Blu-ray Review
OT: Aliens
Mehr von den Xenomorhphen
James Cameron liefert eine lang erwartete 4K-Scheibe – die allerdings nicht jedem gefallen wird.
ACHTUNG: Die Rezension basiert auf der US-Disk. Eine Bewertung der deutschen Tonspur folgt. Vielen Dank an Leser Christian, der mir die Scheibe zum Review zur Verfügung gestellt hat.
Inhalt
57 Jahre ist es her, dass Ellen Ripley mit allerletzter Kraft den Kampf gegen das Alien gewonnen und ihr Schiff, die Nostromo, zerstört hatte. In einem Rettungs-Shuttle lag sie all die Jahre in Stasis. Ihre damaligen Auftraggeber, die Weyland-Yutani-Corporation, kann das Shuttle bergen und Ripley zurück ins Leben holen. Bei einer Befragung gibt sie preis, dass in einem verlassenen Schiff auf LV-426 Alien-Eier sein sollen. Doch Carter Burke, der Vertreter von Weyland zweifelt das an, da sich auf dem Exomond mittlerweile eine Terraforming-Kolonie der Menschen befindet. Dessen Meinung ändert sich jedoch, nachdem der Kontakt zur Kolonie abbricht. Ripley wird von ihm gebeten, einer Aufklärungs- und Rettungsmission beizuwohnen, folgt dieser Bitte allerdings nur unter der Voraussetzung, dass etwaige außerirdische Wesen ausgerottet werden. Doch mit dem, was sie auf LV-426 antreffen, hat keiner der strammen Marines gerechnet …
„Die beste Fortsetzung aller Zeiten“ – das gilt in der Filmwelt gemeinhin als Beschreibung für Der Pate II. Doch in einem Atemzug werden oft auch zwei Sequels genannt, deren Regisseur ein und derselbe ist: Terminator II und Aliens – Die Rückkehr. Bei Letzterem war das nicht unbedingt abzusehen, denn was Ridley Scott 1979 vorgelegt hatte, gilt auch heute noch als perfekter SciFi-Horror-Trip, der unzählige Nachahmer fand. Was seinerzeit kontrovers diskutiert wurde, war vielleicht die beste Idee, die man haben konnte, um nicht allzu sehr mit Scott verglichen zu werden. Denn Cameron legte seine Fortsetzung strukturell ganz anders an. Das Original von 1979 war ein kammerspielartiger Horrorthriller mit teils unerträglich spannenden Suspense-Elementen. Cameron tauschte Suspense und Kammerspiel gegen Mündungsfeuer und Action. Und gegen eine Vielzahl an Aliens (daher auch das Mehrzahl-„S“). Aus dem Horrorthriller wurde ein Actionfilm im Weltall. Das gefiel seinerzeit lange nicht jedem Fan des Originals, bewahrte das Sequel aber davor, zur bloßen Kopie zu verkommen. Dass Cameron dieses realisieren konnte, war keine Selbstverständlichkeit. Und das lag nicht nur an dem bis dato noch ziemlich unerfahrenen Regisseur (dem man den Job vor allem aufgrund seiner Drehbücher zu Terminator und Rambo II anvertraute). Vielmehr sah Fox trotz früher Gespräche über eine Fortsetzung zunächst die Erfolgschancen nicht. Zudem wurde man von Walter Hill und Gordon Carroll, zwei der Produzenten des ersten Teils, noch verklagt, sodass die finanziellen Aspekte in der Entwicklungsphase von Aliens weiter verunsichert wurden. Erst als Lawrence Gordon die Leitung von 20th Century Fox übernahm, kam wieder Bewegung in die Sache. Und als Cameron mit Terminator Kinoerfolge feierte, war man auch bereit, ihm die Regie zu übertragen, die er selbst eingefordert hatte.
Doch selbst dann verzögerte sich das Ganze noch einmal, da Fox erneut Sorge um das Budget hatte. Insbesondere wollte man Sigourney Weaver nicht mehr als Hauptdarstellerin, da man fürchtete, sie würde zu viel Geld verlangen. Cameron aber bestand darauf, sie als Protagonistin im Film haben zu wollen. Ohnehin erwies sich der Regisseur schon damals als nicht ganz einfache Person, wenn es um das Verständnis für gewisse Dinge angeht, die ihm nicht geläufig waren oder nicht passten. Da die Dreharbeiten (auch aus Kostengründen) in den Pinewood Studios in England stattfanden, kam er beispielsweise nicht mit den Teepausen der Engländer zurecht und war aufgrund der gewerkschaftlichen Absicherung der Crew immer wieder wie vor den Kopf gestoßen. Seinen Kameramann Dick Bush entließ er nach Differenzen über eine bestimmte Beleuchtung kurzerhand. Dereck Cracknell, seinem Regieassistenten ging es ähnlich und daraufhin schloss sich die Crew fast geschlossen zu einer Quasi-Meuterei zusammen. Ein offenes Gespräch führte zwar dazu, dass der Dreh weitergehen konnte, aber Freunde wurden Cameron und die britischen Mitarbeiter nie. Als die Dreharbeiten in Pinewood endlich abgeschlossen waren, stand Cameron noch einmal auf, um sich an die Anwesenden zu wenden. Mit den Worten „Dies war ein langer und schwieriger Dreh, der von vielen Problemen geprägt war … aber das Einzige, was mich durchhalten ließ, war die Gewissheit, dass ich eines Tages durch das Tor von Pinewood fahren und nie mehr zurückkommen würde, und dass ihr erbärmlichen Bastarde immer noch hier sein würdet.“ verließ er das Studio (Quelle). Freundlich sieht anders aus. Ein Ruf, der Cameron auch in der Folge immer wieder mal nachgesagt wurde. Die Handys am Set von Avatar können ein Lied davon singen (bzw. wohl eher nicht mehr).
Doch Produktionsumstände hin oder her. Aliens – Die Rückkehr wurde ein großer Erfolg und ist für viele Fans des Franchise sogar der beste aller Teile. Tatsächlich funktioniert der Mix aus Action, SciFi und (Light) Horror auch heute noch ganz gut. „Ganz gut“ deshalb, weil er nun mal auch Produkt seiner Zeit ist und das heroische Testosterongeschwätz von Vasquez und Drake heute furchtbar auf die Nerven geht. Das sind Momente, in denen ich mich fremdschäme und geneigt bin, die Vorspultaste zu drücken. Ebenfalls hochgradig nervig ist das Overacting von Bill Paxton. Damals unverständlicherweise mit Lob bedacht, ist sein panisches Rumgeheule als Antithese zu den Machosprüchen von Vasquez mindestens ebenso anstrengend. Wie angenehm sich dagegen das wohldosierte Spiel von Lance Henriksen als künstliche Lebensform Bishop sowie die souveräne Leistung Weavers hervorhebt, merkt man deshalb heute umso mehr. Mit Bishop lieferte Cameron ohnehin die mit Abstand vielschichtigste Figur des Films ab, der man noch mehr Screentime gegönnt hätte. Herausragend ist und bleibt das Alien-Design, auch wenn dessen Erschaffer H.R. Giger aufgrund seiner Mitarbeit an Poltergeist II nicht an Aliens beteiligt war. Cameron darf man zugutehalten, dass er in Zusammenarbeit mit Stan Winston dem Ur-Design treu blieb und es bei den Alien-Kriegern nur geringfügig modifizierte. Die Erschaffung der Alien-Queen gilt noch heute als großartige Weiterentwicklung des Lebenszyklus der Xenomorphen. Die Momente mit ihr im großen Raum mit den Eiern gehört sicher zu den legendärsten SciFi-Szenen aller Zeiten.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität BD
Viele waren und sind kurz vor der Veröffentlichung der UHD Blu-ray von Aliens skeptisch bis ablehnend gewesen. Die Erfahrungen, die man mit den durch Rauschfilter und/oder AI in vielen Augen „verunstalteten“ Terminator 2, Avatar und Titanic gemacht hatte sowie der in den USA bereits veröffentlichte Stream ließen Befürchtungen erwachsen. Viele beschwer(t)en sich über Cameron, weil er in den Augen zahlreicher Filmfans nicht originalgetreu der analogen Vorlage arbeitet. Das ist indes kein neues Phänomen. Bereits 2010 im Zuge des Remasterings für die Aliens Blu-ray gab er in einem Interview Folgendes zu Protokoll:
„It’s spectacular. We went in and completely de-noised it, de-grained it, up-rezzed, color-corrected every frame, and it looks amazing. It looks better that it looked in the theaters originally. Because it was shot on a high-speed negative that was a new negative that didn’t pan out too well and got replaced the following year. So it’s pretty grainy. We got rid of all the grain. It’s sharper and clearer and more beautiful than it’s ever looked.“
Übersetzt: „Es ist spektakulär. Wir haben den Film komplett entrauscht, entkörnt, hochgerechnet und jedes Bild farbkorrigiert, und er sieht fantastisch aus. Es sieht besser aus, als es ursprünglich im Kino aussah. Denn er wurde auf einem Hochgeschwindigkeitsnegativ gedreht, das ein neues Negativ war, das sich nicht so gut entwickelt hat und im folgenden Jahr ersetzt wurde. Es ist also ziemlich körnig. Wir haben das ganze Korn entfernt. Es ist schärfer, klarer und schöner, als es jemals ausgesehen hat“.
Cameron fand die ursprüngliche Körnigkeit des seinerzeit im Nachhinein nicht gerade gelobten Filmstocks ganz offenbar zu drastisch und wollte sie reduzieren, um Aliens zeitgemäßer, moderner, schärfer erscheinen zu lassen.
Schaut man sich die Blu-ray von damals heute an, so sieht man das durchaus. Allerdings nicht durchweg im gleichen Ausmaß. Während die Introszene durchs Raumschiff noch recht körnig ist, gerät das Andocken nach 2’50 erstaunlich rauscharm. Sobald Szenen aber Körnung aufweisen, wirkt das Bild trotz der von Cameron so „drastisch“ formulierten Worte (completely de-noised and de-grained it) erstaunlich filmisch. Das wird noch unterstützt von einem überraschend harmonischen Encoding, das die Rauschmuster homogen und fluide abbildet, ohne stehendes Rauschen oder grobe Ansammlungen von Blockrauschen zu offenbaren, wenn nach dem Aufschweißen der Tür Nebel ins Innere dringt. Encoding sieht man selbst bei modernen Blu-rays manchmal schwächer. Es hält sich nun aber das Gerücht, dass das Originalmaterial tatsächlich komplett entrauscht wurde und Cameron nachträglich Körnung hinzufügte. Also quasi ein „Neuaufbau“ des Films durch Lowry Digital. Was durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Gesichter sehen, wenn man „unter die Körnung“ schaut (sie gewissermaßen ignoriert), bisweilen etwas wachsig aus (Ripley bei 16’49 Kinofassung, Vasquez bei 21’32). Auch Augenbrauen wirken hier und da „zusammengeklebt“. Das KANN auf den Gesichtern an dem nicht immer glücklichen Make-up liegen, vielleicht aber auch daran, dass man in der Entrauschung doch sehr weit gegangen ist. Dagegen spricht hingegen, dass die Kornstruktur wirklich filmisch erscheint und das Korn zudem teils farbig ist. Sollte man hier wirklich komplett entrauscht und danach künstliches Filmkorn hinzugefügt haben, dann ist das Resultat für einen Film von vor über zehn Jahren erstaunlich gut gelungen (ob man es verteufelt oder nicht). Schaut man sich die Kontrastgebung an, ist die Blu-ray recht annehmbar. Schwarzwerte sind meist sehr gut, nur selten wirken sie mal aufgehellt oder es versumpft mal ein wenig. Highlights bleiben durchzeichnet. Das kann man so lassen. Was seinerzeit viele Käufer und auch Kritiker bemängelten, war das neue Colorgrading, das den ursprünglich sehr blauen und kühlgrauen Look von dem Moment an stark veränderte, da die Crew auf LV-426 ankommt. Ab diesem Zeitpunkt wird das Geschehen etwas ins Blaugrün verändert – der in den USA oft als „Orange&Teal“ bezeichnete Look.
Die neue Blu-ray, die der UHD Blu-ray beiliegt, basiert keineswegs (wie zuerst gehofft) auf einem neuen 4K-Scan. Das gilt ebenso für die UHD Blu-ray. Tatsächlich wirkt die neue Blu-ray über weite Strecken so, als hätte man die seinerzeit möglicherweise über das entrauschte Material gelegte Körnung einfach wieder entfernt. Weder ändert sich etwas im Grading noch großartig in der Kontrastierung. Vom Farb-/Kontrastlook scheint man hier schlicht gar nichts gemacht zu haben. Allenfalls Hauttöne kommen einen Hauch rosiger raus, was aber auch am fehlenden Korn liegen mag. Ein wenig AI ist aber offenbar doch noch mal zum Einsatz gekommen, denn Objektkanten/-ränder haben hier und da leichte Überschärfungsartefakte. Das sieht man bei den Augen deutlich (Abgrenzung Iris zum Weiß) oder auch bei Reflexionen auf Haaren oder dem Geschmeide (beides bei Vasquez 35’06). Dazu kommt ein dezent wachsiger, künstlicher Look auf Gesichtern, der den Film von seiner analogen Basis löst. Mehr Auflösung steckt hier freilich nicht drin und auch nicht wirklich mehr Details. Das, was die AI hier zum Teil künstlich hinzurechnet, artet nicht selten in Überschärfungsartefakten aus, die nicht schön aussehen. Oft sieht man das bspw. bei Fältchen, die durch das Nachschärfen, bzw. die KI tiefer und „härter“ erscheinen – jedenfalls nicht schmeichelnd für die Darsteller. Und das Make-up wird unnatürlich hervorgehoben, wirkt bisweilen wie eine Wachsschicht auf dem Gesicht, die man abziehen möchte. Das ist weit vom krassen AI-Effekt bei Avatar entfernt, aber eben keineswegs „true to the original material“. Und das Encoding ist zudem mies. Trotz der Filterung der Körnung zeigen sich immer wieder unschöne Ansammlungen von Rauschclustern neben extrem soften Stellen. Selbst das Encoding der Blu-ray von 2012 ist da noch besser. Insgesamt (und ohne allzu viel zu verraten) ist die neue Blu-ray die objektiv schlechteste Disk der drei hier getesteten Scheiben. Kornhasser werden’s dennoch mögen, Freunde vom analogen Filmlook auf keinen Fall. Und alleine die Tatsache, dass man hier schlicht auf das Master von 2010 zurückgegriffen hat, ist ein kleines Armutszeugnis.
In der Folge eine stattliche Anzahl an Screenshotvergleichen. Deshalb nicht zu jedem ein eigener Kommentar.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Das Framing ist zudem identisch.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Das Bild der neuen BD ist praktisch rauschfrei, errechnet aber künstlich mehr Schärfe. Das kann, wie hier, bisweilen erstaunlich scharf wirken …
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … allerdings zu sehr wachsigen Bildern.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … erscheinen auf der neuen BD etwas überstrahlt und erhaben, eben etwas künstlich.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Schon in der Übersicht sieht man, wie glatt die neue BD ist.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … praktisch kein Korn mehr. Dafür aber Überschärfungsränder am Gesicht und zwischen Iris und Augenweiß.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … hat eine Stirn wie ein 20-jähriger. Und Botox war damals noch nicht in aller Munde, bzw. auf jeder Stirn.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … wirken Falten dann hart und wie tiefe Furchen, umgeben von wachsweicher Haut – ein seltsam artifizieller Look.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … sind die Härchen sichtbar überschärft und wirken nicht natürlich.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … dazu im Close-up nächstes Bild schauen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … offenbart die neue BD aufgrund der Rauschminderung soft-matschige Stellen im hellen Schein des Planeten. Hierzu gerne einmal beide Bilder im Vergleich in Originalgröße in einem neuen Tab öffnen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … überstrahlen deutlich über die neue Blu-ray. Ihre Haut ist Wachs-Eintopf.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … scheinen deutlicher, sind aber nur über Nachschärfung und künstliches Pushen erreicht worden. Die Haut ist alles andere als filmisch.
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Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray überschärft die Buchstaben und die Ränder an den Sternen.
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Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Über die neue BD wirkt es, als könnte man das Make-up und die Haut abziehen, so erhaben und wachsig sieht es aus.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Fast komplett getilgt ist das Korn.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … ein Bild, das in einer Mischung aus Entrauschung und schlechtem Encoding überhaupt nicht homogen wirkt.
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Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … lässt den Kiefer des Aliens etwas knackiger erscheinen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … seltsam flach.
Die alte Blu-ray kam damals mit einer DTS-Tonspur fürs Deutsche und einer DTS-HD-Master-Fassung fürs Englische. Die Synchro in DTS liefert zumindest eins von Beginn an: durchaus druckvolle Bässe. Die Annäherung des Shuttles zu Beginn hält ansprechende Tieftonsignale bereit. Auch der Laser kurz darauf bietet coole Sounds und geht ein wenig in den Frequenzkeller. Dagegen sind die Dialoge der Synchro oft wirklich dünn geraten. Gerade Stimmen von Personen, die der Kamera etwas abgewandt sind oder im Hintergrund stehen, klingen arg kraftlos. Dazu kommt, dass manche Dialoge im Verhältnis sehr viel leiser als andere erscheinen (27’00) und die Gespräche am Esstisch nach einer halben Stunden klingen dermaßen blechern und verhallt, dass man das mit dem O-Ton nicht mal mehr ansatzweise vergleichen kann, der an dieser Stelle wesentlich authentischer tönt. Die Stereo- und Surroundeffekte hätten ebenfalls harmonischer sein dürfen, erwecken immer mal wieder den Eindruck, als wären sie durch Phasenverschiebungen realisiert worden. Soundeffekte wie der Flammenwerfer nach knapp 73 Minuten wirken über die englische Tonspur um Längen authentischer umhüllend als über die deutsche Tonspur. Dafür kann man sich über die Dynamik nicht beschweren. Die Windgeräusche nach etwas über 15 Minuten (SE) werden satt und klangvoll ins Heimkino transportiert und wenn Shuttles auf der Planetenoberfläche landen, wird’s wunderbar druckvoll. Schießereien aus den großen Kalibern. Die DTS-HD-HR-Tonspur der neuen Blu-ray/UHD-Blu-ray unterscheidet sich von allen drei Cameron-Titeln am geringsten von der Version, die wir von der alten Blu-ray gewohnt sind. Erneut dezent leiser eingepegelt (etwa 2-3 dB), klingt sie ansonsten sehr vergleichbar, wenn man den Pegel angehoben hat. Vielleicht einen Hauch weniger dynamisch. Aber das kann an der Stelle auch Einbildung sein. Die Stimmen sind entsprechend immer noch recht dünn, die Actionszenen dafür erstaunlich kraftvoll und mit sattem Bass belegt (vor allem für einen Film der damaligen Zeit). Man hat hier auch komplett die Basis verwendet, die seinerzeit für die Blu-ray genommen wurde – inklusive einer Szene bei der Special Edition, bei der Ripley durch eine andere Synchronsprecherin ersetzt wurde.
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Bild- und Tonqualität UHD
Aliens – Die Rückkehr wurde seinerzeit natürlich analog gefilmt. Zum Einsatz kam hauptsächlich die Arriflex 35-III mit weiter oben erwähntem, sehr körnigem Filmstock. Ausgehend davon wurde für die 4K-Disk KEIN neuer 4K-Scan des Materials vorgenommen. Man griff (sehr deutlich sichtbar, da das Framing zu jeder Zeit komplett identisch ist) auf das 2010er-Material zurück, das den Lowry-Prozess durchschritten hatte. Die 4K-Disk ist also lediglich ein 2K-Upscale vom damaligen Material, was per se schon schade ist, da man sicherlich die Möglichkeit gehabt hätte, auf das Ursprungsmaterial zurückzugreifen. Ausgehend davon hat Park Road Postproductions mit dem berüchtigten AI-Prozess nachgearbeitet und final wurde dann noch mit HDR10 und Dolby Vision gegradet – inklusive eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Von letzteren Gradings sieht man allerdings im laufenden Film allerdings kaum etwas. Das HDR ist sehr konservativ gemastert und erreicht zu keiner Zeit sichtbar spektakuläre Spitzlichter. Im Gegenteil durch das etwas dunklere Master sind Sterne im All eher etwas dunkler als über die alte Blu-ray. Hautfarben haben gegenüber der alten BD einen Hauch (aber wirklich nur einen Hauch) mehr Rotanteile und wirken etwas wärmer. Aber selbst die sonst üblicherweise intensiveren Rottöne werden hier praktisch identisch zur alten BD wiedergegeben. Selbst im direkten Vergleich fällt hier kaum eine Veränderung auf. Gegenüber der neuen Blu-ray ist aber das Encoding wieder deutlich besser und die 4K-Disk ist weniger weich/soft/wachsig. Sie offenbart wieder ein dezentes! Korn und erscheint dadurch weniger künstlich als die neue Blu-ray. Immer noch artifizieller als die alte Blu-ray und manchmal sehr irritierend, aber subjektiv eben nicht ganz so glattgefiltert. In wenigen Szenen (bspw. bei Jones‘ Fell) wirkt die 4K-Disk detailreicher, was davon zeugt, dass die KI hier durchaus etwas intelligenter gearbeitet hat, da im Fell auch nicht alles überkontrastiert und nachgeschärft aussieht. Aber wirklich! neue Details darf und sollte man hier nicht erwarten. Was allerdings besser funktioniert, ist das Herausarbeiten von Details im Dunklen. Hier war die alte BD mitunter nicht so souverän. Die UHD Blu-ray ist deshalb sichtbar besser als die neue Blu-ray, aber gegenüber der alten BD kann sie sich nur selten absetzen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … der sieht sich getäuscht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die HDR-Scheibe ein wenig frischer und gesünder.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirken Hautfalten teils noch künstlich-erhabener.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … noch deutlicher. Wirklich schärfer ist das Bild nicht, nur künstlich angehoben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … hat die UHD Blu-ray etwas harmonischere Hauttöne.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kommt etwas Körnung zurück. Dazu ist das Encoding sichtbar besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirken immer noch überhöht und unnatürlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … siehe Close-up im nächsten Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist das Encoding der 4K-Disk sichtbar besser und zeigt die Restkörnung harmonisch und nicht mit weichen Artefaktclustern.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … greift die UHD Blu-ray leider noch stärker in die Nachschärfungskiste. Die Buchstaben sind alles andere als „natürlich“ gut aufgelöst.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … neuen Blu-ray dezente Körnung zurückbringt, sieht das Bild harmonischer aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe ist sichtbar harmonischer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … als die UHD Blu-ray, die etwas filmische Körnung zurückbringt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht die UHD Blu-ray deutlich schöner aus als die neue Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist aber auch die UHD Blu-ray sichtbar entrauscht.
Die UHD Blu-ray liefert fürs Englische eine neue Tonspur in Dolby Atmos, die im Bass immer wieder erstaunlich zackig zu Werke geht – und das noch etwas knackiger als die alte deutsche DTS-Spur (20’35). Die Surroundeffekte werden klasse eingebettet und Dialoge sind stets sauber und verständlich. Die Dynamik ist allerdings nur „okay“. Wenn die Alien-Queen nach 145 Minuten auf die Gitter stampft, unter denen Newt sich in Sicherheit gebracht hat, wird die Stille zwar satt unterbrochen und auch die Schritte des P-5000 werden kräftig ins Heimkino geholt. Der Fall des Stahlrohrrahmens in die Schleuse hätte allerdings noch lauter sein dürfen und das Flammenmeer in der Höhle der Alien-Queen ist nicht zwingend ultra dynamisch. Einige der Soundeffekte klingen nach heutigen Maßstäben überdies etwas dumpf. Hören wir uns die Höhenkanäle an, so wird von diesen tatsächlich erstaunlich sinnvoll Gebrauch gemacht. So hört man zweimal den Laserscanner nach vier Minuten über die Heights huschen und bei Minute 15’13 sowie 17’30 und 18’50 kommen die Windgeräusche sehr dynamisch zum Betrachter. Bis zu diesem Zeitpunkt sind das exakt die zwei Soundsituationen, die sich rein visuell als 3D-Vertonung anbieten – und man hat sie genutzt. Es geht ähnlich realistisch weiter. Immer mal wieder hört man Shuttle-Geräusche oder Sounds, die davon zeugen, dass etwas über Kopf verstaut wird, aus den oberen Speakern, was stets sinnvoll vertont wirkt. Selten einmal wirken die Sounds etwas, als hätte man sie per Flanger-Effekt verzerrt (Regen nach 46 Minuten), doch das sind die Seltenheiten. Die Flammenwerfer bei 72’45 und 78’18 hüllen den Raum dafür wunderbar ein und das Startgeräusch der Triebwerke bei 83’50 kann man fast von oben greifen. In Summe sind das nicht inflationär viele 3D-Sounds, aber sie sind korrekt gesetzt und erweitern immer wieder das Hörvergnügen. Hier und da (bspw. während der Feuergefechte im Luftschacht nach zwei Stunden) hätte man die Salven aus den Gewehren noch mit auf die Heights legen können, da der Raum dort so eng ist. Aber immerhin wedelt mal der Alien-Schwanz effektvoll über die Köpfe. Auch die Alarmsirenen nach 127 Minuten kommen dauerhaft hörbar von oben hinzu
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial der 3-Disk-Box enthält zum einen schon mal die beiden Filmfassungen (Kinofassung von 1986 sowie die Special Edition von 1990) auf einer Disk. Dazu gesellt sich ein Audiokommentar von James Cameron, den Schauspielern und dem Filmteam. Die Special Edition enthält zudem eine Einführung des Regisseurs und es gibt auch eine isolierte Filmmusik von James Horner. Die Bonus-Disk liefert unter anderem zudem Featurettes über „Die Entstehung“ des Films und das Design der Aliens.
Fazit
Aliens – Die Rückkehr lebt von seinen Actionszenen und der Dynamik, die durch die hochgeschraubte Anzahl an Aliens entsteht. Dass eine Handvoll der Figuren aus heutiger Sicht unfassbar nerven, wird die Fans des Films kaum abschrecken. Souverän in all dem Munitionsfeuertumult ist erneut Sigourney Weaver, die hier wirklich die versammelte Männerschaft an die Wand spielt. Herausragend unter den Herren der Schöpfung ist einzig Lance Henriksen, der einen vorzüglichen Androiden gibt. Technisch gesehen ist die UHD Blu-ray ein mehr als zweischneidiges Schwert. Die neue Blu-ray kann und sollte man vergessen. Sie zeigt gegenüber der alten Blu-ray keinerlei Vorteil und leidet unter Artefaktproblemen des schwachen Encodings und der deutlich zur Anwendung gekommenen KI-Nachbearbeitung. Die 4K-Disk ist für sich genommen schon ärgerlich, da sie auf dem alten 2K-DI basiert. Die AI-Bearbeitung kam natürlich auch für sie zum Einsatz. Da sie mit einem wesentlich besseren Encoding ausgestattet ist, weist sie aber noch einen Hauch Körnung (wenngleich künstlich) auf und erscheint deshalb nicht ganz so artifiziell. Man muss den Look aber mögen und Fans von möglichst authentisch-analoger Reproduktion werden sich hier ebenso verärgert abwenden wie bei Titanic.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (alt): 75%
Bildqualität BD (neu): 60%
Bildqualität UHD: 65%
Tonqualität BD alt (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 80%
Film: 75%
Anbieter: 20th Century Fox / Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 1986
Regie: James Cameron
Darsteller: Sigourney Weaver, Bill Paxton, Michael Biehn, Carrie Henn, Lance Henriksen, Paul Reiser
Tonformate BD alt: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Tonformate BD neu: dts-HD-Master 5.1: en // dts-HD-High-Resolution 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-High-Resolution 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 137/ 154
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 203 Nit
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: 20th Century Fox / Walt Disney Studios)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
James Cameron hat übrigens auf die allgemeine Kritik seiner 4K „Restauration“ in einem
sehr herablassenden ja beleidigenden Ton geantwortet mit zb.
„they need to move out of mom’s basement and meet somebody. Right? I’m serious,” Cameron said.
Oder das sein Team die aller krassesten Profis sind, die sich darum kümmern, also die
machen keine Fehler^^so ungefähr.
Der Typ bekommt nicht einen Cent von mir und werde mir keinen 4K Film kaufen.
Wir den Millionär oder Milliardär nicht jucken aber dem Film Studio schon eher wenn sich Fans da zu Recht abwenden und Einnahmen verloren gehen.
Ich hatte seine Reaktion gesehen/gelesen und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Tatsächlich wirkt es auf mich wie eine beleidigte Leberwurst. Schade drum.
Was bitte ist der Sinn hinter der 4k-Bluray ?
Keine Mehrdetails, keine bessere Kontrastierung oder anderes Color-Grading. Lediglich Rauschfilterung und Nachschärfung.
Und ich habe gestern die alte Bluray noch mal eingelegt und mir ist nichts negatives aufgefallen. Die Körnung ist harmonisch, die Schärfe und Kontrastierung auf einem guten Level und am Color-Grading stört mich auch nichts.
Ich kann jedem, der den Film noch nicht im Schrank stehen hat, nur empfehlen, das Geld zu sparen und sich die alte Bluray zu kaufen.
Gibts eigentlich niemanden in Camerons Umfeld, der ihm mal sagt,
was der da für eine Grütze veranstaltet?
Die Rechte liegen ja trotzdem beim Filmstudio und er kann nicht machen, was er will oder die lassen ihm offenbar freie Hand.
Bin jetzt zufällig auf den Youtube Kanal „In search of physical media“ gestoßen. Mal abgesehen davon, dass der Typ generell zu eher übermäßig positiven Reviews neigt, einen gewöhnungsbedürftigen dauergrinsenden Hyperventilationsstil drauf hat und gefühlt alle 30 Sekunden auf den direkten Kauflink in seinem Video hinweist, wird hier bei den Cameron Filmen die Kontroverse geradezu zum gesellschaftsspaltenden Politikum. Während er „literally SHOCKED“ über das Ausmaß an neu sichtbaren Details ist in seinem Review von Aliens, lässt er noch kurz einen Kommentar zu den Kritikern los. Das sind nämlich keine Menschen mit anderer Sichtweise, sondern „Hater“ bzw. „Cameron-Hater“, die sowieso aus Prinzip alles von Cameron hassen und sich doch die Scheiben gar nicht erst anschauen sollen, da sie ja sowieso immer was zu kritteln finden. Er werde außerdem zum Teil mit physischer Gewalt bedroht, wenn er kein schlechtes Review schreiben würde. Auf social media ist natürlich alles möglich und so etwas wäre natürlich völlig inakzeptabel, aber ob deswegen alle kritischen Kommentare gelöscht werden müssen? Vielleicht sind Fans analogen Filmooks ja per se gewalttätig? Jedenfalls besteht die Kommentarspalte nur aus treuen Jüngern, die den Kritikern der Veröffentlichung Fetischismus, Dummheit, selbstzweckhafte Meckerei und Trollverhalten unterstellen, und die einfach nur die Klappe halten sollen, während der Host ermutigt wird, weiter als einziger ehrlich gegen den Strom zu schwimmen. Klingt irgendwie nach Wahlkampf, ist aber nur ein Film. Ich fass es nicht!
Der langen Rede kurzer Sinn: hat mir noch mal deutlich gemacht, wie sehr ich die Diskussionskultur gerade bei Kontroversen hier schätze. Danke!
Der analoge Filmlook ist ja kein Spleen irgendwelcher Fanatiker, sondern das ORIGINAL. Und das erwarte ich als Käufer der gerade aktuell angebotenen Veröffentlichung in der angebotenen Auflösung. Und keine Trickserei via KI.
Ich habe den 35mm-Trailer von Aliens hier. Stellt man also dieses Kino-Original den neuen, bis zur Unkenntlichkeit digital verfälschten „Relief“-Bildern mit ihren abstrakten messerscharfen Konturen gegenüber, ist eigentlich kein Diskussionspielraum mehr. Es sei denn, man will in diese „schöne neue Welt“ der komplett digital verfremdeten Filme mit Pseudo-UHD-Touch begeistert einsteigen. Was jedem zu gönnen ist.
Aber andererseits muss man auch die Wut der echten Cineasten verstehen: Da braucht Cameron nun endlose Jahre, um seine erfolgreichsten Filme in „UHD“ auf den Markt zu bringen, und serviert uns statt eines frischen Scans in Referenzqualität (die diese Filme verdient hätten) nur abstrakte gruselige Relief-Kunst mit Fake-UHD. Wenn das Schule macht, dann können wir bald alle UHD-Scheiben abschreiben.
Warum koste die Aliens uhd ca 35€ während Alien uhd unter 20€kostet? Wer kauft denn alte Filme für soviel Geld?
Die ALIEN UHD war zu Beginn auch teurer, ist aber schon länger im Handel. Ergo geht der Preis irgendwann runter. Das wird auch bei ALIENS irgendwann der Fall sein.
Und da es sich ja um eine komplett neue Bearbeitung der Technik des „alten“ Films handelt, darf man natürlich auch die gleichen Preise aufrufen wie bei neuen Filmen, die auf UHD Blu-ray erscheinen.
Aufgrund weit auseinander gehender Meinungen habe ich die Disc gekauft und nach der Hälfte abgeschaltet. Der Film ist seines gesamten analogen Looks beraubt – schlimmer als ich erwartet hatte. Das Ganze sieht nun aus wie mit einer Digitalkamera gedreht und nochmals am PC nachgeschärft. Teilweise versucht die KI auch Hintergründe, die im Original eigentlich sich in Unschärfe verlieren, künstlich nachzuschärfen, was zu gruseligsten Resultaten führt. Die hier von einigen gelobte „Schärfe“ existiert gar nicht in der Kinokopie, härteste Konturen sehen aus, als würde man ein schon scharfes Foto zweimal durch den Nachschärfer jagen.
Man muss hier jetzt keine Liste erstellen, auf wie vielen UHD-Scheiben gezeigt wird, WIE native Schärfe durch einen exzellenten Scan tatsächlich aussieht. Schlimmer kann man sich an einem Film nicht mehr vergehen – verdaulich nur für Freunde klinisch cleaner High-Def-Filme im Videokameralook. Wer, wie ich, noch analoge Kinokopien vorgeführt hat, braucht bei sowas eine Brechtüte….
(Betracht auf einem SONY QD-OLED A95k mit Schärfe und Reality Creation auf „0“, Player Panasonic UB 824).
Volle Zustimmung, habe auch den Testkauf gewagt und konnte zu keinem Zeitpunkt den Film genießen.
Zum Glück wurde ich den in der Bucht schnell wieder los und war erstaunt, wie viele dort sich schon dieses Films vor mir entledigt hatten!!! Am Inhalt kann es ja nicht gelegen haben, der ist seit Jahrzehnten bekannt ….
Auf der 3m breiten Leinwand geguckt, dabei die ansonsten verwendete minimale Nachschärfung des Lumagen Prozessors ausgeschaltet. Man bekommt ein frisches, sehr scharfes und detailbetontes Bild, mit minimalem Rauschen, sehr schönem Kontrast und einem betont crispen Look. Das Ganze wirkt etwas artifiziell, ist aber sehr gut anschaubar, weil das Bild auch an Klarheit und Tiefe deutlich gewinnt und Unschärfeprobleme à la True Lies weitgehend ausbleiben. Das (neue) Colorgrading habe ich als stimmig empfunden. Den Film selbst empfinde ich allerdings als totgeguckt, der hat jetzt 1 Jahr Pause….
Hast du denn nochmal mit spanischen Blu ray vergleichen können?
Sorry, vergiss es, wähnte mich bei True lies. Das Alter…
Macht doch nichts, bei der Cameron-Orgie verliert man ja glatt den Überblick…. Zur spanischen True Lies BD habe ich bei Timo‘s True Lies Review etwas geschrieben.
Solche Filme in UHD sind extra dafür gemacht um sie auf Leinwand (ab 120″) zu genießen. Wer guckt sich heut zu Tage noch Filme in UHD auf einen 65″/75″85″ TV an. Für 65″/75″85″ reicht auch eine Blu Ray da das Bild des TV ziemlich winzig ist. Ab 120″ muss ein Beamer mit Leinwand und zusätzlich ein Anständiger UHD Player ab 1000€ her damit die UHD richtig zur Geltung kommt. Alles andere ist Kinderkacke und hat mit Heimkino recht wenig zu tun!
Ich gucke mir UHD-Filme auf einem 50er-irgendwas OLED und habe meinen Spaß damit. Unterschiede zu den BluRays fallen auch bei „kleineren“ Bildgrössen auf. Man muss nur seine Augen aufmachen. Einen Beamer hätte ich sehr gerne, ebenfalls eine bessere Anlage. Nur ist das a) auch eine finanzielle Frage und b) in einer Mietwohnung keine Option.
Seine Augen wird wohl ein jeder aufmachen, das will ich doch sehr hoffen. 😉
Es es eher eine Frage des Sitzabstandes zum TV und der individuellen Sehstärke.
Außerdem ist die Auflösung für sich alleine nicht alles und nur ein kleiner Teil der gesamten optischen Wirkung. Unabhängig von der Auflösung wirkt UHD/HDR mit seinem größeren Farbraum und der höheren Kontrastdynamik auch jenseits jeder Diagonale.
Nur in einem Punkt stimme ich mit Maestro überein. Kleine TVs als Heimkino zu benennen ist durchaus eher rein euphemistisch.
Allerdings habe ich in meiner ersten Wohnung mit einer 55cm-Röhre ohne Extras angefangen und bin nun bei 165cm-OLED mit externem Sound. Für mich fühlt sich das heutzutage dann schon irgendwie als „Heimkino“ an. Steigerungen sind natürlich immer möglich. 😉
Servus
Pffff. Ich kann über so viel Stuss, Ignoranz und Eingebildet sein, nur den Kopf schütteln. Natürlich mehr über Maestros Erguss.
Der Sitzabstand macht es! Und wenn man in einer Mietwohnung oebt, ist nix mit Diagonalen über 2 m!
Ich habe 55 Zoll und bin mit meiner 5.1 Surround Anlage SEHR zufrieden.
Man muss es sich nur richtig einrichten können, in der Bude. Sprich die Umgebung, das Licht etc.
Werde mir dann nächstes Jahr 65 Zoll gönnen.
Auf Maestros Stumpfsinn stricke ich mir einen Schnitzel.
Da Du auf meinen Beitrag geantwortet hast…
Ich bin d’accord mit Dir.
Da es nun aber einmal keine klare Definition vom Begriff Heimkino gibt, habe ich in meinem Beitrag auf die inflationäre und/oder euphemistische Benutzung des Begriffs Heimkino hingewiesen, bzw. nur in Bezug auf die Begrifflichkeit Maestro zugestimmt.
Für mich persönlich ist Heimkino ein sich über die Zeit immer weiterentwickelnder Begriff, der sich mit dem „wachsenden“ Mainstream immer weiter nach oben verschieben muss, um sich vom Mainstream-Consumer überhaupt über die Zeit immer wieder abheben zu können.
Davon abgesehen, kann man bei jeder beliebigen Diagonale alles sehen, was eine UHD-Blu-ray bietet. Es es nur Frage des Sitzabstandes und der individuellen Sehstärke, wie ich bereits zuletzt geschrieben habe.
Servus
Ja, sind wir uns doch einig 🙂 Um UHD oder HD genießen zu können, müssen es keine 2 m + Diagonale sein.
Naja ich lebe auch in einer Mietwohnung und hab Beamer mit 120 Zoll Leinwand im Wohnzimmerkino….also es geht auch da. 😉
Es geht um den Wohnraum, sprich qm, den Platz, die Ausrichtung.
Nun, es gibt jetzt schon bezahlbare 98 Zoll tvs die in puncto Helligkeit und HDR performance fast jeden projektor in die tonne kloppen. Und die 115 zöller stehen schon in den startlöchern und werden in den nächsten 5 Jahren auch im 4 stelligen Preisbereich landen.
Ich bin auch Projektor Fan, aber jeder der sich mit der Materie ohne Scheuklappen befasst wird merken das in zukunft vermehrt Großbild TV’s den Ton angeben werden. Und da muss man auch nicht abdunkeln um ein gutes Bild zu haben.
Und nicht zu vergessen die Laser-Kurzdistanzprojektoren, die immer stärker im kommen sind.
Ja genau, nur ab 1000€ macht der Player ein gutes Bild 😉
Die Media Markt Mitarbeiter wollten mir auch immer die „vergoldeten“ HDMI Kabel andrehen… natürlich wegen der besseren Bildqualität.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Wenn du auf Plastikbomber und auf so lala Upscaler stehst da reicht auch eine Playstation 5 für gebraucht für 300€ Das sollte jetzt aber nach bestimmt 20 Jahren jeder wissen das man im Laden abgezockt wird und sich da so Kleinkram wie Kabel usw. nicht kaufen sollte!
Lächerlich, ein guter 77 Zoll OLED wischt mit so ziemlich jedem Beamer den Boden auf.
Heimkino passt doch auch jeder an seine Gegebenheiten an.
Danke für die Rezension, Timo!
Ich bin auch echt froh über meine alte Blu-ray. Aliens ist für mich übrigens wie der erste Alien ein 100%-Film.
Schade, dass Cameron nicht mehr der Alte ist: M. E. hat er ab Titanic nachgelassen, schon der erste Avatar war mir zu weichgespült. Von den Heimkino-Auswertungen seit T2 ganz zu schweigen.
Von True Lies habe ich mir die gar nicht üble Blu-ray aus Spanien geholt. Von Abyss soll die UHD zum Glück ja ziemlich gut sein …
Ich bin wirklich zwiegespalten. Einerseits mag Cameron kein Filmkorn und hätte den Film damals wohl auch digital gedreht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte. Insofern ist sein Verhalten nur konsequent und ich respektiere seine künstlerische Vision. Andererseits mag ich Filmkorn und hätte mir eine deutlich weniger drastische Überarbeitung gewünscht. Als Beispiel sei die 4K-Restauration des Vorgängers, Alien, genannt, die wirklich klasse aussieht.
Schade, dass nicht zwei Versionen angeboten werden – einmal mit und einmal ohne Korn.
Danke für deine tolle Analyse. Auch ich werde sie mir definitiv nicht kaufen. Sehe hier keinerlei mehrwert zu der alten Blu-ray, eher im Gegenteil.
Ich ahne ähnliches bei Abyss, da wird man aber mangels Alternativen in den sauren Apfel beißen müssen.
Was mache ich denn nur!? 30 Euro wollte ich für den Film ohnehin nicht ausgeben und dann soll der auch noch total beschi**** aussehen? Welche Bluray, die gut ist, ist das, von der ihr hier redet und wo kann ich die kaufen?
Hi Weyoun:
die einzelne Blu-ray findest du hier: https://amzn.to/3PWjUfe
Die Collection unter diesem Link: https://amzn.to/3Uch740
Danke für die Links, Timo. Ich habe den einzelnen Film gekauft (IV finde ich nicht so richtig gut und III ein Volldesaster).
Und Vorbestellung storniert, aber Abyss geht ja leider nicht anders;)
Hey, wenn nicht bald der nächste Triggerfilm als Review kommt, knacken wir die 100erMarke diesmal schon bei einem Film. Freu mich schon auf die Diskussion, ob JL Curtis durch die digitale Nachbearbeitung wirklich schärfer wird…
lol
Solange die Nachbearbeitung digital bleibt und auf analoges Silikon und Botox verzichtet, ist alles gut!
Besten Dank für die Warnung Herr Wolters! Ich habe mich immens auf die 4K Veröffentlichung gefreut. Wie bei Titanic wurde ich wieder sehr enttäuscht und belasse es bei meiner alten Blu Ray aus der Anthology Alien Egg Edition. Ich denke auf solche 4K Veröffentlichungen von Katalogtiteln werden wir uns wohl gewöhnen müssen.
Danke für die Review, leider wie ich befürchtet habe
Cameron war mal ein großer Regisseur. Da sein Gespür für das Filmische nunmehr getrübt ist und er sich als ein Fan von Kerzenwachs herausstellt, sollte man ihm die Regie der nächsten Toy Story Filme anvertrauen. Da kann er dann mit KI und Filtern die Figuren Woody und Buzz noch glatter polieren als sie schon sind. Nicht zu fassen …
Puh, also ich finde ALIENS sah in 4K noch nie besser aus…finde 65 Prozent einfach viel zu niedrig angesetzt.
Man braucht sich nur mal die 4K Ausschnitte bei Youtube ansehen (und das kommt sicher nicht an die Scheibe heran) – das sieht schon einfach streckenweise fantastisch aus und lässt den Film in völlig neuem Licht erstrahlen.
ALIENS hat vorher streckenweise tatsächlich sehr gerauscht, das ist nun fast ganz weg. Ich finde, dass das dem Bildeindruck durchaus zu Gute kommt.
Und 75 Prozent für ALIENS…na ja…ich weiß nicht…für mich ist das immer noch einer der ganz wenigen 90er Kandidaten. Und die Sprüche von Vasquez sind auch heute noch einfach grandios 😉
Ja, das „Rauschen“ ist weg. Ist nur leider kein Rauschen, sondern Filmstruktur, und damit sind Details auch weg. Aber sei glücklich, genau für dich sind solche Veröffentlichungen konzipiert, und vermutlich sprichst du für die Mehrheit der Konsumenten…
Tut mir leid aber das stimmt in meinen Augen einfach nicht, dass deswegen Details verloren gegangen sind. Das hier ist keine glattgebügelte Predator – BluRay (Auflage von 2010). Mir ist auch bewusst was Filmkorn bedeutet. Hier hat man aber einen Vorhang aufgezogen, der über dem Bild lag, der erst recht Details freigibt, die ich in so bei ALIENS noch nicht gesehen hatte. Das wird besonders in Bewegung und nicht erst auf Screenshots deutlich. Keine wachsartigen Gesichter, nö. Auch Abyss in 4K (im Stream gesehen) so noch nie so gut aus. Immer noch filmisch, fast wie ein gerade erst gedrehter Film, kein Fernsehlook sondern echtes Kino.
Welcher Schleier? Es gibt keinen Rausch“schleier“, der auf dem Film liegt und bei Entfernung Details des Originalmaterials „freilegt“. Die künstliche „Anspitzung“ kann natürlich den Eindruck erwecken, und evtl. die AI neue Bildelemente hinzurechnen, das ist dann aber kein vorher verborgene Originalmaterial.
Vorhang meinte ich, nicht Schleier
Für die Menschen, die Filmkorn stört, erscheint es aber so, dass es im neuen Glanz erstrahlt. JC hat insofern sein Ziel erreicht.
In Fall von Aliens ist detailmäßig auch nichts verloren gegangen, als man das Korn entfernt hat, zumindest nicht bei dieser neuen Version. Die Screenshots zeigen das ja.
Da dieses Update auf der Arbeit basiert, die uns die 2010er Bluray gebracht hat, kann man vielleicht sogar folgern, dass für dieses Update gar keine erneute Entfernung des Korns mehr notwendig war, denn der damals angewandte Lowry Process beinhaltete schon die komplette Entfernung des Korns vor dem Mastering und es wurde dann am Ende wieder hinzugefügt. Die nahmen eine Minute des Korns dieses Films und legten das dann wiederholt über den restaurierten Film und hatten damit auch volle Kontrolle darüber.
Das Filmkorn, dass man in der 2010er Präsentation sieht, ist zwar das Aliens-Filmkorn, aber es ist eben auch irgendwo künstlich. Die Veröffentlichung scheint sich jedoch allgemeiner Beliebtheit zu erfreuen und wird als „filmisch“ betrachtet.
Wenn man jetzt also zurückgegangen ist und sich des entrauschten Materials aus 2010 bedient hat, dann ist 1. der eventuelle Detailverlust durch das angewandte DNR schon auf der alten Bluray zu sehen (oder eben nicht) und 2. ist es in dem Fall tatsächlich so, dass kein „Schleier“ auf den Film gelegt wurde, denn das künstlich zugefügte Korn wurde für das Update einfach weggelassen.
Diese Restaurierungen alter Filme sind echt komplexer als man denkt…
Dass das auf dem alten Master sichtbare Korn komplett nachträglich hinzugefügt wurde, ist erstmal hypothetisch. Für mich sieht und sah es immer nach dem Ergebnis einer sehr schonenden Bearbeitung eines sehr grobkörnigen Ausgangsmaterials aus. Cameron sprach zwar von kompletten Degraining, vom Regraining sagte er aber nichts. Damals war das eine der wenigen gelungenen Beispiele für behutsame DNR ohne Detailverlust ( gerade im Vergleich zu anderen Lowry- Bearbeitungen). In den Screenshots der neuen Scheiben sehe ich schon ein Verschmieren von Feindetails in Gesichtern, wie es typisch für DNR mit anschließender Nachschärfung ist
Schau dir mal das eingezoomte Bild von Newts Gesicht an, Bereich Nasenwinkel/ unterhalb linker Augenbraue. Das ist nicht nur Filmkorn auf der alten Blu-ray, sondern auch Hautporen, die auf der UHD nicht mehr zur Darstellung kommen. Das kann man jetzt unwichtig finden und sich fragen, wieviel man davon im bewegten Bild auffällt, aber hier ist nicht einfach künstliches Korn entfernt und sonst alles so gelassen worden, sondern nochmal neu gefiltert, sonst wäre die Hautstruktur noch da
Die Vorgehensweise von Lowry Digital – der Lowry Process – war dieser: gezielte Entfernung des Filmkorns, um ein sauberes Bild zu erhalten (davon schwärmte auch JC), damit dann die folgende Reparatur / Restaurierung einfacher gemacht werden kann (und das Korn nicht dabei ungezielt und damit fehlerhaft entfernt wird). Am Ende der Restaurierung wird das Korn gemäß Kundenwunsch wieder hinzugefügt (und jemand hat es 2010 offensichtlich geschafft JC dazu zu bringen diesen Schritt auch zu machen; nicht so sehr bei der aktuellen Veröffentlichung).
Diese Vorgehensweise macht Sinn (auch wenn das damals schon zu Diskussionen bei Puristen geführt hat), erforderte aber einen enormen Aufwand an Hard- & Software (war damit teuer) und bis die Ergebnisse gut waren, gab es halt eine Lernkurve. Aliens war so ziemlich das Beste, was mit dem Lowry Process erreicht werden konnte. Das du, Helmut, das Ergebnis als sehr schonende Bearbeitung einstufst ist doch toll. Aber das ist ja das Ziel einer guten Restaurierung. Das Filmkorn, was du da siehst, ist aber trotzdem nicht das Original-Filmkorn.
Nachträgliches Einfügen von Filmkorn ist nichts Neues. Seit Beginn der digitalen Filmbearbeitung wird das gemacht. Die Ersten, die sich diesem „Problem“ stellen mussten, waren die Macher von visuellen Effekten bei ILM. Computergenerierte Bilder haben erstmal kein Korn und damit es mit analogem Filmmaterial harmoniert und nicht negativ ins Auge fällt, musste Korn künstlich hinzugefügt werden. Oder umgekehrt halt analoges Material ggf. denoised werden, wenn es in einen digitalen Workflow integriert wird. Das ist nichts Schlimmes, es ist keine Ausnahme und hypothetisch ist es auch nicht.
Von jemanden, der bei Lowry Digital gearbeitet hat:
„I freelanced for Lowry Digital in Burbank for about a year, and they had an Oscar-winning pipeline — „The Lowry Process“ — which basically stripped all the film grain out of the entire film, then allowed the colorist to go in and color-correct, and at the very end they’d add back a certain amount of grain to make it completely consistent from start to finish. The grain was taken from a decent 1-minute sample of the movie and seamlessly repeated throughout the film, so it was authentic to that period and that specific film. I think it worked very well, but there were archival experts who denounced it as being „artificial“ and „fake.“ My defense of the Lowry Process was that it’s like any knob: you can crank it up too far and overuse it, or you can crank it down so far it’s almost not doing anything. My take is that any grain process is all part of mastering, and it has to be done with taste and experience so that you’re never aware of it.“
Solche Informationen, die ich immer sehr interessant finde, finden sich in verschiedenen Fachforen, wo ab- und zu Insider einen konkreteren Einblick in die Prozesse geben. Leider muss man sich dazu durch viele Beiträge graben.
Also, der Prozess fand auch bei Aliens statt – er war Standard. Wenn sie also für die UHD-Neuveröffentlichung zum Lowry-Master zurückgegangen sind, dann wäre es doch schlau gewesen, das zu nehmen, wo noch kein Korn am Ende hinzugefügt wurde, wenn man eh kein Filmkorn haben will. Es wäre vielleicht überhaupt der Grund zurückzugehen.
Der Nutzer Damian empfindet die Neuveröffentlichung als Gewinn (und er hat Recht, dass das kein Desaster in der Kategorie einer Predator Ultimate Hunter Edition ist). Verständlich wenn man Filmkorn nicht so mag. Und in diesem Fall war das Filmkorn in der 2010er Bluray nachträglich hinzugefügt. Lässt man es weg, sind wir schon ziemlich nah dran an dem, was wir diesmal serviert bekommen haben.
Der Faktor, über den wir wenig bis gar nichts wissen, ist das, was Park Road Post mit seinen Algorithmen letztendlich macht. Ich sehe die unglückliche Künstlichkeit in vielen Close-Ups als Ergebnis und bin da ja nicht alleine. Würde jedoch gerne mal einen Blick hinter die Kulissen werfen. Genau wie beim Lowry-Process gibt es ja die Chance, dass man lernt dieses Werkzeug besser zur Anwendung zu bringen.
Diese Detailinfo hatte ich jetzt wirklich nicht; ich argumentiere natürlich nur von meiner subjektiven Wahrnehmung aus. Ich kenne dann zumindest kein Beispiel, dass vergleichsweise überzeugend ausgefallen ist. Aber die aktuelle Bearbeitung hat auf jeden Fall noch zusätzliche Details weggefiltert. Und Filmkorn „komplett“ entfernen ist kein entstauben, das Bildinhalt freilegt. Normalerweise gelingt das nicht ohne sichtbaren Feindetailverlust, und bei anderen Lowry-Arbeiten (Bond Filme) sehe ich den auch. Aber vielleicht war der Aufwand für Aliens so teuer, dass man sich nie wieder so ins Zeug gelegt hat, wer weiß..
Danke für das ausführliche Review!
Also Titanic habe ich jetzt nicht so schlimm empfunden wie hier bei Aliens…
Ein Review das ich mit Spannung erwartet habe, mit einem Ergebnis das ich schon befürchtete.
Einerseits erleichtert es mich bei der alten Blu Ray bleiben zu „können“, ich hatte direkt von Anfang an Aliens nicht mitgeordert. Immerhin war es der einzige der drei die es schon auf Blu Ray gab, auch fielen die ersten flüchtigen Vergleiche schon mies aus.
Einzig die Atmos Spur könnte da für mich evtl noch einen Kauf rechtfertigen.. Aber mal abwarten. Es ist jedenfalls eine Schande, gerade im Alien Franchise wenn man sieht was aus dem älteren Vorgänger rausgeholt wurde.
Gute Rezension… brauche ich also auf den 4K-Release auf Disney+ nicht wirklich zu warten bzw. freuen. 😉
Hallo Timo,
vielen Dank für die ehrliche Review!
Das Thema ist seit dem 4k Stream ziemlich hochgekocht und interessanterweise gibt es auch sehr viele Reviews die ins andere extrem tendieren und die 4k Version für ihre Qualität loben.
Ich denke der Kern der Debatte geht dort mit dem Thema KI (AI) in die falsche Richtung. Es wird oft als künstlerische Freiheit des Regisseurs verstanden.
Die Debatte sollte sich imho, wie von dir thematisiert, eher um den Fakt drehen das hier ein 14 Jahre altes 2k Master für 35€ neu auf den Markt gebracht wurde.
Meiner Meinung nach ein Schlag ins Gesicht für alle Fans.
Ergänzend ist die technische Analyse der 4k Version hier auf Youtube noch sehr interessant: https://youtu.be/ltbfjkb76WI?si=h6KXPL4GSRV_g25D
Was sicher auch noch interessant wäre, in wie weit das einschalten von Upscaling / HDR-Konvertierung am Blu Ray-Player / Smart TV beim abspielen der alten Blu Ray nicht ein ähnliches / besseres? Ergebnis bietet als die „neue“ 4k Version.
Anmerkung: Ich hoffe der Blu Ray Link von dir in den Kommentaren ist ein Affiliate Link? Lohnt sich vermutlich diesen auch in die Review zu packen, hab mir jetzt auch die alte Blu Ray gekauft da meine Hoffnung bzgl. 4k zerstört wurde.
Das YT Video ist sehr interessant. Der gute Mann hat auch eines für The Abyss veröffentlicht, in dem auch zusätzlich auf die Versionsgeschichte der 3 Cameron-Filme vom Kinooriginal über dieHeimvarianten bis hin zur neuen UHD gesprochen wird.
https://www.youtube.com/watch?v=Lc7_9avL_Fk
Was zusätzlich arg beunruhigt, das ist die Tatsache, dass KI offenbar nun auch dazu verwendet wird, ursprüngliches Film-Material ganz massiv zu manipulieren und zu verfälschen. Denn wenn ich Timos Rezension richtig verstehe, wurde hier wohl etwas für die „4k“-Scheine herbeigerechnet, was nicht da ist. Zwar wird uns 2k hochskaliert schon lange als „4k“ untergejubelt. Der Kenner konnte das aber sehr schnell entlarven. Nun aber scheint KI dabei zu helfen, den „ehrlichen echten“ 4k-Scan mit einer anschließenden engagierten einfühlsamen Restaurierung völlig abzuschaffen und alte Filme so geschickt künstlich aufzumöbeln, dass sie „wie 4k“ daherkommen. Von allem „Unrat“ befreit – seelenlos blitzblank.
Echte Filmfreunde sollten also gut überlegen, ob man diesen neuen Trend durch seinen Kauf auch noch befeuern sollte. Sonst werden Mogelpackungen schon bald die Regel!
Ich habe mir gestern Aliens als Stream in UHD/HDR angeschaut. Obwohl ich es fast schon so erwartet habe nach der bisherigen Vita von Cameron bei den UHD-Blu-rays, war ich dann doch über den künstlichen Look vor allem in den Gesichtern entsetzt. Der sprang mir wirklich sofort ins Auge. Das wird dann ja „lustig“ für mich mit der UHD-Blu-ray von Abyss, bei der es aber auch keine Alternative gibt.
Servus
Danke für diese wertvollen Hinweise: 35 Euro für 4k-Fake? Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Habe gerade meine Vorbestellung storniert. Als Sammler analoger Filmkopien bezahle ich nicht für hirnloses Herumgedoktere mit KI-Spielzeug an alten wertvollen Filmen. Wenn mal auf dem Grabbeltisch der 4k-Stream verramscht wird, ergänze ich ggf. meine alte Blu-ray.
Dass der Regisseur selber dieses Armutszeugnis abgesegnet hat, zeigt, welchen Niedergang wir schon lange bei den US-Verwertern bedauern müssen.
By the way: ich finde das Master von der alten Blu-ray klasse. Zu der Zeit sahen viele Filme so aus (80er).
Also bleibe ich bei der Disc.
Ui ui ui. Fühlt man sich bei Vasquez, Drake und Hudson auf den Schlips getreten? Für mich völlig unverständlich, denn diese Charaktere haben mehr Tiefsinn als so eine Captain Marvel, die bei dir besser wegkommt. Oder „diverse“ andere plumpe Actioncharaktere in den letzten 5-10 Jahren.
Auf welchen Schlips. Und warum vor allem sollte ich mir auf den Schlips getreten fühlen? Weil ich die drei Charaktere nicht mag?
Das geht mir in vielen anderen Filmen auch so (also dass ich gewisse Figuren nicht mag) und das geht auch anderen Zuschauern in vielen Filmen so. Und das bedeutet auch nicht, dass ich Aliens nicht mag oder ein The Marvels (ich denke, du meinst The Marvels, da ich den ja vor Kurzem im Gegensatz zu vielen anderen relativ positiv besprochen habe) gar lieber mag. Denn: Wo kommt The Marvels denn besser weg als Aliens? Zur Erinnerung: Bewertung von The Marvels: 65%. Bewertung von Aliens: 75%
Es ist natürlich Geschmacks- und Auffassungssache, aber bei mir haben die Marvels vielleicht gerade mal 30% und Aliens immer noch 90%. Nur 10 Prozentpunkte Differenz bei Dir sind für mich nicht nachvollziehbar.
Das meinte ich, The Marvels kommt nicht besser, nur halt zu gut weg. Der 10 % Unterschied, nun ja.
Aber das war jetzt nur ein Titel dieser modernen Produktionen, der mir sofort einfiel. Ich will mich jetzt nicht nur auf diesen Titel festlegen.
Bei der Diskussion waren wir ja schon. Das möchte ich jetzt ungerne noch mal wiederkäuen. Innerhalb des Alien-Franchise war Aliens noch nie mein Favorit. Selbst ohne The Marvels nicht. Die Vergleiche sind ohnehin Mist. Weil’s nicht wirklich vergleichbar ist. Ich bleibe dabei, dass ich Filmbewertungen zum einen nach meinem subjektiven Geschmack treffe (wie es letztlich die allermeisten tun) und zudem den Kanon eines Genres und/oder Franchises mit einbeziehe. Und innerhalb des MCU finde ich The Marvels halt deutlich besser als eine Vielzahl der Rezipienten. Dafür entschuldige ich mich nicht und rechtfertige mich dafür auch nicht (mehr).
Ich schätze dass wir bei 90% aller Filme weitestgehend übereinstimmen werden. Und wenn es bei 10% nicht der Fall ist, dann kann ich damit leben und alle anderen, die hier ihre Lieblinge diskreditiert sehen, sollten das auch. Manchmal ist es unpopulär, heilige Filmkühe zu schlachten. Damit muss ich leben. Deshalb werde ich aber nicht meine Filmbewertungen nach dem richten, was man von mir erwartet, oder was ich vermute, dass es der Weg des geringsten Widerstands ist. Ich mag Aliens, halte ihn aber nicht für den besten und nicht mal für den zweitbesten Teil der Reihe. Dazu stehe ich und das schreibe ich dann auch.
Ich habe weiter unten noch mal auf Oliver reagiert und es weiter ausgeführt. Vielleicht schreibe ich mal einen Beitrag zum Thema Filmbewertung. Und darunter können wir gerne mal eine Grundsatzdiskussion führen, inwieweit Filmbewertungen überhaupt Sinn machen und nach welchen Kriterien sie gestaltet werden.
Völlig ok. Bei Filmgeschmack gibt’s keine „richtige “ Meinung. Mehrheitsorientierte Filmbewertungen kann ich in der Fernsehzeitung lesen.
Drum schrieb ich ja: Geschmacksache…. darüber lässt sich nicht streiten.
Hallo Timo, na ja, es kommt mir so bisschen rüber, als wenn du dieses übertriebene Frauenpower Zeugs, was ja genau so albern rübergebracht wird, wie damalige Machosprüche, mehr abgewinnen kannst.
Und die meisten männlichen Charaktere von Aliens bieten ja durch die anfänglichen Testosterongeladenen Sprüche und das darauffolgende Chaos/Panik mehr Tiefe als vieles vom modernen Actionkino. Ähnlich wie bei Predator ein Jahr später. Bill Paxtons Hudson sehe ich jetzt auch nicht als fürchterlich nervig an. Er bringt das Grauen, welches um die Truppe greift doch genau rüber. Die einzigen Machosprüche laufen auch lediglich zwischen Vasquez (eine Frau) und Drake, die sich aber beide sehr respektieren, weil Vasquez sich nichts sagen lässt. Zudem haben wir Mut Michael Biehns Hicks auch einen besonnenen Charakter und Sympathieträger und mit dem Lieutenant, sowie Paul Reisers Figur zwei weitere interessante Charaktere an Bord.
Aber ich will ja nicht meckern, sind halt deine und meine Ansichten.
Respekt, wie immer, für deine Arbeit.
Vor allem wird bei Hudson doch von Anfang an sehr deutlich, dass dieses Macho-Gehabe nur Getue ist, um seine Unsicherheiten zu kaschieren. Zum einen gegenüber Vasquez, weil er wahrscheinlich insgeheim auf sie steht, und zum Anderen, weil er mit der Situation später komplett überfordert und kurz vorm Durchdrehen ist. Eigentlich ist er neben Ripley noch der menschlichste Charakter.
Vielleicht kommt das auch missverständlich rüber: Ich zweifle nicht daran, dass das Verhalten innerhalb der Figur(en) vom Drehbuch und dem Anlegen des Charakters so gedacht ist und auch begründbar ist. Das ändert aber nichts daran, dass mich das Acting schon bei der Erstsichtung 1988 oder 1989 auf einer Videoparty total genervt hat. Und da war ich 14. Als ich ihn dann auf VHS selbst besessen habe, habe ich damals schon die Vorspultaste bei Hudsons Szenen genutzt. Das bedeutet auch nicht, dass mir bspw. die Musicalszene bei The Marvels gefällt – im Gegenteil. Auch das würde ich beim zweiten Sichten vorspulen.
Aber, wie beim Kommentar von Hans-Ingo geschrieben: Wenn ich The Marvels direkt mit Aliens vergleichen würde, würde er vermutlich etwas schlechter wegkommen. Ich brauche aber auch eine Differenz zum ersten Alien. Und da fällt bei mir (ja, das ist unpopulär für viele) Aliens sehr stark ab.
Wenn ich jetzt The Marvels mit 50% bewertet hätte, um ihn stärker von einem Aliens abzugrenzen, hätte er aber nicht mehr zu meinem Bewertungen der restlichen MCU-Titel gepasst. Man ist da als Rezensent durchaus auch in einem Dilemma. Deshalb beziehe ich sehr stark auch den Kanon eines Genres oder eines Franchises mit ein. Eine absolute Filmwertung ist imo schwierig bis unmöglich, wäre aber mal Gegenstand einer Grundsatzdiskussion.
Nehmen wir an, wir bewerten Aliens mit 90% oder sogar höher, weil er für einige der beste Teil der Reihe ist. Kann/darf/sollte man ihn also auf eine Stufe stellen mit ‚Casablanca‘, ‚Der Pate‘, ‚Die Verurteilten‘, oder anderen absoluten Meisterwerken der Filmgeschichte? Sind 90-100%, die ich jederzeit für ‚Die Ritter der Kokosnuss‘ oder ‚Bad Tast‘ vergeben würde im gleichen Maße gerechtfertigt? Obwohl ein Drehbuch bei diesen Filmen kaum als Meisterwerk bezeichnet werden kann und die Darsteller mitunter dilettantisch unterwegs sind?
Ich finde (meine Meinung) den Ansatz, die Bewertung ein Stück weit innerhalb des Genres oder des Franchises vorzunehmen, sympathischer. Heißt natürlich auch, dass man die Film(Wertungen) nicht zwingend miteinander vergleichen kann. Und auch das finde ich sympathisch. Warum muss man diese Vergleiche immer ziehen? Warum sind die Bewertungen am Ende immer derart wichtig. Für mich als Rezipienten (und ich habe die Cinema bspw. seit 1992 im Abo) sind die Bewertungen am Ende irrelevant. Immer schon gewesen. Ich zog und ziehe meine Informationen und Neugier aus dem Geschriebenen. Was da als Bewertung druntersteht, hat noch niemals einen Kinogang (oder ein Fernbleiben) beeinflusst. Und ich denke, wenn man meine Inhaltskritik liest, weiß man ganz gut einzuschätzen, ob einem selbst der Film gefallen würde oder nicht. Viel mehr, als wenn man sich auf eine Bewertung stützt.
Und das kann sehr wohl ja auch bedeuten, dass man sich für einen Film interessiert, OBWOHL ich ihn hier mit Kritik gesehen und beschrieben habe. Und eben auch, dass einem ein Film NICHT gefallen könnte, selbst wenn ich ihn gelobhudelt habe. Das wird doch aus Inhaltstext viel mehr ersichtlich, als aus Bewertungen, oder?
Ich plädiere immer schon für das geschriebene Wort. Und entweder, man kann dieses nachvollziehen und interessiert sich ebenfalls dafür, oder man merkt, dass man komplett anders tickt und hält Abstand vom positiv beschriebenen Film, bzw. Geht erst recht in einem, den ich negativ beschrieben habe. Alles ist legitim und gerechtfertigt. Meine Bewertung soll und sollte niemals einen Allgemeingültigkeitsanspruch haben.
Man merkt aber halt, dass es sensibel wird, wenn es an Filme geht, die vielen eben heilig sind. Da ist man natürlich (nachvollziehbar) emotionaler unterwegs als bei Mainstream-08/15-Zeux.
Hi,
mir geht es im Endeffekt tatsächlich weniger um die Wertung an sich, als um deine Ansicht bezüglich der Charaktere, die ich dir aber nicht absprechen will. Wollte nur darauf anstoßen, dass ich, bzw. andere es wieder anders sehen. Diskussion halt 🙂
Also kein Grund zur Änderung von irgendetwas. Grüße.
Vielleicht sollte man die Film Bewertung an sich sogar komplett weg lassen. Ich stimme bei vielen auch nicht mit dir überein, aber das muss ja auch gar nicht so sein. Geschmack ist eh subjektiv, und ich für meinen Teil bin eh für die technische Bewertung hier.
Nur mal so eine Überlegung: Kann es sein, dass solche Filme teilweise absichtlich nicht mit den höchsten Ansprüchen auf UHD rausgebracht werden?
In 2-3 Jahren gibt es dann nochmal eine jetzt-aber-wirklich Ultimate SuperDuper Remastered Edition, mit neuer Abtastung vom ursprünglichen Filmmaterial in 4k.
Irgendwie müssen die doch das Maximum beim Verkauf herausholen, und es kann ja nicht sein, dass hier die Fans dann zum letzten Mal Geld für die Filme in die Hand nehmen.
Da Cameron bekannt dafür ist, Filmkorn nicht zu mögen, halte ich die Theorie für wenig stichhaltig. Das ist schon eine Überzeugungstat an dieser Stelle.
Bezogen auf das Filmkorn, ja.
Aber eine anständige 4k-Abtastung hätten sie trotzdem machen können.
Zum Thema A.I. Upscaling und der durchaus kontroversen Rezeption derselben, gibt es einen interessanten Artikel aus der NY Times, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:
https://www.nytimes.com/2024/04/13/movies/ai-blu-ray-true-lies.html
Im Prinzip interessanter Artikel.
Mir geht aber der Hut hoch, wenn ich die Meinung von Dan Best lese: „weil wir uns an den VHS-/DVD-Look so gewöhnt haben?“
So ein Unsinn. Ehrlich. Darum geht’s doch überhaupt nicht.
Und sein Argument, dass es Anpassungen an die höheren Auflösungen gibt, die heute möglich sind, ist imo absurd, wenn man bedenkt, dass ALIENS (und sehr wahrscheinlich auch Abyss – bei True Lies habe ich noch keinen Blick riskieren können) nicht auf einem 4K-Scan basieren. WENN es um die Anpassung an höhere Auflösungen geht, sollte man MINIMUM die Basis auch entsprechend liefern und nicht von alten 2K-Scans artifiziell hochskalieren und per Rechner überarbeiten lassen.
Seine komplette Argumentation zur AI, die von Park Road genutzt wird, basiert imo auf falschen Annahmen, was die Filmfans denken (ich bspw. denke da keineswegs an Chat GPT oder ähnliches) und er pauschalisiert doch sehr.
Das Ganze mit dem Entfernen von Schmutzpartikeln zu vergleichen, setzt dem Fass die Krone auf (okay, das kommt vom Artikel, nicht von Dan Best). Aber das ist eine komplett andere Grundlage.
Laut den Reviews von Bill Hunt hat Lightstorm, die Company von James Cameron, bestätigt, dass die UHDs von Abyss und True Lies von jüngeren 4K Scans stammen; nur bei Aliens verblieb dies im Unklaren.
Ich kenne die Reviews und die Aussagen. Bei Abyss sollte die Detailtiefe aber besser sein. Das sieht, selbst wenn man an der AI-Bearbeitung „vorbeischaut“, nicht wirklich nach nativer 4K-Auflösung einer analogen Filmquelle aus.
Hallo Timo . Also rätst vom Kauf eher ab , wollte den Film heute bei Saturn abholen ? Den ersten habe ich schon auf UHD und alle auf Disney plus gesehen jedoch bin ich ein Filmesammler und UHD Player ist halt besser !
Die 4K Blu-Rays basieren alle auf 1080p oder 2K DIs die von Lowry Digital erstellt wurden. Im Fall von Abyss wurde das 2K DI oder 1080p master halt noch nicht veröffentlicht.
Hi Timo.
Vielleicht ist diese Information hilfreich. Gefunden in den Untiefen des Home Theater Forums:
“True Lies, Titanic, and The Abyss were all mastered from 4K scans. Aliens was mastered from the 2K scan used for the previous Blu-ray release.
Titanic was scanned in 2012. True Lies and The Abyss were done more
recently.
That’s all per Geoff Burdick at Lightstorm.
Of these remasters (done by Lightstorm with Park Road Post — their AI process, whatever they call it), True Lies was the first completed. Then Aliens, The Abyss, and finally Titanic. I’m told that each time, they learned a lot and got better at it. So True Lies is the one that’s most „aggressive“ is the word I would use. And Titanic and The Abyss are the best looking of them. But as you know, they all have the „modern“ look that Cameron seems to favor now.”
Gepostet hat das Robert Harris, der Bill Hunt zitiert. RH hat wohl direkt bei ihm nachgefragt, um das endgültig zu klären. Es gab viele dort (und auch woanders), die nicht glauben wollten, dass für Aliens kein neuer 4K Scan vorgenommen wurde, obwohl die übereinstimmenden Frames ja praktisch ein Beweis sind.
Wir wissen natürlich nicht, warum die Entscheidung gegen eine neuen 4K Scan gefällt wurde – ist vielleicht das OCN in einem schrecklichen Zustand?
Aus dem Kontext des Zitats heraus könnte man jedoch folgern, dass bei diesen Veröffentlichungen sehr bewusst ein progressiver Ansatz mit dem neuen Werkzeug AI gefahren wurde und es bei Aliens halt eine gute Gelegenheit gab mal zu testen, was aus gutem 2K-Ausgangsmaterial gezaubert werden kann.
True Lies war dann vorher das Testfeld für 4K-Ausgangsmaterial und da hat man anscheinend den AI-Regler bis 11 hochgedreht, wie es im Englischen so schön heißt. Schlecht für True Lies Fans. Klingt aber total nach James Cameron.
James Cameron hat so etwas schon immer gemacht. Beispiel folgt gleich, aber erst ein kleiner Umweg.
Aliens war lange Zeit mein absoluter Lieblingsfilm. Aufgenommen in VHS zu den Zeiten, wo Sat 1 nur eine Werbeunterbrechung in Filme eingebaut hat (laut FSK war ich natürlich auch zu jung, um den anzuschauen, aber wen hat das damals gestört – und geschadet hat’s mir nicht! ) Mensch, ich hab die Videokassette praktisch durch die unzähligen Rewatches zerstört.
Ich habe dann aber erfahren, dass es eine über Viertelstunde längere Fassung gibt. Waaahnsinn! Musste ich haben. Also viele Zeitungen ausgetragen, um das Geld für einen LASERDISC-Player anzusparen. Die Aliens Widescreen Special Collector‘s Edition war dann auch der erste Film, den ich da reingelegt habe (mehrmals natürlich, denn der Film war ja auf drei LDs verteilt, ha ha).
Diese Investition in den Player und in LDs (The Abyss in der Special Edition folgte natürlich auch u.a.) hat sich gefühlt voll gelohnt. Viel besser als VHS und die ganzen Extras gab es damals einfach nur da. Und mit ungeschulten Blick auf den Röhrenfernseher von damals konnte ich nicht beurteilen, dass James Cameron schon den Transfer für die Special Edition auf LD in den Sand gesetzt hatte.
Die Story dazu habe ich erst vor paar Jahren entdeckt. JC hat wohl seinen privaten Fernseher in das Studio geschleppt, welches für das Mastering verantwortlich war und verlangt, dass das Ergebnis gefälligst auch auf seinem TV gut aussehen soll und nicht nur auf dem Referenzmonitor im Studio. Schließlich hätten die Leute, die sich diesen Film zuhause anschauen würden, auch keinen kalibrierten Referenzmonitor stehen. Mmmkay, funktioniert aber so nicht. Er hat die Leute dort bestimmt zur Verzweiflung gebracht. Und Kornhasser war er ja auch damals schon.
Lange Rede, kurzer Sinn. Die Ahnungslosigkeit in Sachen Bildqualität, die ich damals hatte, wird es auch heute noch mit dem Format 4K UHD geben. Schon bei Freunden erlebt (ich bin in dem Kreis eh der Einzige, der Discs sammelt). Bloodsport in 4K präsentiert (einer der Lieblingsfilme meines besten Kumpels) erntet kurz nach Beginn des Films den Kommentar: „Ist ja noch ziemlich am Rauschen.“ Dann mal erklärt was es mit Filmkorn auf sich hat. Aber nicht jeder steckt da in den Thema drin oder will es auch gar nicht. Viele werden den neuen Look mögen, weil halt neu und clean. Und die Schwelle, wann das in den Gesichtern der Schauspieler durch die Al künstlich Erzeugte für den Uncanny Valley Effekt sorgt, ist bei jedem etwas anders.
Wenn The Abyss ungefähr so abschneidet wie Titanic, dann bin ich Angesichts der Umstände ganz glücklich. Das ist der Film auf den ich wirklich warte.
Danke dir für deine Ausführungen. Und im Grunde würde es auch Sinn machen, wenn die Reihenfolge so war. Denn so würde ich es auch gewichten.
Dennoch: Für einen nativen 4K-Scan von 35-mm-Filmmaterial MUSS ein Abyss in der Detailtiefe besser aussehen. Wenn ich mir da andere Filme mit gleicher Ausgangsbasis anschaue, die native 4k-Scans erhalten haben … dagegen stinkt auch The Abyss ab. Auch wenn der in der Tat von den drei Filmen, die jetzt zeitgleich erscheinen, noch am besten aussieht.
Zu bedenken ist noch, dass sowohl The Abyss als auch True Lies in Super 35 photographiert wurden. Im Gegensatz zu Cinemascope wurde also ein 35mm Film flat und nicht durch einen Anamorphoten belichtet. Was Cameron damals mit der Intention für „Heimkino“-Versionen auf damaligen 4:3 Fernsehern so gefilmt hatte, fällt uns in 4K Zeiten auflösungstechnisch vor die Füsse. Anamorphes 35mm sieht in 4K gescannt eben besser, sprich feiner aufgelöst aus als Flat 35mm.
Danke für deine Ausführungen, hier widersprechen aber die Aussagen von Geoff Burdick von Lightstorm denen von Reliance Mediaworks.
https://variety.com/2011/digital/news/reliance-mediaworks-to-restore-and-beyond-1118035578/
Reliance Mediaworks sprach damals von einer kompletten 4K Pipeline für Titanic, The Abyss und True Lies. Wenn also bereits 4K Master vorliegen, warum sollte Lightstorm Entertainment neue in Aufrag geben haben, zumal die Ergebnisse jetzt auch nicht begeistern?
Alien und Aliens wurden 2010 von Lowry Digital für die Alien Anthology in 4K restauriert. Das wurde damals bekanntgegeben und dabei sickerte auch durch, dass Charles de Lauzirika, der Blu-ray Prodiuzent, neue 4K Abtastungen von allen vier Filen wollte, 20th Century Fox aber nur Alien und Aliens bewilligte.
Ob damals auch die komplette Postproduction in 4K durchgeführt wurde ist leider nicht bekannt, Charles de Lauzirika könnte dies noch wissen.
Ich persönlich sehe nicht das Problem in den damaligen 4K Scans sondern der Postproduction, sei es die Entfernung des Filmkorms, die AI Nachschärfung sowie das falsche Color Grading.
Hi Stefan,
Lowry Digital hat ja schon sehr früh damit begonnen 4K Scans zu machen, damit sie eine gute Grundlage für ihren Prozess hatten. Da das Endziel damals eine HD-Veröffentlichung war, ist die Pipeline letztendlich nicht komplett in 4K.
Titanic war jedoch der erste komplette Anwendung des Lowry Process in durchgehend 4K. Das müsste aus dem Kopf 2012 gewesen sein? Aliens (und Alien) war ja davor für Bluray in der Weise gemacht worden, also Scan in 4K ja, aber Bearbeitung und Ergebnis 2K.
Was True Lies und The Abyss betrifft, so sind die Restaurierungen laut Ryan Gomez, der von 2010 bis 2016 Director of Operations bei Lowry Digital war, in 2K gemacht worden.
Das findet man auf seiner LinkedIn Seite:
„4K Restoration of Titanic – I supervised the project which was the first successfully executed end-to-end application of the „Lowry Process“ on 4K uncompressed images.“
„Some of the more notable projects completed during my tenure are Avatar, Prometheus, The Amazing Spiderman, The Social Network, The Girl with the Dragon Tattoo and The Curious Case of Benjamin Button. The Image Processing team completed 4K restorations of Titanic and 2K restorations of The Star Wars Trilogy, Alien, Aliens, Terminator, The Abyss and True Lies.“
https://www.linkedin.com/in/ryan-gomez-40520a39?original_referer=https%3A%2F%2Fwww.linkedin.com%2Fin%2Fryan-gomez-40520a39
Das Zitat von RAH, der Bill Hunt zitiert, ist von hier:
https://www.hometheaterforum.com/community/threads/a-few-words-about-tm-aliens-in-4k-uhd.382081/page-18
Eine recht neue Info also. Es klingt so, als wären neue Scans gemacht worden. Aber was heißt „Titanic was scanned in 2012. True Lies and The Abyss were scanned more recently.“? Könnte nach 2012 immer noch bei Lowry Digital geschehen sein und eben doch nicht in allerjüngster Vergangenheit.
Das eben ist die spannende Frage: 2K-DI bei den drei Filmen oder 4K-DI. Oder 2K nur bei Aliens und bei den beiden anderen 4K-DI?
Was absolut klar ist: Die neue BD und UHD-BD von Aliens basiert exakt auf dem gleichen Material wie die alte BD. Und dann ist die Frage, ob DIESE eben schon auf einem 4K-DI basierte oder auf einem 2K-DI. So richtig gesichert erscheint mir immer noch nicht, welches von beidem hier zutrifft. Denn zumindest bei TRUE LIES sehe ich im Bild, dass es auf einem 4K-DI mit nativem 4K-Scan als Basis basieren müsste. Das wiederum würde bedeuten, es wären neue Scans gemacht worden (wenn man den Aussagen von Hr. Gomez Glauben schenkt).
https://youtu.be/4HZ2iIqSrgU?si=SplviKO_5m3qAluQ
Wenn man sich das hier anschaut, dann gibt es danach noch viel mehr Fragen. Ein richtiger Krimi.
Ich hab mir gestern das erste mal die 4K Scheibe von „Alien“ angesehen. Da ärgert es mich noch mehr, dass Cameron hier auf ein 2K DI zurück greift. Der erste sieht nämlich hervorragend aus. Schade.
Hallo Danke für die Review. Gut das ich nicht vorbestellt habe. Denke werde Camerons Filme erst kaufen wenn alle Reviews da sind und auf eine Auktion warten. Schade
Angabe zum Bildformat stimmt nicht. Aliens ist in 1,85:1 gedreht, nicht in Cinemascope, wie man ja auch auf den Screenshots sieht. Ich glaube ist der einzige Teil in diesem Bildformat.
Bin jetzt schon sehr gespannt auf die Reviews für „The Abyss“ und „True Lies“.
Wie man an den Screenshots auch erkennen kann. Hatte die Vorlage nicht abgeändert (die steht auf 2,39:1). Danke für den Hinweis.
Zur Ehrenrettung der “ nervenden Machos“ würde ich noch hinzufügen, daß diese Figuren ja bewusst überzeichnet sind, und die „Rambos“ hier eher aufs Korn genommen werden (die positivste Figur ist hier Michael Biehn, der bei der Landung ohnmächtig wird). Dass dann am Ende kein Supersoldat die Monster plattmacht, sondern sich zwei Mütter gegenüberstehen, die ihre Kinder beschützen, hat Cameron seinen Produzenten geschickt untergejubelt und da steckt ein subtiler Feminismus drin, der für einen 80er Actionfilm schon sehr untypisch war (lange bevor die „starke Frau“ zum Marketingklischee wurde), und auch die Vietnam-Analogie kommt hier anders rüber als bei Rambo 2 (Stallone hatte damals Camerons Drehbuch auch ordentlich patriotisch umgeschrieben). Von daher sehe ich den Film nicht nur als reinen Actionfilm.
Aber danke für das ausführliche frühe Review, hätte mich über ein lohnendes Upgrade gefreut, war aber wohl zu befürchten. Aber hier gibts ja die gute alte Blu-ray. Bei True Lies wirds wohl noch schlimmer. So spart man Geld. Es bleibt wohl bei Abyss, da alternativlos, True Lies vielleicht mal aus der Grabbelkiste…
Ich stimme Dir zu was die Bewertung des Films angeht. Gerade der Kontrast zwischen dem durchaus amüsanten Machogehabe der Soldaten zu Anfang und ihrer späteren leichtfüßigen Dezimierung durch die Aliens macht den Reiz des Films aus. Zumal Ripley später ohne aufgesetzten („woken“) Feminismus entkommen kann und Newt rettet (doch dann kam, leider, David Fincher). Macht heute noch Spass.
Ich habe alle 3 Cameron UHDS vorbestellt und bin gespannt, wie sich Aliens im bewegten Bild verhält. Von der alten BD bin ich nicht so angetan…
Wobei Fincher wohl der letzte ist, dem man das Debakel rund um Alien3 anhängen kann. Der hat wohl noch das bestmögliche aus dem rausgeholt, was er zur Verfügung hatte und man kann froh sein, dass er danach überhaupt noch mit dem Filmemachen weitergemacht hat.
Die Überzeichnung ist natürlich bewusst, klar. Mir ist das aber einfach mittlerweile zu viel. Das gilt für einige der Filme aus der Zeit, die das damals auf ähnliche Art versucht haben. Ich mag’s eher subtil und nicht so „mit der Faust aufs Auge“. Und dieses Machogehabe von Testosteronfrauen und -typen geht mir echt auf den Sender – selbst wenn’s bewusst so inszeniert ist. Da kann ich kaum mehr augenzwinkernd drüber wegschauen. Vasquez, Hudson und Drake hätten gerne direkt im Cryoschlaf draufgehen dürfen. Imo hat Scott das im ersten Teil (und da gibt’s ja auch ein paar möchtegernharte Kerle) subtiler und damit für mich zeitloser gelöst und inszeniert. Ich habe da mittlerweile sogar bei Starship Troopers (einer meiner absoluten Favoriten im Genre) meine Schwierigkeiten, der das mit der Überzeichnung ja nochmals auf die Spitze treibt und noch deutlicher nutzt als Cameron hier. Für mich übrigens immer noch ein Rätsel, wie das einige damals bei Kinostart in den falschen (faschismushuldigenden) Hals bekommen konnten. Aber das ist ein anderes Thema.
Gut, das ist dann natürlich auch Geschmackssache. Aber damals kam das auf dem absoluten Höhepunkt der Rambo-etc. Welle, sogar die billigen Nachzieher mit Chuck Norris & Co machten ordentlich Kohle. Und Cameron sollte so was im Science Fiction Genre liefern und hat das geschickt unterlaufen. Und heute würde man ja eher den Typ Vasquez als Powerfrau präsentieren, vielleicht nicht so grell, aber eben weniger subtil als hier mit der sehr persönlichen Motivation von Ripley (die ja in der verlängerten Fassung noch mehr Gewicht bekommt mit der Nachricht von der mittlerweile verstorbenen Tochter am Anfang). Auch den Spannungsaufbau mit erstmal wenig äußerer Action bis zum ersten Schock ( Facehugger im Reagenzglas- damals waren alle Kinobesucher samt Sitz einen Meter nach hinten gerutscht) finde ich exemplarisch. Deshalb finde ich es auch so enttäuschend, welche Abwärtsspirale das Niveau von Camerons Drehbüchern genommen hat von hier bis Avatar II.
Im ersten Teil gibt’s auch etwas plumpe Sprüche von Parker und Brett.
Und Lambert ist ein richtig nervender und dummer Charakter.
Starship Troopers hat vor gar nicht langer Zeit in den USA noch ein Dolby Vision Grading verpasst bekommen. Sammler Steelbook auch sehr schön. Der Film ist immer noch eine Wucht. Sony hat es bei 4K einfach drauf. Die können ruhig mehr 4K Discs mastern.
Und kriegen wir ja vielleicht auch. Disney hat ja einen Deal mit Sony abgeschlossen und wenn sie denen freie Hand lassen, dann haben wir die Chance auf viele gute Veröffentlichungen.
Hi, Michael Biehn schläft, der ist nicht ohnmächtig, der Sergeant sagt auch,“Jemand, solle gefällig Hicks wecken“! Mfg und euch allen einen schönen Sonntag
Na ja, Interpretationssache. Sah für mich nicht nach Schlaf aus und der Spruch kam eher verächtlich Ich hab das schon so verstanden, dass gerade der einzige aus der Truppe, der nicht den coolen Max macht, nachher als einziger die Nerven behält. Die Beförderung in die Führungsposition durch vorzeitiges Ableben der höheren Dienstgrade nimmt er ja auch nicht mit Begeisterung auf. Will dir aber nicht deinen Helden kaputtmachen.
Hicks schläft definitiv. Er ist der Unteroffizier mit der meisten Erfahrung und den juckt der kontrollierte Absturz auf den Planeten nicht. In der erweiterten Fassung ist da übrigens ein Continuity Error. Da sieht man im Hintergrund, dass Hicks wach ist, während Hudson versucht Ripley mit der Auflistung aller Waffen zu beeindrucken.
Meinen Helden, sehr witzig! Es geht einfach darum, er ist ein erfahrener Soldat, der solche Vorgänge unzählige Male gemacht hat! Niemand würde sich freuen, in so einer Lage plötzlich die Führungsposition zu erhalten.
Alles gut. Werd bei der nächsten Sichtung mal drauf achten, ob ich es auch anders interpretieren kann. Bin im Netz drauf gestoßen, dass sich zu diesem Thema in diversen Foren auch schon endlose Diskussionen (ohne Einigung) ausgebreitet haben. Schlafend oder ohnmächtig, wir lieben ihn. Ging mir auch mehr um den Aspekt, dass die lautstarken Rambo-typen hier eben NICHT den Tag retten und Cameron hier seinen Geldgebern geschickt an der Oberfläche genau das Bestellte liefert und es dann clever unterläuft.
Ich freue mich auf die Scheibe (und die anderen Cameron-UHDs).
Ja, ist ein merkwürdiger/anderer Ansatz als wir ihn hier fahren. Trotzdem ist mir eine schwache Neuveröffentlichung lieber als gar keine.
Vielleicht war es aber auch von den Fans etwas naiv, zu glauben/hoffen, dass Cameron eine „traditionelle“ NeuVÖ (mit Neuabtastung, manueller Abstimmung, FIlmkorn, …) rausbringen würde.
Er liebt nunmal das Spielen mit neuer Technik und das war vermutlich überhaupt seine Motivation, nach all den Jahren diese Film nochmal rauszubringen. „Wow, KI ist der neueste Scheiß. Wofür könnte ich das mal anwenden/ausprobieren? Achja, mal sehen, was die aus meinem alten Filmmaterial zaubert.“.
„Trotzdem ist mir eine schwache Neuveröffentlichung lieber als gar keine.“
–> Tja, und genau das ist das große Problem. Anstatt man den Studios wenigstens irgendwie zu verstehen gibt, dass der geneigte Filmfan sich eben NICHT mit derartigem Schund zufriedengibt und NICHT jeden Dreck frisst (sorry für die Ausdrucksweise), der ihm vorgeworfen wird, sondern durchaus noch Qualitätsansprüche hat und ja auch bereit ist, gutes Geld dafür auszugeben, kauft man letztlich doch wieder jeden Sch…, egal wie schlecht er ist. Das ist genau das falsche Signal.
„Er liebt nunmal das Spielen mit neuer Technik und das war vermutlich überhaupt seine Motivation, nach all den Jahren diese Film nochmal rauszubringen. „Wow, KI ist der neueste Scheiß. Wofür könnte ich das mal anwenden/ausprobieren? Achja, mal sehen, was die aus meinem alten Filmmaterial zaubert.“.“
Habe ich in der letzten Diskussion dazu schon gesagt:
Dann soll er das bitteschön in seinem Kämmerlein machen und sich dran erfreuen, aber diese Herumspielerei mit neuen und noch lange nicht ausgereiften Technologien nicht teuer an zahlende Filmfans verkaufen, die für ein teures Nischenmedium auch entsprechende Qualität erwarten.
In den USA erscheint übrigens demnächst Terminator als UHD – mich graust es jetzt schon davor…
echt schade was die da treiben.
Frage: da ich noch die Quadrilogie DVD bestitze möchte ich mir die 2012 BR kaufen. Gibt es eine Art Bibliotek dafür, um den richtigen Artikel zu bestellen?
dankeschön
Denke das ist, was du suchst.
https://www.ofdb.de/fassung/994,453376,Alien-Das-unheimliche-Wesen-aus-einer-fremden-Welt/
Hi Hristos,
die einzelne Blu-ray findest du hier: https://amzn.to/3PWjUfe
Die Collection unter diesem Link: https://amzn.to/3Uch740
Danke für dieses hochinteressante Review, Timo!
Ich werde diese 4K Scheibe zwar nicht kaufen, da ich eher ein Fan der beiden anderen Cameron Filme bin, finde es aber interessant und gleichzeitig abschreckend, wie man das Bild eines solchen Klassikers durch digitale Nachbearbeitung verhunzt. Auch finde ich es schade, das man keine 4K Quelle benutzt hat. Geht es eigentlich wirklich nur noch ums Geld bzw. ums Geld sparen?
Hoffentlich gibt es wenigstens für „True Lies“ und „Abyss“ einen nativen 4K Transfer mit nicht ganz so exzessiver Nachschärfung. Auch hoffe ich, dass das Beispiel von Cameron’s 4K Filmen keine Schule machen wird.
Übrigens: wie kommt es eigentlich, dass du dieses Review so früh veröffentlichen konntest?
Die US-Discs von Aliens, Abyss und True Lies sind schon länger am Markt erhältlich.
Hi Markus,
Wie Hans-Ingo gesagt hat: Die US-Disks gibt es schon eine Weile. Und ich habe dem Review ja vorangestellt, dass es auf Basis der US-Disk vorgenommen wurde.;)
Da hoffe ich doch, dass die amerikanischen Amazonen auch The Abyss und True Lies mitgeschickt haben. Letzterer scheint ja nicht so dolle zu sein.
Ok, dann vermute ich mal, dass die beiden anderen Cameron Filme bei dir schon bereitliegen? Aber kein Stress 😉
Durch freundliche Leihgaben von Lesern, ja 😉
Amazon.com hat mir meine eigene Bestellung ja verweigert.
Dann bin ich mal echt gespannt 😉
Das erwartete Trauerspiel….
Danke für die zeitnahe Warnung!
Besten Dank für das gute Review.
Als alter Fan des gesamten Franchise, bin ich von der Veröffentlichung maßlos enttäuscht.
Als Besitzer der Blu-ray Anthology, kann man sich das Geld hier wirklich sparen.
Danke. Wieder Geld gespart. Ich bleibe bei meiner BD.