Apartment 1303 3D – Wohnst du noch oder stirbst du schon?

Blu-ray Review

Apartment 1303 - Wohnst du noch oder stirbst du schon Blu-ray Review Cover
Universum Film, seit 25.04.2014

OT: Apartment 1303

 


Spuk in der Wohnung

Das Remake eines japanischen Gruselfilms will einfach nicht so richtig in Fahrt kommen.

Inhalt

Die 24-jährige Janet ist gerade zur Überraschung ihrer Schwester und vor allem der trunksüchtigen Mutter zuhause aus- und in ein Apartment eingezogen, weil sie ihre streit- und schlagwütige Mom nicht mehr ertragen hat. Doch kaum in der Wohnung im dreizehnten Stock eines großen Blocks eingezogen, wird Janet von Geräuschen aus den Wänden und seltsamen Nachbarmädels geplagt. Nach einer gemeinsamen Nacht mit ihrem Freund wartet in der Dusche eine mysteriöse Fremde und stürzt sie den Balkon hinunter. Nach dem vermeintlichen Selbstmord stellt Janets Schwester Lara Nachforschungen an und kommt von einer Mysteriösität zur nächsten. So starben vor ihrer Schwester bereits drei andere Frauen in der Wohnung. Was geschah also zuvor in 1303 und wird Lara es herausfinden, bevor sie selbst das nächste Opfer wird?

Das Remake des japanischen 2007er Originals fischt zwar in den Gewässern von The Ring & Co. bleibt vom Gruselfaktor jedoch zumeist auf TV-Niveau. Regisseur Taverna beweist in Apartment 1303 einfach zu wenig Gespür für Spannungsaufbau und Timing. Dazu gesellen sich ärgerlich auffällige Kontinuitätsfehler, die in einem Gruselmoment den Filmtrick als solchen entlarven sowie ein abruptes und nicht sonderlich stimmiges Ende. Ein paar gute Momente hat Apartment 1303 bei den Geistersequenzen, doch wenn nicht mal ansatzweise Fragen geklärt werden und echte Recherche ausbleibt, kann man aus dem mageren Drehbuch einfach nicht mehr herausholen. Darstellerlisch ist’s ebenfalls zwiespältig: Solange Julianne Michelle als Janet im Fokus steht, muss man etwas Geduld mitbringen, denn ihr Agieren ist anstrengend, ihre Monologe enervierend. Von dem Moment an, da Mischa Barton übernimmt und auch Rebecca De Mornay mehr Raum bekommt, beginnt der Film an Atmosphäre und Glaubwürdigkeit etwas zuzunehmen. Gerade De Mornay als trinkfreudige Ex-Musikerin agiert erfreulich expressiv. Corey Sevier hingegen, der den Freund/Beschützer Mark mimt, könnte hölzerner kaum spielen und für den dümmlichen deutschen Untertitel gibt’s Extra-Abzug.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Apartment 1303 ist zu keinem Zeitpunkt sonderlich scharf – vor allem in der Tiefe fehlt es an Detailzeichnung. Farben sind etwas entsättigt, wirken ausgewaschen, was den tristen, etwas schmuddeligen Look des Films unterstützt. Die Bildruhe ist gut, Rauschen oder Korn bleiben größtenteils aus. Wird’s dunkler, färbt sich schwarz leicht grünlich ein.
Schon beim Anblick des großen Wohnblocks setzt der Ton Akzente, lässt einen Bass-Sweep vom Feinsten los und einmal Stimmen aus allen Lautsprechern wispern. Der Aufzug ruckelt bedenklich und quietscht effektvoll aus den Rearspeakern. Wenn die Poltergeister dann Janets Apartment heimsuchen, wird der größte Teil der Spannung durch die allgegenwärtige Akustik voll direktionaler Effekte erzeugt.

3D-Effekt

Der in echtem 3D gefilmte Grusler, für den im Übrigen extra Spezialisten aus Japan engagiert und eingeflogen wurden, wirkt schon im Vorspann sehr plastisch. Die Umrisse der Figuren werden greifbar dargestellt – ein Effekt, den man bei der Betrachtung des Films in 2D gar nicht vermuten würde. Auch im weiteren Verlauf schälen sich Figuren gut vom Hintergrund ab, die Bildtiefe in Innenräumen ist gelungen – so wirkt der Hausflur gleich bedrohlicher, wenn er deutlich weiter in die Leinwand/den Fernseher vorzudringen scheint. Auch das nebulöse Gewabere, mit dem die Geister in Erscheinung treten, wirkt hübsch in Szene gesetzt.

Bonusmaterial

Leider Fehlanzeige.

Fazit

Apartment 1303 ist ein über weite Strecken zäher und nicht sonderlich intelligent entworfener Poltergeist-Grusler mit unbefriedigendem Ende – für Fans von Mischa Barton und Genre-Allesgucker einen Blick wert. Der 3D-Effekt ist gelungen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (deutsche Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 0%
Film: 40%
3D-Effekt: 70%

Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: USA/CA 2013
Regie: Michael Taverna
Darsteller: Mischa Barton, Rebecca De Mornay, Julianne Michelle, Corey Sevier
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Real 3D: Ja
Laufzeit: 85
Codec: AVC
FSK: 16

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!