Blu-ray Review
OT: Almost Human
Transformation
Low-Budget-Mix aus Science-Fiction und Horror mit überraschend hohem Blutzoll.
Inhalt
13. Oktober 1987: Seth erscheint vollkommen aufgelöst bei seinem Buddy Mark und faselt etwas davon, dass irgendwas einen gemeinsamen Freund „zu sich geholt habe“. Als Mark mit dem Gewehr im Anschlag auf Erkundung geht, wird er wie magisch angezogen nach draußen gelockt und verschwindet in einem Lichtblitz. Zwei Jahre später hat Seth immer noch unter den Geschehnissen von damals zu leiden und glauben tut ihm ohnehin niemand. Dann taucht Mark plötzlich wieder auf – nackt, verwirrt und in seiner Persönlichkeit massiv verändert. So verändert, dass er plötzlich eine wahre Blutschneise durch die ländliche Gegend zieht und jeden killt, der ihm über den Weg läuft. Was ist damals wohl mit ihm passiert und mit welchem Ziel kam er nun zurück?
Schon erstaunlich, dass bisweilen relativ harmlose Gewaltdarstellungen nicht ohne Schnittauflagen durch die FSK kommen, dann jedoch wiederum Filme wie Almost Human unbeschadet durchrutschen. Sehr zur Freude der Gorehounds, die hier einiges zu sehen bekommen – von der Enthauptung durch eine Pumpgun bis hin zu aufgeschlitzten Kehlen. Zimperlich geht es im von Joe Begos erdachten, inszenierten und produzierten Film wahrlich nicht zu. Da Almost Human sich durchaus ernst nimmt und keinerlei ironische Brechungen einsetzt, wirkt das Gezeigte durchaus unangenehm. Da verzeiht man dann auch, dass hier ziemlich ungeniert Die Invasion der Körperfresser zitiert wird – vor allem, wenn’s am Ende so konsequent und blutig durchgezogen wird und bei einer effektiven Laufzeit von 71 Minuten (exklusive Nachspann) zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Die drei Hauptdarsteller reißen sich zwar keine schauspielerischen Beine aus, zumindest Josh Ethier als Mark empfiehlt sich aber für weitere Rollen in Genrewerken. Demnächst kann man ihn dann in Digging Up the Marrow oder Some Kind of Hate bewundern. Eine kleine Belohnung wartet im Übrigen, wenn man den extrem langsam ablaufenden Abspann durchgestanden (oder wahlweise vorgespult) hat.
Bild- und Tonqualität
Dem düsteren Film entspricht auch das extrem körnige und unruhige Bild. Das Rauschen in Almost Human ist so deutlich, dass echte Schärfe nur selten anzutreffen ist. Auch die Detailtiefe leidet darunter und ist ebenfalls nur mittelprächtig. Der Kontrastumfang geht in Ordnung, wobei es ein wenig heller zugehen dürfte. Farben wurden ein wenig entsättigt, weiß wirkt richtig schmuddelig. Alles in allem also kein schönes, dafür aber ein zum Film passendes Bild.
Akustisch werden die Effektlautsprecher immer dann genutzt, wenn bei Außendrehs ein wenig Naturatmosphäre aufritt. Auch die Schreie Marks gelangen räumlich und bisweilen recht unangenehm ans Ohr. Dynamiksprünge und Subwoofer-Attacken sollten nicht erwartet werden und die deutsche Synchronisation ist zum Davonlaufen. Mit Abstand die bessere Wahl ist die Original-Tonspur von Almost Human, die leider keine zuschaltbaren Untertitel aufweist.
Bonusmaterial
Wie gehabt bei den Underground-Filmen des Anbieters: Außer dem Originaltrailer zu Almost Human und weiteren Programmtipps sind keine Extras enthalten.
Fazit
Unter den zahlreichen B-, und C-Movies der letzten Zeit ist Almost Human einer der gelungeneren – einer der blutigsten in jedem Fall. Mit etwas mehr schauspielerischem Talent und Figurentiefe hätt’s ein richtig fieser Genrehit werden können. Sci-Fi-Horror-Fans schlagen dennoch zu.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt.): 50%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%
Anbieter: Mad Dimension/AL!VE AG
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Joe Begos
Darsteller: Graham Skipper, Vanessa Leigh, Josh Ethier, Susan T. Travers
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 79
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)