Ant-Man 4K UHD

Blu-ray Review

Walt Disney, 10.10.2019
Walt Disney, 10.10.2019

OT: Ant-Man

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Miniaturheld

Endlich frischer Wind im MCU.

Inhalt

Scott war so ein unbescholtener Bürger  © & ™ 2015 Marvel

Hank Pym hat seinerzeit die Pym-Formel erfunden, mit der man Materie (sogar organische) schrumpfen kann. Doch die Tatsache, dass seine Geschäftspartern (unter ihnen Howard Stark) sie für militärische Zwecke einsetzen wollten, hat den pazifistischen Wissenschaftler zum Rückzug bewogen. 25 Jahre später wird er vom affektierten Kontrahenten Cross eingeladen, dabei zuzusehen, wie der seinen revolutionären Yellowjacket präsentiert. Einen Anzug, der seinen Träger bedarfsgerecht in der Körpergröße anpassen kann. Cross will diese Erfindung entsprechend dem Militär zur Verfügung stellen, damit eine Armee von Yellowjackets für präventives Wohl und „Frieden“ auf Erden sorgen kann. Pym ist entsetzt und kann nur auf eine Art und Weise verhindern, dass der gelbe Kampfanzug in die falschen Hände gerät: Er muss ihn stehlen. Doch dafür braucht er nicht nur einen versierten Dieb, sondern vor allem seine eigene Schrumpfungstechnik. Denn der Yellowjacket wird dermaßen gut bewacht, dass nur ein Mensch in Ameisengröße zu ihm vordringen könnte. Wie gut, dass Superdieb Scott Lang gerade aus dem Knast gekommen ist und einen Job sucht. Noch besser, dass Hank mit Tochter Hope ein aufmerksames Ohr in Cross‘ Firma eingeschleust hat. Zu dritt wird man versuchen, den unmöglichen Bruch möglich zu machen …

Bis Hank Pym in sein Leben tritt  © & ™ 2015 Marvel

Während die bisherigen Marvel-Kino-Figuren langsam und allmählich unter dem Phänomen der Übersättiung leiden, was im zweiten Avengers-Abenteuer leider schmerzlich fühlbar wurde, brachten nicht nur die Guardians of the Galaxy frischen (aber etwas albernen) Schwung ins Film-Universum der Comic-Schmiede, sondern nun vor allem Ant-Man. Dabei muss man zuerst einmal ein wenig Aufklärung betreiben, denn während Spider-Man oder Hulk hierzulande durchaus bekannt sind und ein Charakter wie Iron Man es schnell wurde, weiß man über den Ameisenmann in europäischen Gefilden nur wenig. Dabei ist Hank Pym tatsächlich ein Gründungsmitglied der Avengers und einer der ursprünglichsten Figuren aus dem Marvel-Universum. Die Idee, Ant-Man auf die große Leinwand zu bringen, besteht in der Tat schon lange, scheiterte bisher aber auch an den technischen Möglichkeiten. Immerhin musste hier glaubhaft vermittelt werden, dass sich ein Schauspieler mit einem Heer an Ameisen gegen einen Bösewicht zur Wehr setzt und sich in einer Welt bewegt, die für ihn riesig ist, für den Zuschauer aber lediglich Miniaturgröße hat. Was Ant-Man aber neben seiner ungewöhnlichen Optik besonders macht, ist der etwas andere Ton des Films. Im Gegensatz zu Guardians of the Galaxy, der thematisch ebenfalls eine Sonderstellung im Marvel-Filmuniversum einnimmt, ist die Geschichte hier fest in der Gegenwart und Realität verankert und nicht in einer fantastischen Zukunfts-Parallelwelt. Noch dazu geht es in Ant-Man nicht zwingend um die Rettung der Welt, wie es sonst bei den Avengers so übliche ist. Es mischen sich vielmehr starke Heist-Sequenzen in das Geschehen, die den Film manchmal wie einen modern designten Rififi wirken lassen. Immerhin geht es um zwei Einbrüche, die wohlgeplant sein wollen und rasant in die Tat umgesetzt werden. Mit den Wächtern der Galaxy hat der Ameisenmann-Film allerdings dennoch eins gemein – und zwar seinen lockeren und humorvollen Ton. Viel mehr noch als bei den Kollegen aus dem bisherigen Avengers-Kreis, die meist nur über sarkastische Einzeiler Witz versprühen, ist Paul Rudd als Scott Lang durchsetzt von einem jederzeit toll getimten Mix aus kindlich-naivem und gewitzem Humor. Ohnehin ist Rudd, den man bisher vor allem aus oberflächlichen Komödien (Das ist das Ende, Immer Ärger mit 40) kennt, die perfekte Besetzung, weil man ihm den Helden zunächst genauso wenig abnimmt, wie er es sich selbst. Jeder ach so coole angesagte Star Mitte 30 wäre hier vollkommen deplatziert gewesen – nicht wahr, Ryan Reynolds?

Die ersten Feldversuche verlaufen suboptimal  © & ™ 2015 Marvel

Zwar dauert es ungefähr zwanzig Minuten, bis die Geschichte etwas in Fahrt kommt und mit Luis‘ Schilderungen über den möglichen Coup einen ersten großartigen Wort-Bild-Höhepunkt erreicht, doch von da an gibt’s kein Halten und keine Hänger mehr. Wenn Scott dann nach einer halben Stunde das erste Mal ins Reich der Riesen abtaucht, sind die optischen Einfälle nicht nur großartig umgesetzt, sondern auch höchst spaßig. Geradezu großartig und für Vinylfans eine analoge Sternstunde innerhalb eines digitalen Tricks: Scotts Klammern an die Rillen der LP, die auf dem Plattendreher rotiert. Und so setzen sich die optischen Glanzlichter in Ant-Man immer weiter fort, ohne dabei je in die Falle des pompösen Klotzens der Marvel-Geschwister zu tappen. Es ist schon ein wenig erheiternd, dass gerade die Reduktion auf ein kreatives Miniaturszenario in den Actionszenen neuen Schwung ins Universum der Comic-Verfilmungen bringt, während der Bombast der Avengers zuletzt eher Ermüdungserscheinungen aufwies. Jede einzelne der rasant in Szene gesetzten Mikrokosmos-Sequenzen übertrifft die vorherige und wer dachte, das Surfen auf einem Floss aus Ameisen durch die Wasserkanalisation wäre schon nicht mehr zu übertreffen, der warte auf die direkte Auseinandersetzung zwischen Scott und Darren im Inneren eines Aktenkoffers: Die irrwitzigen Einfälle während des Kampfes zwischen den beiden in ihrem Ant-Man- bzw. Yellowjacket-Anzug liefern so viel fürs Auge, dass man sich gar nicht sattsehen kann. Was Ant-Man ebenfalls von seinen Superhelden-Filmbrüdern unterscheidet, ist seine Filmmusik: Nicht unbedingt streng verbunden aber doch deutlich motiviert von den Filmscores diverser Heist-Klassiker darf hier auch mal soulig gejammt werden – natürlich bleibt aber auch das heroische Element – immerhin bleiben wir im Superheldengenre. Apropos Superhelden: Natürlich muss man auch hier wieder (ganz) bis zum Schluss dranbleiben, um zu wissen, wer 2018 an Ant-Mans Seite kämpfen wird. Ob Michael Douglas dann noch einmal dabei sein wird, ist noch ungewisse. Schön dennoch, dass er hier seinen ersten Auftritt im Superheldengenre hat und da er mit Rudd gut harmoniert und Evangeline Lilly als Hope glänzend dazu passt, darf man auch schauspielerisch von Ant-Man begeistert sein. Selbst die Sidekicks sind mal nicht nervig, sondern wirklich witzig. Michael Peña als Luis und seine drei Mitstreiter haben diverse richtig gute Szenen und dürfen ebenfalls gerne wieder in der Fortsetzung auftauchen.

Bild- und Tonqualität BD

Das Leben als Miniatur birgt auch Gefahren  © & ™ 2015 Marvel

Das Bild von Ant-Man punktet mit satten Kontrasten sowie einer absolut hohen Laufruhe und nahezu perfekter Full-HD-Auflösung. Die Schärfe ist bis in die Tiefe hinein großartig und die Farbgebung gefällt durch ihre warme Filterung. Es gibt in der Tat kaum Kritikpunkte, wenn man mal von hin und wieder etwas zu hellen Bereichen auf Gesichtern absieht. Dafür hat man zuletzt selten so ein sattes Schwarz gesehen, das einzelne Kleidungsstücke oder Hopes Topfhaarschnitt (was hat man sich nur dabei gedacht?) absolut knackig präsentiert.
*Korrektur: Es muss natürlich „Bob“ heißen. Danke an Leser Alex.
Akustisch hatte Ant-Man seinerzeit gegenüber einem Terminator: Genisys die Nase vorn, denn der jüngste Marvel-Spross liefert nach Walt-Disney-Manier einen deutschen dts-HD-High-Resolution-Ton. Der ist zwar auf 2.0Mbps reduziert und damit nicht vollkommen unkomprimiert gegenüber dem mit variabler Bitrate laufenden englischen dts-HD-Master-Sound, der schon mal auf 5Mbps hochschnellt, doch auch die hiesige Tonfassung ist richtig gut geworden. Fangen wir aber mit der Kritik an: Die Stimmen der Synchronfassung könnte etwas voluminöser und raumfüllender sein. Mehr Kritik gibt’s allerdings nicht. Vielmehr Lob in (fast) allen Belangen. Vor allem die Effekthäufigkeit und Direktionalität sind absolut herausragend. Jedes Mal, wenn Lang auf Miniaturgröße schrumpft, wird das von zahlreichen Sounds begleitet und die Ameisen wuseln tausendfach auf den Speakern rundherum. Wo bei anderen Actionfilmen die Helikopter kreisen, ist’s hier ein fliegendes Insekt, das wie ein Hubschrauber über den Köpfen flappt (kritisieren könnte man höchstens, dass der Sound etwas einfallslos aus dem Standard-Repertoire für Rotor-Fluggeräte zu kommen scheint 37’19). Das ändert sich jedoch im Verlaufe der zahlreichen Flugameisenszenen und es gesellen sich tierischere Geräusche dazu. Die finalen Auseinandersetzungen zwischen Yellowjacket und Ant-Man, sowie dessen Übergang in den subatomaren Raum sind dann auch akustisch die Glanzlichter mit hoher Dynamik und beinahe permanenter Effektbefeuerung aus allen Kanälen.

Bild- und Tonqualität UHD

Ant-Man wurde digital gefilmt und zwar mit vier verschiedenen Kameras, von der Arri Alexa M über die Alexa XT Plus bis zur Phantom Flex 4K, die für die Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen verwende wurde. An deren Ausgängen lag eine Auflösung von 2.8K bis 3.4K an, was für das Digital Intermediate allerdings auf 2K herunter skaliert und für die UHD wieder hochgerechnet wurde. Disney-typisch ist zwar ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020 vorhanden, jedoch nur die Standard-HDR-Variante HDR10. Betrachtet man das laufende Bild, ist die UHD fast durchweg besser als die Blu-ray. Das steht erst einmal außer Frage. Allerdings nicht viel. Und ebenso nicht deutlich in Sachen Farbkraft oder Kontrastdynamik. Hauptsächlich fällt auf, dass das Bild einen ruhigeren Stand hat. In den allermeisten Fällen ist das subjektiv angenehmer und schöner anzuschauen. Allerdings gibt es Szenen, in denen man merkt, das ein leichter Rauschfilter zum Einsatz kam, der die letzten Körnchen der Blu-ray entfernt hat. Gesichter wirken dann bisweilen etwas zu weich (Cassie bei 35’42, Darrens Glatze 86’10). Zuschauer, die empfindlich auf eine solche Filterung reagieren, seien also gewarnt. Wobei das zu keiner Zeit drastische Ausmaße annimmt wie beispielsweise bei Terminator 2. Bei den Totalen von San Francisco hat man ein wenig das Gefühl, dass hier mehr Detailtiefe möglich gewesen wäre und die Filterung den Hintergrund der Golden-Gate-Bridge etwas zu weich offeriert. Allerdings zeigt die BD hier auch nicht mehr Details, sondern bietet nur das etwas „lebendigere“ Bild. Was die Farbgebung angeht, profitiert Ant-Man durch etwas wärmere Hauttöne und eine ganz dezente, aber nur im direkten Vergleich sichtbare Farbintensivierung. Die Kontrastdynamik arbeitet Highlights etwas besser heraus und liefert hübsche Spitzlichter auf Scotts rotem Ant-Man-Anzug. Mehr Differenz sieht man hingegen in den helleren Szenen, die von der UHD mit mehr Tiefe und weniger ausreißenden Bereichen darstellt werden. Hell-Dunkel-Kanten sind klarer und überstrahlen nicht (Haus bei 57’43). Da das Bild der Blu-ray aber schon wirklich sehr gut gelungen war, muss die UHD hier keine Bäume mehr ausreißen, um leicht vorne zu liegen.

Blu-ray (66’03): (Slider ganz nach rechts): Die Differenz in den meisten dunkleren bis Mischhelligkeiten ist gering.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet hier etwas wärmere Hauttöne.

Blu-ray (27’49): (Slider ganz nach rechts): Anders sieht es aus, wenn mehr Licht im Spiel ist.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier hat die UHD mit mehr Kontrast und differenzierteren Texturen die Nase deutlicher vorn.

Blu-ray (33’23): (Slider ganz nach rechts): Kommen intensivere Farben ins Spiel, ist die BD nur marginal schwächer.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Scott hat die etwas nuancierteren Schatten im Gesicht und die Rottöne im Hintergrund sind ein wenig kräftiger.

Blu-ray (8’40): (Slider ganz nach rechts): San Francisco in der Totalen. Ein schon über die BD nicht sonderlich gut aufgelöster Shot. Die Differenz ist hier in der Bildruhe zu suchen. Die BD hat etwas mehr Körnung.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt ruhiger/softer und hat etwas mehr Kontrast.

Blu-ray (8’40): (Slider ganz nach rechts): Im Bildausschnitt ist noch deutlicher zu sehen, dass die Blu-ray unruhiger ist.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD filtert die Körnung, bietet aber nicht mehr Details.

Blu-ray (19’59): (Slider ganz nach rechts): Auch in diesem Bildausschnitt zeigt sich eine ähnliche Differenz.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD präsentiert die Buchstaben nicht relevant detaillierter, entfernt aber die leichten Unruhen, was subjektiv zu einem homogeneren, aber eben manchmal etwas weicheren Look führt.

ant-man-bd-vs-uhd-bildvergleich-12-scaled.jpg
Das Bild aus dem obigen Detailausschnitt im Vollformat
Wenn ein Spielzeugzug zur Gefahr werden kann  © & ™ 2015 Marvel

Wie schon bei den bisherigen Marvel-Titeln, so liefert Disney für die deutsche Sprache auf der UHD von Ant-Man nur noch einen Dolby-Digital-Ton. Gegenüber der dts-HD-High-Resolution-Spur der Blu-ray ist das eine stärkere Komprimierung, was immer wieder für Frust und Ärger bei den Fans sorgt. Die englische Fassung erhält ein vermeintliches Upgrade auf Dolby Atmos. Doch auch das fällt schwächer aus als die dts-HD-Master-Kodierung der BD. Aber nehmen wir uns zunächst die deutsche DD+-Spur vor. Wie bei Disney üblich ertönt diese deutlich leiser aus den Speakern, sodass schon mal eine Anhebung von rund 5dB nötig ist, um auf das gleiche Bezugsniveau zu gelangen. Aber auch dort sind Mitten und Höhen etwas belegter. Nimmt man die Trommeln und Becken, die zu Beginn von Kapitel 7 ertönen und vom Subwoofer-Bums beendet werden, klingen sie über die Blu-ray offener und lebendiger – nicht um Längen, aber durchaus hörbar. Zwar ist die DD+-Version nicht ärgerlich schlecht, sondern für sich genommen (und ohne Gegencheck gegen die dts-HD-HR-Fassung) durchaus druckvoll und effektreich. Aber wenn man die technisch ältere BD mit dem technisch besseren Ton versieht, ist das mindestens ärgerlich. Wechseln wir auf die englische Atmosfassung, so hat diese unter den gleichen Einschränkungen zu leiden wie die deutsche Version, wenn man es mit der dts-HD-Master-Kodierung der BD vergleich. Auch hier fehlt’s auf der regulären Ebene an Lautstärke und etwas auch an der Dynamik-Spreizung. Zudem wirken vereinzelte Soundeffekte sogar etwas dünner als bei der DD+-Version vom deutschen Ton. Es liegt also auch hier nicht zwingend an der DD+-Abmischung, dass sie etwas schwächer ist als das dts-HD-HR-Pendant der Blu-ray, sondern an der Ideologie familienfreundlicher Abmischungen von Disney. Ansonsten ließe sich auch nur schwer erklären, warum der unkomprimierte True-HD-Ton des Originals ebenfalls nicht so dynamisch erscheint wie die dts-HD-Version der Blu-ray. Beschäftigen wir uns aber etwas mit der Atmos-Spur, bzw. deren 3D-Sounds. Vielleicht sind diese ja so nett und effektvoll umgesetzt, dass sie die weniger dynamische reguläre Ebene etwas kompensieren können. Erstmalig wird von oben aktiv, wenn wir Scott im Schnellrestaurant zusehen und die Musik ein wenig aus den Heights hinzukommt. Das Gleiche passiert kurz darauf im Treppenhaus noch mal (07’00). Den ersten echten 3D-Sound gibt es dann, wenn die Kapsel von der Decke gesenkt wird (12’30), was schön plastisch erscheint. Auch die zischenden Schrauben sind ein spaßiger Sound (26’55). Richtig gewaltig und klasse wird’s, wenn Scott als Ant-Man eine Dusche nimmt und das Wasser brutal über ihn hereinbricht. Auch das Reißverschlussgeräusch und die Disko-Sounds kommen sehr laut und dynamisch von oben. Bis zum Staubsauger-Wirbeln setzt man die Momente, in denen Scott als Miniatur unterwegs ist, sehr effektvoll um. Außerdem gibt’s endlich mal wieder KORREKT vertonten Regen, den man nur hört, wenn er aufs Autodach prasselt und nicht, wenn Scott mittendrin liegt (ab 31’00). Dynamisch wird es wieder, wenn das erste Mal die Ameise wie ein Helikopter über den Köpfen erscheint (37’20), was sehr eindrucksvoll gerät. Schlüssig ist auch das Einschalten der Leuchtstoffröhren in Hanks Keller (42’45). Auch wenn es danach bei den Szenen mit Hank und dessen Frau als Miniatur-Agenten hätte mehr (oder überhaupt) 3D-Signale geben dürfen, darf man sich ab der 78. Minute dann wieder von zahlreichen Sounds während Ant-Mans Flug durch die Elektronik erfreuen lassen. Und im Fight mit Yellowjacket gibt’s dann noch mal richtig Vollgas was auf die Ohren (ab 92’30) und gegen Ende hört man Michael Douglas‘ Stimme sehr deutlich von oben (ab 100’30).

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Ant-Man rekrutiert sich aus dem Audiokommentar mit Regisseur Reed und Hauptdarsteller Rudd. Dazu kommen auf der beiliegenden Blu-ray insgesamt acht zusätzliche und erweiterte Szenen, wahlweise ebenfalls kommentiert von Reed und Rudd. Knapp dreieinhalb Minuten Gags vom Dreh stellen Patzer und Improvisationen heraus. Besonders witzig: Ant-Mans Reminiszens an Taxi Driver. Kern der Extras aber sind die drei Featurettes. Das Making-of „Ein Held in Ameisengröße“ läuft knapp eine Viertelstunde und schildert kurz die Geschichte, zeigt ein paar Details von spezifischen Drehorten, klärt über den Ant-Man-Anzug auf und gibt kurze Einblicke in das Motion-Capturing für die Miniaturszenen. Diese werden dann noch mal expliziter in den acht Minuten beleuchtet, die unter dem Namen „Makro-Dreharbeiten“ zu finden sind. Erstaunlich und atemberaubend ist es zu sehen, wie man wochenlang Details von Rohren, Fugen, Geldautomaten etc. filmte, um diese dann als Hintergründe einsetzen zu können. „WHIH Nachrichten“ sammelt Fake-Nachrichten, um die Geschichte Langs als vermeindlichem Verbrecher nachzuzeichnen.

Fazit

Trotz verhältnismäßig schwachem Kinoergebnis: Ant-Man ist der beste Marvel-Beitrag seit dem ersten Avengers und bietet im wortwörtlich reduzierten Szenario Actionszenen, die ihresgleichen suchen. Optisch und aus humoristischer Sicht ist dieser „neue“ Held im Kosmos der Marvel-Verfilmungen eine willkommene Abwechslung zu den ebenso etablierten wie blasierten Kollegen, die sich um Iron Man und Captain America scharen. Disney war von Zugkraft des Ameisenman seinerzeit schon überzeugt und buchte die Fortsetzung für 2018. Während Scott Lang als Ant-Man zuvor noch einen Gastauftritt in The First Avenger: Civil War absolvierte, wuchs er sogar zur Schlüsselfigur für den Endkampf der Avengers in deren Endgame heran.
Die UHD bietet das deutlich ruhigere, etwas dynamischere, hin und wieder etwas softere Bild, über das sich diejenigen freuen, die nicht auf Körnung stehen. Leider ist der deutsche Sound etwas schwächer und der englische auf der regulären Ebene auch. Allerdings bietet die UHD einen sehr effektvollen Atmos-Sound, der viele, ziemlich stimmige 3D-Sounds liefert.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 90%
Bildqualität UHD: 90%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 80%

Tonqualität BD (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%

Bonusmaterial: 60%
Film: 85%

Anbieter: Walt Disney Company
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Peyton Reed
Darsteller: Paul Rudd, Michael Douglas, Evangeline Lilly, Corey Stoll, Michael Peña, Bobby Cannavale, T.I., Judy Greer, Wood Harris, David Dastmalchian, John Slattery, Hayley Atwell
Tonformate: dts HD-Master 7.1: en // dts HD HR 5.1: de, fr
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 117
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 577 Nit
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © & ™ 2015 Marvel)

Trailer zu Ant-Man

ANT-MAN - Erster offizieller Trailer - (Deutsch | German) Marvel HD

 

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Alex

Also … wie immer danke auch für dieses Review. 😉

Aaaabeeer: „(…) das einzelne Kleidungsstücke oder Hopes Topfhaarschnitt (was hat man sich nur dabei gedacht?) absolut knackig präsentiert.“
Was hast nur DU dir dabei gedacht? 😀

Zunächst mal ist das kein Topfschnitt. Die Bildersuche von Online-Suchmaschinen wird dir die Augen öffnen, was ein Topfschnitt ist. Hier handelt es sich um einen Bob. Und wie jeder weiß, ist persönlicher Geschmack subjektiv und den darf man natürlich beim Lesen eines Blogs erwarten.

Aber unabhängig davon, wie Haarschnitte bezeichnet werden, hat wahrscheinlich „man sich nur dabei gedacht“, dass es eben ein Harrschnitt ist, den eine ausreichende Zahl von Zusehenden auch nicht abstoßend findet, vielleicht im Gegenteil. Ich persönlich mag zum Beispiel jegliche Art von Kurzhaarfrisuren bei Frauen (ab welcher Länge auch immer diese Bezeichnung zutrifft) und würde sogar so weit gehen, zu sagen, je kürzer desto besser, solang’s zum Typ Frau passt.

Wenn dann jemand zum Ausdruck bringt, man hätte sich nichts oder nichts Vernünftiges bei kürzeren Haare gedacht oder sei gar geschmacksverirrt, fühle ich mich widerum ganz offensichtlich genötigt, eine Gegendarstellung zu formulieren. 😉 Hiermit geschehen.

Hansi im Glück

Antman ist der beste Marvel Film in 3D.
In 4K eher nicht!

Alles Gunn Filme sind Kracher! … in 3D.