Blu-ray Review
OT: Arthur & Merlin
Der Drachenlenker
Recht kurzweiliges Abenteuer, basierend auf den Mythen der Arthus-Geschichte.
Inhalt
Die britische Insel im Mittelalter. Seit einiger Zeit werden die Kelten durch die Sachsen und Verräter dezimiert. Noch dazu hat sich der mächtiger Druide Aberthol zum Ziel gemacht, das keltische Volk zu unterdrücken und notfalls zur „Freude der Götter“ auch in den Tod zu schicken. Doch es gibt Hoffnung: Der mutige Arthfael, der schon als Kind nicht immer das tat, was der Druide und seine Gefolgschaft von ihm wollten, ist mittlerweile ein mutiger und nach Gerechtigkeit strebender Kämpfer geworden. Eines Tages wird er jedoch auf Aberthols Geheiß verbannt. Da er ein erfindungsreicher Mann ist, erinnert er sich an den Jungen mit dem Mal, dem er einst das Leben rettete und der daraufhin in den gefährlichen Wald flüchtete. Dort findet Arthfael ihn nun wieder. Myrrdin ist zu einem geheimnisvollen Magier geworden, der das Zeichen der Tuadaan trägt, zunächst aber nichts vom Konflikt mit Aberthol wissen will. Doch als er hört, dass Arthfael im Besitz eines bestimmten Schwertes ist, überlegt er es sich noch einmal anders …
Hier kommt ein britischer Film, der vor günstiger Naturkulisse fotografiert und mit nur geringfügig talentierten Komparsen besetzt wurde, dabei allerdings durchaus unterhalten möchte. Die Ausstattung und das Setting wirken glaubwürdig und man hat die Geschichte von Arthur & Merlin auch schon weniger leidenschaftlich verfilmt gesehen. Zumal der Ansatz hier frisch ist und es mal nicht um die Tafelrunde geht. Dennoch hangelt man sich anhand der Sagen und Mythen durch die Geschichte und bleibt ihnen stets verbunden – spürbar schon alleine daran, dass man die Namen der beiden Hauptfiguren in Originalsprache beließ. Dazu hat man sich auch beim Kampfwerkzeug Mühe gegeben und lässt die kriegerischen Aufeinandertreffen mit Hilfe von sehr nahen Einstellungen wirken als wären sie größer. Das lässt auch ein wenig darüber hinwegsehen, dass ein David Sterne (immerhin mal Akteur in Harry Potter und der Feuerkelch oder Fluch der Karibik 2) wohl den unmotiviertesten und gelangweiltesten König der Arthus-Verfilmungen gibt. Der junge Kirk Barker macht’s als Arthfael besser und füllt seine Rolle mit Charme und Witz. Ein bisschen zur Witzfigur verkommt Stefan Butler als Myrrdin, was ab und an beabsichtigt komisch ist, manchmal aber auch in albernem Rumgefuchtel gipfelt. Doch selbst wenn es hier und da etwas übertrieben wirkt, muss man Arthur & Merlin zu Gute halten, dass er sich um einen lockeren Ton bemüht, der dem Genre sonst meist fremd ist. Genretypisch sind die Aufnahmen: So lassen beispielsweise die Kamerafahrten über die britische Landschaft in Verbindung mit dem heroischen Filmscore ab und an etwas Herr-der-Ringe-Light-Feeling aufkommen (35’20).
Bild- und Tonqualität
Das 2,35:1-Bild von Arthur & Merlin offenbart zwar leichte chromatische Aberrationen an hellen Rändern, ist aber für eine günstige Produktion erstaunlich dynamisch und laufruhig. Abgesehen von einem geringfügigen, aber sehr angenehmen Korn, ist die Schärfe gut und der Kontrastumfang lässt viele Details in gut und weniger gut ausgeleuchteten Szenen zu. Gerade während der dunkleren Momente gefällt das Bild mit warmen Brauntönen, die dennoch viel Zeichnung zulassen. In Naheinstellungen ist auch die Schärfe erstaunlich gut, lässt aber bei Halbtotalen ein wenig nach. Während der Tageslichtszenen ist das Bild schon mal zu hell und wirkt dann ein wenig matschig.
Auch der Sound von Arthur & Merlin schlägt sich gut und liefert einen voluminösen Score sowie klirrende Schwerter von den Rearspeakern während der Kampfsituationen. Dialoge kommen gut verständlich aus dem Center, der Subwoofer übertreibt’s allerdings ein bisschen mit undifferenzierter Rumpelei während der Trommel-Score-Sequenzen.
Bonusmaterial
Mit Ausnahme von Programmtipps und den Originaltrailern ist im Bonusmaterial von Arthur & Merlin nichts weiter enthalten.
Fazit
Arthur & Merlin begegnet dem bekanten Thema aus ungewohnter Perspektive und weiß aufgrund seiner Ausstattung und der authentisch wirken Kulisse zu gefallen. Das Schauspiel ist leider bisweilen etwas hölzern und
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%
Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: GB 2015
Regie: Marco van Belle
Darsteller: Kirk Barker, Stefan Butler, Charlotte Brimble, Nigel Cooke, Adrian Bouchet, David Sterne
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 109
Codec: AVC
FSK: 12