Ash fast gleichfarbig und die leuchtenden Glasfaser-Enden stechen kaum heraus.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Blu-ray differenziert in den Farben deutlicher und die hellen Glasfaser-Enden kommen eindrucksvoll leuchtend rüber.

Blu-ray (XX’XX): (Slider ganz nach rechts): Mal etwas näher hingeschaut. Die Blu-ray ist im direkten Vergleich nicht wirklich schlecht aufgelöst.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD, basierend auf einem echten 4K-Scan kann sich zwar nicht massiv absetzen, zeigt aber doch die etwas feiner aufgelösten Linien und auch noch Texturen, die von der BD verschwiegen werden.

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Zur Übersicht, wie groß der Zoomfaktor des obigen Vergleichs ist, das Bild einmal in voller Größe.
Keine Änderung beim Sound. Auch die UHD liefert die deutsche dts- und die englische dts-HD-Master-Fassung.

Bonusmaterial

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Parker und Lambert auf Spurensuche des Alien

Das Bonusmaterial von Alien ist identisch mit jenem der Blu-ray von 2010. Entsprechend ist der so genannte Director’s Cut enthalten sowie die zwei Audiokommentare von 1999 und 2003. Dazu gibt’s den isolierten Score in 5.1 Dolby Digital, den Original-Score des Komponisten (ebenfalls in 5.1 Dolby Digital) und insgesamt sieben entfernte Szenen.
Was allerdings FEHLT, ist der MU-TH-UR-Mode, der auf der bisherigen BD die Möglichkeit gab, Audiokommentar-Teile, Behind-the-Scenes-Videomaterial oder Texterklärungen einzublenden.

Fazit

Was wären Filmwelt und Genrefans heute ohne die Begriffe „Facehugger“ oder „Chestburster“? Alien bietet von allen düsteren Science-Fiction-Filmen die herausragendsten Kreaturen und den einzigartigsten Look – oft kopiert und nie erreicht. Scotts Verdienst ist es, über die Inszenierung trotz dominanter Entwürfe des Schweizer Künstlers H.R. Giger und der fantastischen Ausleuchtung und Kameraarbeit, nie die Übersicht verloren zu haben. Selbst in der heutigen Zeit, in welcher der Sci-Fi-Film durch schnelle Schnitte und unruhige Kameras dominiert wird, kann ein Alien immer noch bestehen und wirkt keinesfalls antiquiert.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 50%
Film: 100%

Anbieter: 20th Century Fox
Land/Jahr: USA 1979
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Tom Skerritt, Sigourney Weaver, Veronica Cartwright, Harry Dean Stanton, Sir Ian Holm, John Hurt, Yaphet Kotto, Bolaji Badejo
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 117 // 116 (Dir. Cut)
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+
Maximale Leuchtdichte: Keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: 20th Century Fox)

Trailer zu Alien

Alien - HD Trailer | Ridley Scott 1979 Classic

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8 Kommentare
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Stefan

Alien war einer der ersten Filme, die ich vor vielen Jahren auf Blu Ray und auf meinem ersten Full HD Flachbildfernseher gesehen habe. Ob sich dieses Wahnsinns-Erlebnis in Sachen Bildqualität mit der UHD nochmal reproduzieren lässt? Die Ultra HD Scheibe st jedenfalls mal auf der Wunschliste für Weihnachten / Geburtstage etc. …

Udo

Ganz ehrlich Freunde, wo bleiben die UHD`s der anderen Teile??

Joe Dominges

Vielen Dank für die sehr gute Review.
Eine Frage hätte ich: Woher stammt die Info, dass die beiliegende BD bereits von 2010 ist?
Auf der BD steht 2017, ebenso auf der BD des Steelbook und auf der BD der Quadrologie von 2011 steht 2012. Allerdings ist das Artwork gleich. Also, sehr verwirrend.
Und woher stammt die Info, es handelt sich bei der UHD um eine BD-100? Ich konnte nur BD-66 recherchieren. 🙁
Danke für eine Antwort. 🙂

Alex

In Sachen Seamless-Branching bliebe zu erwähnen, dass in den DC-Scenen, bspw. bei 00:12:40 (die Crew untersucht das Baken-Signal genauer und geht auf die Eigenschaften des Planetoiden ein), für die DEU-Synchro mit anderen Sprechern neu vertont wurde. Deutlich hörbar an den Stimmen von Lambert und Dallas. Gleiches gilt für 00:37:50.

Udo

Nach Sichtung des Films muss ich sagen, dieses Update zur UHD hat sich bildlich noch einmal gelohnt. Schon alleine wegen der natürlicheren Farbgebung und der feineren Auflösung.

Denis

Danke für den Bericht.

Schnittberichte.com hat einen Schnittbericht zur 40er Ausgabe angefertigt, https://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=930448
Dort steht:
„Eine Anmerkung am Rande noch: Bei den DC-exklusiven Szenen fällt ein abweichender Bildausschnitt auf. Die 4K-Blu-ray ist hier deutlich weiter rechts gehalten. Siehe exemplarisch mehrere Bilder von der langen Untersuchung des Signals in der 13. Minute sowie der Backpfeife von Lambert für Ripley in der 37. Minute. “

Etwas zu den Extras und der iTunes-Version:
Die iTunes-Version (Kinofassung, zusätzlich DC, zig Extras) wurde noch vor den Ostern um die Kurzfilme erweitert.
Spätestens nach den Feiertagen wurde die Kinofassung (und die dabei enthaltene DC-Fassung) auf 4K und HDR10 upgradet. Ich weiß jedoch nicht, ob eine neue DC-Fassung angefertigt worden ist (sprich verbesserte Szenen aus der Kinofassung mit den erweiterten/geänderten Szenen aus dem DC kombiniert oder doch „nur“ die 2K-Fassung von 2003 auf 4K&HDR10 „aufgeblasen“).

Nicht belohnt wurden jedoch Kunden, die explizit die DC-Fassung mit der Kinofassung als Extra gekauft haben, wenn man einzelnen Berichten glauben darf.

Udo

Danke für das informative Review der UHD, dann werde ich die Scheibe meines „Alien-Egg“ austauschen und mir die günstigste UHD Variante zulegen.