Blu-ray Review


OT: Aquaman: Lost Kingdom


Das Ende der Blutlinie
Da schwimmt er wieder, der König von Atlantis.
Inhalt

Seit vier Jahren ist Arthur Curry nun schon König von Atlantis. Außerdem hat er Mera geheiratet und gemeinsam haben sie mit Arthur jr. schon für die Sicherung der Thronfolge gesorgt. Manchmal ist es für Arthur zwar nicht ganz einfach, den Spagat zwischen dem Leben an Land und im Meer zu halten, doch das bisschen Gegner vermöbeln hier und Windelwechseln dort ist nichts, wenn man es mit der Bedrohung vergleicht, die sich am Horizont oder vielmehr im ewigen Eis auftut. Denn dort hat David Kane aka Black Manta mit Wissenschaftlern einen Schwarzen Dreizack geborgen, der von ihm Besitz ergreift und ihm maximale Macht verspricht. Eine erste Konfrontation mit den Antlantern führt zu einer schwer verletzten Mera und dazu, dass Arthur nur noch einen Weg sieht, um gegen Kane zu gewinnen: Die Befreiung seines Bruders Orm aus der Gefangenschaft …

Vor rund fünf Jahren tauchte ein DC-Held an der Wasseroberfläche auf, der zuvor in zwei kürzeren Auftritten zu sehen gewesen war: Aquaman. Schon in Batman v Superman und der Justice League schwamm Jason Momoa seinen Kollegen heldenhaft zur Seite und bekam 2018 seinen ersten eigenen Leinwandauftritt. Der ausgerechnet von Horror-Spezialist James Wan (SAW) inszenierte Aquaman stellte den bis dato hellsten, positivsten und mit Abstand humorvollsten Beitrag im DCEU. Die Zuschauer dankten es mit einem Einspiel von 1.143 Mrd. Dollar, dem höchsten Ertrag innerhalb des DC-Filmuniversums (und mal eben 270 Mio. Dollar mehr als der zweitplatzierte in dem Bereich, Batman v Superman). Meinen Geschmack traf das Ganze damals so gar nicht. Vor allem Patrick Wilson als Orm fühlte sich für mich klassisch fehlbesetzt an. Während Momoa als Titelheld Humor in das Ganze brachte, nahm Wilson seine Figur dermaßen ernst, dass er zum Abziehbild eines klischeehaften Antagonisten wurde (und dabei mindestens so blass blieb wie seine blondierten Haare). Neben der geringen Figurentiefe und einigen wirklich arg albernen Details konnte mich allerdings die Optik ebenso begeistern wie einige der Actionszenen. Im Rahmen des seinerzeit noch mit Optimismus betriebenen DCE-Universums war es natürlich gesetzt, dass man diesen so erfolgreichen Eintrag ins Franchise fortführen musste.

Und dann kam Corona. Und dann kam der Rechtsstreit aka die Schlammschlacht zwischen Amber Heard und Johnny Depp. Und dann kamen Petitionen von (in Summe 4,5 Mio.!) Fans, die den Ausschluss der Mera-Darstellerin vom Film forderten. Und dann kamen miese Testvorführungen. Und dann kamen Box-Office-Bomben wie Black Adam, Shazam! 2 und The Flash. Und dann kamen schlechte Vorabpresse und das übliche Ausgießen von “wird-eh-nix”-Kommentaren in entsprechenden Foren oder Netzwerken.
Die Zeichen standen alles andere gut und für die umfassenden Nachdrehs, die eine drohende Katastrophe noch abwenden sollten, stand nicht mal genügend Geld zur Verfügung. Das Resultat: 430 Mio. Dollar Umsatz bei kolportierten ~215 Mio. Dollar Budget. Der Film, von dem sich Warner erhoffte, er könne noch einmal die Milliarden-Grenze knacken, ging im wahrsten Wortsinne seines Titels baden. Leid tun kann einem vor allem James Wan, der stets sehr bedächtig und aufmerksam an seine (bisher sehr erfolgreichen) Sequels und Spin-offs herangegangen war. Wan konnte sich vorstellen, aus der Aquaman-Welt ein ganz eigenes Universum zu entwickeln, das ebenfalls Spin-offs erhalten hätte. Und das Potenzial der Unterwasserwelt(en) ist eigentlich auch riesengroß. Doch Aquaman: Lost Kingdom wird wohl der Sargdeckel auf das alte DCEU sein und bleiben, bevor das Kapitel DC mit dem Reboot durch James Gunn komplett zurückgesetzt wird.

Aber hat er das verdient, der Wassermann im Comicuniversum von DC? Ich mag mich bei Fans des ersten Teils unbeliebt machen und stoße hier gerne noch mal sehr bewusst in eine vielleicht unpopuläre Richtung. Denn wie schon zuletzt bei The Marvels gefällt mir Aquaman: Lost Kingdom deutlich besser, als es die schlechten Kritiken und das Totredegeschwätz in sozialen Netzwerken und Foren mich hätte vermuten lassen. Nicht sensationell gut. Nicht “Wow, was für ein toller Film”-Gut. Aber tatsächlich besser als sein Vorgänger. Und das hat seine Gründe. War meine Hauptkritik bei Aquaman die Rolle des Orm und seine leichenblasse Darstellung durch Patrick Wilson, gefällt er mir als “Buddy” um Wasserwelten besser als in der Rolle des Gegenspielers. Plötzlich funktioniert das Ganze zwischen ihm und Momoa und das Brudergezicke ist witziger als die meisten müden Gags aus dem ersten Film. Aquaman: Lost Kingdom ist über weite Strecken ein pures Buddy-Movie, bei dem die zwei Geschwister ihre Differenzen überwinden müssen, um gemeinsam die Welt zu retten. Nee, neu ist das inhaltlich nicht. Alles andere als das. Aber zwischen Wilson und Momoa baut sich eine Chemie auf, über die man glücklich gewesen wäre, wenn sie Heard und Momoa auf gleiche Art und Weise haben oder gehabt hätten. Dazu hat man sich mit den unterschiedlichen (neuen) Welten erneut optisch Mühe gegeben und liefert einiges an Abwechslung. Antagonist Black Manta wirkt mit seiner Puck-die-Stubenfliege-Maske immer noch irgendwie albern, ist nun aber mit zusätzlichen Kräften ausgestattet, die ihn immerhin deutlich bedrohlicher erscheinen lassen. Und so gerät bspw. die Actionszene nach rund einer halben Stunden richtig rasant und unterhaltsam. Außerdem machen die Ausflüge in die unterschiedlichen Welten und Szenarien wirklich Spaß – ob’s die Welt der Deserter ist oder die Kampfsequenz im Versteck von Black Manta, die mich stark an alte James-Bond-Abenteuer erinnert hat.

Bevor man mir aber bloßes Gegen-den-Strom-Schwimmen vorwirft: Lange nicht alles in Aquaman: Lost Kingdom funktioniert. Die Papa-Baby-Ehemann-Szenen zwischen Momoa und seinem Sohnemann sowie dem Trio der jungen Familie hat man in der Form gefühlt tausendmal gesehen. Und sie werden auch nicht witziger, weil jetzt der König von Atlantis auf Spielzeug tritt und nicht irgendein übermüdeter Vater in einer US-Komödie. Dazu sind einige dieser Gags wirklich grenzwertig albern. Nicole Kidman wirkt immer noch, als hätte man ihre Mimik am Computer erzeugt und in sich wirkt das Drehbuch etwas überfrachtet und zerfasert. Vielleicht sind’s die umfassenden Nachdrehs, die den Film (angeblich) noch einmal komplett verändert haben sollen und die auch nicht verhindert haben, dass nicht selten redundante Erklärungen abgegeben werden. Ein paar der verwendeten Filmzitate sind außerdem dermaßen offensichtlich, dass sie kaum noch als Hommage durchgehen (Audienz beim Kingfish in der Zitadelle nach 53 Minuten). Dass man sich des Umweltthemas relativ prominent angenommen hat, wird nicht allen schmecken, die überall Political Correctness und Moralkeule vermuten, bzw. anprangern. Tatsächlich passt’s in kaum einem anderen Superheldenfilm so gut wie hier, auch wenn es etwas aufgesetzt erscheint. Und dass der Atlantis-Rat deshalb ziemlich stinkig ist, ist sogar gut nachvollziehbar. Hier mischt sich dann eine Spur X-Men-Thematik in die Welt von Aquaman, was wiederum auch nicht allzu deutlich ausgerollt wird. Die mitunter integrierten Horror-Elemente (die gerade anfänglich allerdings wiederum an Herr der Ringe erinnern) stehen Lost Kingdom gut und tragen die Handschrift von james Wan.

Bild- und Tonqualität BD

Der digital gedrehte Lost Kingdom zeigt sich auf seinem 1,78:1-Vollbild quasi makellos. Praktisch keine Unruhe lässt sich erkennen und selbst in dunklen Bildbereichen wird’s nie unsouverän. Die typischen, dezent soften Einstellungen unter Wasser, die man aus dem ersten Teil kennt, sieht man auch hier bisweilen, was aber gewolltes Stilelement ist. Ein ganz klein wenig scheint man die restlichen Einstellungen aber auch von leichtem Digitalrauschen befreit zu haben, das man hier wirklich kaum mehr erkennen kann. Ein paar Halbtotale erscheinen deshalb schon mal etwas sehr weich – vielleicht auch eine Maßnahme, die sichtbar softeren CGI-Elemente etwas weniger auffällig wirken zu lassen. Auch Close-ups dürften in Summe etwas knackiger und schärfer sein (Wilson bei 82’52). Die Kontrastgebung ist durchweg harmonisch, liefert meist satte Schwarztöne und strahlende helle Bereiche. Ohnehin ist die Blu-ray durch die Bank sehr hell. Gerade die Unterwasser- und Tageslichtszenen sind kräftig und klar. Bei den Farben lässt sich ebenfalls nicht klagen. Rote, grüne, orangefarbene, goldene oder blaue Elemente – all das wird satt und prägnant abgebildet. Ebenfalls sehr gut: In den Unterwasserszenen ist Banding kein Thema.

Vorbildlicherweise hat Anbieter Warner mal wieder Dolby-Atmos-Tonspuren für beide Sprachfassungen integriert. Und es beginnt mit der ersten Sekunde satt und dynamisch. Das krachende Gewitter füllt den Raum, der Regen steigt über sämtliche Speaker an und wenn Arthur mit seinem Seepferd auftaucht, die Schläge direkt zu Beginn zu hören sind oder das Rumoren des Schiffs im Wasser für Dramatik sorgt, hat schon richtig Bums. Auch der Cagefight nach etwas über vier Minuten liefert satte Bassanteile. Richtig heftig wird’s dann nach knapp zehn Minuten, wenn das Eis aufbricht und sich teilt. Immer wieder scheppert es in der Folge ordentlich aus den Subs – egal, ob es sich um Angriff der U-Boote handelt wie nach 29 Minuten, wenn das Heimkino ernsthaft zu beben beginnt oder zwei Minuten später, wenn Mera sich eines Angriffs von Manta erwehrt. Richtig fetzig wird’s auch noch mal auf der Insel nach rund einer Stunde, wenn große Steinmonolithen stürzen und was ab 115’07 passiert, lässt auch potente Tiefbasssysteme an die Grenzen kommen. Die Dynamik sucht immer wieder ihresgleichen, wenn bspw. in der Schneespalte nach etwas über zehn Minuten der Tentakel eindringt, und sich aus der vorherigen Lautlosigkeit einen der Forscher schnappt, um das Heimkino in Schutt und Asche zu legen. Die Stimmen bleiben derweil immer gut verständlich und klar oder auch mal extrem satt wie das Organ bei 17 Minuten.

Wer den ersten Teil kennt, der weiß, dass die Höhenspeaker dort eher unterfordert waren. Während die reguläre Ebene Referenzsound lieferte, fehlte es obenrum erstaunlich oft an Signalen. Allerdings: ES GAB SIGNALE auf den Heights. Das ist bei Lost Kingdom leider anders. Zunächst einmal gibt es erst nach etwas über sieben Minuten den ersten Sound aus den Höhenspeakern überhaupt – allerdings ist es nur Filmmusik bei der Titeleinblendung des Films, die von oben mitspielt. 3D-Sounds während der zahlreichen Unterwasserszenen zuvor gibt es nicht. Auch später nicht. Keine Blubberbläschen von den Sauerstoffgeräten oder Ähnliches. Nach 14 Minuten ertönt ein wenig vom Chor von oben, doch wenn man nach knapp 30 Minuten in einem solchen Film noch keinen (in Worten: Null) einzigen dedizierten 3D-Sound hatte, dann ist das vom Sounddesign her so schwach wie zuletzt bei The Flash. Scheint ein DCEU-Phänomen zu sein, denn auch Wonder Woman 1984 war auf den Höhenkanälen sträflich vernachlässigt worden. Dabei schweben, fetzen und donnern immer wieder Unterwassergefährte über die Kamera und auch beim Crash der Bahn nach etwas über 33 Minuten gibt’s Action satt oberhalb der Kamera. Nur halt nicht akustisch. Und das bleibt so – übrigens unabhängig, ob deutsche oder englische Tonspur. Das Einzige, das hier ab und an auf die Höhenspeaker gelegt wurde, sind Anteile der Filmmusik – und das nicht mal sonderlich dynamisch.
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- Aquaman: Lost Kingdom
- Produkttyp: PHYSICAL_MOVIE
Bild- und Tonqualität UHD

Aquaman: Lost Kingdom wurde digital gedreht. Zum Einsatz kam die Panavision Millennium DXL2 in der IMAX-Variante. Ausgehend von deren hochauflösendem Material wurde ein 4K-DI erstellt, was von Warner im Nachgang mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 versehen wurde. In der Praxis ist die Scheibe während der hellen Szenen eine Spur dunkler eingestellt, was man allerdings nur im direkten Vergleich erkennt. Dennoch hat sie im Wolkenhimmel bei 8’42 mehr Zeichnung und differenziert besser zwischen den Wolken und dem Schnee im Vorder- und den Bergen im Hintergrund. Ansonsten kommt die UHD Blu-ray auch während der dunkleren Szenen niemals düster rüber. Lost Kingdom ist auch über die 4K-Disk noch ein sehr heller Film. Dennoch zeichnet er besser durch. Kaum ein Bild, bei dem man das besser sehen könnte, als bei der einfallenden Sonne im Urwald (57’51). Wo die Blu-ray den kompletten Bereich in der Mitte überstrahlt, offenbart die HDR-Disk noch Zweige und Blätter des Baumes. Hier ist die Differenz wirklich deutlich zu sehen. Die Kontrastdynamik wirkt dadurch sichtbar gesteigert und verliert auch im Umgebungsbereich viel weniger an Zeichnung. Apropos Zeichnung: Während der rot beleuchteten Szenen bei 90’39 bleibt die HDR-Scheibe souveräner und wirkt auf dem Gesicht der Darstellerin nicht so matschig. Da rote Beleuchtung und Hautdarstellung aber wirklich das Maximum an Herausforderung stellt, darf man das der Blu-ray nicht allzu krumm nehmen. Dass die 4K-Disk natives 4K liefert, sieht man. Nicht allzu oft, weil die ganz CGI- und Unterwassergeschichte dafür nur selten Anlass bietet, aber hin und wieder dann doch deutlich. Beispielsweise beim Holzkonstrukt unter der Veranda des Leuchtturms (4’51) oder auch in Close-ups.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray zwar etwas dunkler abgemischt, aber immer noch keine dunkle Scheibe. Dafür ist die Grundhelligkeit des Films zu hoch. Der Himmel wirkt über die HDR-Disk deutlich dramatischer, was man im laufenden Film noch eindrucksvoller sieht.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigen sich bspw. beim Gitter unter der Veranda deutliche Unterschiede.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray intensiviert die Farben, die Pailletten heben sich dadurch stärker ab und der etwas “wässrig-kontrastschwächere” Look ändert sich in Richtung mehr Dynamik.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray grenzt diese klarer ab. Sie wirken nicht so verwaschen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt sich auch, dass die Auflösung der CGI-Elemente besser ist.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Durchzeichnung der HDR-Disk ist wesentlich besser.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier noch ein Bild von Jason und Dolph.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das Hemd im Vordergrund des Herrn mit der “Don’t Hate …”-Aufschrift.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders die UHD Blu-ray, die absolut souverän bleibt.

Bonusmaterial

Insgesamt acht Featurettes mit unterschiedlichen Lauflängen erwarten den Käufer von Aquaman: Lost Kingdom im Bonusmaterial. Im gut 20-minütigen Ersten, geht’s um die unterschiedlichen Welten, die der Film zeigt. Schön, dass man es mit poetischen Worten von Temuera Morrison einleitet. Der Neuseeländer mit Maori-Abstammung findet den richtigen Ton, um die Making-ofs ein wenig vom üblichen Einerlei abzuheben. Das allerdings tun sie ohnehin. Denn man bekommt deutlich mehr Einblick in die Arbeit hinter der Kamera als sonst üblich. Das zweite Feature kümmert sich rund zehn Minuten um die unterschiedlichen Welten, die im zweiten Teil zu sehen sind. In “Atlantisches Blut ist dicker als Wasser” geht’s vier Minuten um die Bruderverbindung von Arthur und Orm. Das nächste lässt uns an der Entwicklung von “Black Manta” und dessen Motivation teilhaben. Ein weiteres taucht in die Welt der Deserten ein und “im Versteck von King Fish” zeigt uns die (hauptsächlich) virtuell gestaltete Welt des riesigen Fischkönigs. Insgesamt wirklich gutes Bonusmaterial, das sich wohltuend von anderen Filmen abhebt.
Fazit
Aquaman: Lost Kingdom ereilte das gleiche Schicksal, das zur Zeit für viele (bisweilen sehr gute) Comicverfilmungen zu gelten scheint: Niemand will sie mehr sehen und alle reden sie schlecht. Die Übersättigung mit dem Thema wird vermutlich in Kürze auch nicht abebben und wer weiß, ob James Gunn mit seinem Reboot des DCU mehr Erfolg beschieden ist. Hin und wieder schießen Kritiker und Miesmacher meiner Meinung nach aber übers Ziel hinaus. Ich hatte jedenfalls mit dem zweiten Teil deutlich mehr Spaß als mit dem Vorgänger, weil er meiner Meinung nach tonal ausgewogener ist und als Buddy-Movie wirklich gut funktioniert. Das betrifft auch das wirklich tolle Bild der UHD Blu-ray und den (auf der regulären Ebene) satten Ton. Leider hat man zum wiederholten Male im DCEU keinen Wert auf eine innovative und originell-ergänzende 3D-Soundebene gelegt. Schade drum.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 10%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 10%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 70%
Film: 70%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2023
Regie: James Wan
Darsteller: Jason Momoa, Patrick Wilson, Amber Heard, Yahya Abdul-Mateen II, Nicole Kidman, Randall Park, Martin Short, Dolph Lundgren
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 124
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 988 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: Warner Bros.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Aquaman 2
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
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Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.
Bei einer so feinen Wertungsskala ein Wert von 70% erschließt sich mit auch nicht.
Sieht man sich andere Wertungen an, wird man feststellen, dass die Möglichkeiten dieser feinen Skala in keiner Weise genutzt wird. Dadurch stimmen nach meiner persönlichen Meinung die Verhältnismäßigkeiten der Filme untereinander nicht und das führt zu Irritationen.
Wir reden hier noch nicht von persönlichem Geschmack, sondern von grundlegendem Handwerk. Wie bei der Beurteilung der Bildqualität gibt es auch für das filmische Erzählen Kriterien die man als Grundlage anwenden kann. Sonst wäre der Beruf des Kritikers reine Willkür. Eine positiv gemeinte kritische Anmerkung diese vielleicht zu überdenken, wurde gleich abgeblockt.
Also Erfreuen wir uns lieber über die detaillierte technische Bewertung dieser Seite und danken den Ersteller für seine Arbeit.
Ich hatte dir ja ausführlich schon bei THE MARVELS geantwortet und dir aufgezeigt, dass sehr wohl (gerade in letzter Zeit) Wertungen von 50% oder (teils deutlich) geringer genutzt wurden. Und wenn du meinen Blog schon länger verfolgst, weißt du auch, dass immer mal wieder Filme dabei waren, die ich regelrecht abgestraft habe. Und auch das! manchmal gegen den Mainstream. Außerdem habe ich darüber erzählt, warum hier nicht exorbitant viele Filme mit solch schwachen Bewertungen zu finden sind. Ich denke, das muss ich an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen. Ich schwimme hier mit breiter Brust gegen den vermeintlichen Strom derer, die MARVELS oder AQUAMAN 2 schlecht fanden, da ich mich sehr gut unterhalten fühlte. Etwas, das beim ersten Teil bspw. deutlich weniger der Fall war. Und da der bei mir damals mit 55% bewertet wurde (und handwerklich – ganz ehrlich – auch nicht wirklich besser ist), sind die 70% hier beim zweiten Teil schlicht und ergreifend die Konsequenz daraus, dass er mich besser unterhalten hat. So wird es auch immer “professionelle” Kritiker geben, die eher mainstreamig bewerten und solche, die sich mal gegen den Wind positionieren. Das ist vollkommen okay, wie ich finde und trägt zur Diskussion über das Medium an sich bei. Und das ist doch das, was wir alle wollen.
Natürlich gibt es für filmisches Erzählen Kriterien. Kriterien gibt es überall und für alles. Wenn Sie aber die Bewertung hier so stört, dann lesen Sie diesen Blog oder die einleitende Meinung doch einfach nicht. Ich persönlich lese diesen Blog aufgrund der hervorragenden Bildvergleiche und nicht wegen der Meinung. Die lese ich, weil mich die Meinung interessiert, ist aber nicht mein Hauptinteresse. Denn zentrales Element dieser Seite ist die von Ihnen angesprochene hervorragende technische Testung der Discs und nicht die Diskussion und Bewertung von Filmen. Dafür lassen sich bestimmt andere Blogs/Internetseiten finden. Deswegen wird die prozentuale Bewertung der Filme auch nicht zu Irritationen führen, denn jeder hier kann seine eigene Meinung bilden und ist vermutlich nicht primär wegen der prozentualen Meinungseinschätzung hier.
Ich glaube, der Punkt mit den Bewertungen ist zum einen ein sehr deutscher, während andere Nationen in solchen Bereichen auf reine Textkritiken setzen. Zum anderen hat es immer auch mit persönlichen Befindlichkeiten zu tun.
Ich finde mich bspw. immer mal wieder bei User-Rezensionen auf der ofdb wieder. Und wenn ich dort einen Film finde, den ich selbst sehr deutlich positiv oder negativ sehe, der aber von anderen gerade komplett anders bewertet wurde, lese ich gerade diese Rezensionen. Ich möchte wissen, warum jemand einen Film mies findet, der für mich bspw. eine 10/10 ist. Und was ich dann am meisten schätze, ist, wenn ich in dieser Rezension begründete Argumente für die Kritik in die andere Richtung finde.
Wenn jemand nur sagt: “Der Film ist scheiße, weil er scheiße ist”, dann ist das keine Argumentation. Wenn jemand aber Gründe findet, die mir aus dieser Sichtungsweise nachvollziehbar erscheinen, bin ich sehr dankbar, eine andere Meinung mit Fundament gefunden zu haben.
Und jetzt kommt’s: Ich glaube, dass man bei praktisch jedem Film gute Begründungen für eine positive oder negative Sichtweise finden kann – je nach Perspektive, aus der man das Ganze betrachtet. Solange die Argumentation nachvollziehbar ist, ist beides legitim. Wenn bei mir ein Film positiver wegkommt als das im Mainstream der Fall ist, dann ist es mir wichtig, dass ich Argumente für meine Sichtweise liefere. Nachvollziehbare Argumente. Das habe ich bei Aquaman 2 und Marvels gemacht. Und ich denke, man kann diese Argumente nachvollziehen. Man muss sich aber auch drauf einlassen wollen und nicht einfach nur das Fazit und die Prozentbewertung lesen und dann drauf loswettern.
Witzig übrigens, dass diese Diskussion bei Marvels und Aquaman 2 erstmalig überhaupt entstanden ist. Zwei Filme, die ich positiver bewertet habe als die meisten.
Wenn ich Filme deutlich negativer bewertet habe, als die meisten, war das nie Gegenstand einer Diskussion.
Vielleicht ist die Erwartungshaltung an einen “Kritiker” (ich hasse diesen Begriff) ja, dass man kritischer schreibt und nicht zwingend wohlwollender. Das ist aber nicht meine Intention. Was ich wiedergeben möchte, ist meine persönliche Stimmung/Meinung zu einem Film. Und diese möchte ich mit Argumenten erklären. Das ist mein Anspruch und dem werde ich sicherlich weit von “Der Film ist geil” oder “Der Film ist scheiße” gerecht.
Also, ich für mein Empfinden komme sehr gut klar mit Filmkritiken in %. Aber auch in Form einer Skala 1-10 oder sogar die beliebten Schulnoten kann man gerne nehmen. Wölkchen und Einhorn-Skalen würde ich wohl auch verstehen – aber, ich bin komplett bei Timo. Das ist aber auch nur meine subjektive Meinung – ich würde der mal 14 Einhörner auf der Feintuning-Skala geben :o)
Wo ich aber, trotz aller Subjektivität, widersprechen möchte ist, dass es für mich KEIN festgezurrtes Schema gibt, in der ein Film anhand fester Kriterien objektiv-geschmacklich bewertet werden kann. Gut und Schlecht – ok, geht so – war nicht so mein Ding – zu brutal, zuviel Gespräche, zu wenig Gore etc. sind alles keine Kriterien die für die Allgemeinheit gilt.
So, genug der Tiefenanalyse – denn, und jetzt komme ich so umständlich wie möglich, endlich auf einen ganz ganz ganz entscheidenen Punkt – das Alter und die Altersfreigabe eines Films, sowie persönliche Vorlieben, Geschmack und Fantasie. Wer mal die Lust & Zeit hat, wenn er es nicht schon macht, schaut Euch einfach mal auf IMDB Eure 138 Lieblingsfilme und auch noch die 124 an, die Ihr blöd findet – dann noch schnell die Noten der Kritiker und siehe da…
So, genug geschwätzt – heute Abend muss ich wieder Fußball gucken, meine Frau hat gesprochen :o)
Nunja, der ist um Längen besser als “The Marvels” (keine Kunst), aber auch hier bin ich anderer Meinung als Du, Timo. Einmal gesehen reicht, da bleibt nichts übrig in der Erinnerung, aber zumindest auch nicht das kalte Grausen wie bei Marvels…
Und gerade deswegen möchte ich noch einmal loswerden, das Filmgeschmäcker nicht unterschiedlicher sein könnten. Bitte lass Dir das Rezensieren nicht madig reden, Du machst das gut. Jeder darf seine eigene Meinung haben.
Aber leider lädt das Kommentieren halt auch dazu ein, seine eigene loszuwerden.
Großes Lob für Dich und Meinungen sind subjektiv.
Na, wenn Timo der zweite Teil besser gefällt, dann muß er wirklich schlecht sein. Mir hat der erste recht gut gefallen. Den zweiten möchte ich zwar auch in meine kleine DC-Sammlung integrieren, aber ich werde den Teufel tun und 30,00 Euro für einen Fim ausgeben.
Für ich war der Film im Kino leider eine große Enttäuschung.
Aquaman 1 gehört für mich zu den besten Superheldenfilmen von DC und ich habe ihn bestimmt schon sechs Mal geschaut. Da stimmt für mich alles: Abwechslung, reale Drehorte, großartiger Sound, großartiges Bild, grandiose Actionszenen, visuelle Effekte und tolles CGI, Aquaman und Hera passen für mich als Team toll zusammen, der Soundtrack ist großartig und die Handlung gefällt mir auch gut und das Pacing ist für mich perfekt. Und die Rückblenden und die Off-Stimme mag ich auch sehr. Für mich ein klarer 10/10-Film. Und dann kam Aquaman 2…
Aquaman 2 macht alles schlechter: Die Handlung finde ich nicht gut, die Schauspieler wirken oft gelangweilt, die Actionszenen sind generisch und langweilig, das CGI ist oft nur mittelmäßig, die Kameraführung ist schlechter, der Sound ist schlechter, der Soundtrack ist schlechter, das Pacing ist schlechter und Vulko fehlt, weil er Off-Screen gestorben ist. Leider nur knappes Mittelmaß. Für mich eher eine noch wohlwollende 6/10.
Moin Timo ich hatte meinen Spaß im Kino. Klar war er nicht so gut wie der erste man kann ihn sich gut anschauen. Ich würde gerne mal sehen was entfernt oder neu gedreht wurde. Am besten mit Audiokommentar der Regie das wäre bestimmt sehr Interessant. Nur hat der Regiesseur danach keinen Job mehr.