Antebellum 4K UHD

Blu-ray Review

Leonine Distribution, 18.12.2020
Leonine Distribution, 18.12.2020

OT: Antebellum

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Die Vergangenheit ist noch nicht vergangen

Ambitionierter Mix aus Drama und Horror, der sich zwischendurch etwas verzettelt.

Inhalt

Die USA zur Zeit des Sezessionskriegs: Eine Sklavin, die von einem konföderierten General „Eden“ genannt wird, soll sich um einen weiblichen Neuankömmling kümmern. Julia, so der Name der schwangeren Frau, soll mit den Gepflogenheiten bekannt gemacht werden. Doch Julia möchte viel lieber gemeinsam mit Eden fliehen. Dazu jedoch kommt es nicht. Vielmehr wird sie des Nachts von einem Soldaten misshandelt und hat daraufhin eine Fehlgeburt.
Die USA in der Gegenwart: Eden wacht durch das Klingeln eines Handys auf. Eden, die eigentlich Veronica heißt, ist auf dem Weg zu einem Vortrag über ihr jüngst veröffentlichtes Buch. Auf ihrer Reise zum Veranstaltungsort trifft sie sich mit Freunden. Während eines gemeinsamen Abendessens dringt eine gewisse Elizabeth, mit der Veronica kurz zuvor einen unangenehmen Online-Chat hatte, in ihr Zimmer ein und stiehlt etwas. Als Veronica beschließt, wieder nach Hause zu reisen, steigt sie in das Auto ein, von dem sie denkt, dass sie es als Transport bestellt hatte. Darin sitzen Elizabeth und ihr Mann Jasper. Jasper schlägt Veronica bewusstlos. Sie wacht auf und befindet sich wieder im Sezessionskrieg …

Antebellum ist alles andere als ein gewöhnlicher Film. Was wie ein Sklavendrama beginnt, wechselt dann in die Gegenwart, um in der Folge die beiden Ebenen miteinander zu verknüpfen und fließende Übergänge zu schaffen. In der Tradition von Get Out oder Wir thematisiert der Film des Regieduos ganz offensichtlich das Thema Rassismus und nutzt den Kunstgriff der zwei sich miteinander verbindenden Stränge, um klar zu machen, dass die Wurzel des Rassismus immer noch nicht gekappt und beseitigt ist. Das Regieduo, bestehend aus Gerard Bush und Christopher Renz, dreht seit 2016 gemeinsam Kurzfilme und gibt mit Antebellum basierend auf einer selbst geschriebenen Geschichte nun sein Langfilmdebüt. Dass es den beiden eine Herzensangelegenheit war, die Story über Rassismus in den unterschiedlichen Erzählebenen zu transportieren, zeigt sich, wenn man Interviews mit ihnen sieht oder liest. Für Gerard Bush, der selbst afroamerikanische Wurzeln hat, war es stets eine Gefühl der Wut, das ihn überkam, wenn sie den Drehort auf der Plantage betraten.

Apropos Plantage: Antebellum beginnt mit einer grandiosen Eröffnungssequenz, für die der Film eigentlich den Oscar für die beste Kamera verdient hätte. In einer vierminütigen Sequenz folgt die per aufwändigem Steadycam-Gerüst getragene Kamera unterschiedlichen Protagonisten und Akteuren über eine lange Strecke auf der Plantage. Vorbei an einem Anwesen, über die Felder, durch Zelte hindurch und wieder querfeldein. Dabei überwindet sie auch mal Hindernisse, um bei den entsprechenden Figuren zu bleiben. Alleine die Koordination der mehreren Dutzend Statisten innerhalb dieser Szene muss eine irrsinnige Planung und Koordination notwendig gemacht haben. Die Bilder sind fiebrig und von emotionaler Intensität, wenn die Soldaten der Konföderierten einen Sklaven bändigen und in der Folge eine Frau mit dem Pferd jagen, sie mit dem Lasso einfangen und erschießen. Der Aufwühlfaktor ist auch in den folgenden Sequenzen sehr hoch, wenn ein General eine Sklavin schlägt und sie herausfordert, ihren richtigen Namen zu sagen.
Jack Huston als Captain Jasper ist zudem ein sehr engagiert diabolisch aufspielender Antagonist, dem man augenblicklich wünscht, er möge zu Staub zerfallen. Ein ekliger Typ, der seine Macht aufs Widerlichste ausspielt.
Die Spannung wird derweil sukzessive aufgebaut, wenn man Veronika bei ihrem täglichen Tun begleitet und zuschaut, wie sehr sie darauf bedacht ist, keine Widerworte zu geben, keinen unnötigen Schritt zu wagen oder in ihrer Holzhütte irgendeinen ungewöhnlichen Laut von sich zu geben. Die Filmmusik ist passend gewählt und intensiviert vor allem über Streichinstrumente die Dramatik des Geschehens.

Während Thematik und Figuren sorgsam aufgebaut werden, tritt Antebellum mit zunehmender Spielzeit innerhalb der ersten 40 Minuten irgendwann allerdings etwas auf der Stelle. Die repetitiven Szenen von Unterdrückung und Gewalt bewirken irgendwann ein leichtes Abstumpfen, das dem Film eher schadet. Die eine oder andere Abscheulichkeit der weißen Unterdrücker hatte es gar nicht gebraucht, um das Thema eindringlich und ausreichend zu schildern.
Geht es dann nach der ersten Dreiviertelstunde in die Gegenwart, muss man sich auf einen zunächst komplett anderen Ton einstellen. Von der Sklaverei hinüber ins Geschäftsleben einer erfolgreichen Autorin, die sich gleichzeitig für die Rechte der People of Color einsetzt, ist ein kleiner Spagat – optisch wie erzählerisch. Hier wird dann zunächst auch eine ganze Menge Belangloses ausgetauscht – vor allem, wenn die drei befreundeten Damen über bevorstehende Liebesabenteuer debattieren. Wäre nicht Jena Malone, die neben Janelle Monáe als zweite Schnittstelle zu den Geschehnissen während des Sezessionskriegs dient, drohte der Film hier den Kontakt zur Story und zum Zuschauer zu verlieren. Malone, die als Elizabeth für den unangenehmen Chat am Morgen sorgte und ihre feindselige Natur kaum verbergen kann, spielt zwar haarscharf an der Grenze zur Übertreibung, sorgt mit ihrem eiskalten Auftritt aber für ein fieses Frösteln. Gut gelingt es Antebellum außerdem, sein Grundthema auch auf der zweiten Erzählebene zu verankern. Während Rassismus und Intoleranz innerhalb der Szenen zwischen Konföderierten und Sklaven ganz offenbar sind, sind es in der Jetztzeit subtile Andeutungen und vermeintlich unbedeutende Augenblicke. Ein kühler Blick, eine knapp gehaltene Auskunft – eben die alltägliche Ablehnung, die Afroamerikaner immer noch erleben. Wirklich schade ist, dass die Auflösung der Story arg banal daher kommt. Hier hätte man sich wirklich eine andere Schlusspointe gewünscht – zumal die angebotene Lösung gegen Rassismus nicht gerade konstruktiv erscheint.

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Format: Blu-ray
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Erscheinungstermin: Fri, 18 Dec 2020
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Bild- und Tonqualität BD

Wie im nächsten Kapitel „Bildqualität UHD“ beschrieben, haben die Regisseure sehr alte Optiken eingesetzt, um einen gewissen Look während der Aufnahmen auf der Plantage zu erzeugen. Dieser erinnert nicht von ungefähr an die alten epischen Dramen Hollywoods, wenn die tiefstehende Sonne die Szenerie in warme, orangefarbene Töne taucht. Je dunkler es in der Opening-Sequenz wird, desto stärker nimmt die Körnung zu, weil Antebellum zwar digital gedreht wurde, aber eine bewusst höhere ISO genutzt wurde. Dieses digitale Rauschen kommt immer dann zum Vorschein, wenn bei wenig Licht gedreht wurde, was bspw. auch auf die zahlreichen Innenraumszenen in den Hütten der Fall ist.
Während der hell ausgeleuchteten Tageslichtszenen ist die Bildruhe hoch, der Rauschfaktor gering und Farben sind schön kräftig. Diverse Close-ups offenbaren außerdem eine schön knackige Schärfe. So kann man bspw. die Schweißperlen auf Veronicas Gesicht bei etwa Minute 50 gut erkennen. Leider ist die Blu-ray aber nicht frei von Problemen. So läuft sie teils mit relativ niedriger Datenrate von ~15-17 Mbps, was in Kombination mit der 8-Bit-Auflösung auf dem Himmel ab 4’50 und bei 7’14 schon mal für typische Banding-Artefakte sorgt, die hier doch sehr deutlich ausfallen.
Beim Ton punkten die beiden DTS-HD-Master-Spuren mit dem dynamischen Score zu Beginn, dessen Instrumentierung eine breite Bühne aufbaut. Die Streicher-Arrangements werden akzentuiert und klar wiedergegeben und sobald es dramatischer wird, steigert sich die Musik schön dynamisch. Der Schuss nach etwas über sieben Minuten hat zwar nicht immens viel Wumms, hallt aber authentisch wider. Und die ständig zirpenden Zikaden sorgen ebenfalls für eine ansprechende Räumlichkeit. Blendet sich der Filmtitel ein, darf auch der Subwoofer mal etwas brummeln. Ein bisschen präziser geht’s zu wenn The Normal nach 68’22 ihren Kultsong Warm Leatherette zum Besten geben dürfen – im Übrigen ein Text, der von J. G. Ballards Roman Crash inspiriert wurde. Während des Filmfinales geht es dann auch noch mal effektvoll zu Werke, wenn diverse Schüsse abgefeuert werden, deren Projektile auch schon mal hinter dem Zuschauer einschlagen.

Preis: 7,47 €
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Bild- und Tonqualität UHD

Antebellum ist zwar mit digitalen Kameras gedreht worden, allerdings findet man keine Angabe darüber, welche hier zum Einsatz kamen. Sehr wohl aber darüber, dass die Szenen auf der Plantage mit alten Optiken gedreht wurden, mit denen auch schon Vom Winde verweht eingefangen wurde. Sechs Wochen lang dauerte es für die beiden Regisseure, diese Linsen ausfindig zu machen, weil sie unbedingt den typischen „Vom-Winde-verweht“-Look erzeugen wollten. Deshalb kam nur in Frage, exakt mit den gleichen Linsen zu arbeiten. Nach dem Auffinden wurden diese dann rekalibriert und auf die modernen Kameras angepasst (Quelle). Gleichzeitig wollte Kameramann Pedro Luque die Sequenzen auf der Plantage so weit wie möglich bei verfügbarem Licht drehen: Sonne, Feuer, Kerzen und schwache Lampen. Gleichzeitig fuhr er die ISO der Kameras absichtlich hoch, um eine gewisse Körnigkeit zu erzeugen. Gemastert wurde über ein 2K DI, was die UHD-BD zu einem Upscale macht. Zusätzlich zu HDR10 gibt’s noch Dolby Vision und einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum.
In der Praxis kann man zunächst überprüfen, ob der effizientere Codec sowie der (idealerweise) höhere Datendurchsatz in Kombination mit der höheren Bit-Tiefe das Banding-Problem im Himmel bei 4’50 und 7’14 beseitigt. Erstaunt stellt man zunächst aber fest, dass die Datenrate nicht unbedingt in die bekannten Sphären von UHD-Blu-rays vordringt. Die Opening-Sequenz fällt schon mal auf 14 Mbps runter und erreicht nur ganz selten mal 50 Mbps (und selbst das wäre im Vergleich zu anderen Scheiben noch wenig). Beim Schwenk auf den Himmel nach 4’50 sinkt das Ganze sogar auf einstellige Werte – was schade ist, denn die Banding-Artefakte sind auch über die UHD-BD noch zu sehen. Nicht mehr so drastisch, aber erkennbar. Auch bei 7’12 bis 7’15 wabern sie am Himmel, was aufgrund der theoretischen Möglichkeiten der UHD-Blu-ray wirklich ärgerlich ist. Da die 4K-Scheibe während der Szenen bei verfügbarem Licht noch etwas dunkler ist, lassen sich auf den Schattenbereichen noch etwas weniger Details ausmachen. Die hellen Einstellungen erscheinen indes knackiger und kontrastreicher. Dennoch sollte man sich darauf einstellen, dass die UHD-BD insgesamt dunkler abgestimmt ist, was in den zahlreichen Nachteinstellungen nicht unbedingt von Vorteil ist. Deutlich sichtbar ist die Intensivierung der Farben – vor allem im Rot. Das Kostüm, das Veronica am Tag ihrer Abreise zum Vortrag trägt, knallt wesentlich intensiver und wirkt deutlich weniger orangelastig. Die Hautfarbe der afroamerikanischen Darstellerinnen ist durchweg etwas weniger gelbbetont und wirkt dadurch natürlicher.
Technische Probleme bei Dolby Vision: Bereits mehrere Käufer der UHD-BD klagen bei der Wiedergabe von Dolby Vision über massives Helligkeitsflackern. Auch auf der Wiedergabekette dieses Reviews (Panasonic-OLED und Panasonic UHD-BD-Player) tritt dieses Phänomen deutlich zutage. Dolby Vision ist in diesem Fall praktisch nicht genießbar. Der Anbieter hatte diesbezüglich Kontakt zum Mastering-Studio, das die Problematik auf Panasonic-Ketten eingrenzt. Allerdings erklärt das nicht, dass auch ein LG-TV in Kombination mit einem Panasonic-Player die Probleme hatte. Ein Austausch der Disks scheint derzeit nicht in Planung.

Blu-ray (14’39): (Slider ganz nach rechts): Die Blu-ray ist durch die Bank heller.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD hat sattere Farben, ist aber schon bei gut ausgeleuchteten Szenen sichtbar dunkler.

Blu-ray (45’24): (Slider ganz nach rechts): Während die SDR-BD die Jacke eher orangelastig reproduziert…

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … knallt die UHD-BD mit erweitertem Farbraum das Rot spektakulärer dem Zuschauer entgegen.

Blu-ray (73’27): (Slider ganz nach rechts): Auch hier zeigt sich der Unterschied in Sachen Helligkeit und Kontrast. Die BD ist insgesamt zwar nicht ganz so kontrastdynamisch.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt den Himmel spektakulärer, ist auf dunklen Oberflächen tendenziell aber etwas zu düster.

Blu-ray (62’56): (Slider ganz nach rechts): Während der Restaurantszene bei verfügbarem Licht, ist die Blu-ray gelblicher und offenbart das Rauschen durch die höhere ISO.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ändert das Gelb etwas ins Orangefarbene, das Rauschverhalten wirkt aufgrund der dunkleren Abstimmung etwas weniger auffällig.

Blu-ray (62’56): (Slider ganz nach rechts): Das Digitalrauschen auf der gegenüberliegenden Wand in Nahaufnahme.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD gibt es etwas weniger auffällig wieder.

Blu-ray (43’24): (Slider ganz nach rechts): Die Nahaufnahme des Zerfitikats nach 43 Minuten zeigt über die Blu-ray das etwas rauschigere Bild und etwas weniger gut lesbare Buchstaben bei „Secretary of the Board“.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist hier rauschärmer, zeigt die Buchstaben einen Hauch lesbarer, wirkt aber nicht wirklich höher aufgelöst.

Zum Vergleich das Bild in voller Größe
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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Antebellum bietet zunächst ein zweiteiliges Making-of, das auf den Namen „History in Front of us Part 1 und Part 2“ hört. In insgesamt 32 und 35 Minuten erklären die beiden Regisseure, woher die Idee zum Film kam (nämlich aus einem Traum von Gerard Bush) und wie es zur Besetzung sowie dem Setdesign kam. „A Hint of Horror“ kümmert sich um die im Film enthaltenen Mysterien und Geheimnisse, die mit dezenten Details angedeutet werden. Zwei Interviews mit Monáe und dem Regieduo schließen sich an und in „Opening Antebellum“ kümmert man sich vier Minuten lang um die anspruchsvolle Eröffnungsszene, die den Figuren am Stück folgt, während die Kamera via Steady-Cam knapp eine halbe Meile lang durch das Geschehen getragen wird. Klasse sind die Blicke auf die Kamera selbst, die von einer Hinter-den-Kulissen-Kamera eingefangen werden. Acht Minuten entfernte Szenen sowie die Trailer beschließen das Angebot.
Leider, wie bei Leonine stets üblich: Keine Untertitel für das gesamte Bonusmaterial.

Fazit

Antebellum hat eine äußerst intensive erste halbe Stunde, baut dann aber leider spürbar ab. Der hängende Mittelteil wird zwar von einem spannenden Finale abgelöst, doch die banale Pointe lässt ein wenig sprachlos zurück. Schade, denn das Thema an sich ist wichtig und wird zum größten Teil leidenschaftlich und kämpferisch vorgetragen. Dazu kommt ein grandioser Score und eine sensationelle Kamera von Pedro Luque. Umso ärgerlicher, dass die Story qualitativ nicht Schritt halten kann.
Ebenfalls ärgerlich: Die aufgrund starken Flimmerns nicht nutzbare Dolby-Vision-Funktion auf einigen Wiedergabeketten mit Panasonic-Playern. HDR10 immerhin funktioniert fehlerfrei, ist optisch aber bis auf die deutlich intensiveren Farben kein großer Vorteil gegenüber der Blu-ray – zumal Bildfehler wie Banding-Probleme auch über die 4K-Scheibe zu sehen sind.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD (HDR10): 70%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): je nach Wiedergabekette leider nicht genießbar

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 60%
Film: 60%

Anbieter: Leonine Distribution
Land/Jahr: USA 2020
Regie: Gerard Bush, Christopher Renz
Darsteller: Janelle Monáe, Eric Lange, Jena Malone, Arabella Landrum, Tongayi Chirisa, Jack Huston
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 106
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66/BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 2582
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Leonine Distribution)
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Trailer zu Antebellum

Antebellum - Trailer (deutsch/german; FSK 12)


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Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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5 Kommentare
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Stephan

Moin,
ich habe mir Antebellum nach dem Review von Timo angeschaut.
Mich reizen sehr Eröffnungssequenzen. „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist bislang doch eine der Besten. Oder „Oben“ aus dem Hause Pixar, bei der meine Frau völlig verheult erstmal den Pausenknopf der Fernbedienung drückte. Aber auch die Plansequenzen von „Spiel auf Zeit“ mit Nicolas Cage oder „Spectre“ gefielen mir äußerst gut, nur mal um ein paar Beispiele zu bringen.
Diese Sequenz hier mit dem beschriebenen alten Look sehr emotional und toll gemcht.
Dem Review kann ich sehr wohl zustimmen. Emotional zu Beginn, etwas schlepend im Mittelteil und spannend zum Ende. Toller Film und hätte ich ihn bis Silvester geguckt, so wäre er zu meinen Top 5 einsortiert worden.
Also Danke für diesen Review ohne den ich diesen Film wohl nie gesehen hätte!

Marcel

Scheint ja auch nur ein Problem zu geben mit Panasonic wie es aussieht. Das nichtmal getaucht wird finde ich schon frech. Bei einer UHD erwarte ich das es überall geht.

Dennis

Habe mit meinem Oppo 203 + LG CX kein Problem mit Dolby Vision.

Michael Steinbrück

Habe den Film mit einem OPPO 203 und einem Philips OLED55 865/12 gesehen. Dolby Vison war auch hier kein Problem.

Ralph

Mir hatte „Antebellum“ außerordentlich gut gefallen (ich besitze die deutsche UHD); ich möchte ihn sogar als einen der besten Filme bezeichnen, die ich dieses Jahr gesehen habe. Die Handlung empfand ich als originell und durchweg spannend, die schauspielerischen Leistungen als überzeugend und intensiv und sogar die Filmmusik als ungewöhnlich gut und beeindruckend. Im Übrigen war es mir wichtig gewesen, vor dem Ansehen des Films möglichst wenig über die Handlung zu erfahren. Aus diesem Grund kannte ich auch nur den Trailer zum Film und hatte auf jegliche Lektüre von irgendwelchen Besprechungen und Kritiken verzichtet. Ich denke, das war auch gut und so und empfehle das auch so weiter. Auch der Backcover-Text der Verpackung verrät meiner Meinung nach viel zu viel; aber das ist ja leider üblich heutzutage. Und, wie üblich, ist der Bereich Bonusmaterial ein weiterer Beleg für die Faulheit und den Geiz von Leonine: weder der interessante Audiokommentar noch das lange, ausführliche und hochinteressante Making Of wurden mit deutschen Untertiteln versehen. Bestimmt hatten die armen Leute bei Leonine wieder mal keine Chance, das besser zu machen (man schrieb mir mal, das würde so angeliefert, da könne man nichts machen).