Assassin’s Creed 4K UHD

Blu-ray Review

OT: Assassin’s Creed

Assassin's Creed 4K UHD Blu-ray Review Cover
20th Century Fox, 11.05.2017
Assassin's Creed Blu-ray Review Cover
20th Century Fox, 11.05.2017

Ein 500 Jahre altes Erbe

Computerspiel-Verfilmungen hatten es bisher immer schwer beim Kinopublikum. Wie gut ist die Adaption von Assassin’s Creed geworden?

Inhalt

Andalusien 1492: Der Apfel von Eden gilt als der Schlüssel zum freien Willen. Wer ihn hat, besitzt die Macht, die Gedanken der Menschen zu kontrollieren. Seit Jahrhunderten suchen ihn nun schon die Mitglieder des Templerordens, um damit das Volk dauerhaft zu unterdrücken. Lediglich eine Bruderschaft namens „Die Assassinen“ stellt sich den Templern in den Weg. Aguilar ist einer dieser Attentäter und darauf angesetzt, Prinz Ahmed von Grenada zu beschützen. Gut fünfhundert Jahre später kehrt der junge Callum Lynch nach Hause und findet seine Mutter tot vor. Ermordert, wie es scheint, vom eigenen Vater. Weitere 30 Jahre später soll Cal selbst wegen Mordes hingerichtet werden. Doch er erwacht in einem Forschungskomplex der Abstergo Foundation. Die haben im Namen ihres Chefs Alan Rikkin dafür gesorgt, dass Lynchs Tod gefaket wurde, damit ihn auch wirklich alle für verstorben halten. Rikkins Interesse indes gilt Cals Urahn. Denn der ist niemand geringerer als Aguilar, der Assassine. Alans Tochter Sofia überredet Cal, sich mit ihrer Maschine zu verbinden, mit Hilfe der sie Lynch in die Erinnerungen Aguilars eintauchen lassen kann. Natürlich mit dem Ziel, dass Cal etwas über den Standort des Apfels von Eden herausbekommt. Doch je öfter sich Callum in den so genannten Animus begibt, desto stärker wird auch seine Bindung zur Bruderschaft der Assassinen …

Die seit 2007 bestehende Computerspiel-Serie Assassin’s Creed ist mit mittlerweile neun Spielen der Hauptreihe und über 100 Millionen verkaufter Exemplare das erfolgreichste Gaming-Franchise überhaupt. Trotz langjähriger Planung seitens Ubisoft, die Geschichte auch ins Kino zu bringen, sollte es bis 2016 dauern, bevor man den Plan umsetzen konnte. Gut 120 Mio. $ wurden am Ende in die Hand genommen und in die Leinwandadaption gesteckt. Dabei galt es laut Regisseur Justin Kurzel, den schwierigen Spagat zwischen Spielefans und solchen Filmfreunden zu schlagen, die bisher keine Kenntnisse von der Story hatten. Um die Anhänger der Reihe nicht zu enttäuschen, sollte vor allem sehr viel Geld in die atmosphärische Gestaltung der beiden Zeiten investiert werden, während derer die Geschichte spielt. Ob es notwendig gewesen wäre, die Figuren komplett zu ändern, um Nicht-Spiele-Kenner in den Film zu locken, sei aber mal dahingestellt. Denn weder taucht der Name Callum Lynch, noch dessen Animus-Alter-Ego Aguilar de Nerhar in den Games auf. Auch der Professor und seine leitende Forscherin wurden umbenannt und haben in der Adaption nun ein verwandschaftliches Verhältnis, was natürlich nach Filmregeln für mehr Dramatik sorgt. Handlungsort und -zeitraum hat man ebenfalls verändert: Aguilar (der Name sagt es bereits) ist Spanier und muss zur Zeit der Spanischen Inquisition kurz vor dem Ende des 15. Jahrhunderts in die Schlacht von Granada eingreifen. Dort soll er dafür sorgen, dass der Apfel von Eden nicht in die Hände der Templer fällt. Diese Sequenzen sind es, die Assassin’s Creed wirklich hervorragend umsetzt und die den Geist des Spiels ausgiebig atmen. Gänsehaut pur, wenn die Attentäter sich ihre Kapuzen überstreifen und der Film sie aus der Third-Person-Sicht in Szene setzt. Perfekt ausgestattet und an Schauplätzen alter Städte in Malta gedreht, ging man sogar soweit, den Leap of Faith live zu filmen (an Drähten hängend, selbstredend) – ein atemberaubender Stunt. Während man als Zocker die meiste Zeit über im Animus und damit in der Vergangenheit als Assassine unterwegs ist, funktionieren Hollywoodfilme nach anderen Regeln. Deshalb verbringt man zu Beginn und auch während Kurzels Adaption relativ viel Zeit in der Gegenwart und im Forschungslabor der Rikkins – leider herrschen dort Unlogik und Zähigkeit.

Die Tatsache, dass man die visuelle Darstellung des Animus wie eine virtuelle Welt in Szene setzte, in der man sieht, wie Cal die Kampfkunst Aguilars adaptiert, führt dazu, dass man sich als Zuschauer wünscht, zurück in die altertümliche Welt zu kommen. Denn dort ist einfach alles stimmiger und atmosphärischer. Dazu trägt vor allem die Arbeit von Kurzels Stammkameramann Adam Arkapaw bei, der (wie Fassbender und Cotillard auch) mit dem Regisseur schon bei Macbeth zusammengearbeitet hatte. Und weil dessen Bilder dort schon mächtig waren, war es eine gute Wahl, dass Arkapaw sich mit diesem Mix aus Sci-Fi- und Historienfilm weitere Lorbeeren verdienen durfte. Die Kritik an Assassin’s Creed, dass man sich lieber in die (rar gesäte) Vergangenheit wünscht und man sich schlicht zu lange in der Gegenwart aufhält, wird vor allem dann immer wieder augenscheinlich, wenn sich der Film schleppend zieht. Die erste Begegnung mit der (überflüssigen) Figur des Moussa hätte man sich komplett sparen können und einige Teilbereiche verkomplizieren die Geschichte nur unnötig. Dabei weiß man doch von Beginn an um den Konflikt zwischen den Templern und den Assassinen. Warum muss man es dann (in der Gegenwartsszenerie) so lange mystifizieren und mit Andeutungen dehnen, bevor es endlich offen ausgetragen wird? Viel spannender wäre gewesen, wenn man sich etwas auf den inneren Konflikt der Hauptfigur konzentriert hätte, denn immerhin geht es hier um einen Killer, dem man seine Sympathie schenken und die (positive) Veränderung der Welt zutrauen soll.

Das „Problem“ von Videospiel-Adaptionen ist zudem, dass Filme nicht einfach eine lose Abfolge von Missionen abliefern können. Sie müssen eine stringente Geschichte innerhalb von zwei Stunden erzählen, was (idealerweise) eine gewisse Figurentiefe erfordert. Und weil auch solche Zuschauer Kurzels Werk verstehen sollen, die das Spiel gar nicht kennen, muss entsprechend viel Zeit aufgewendet werden, um Charaktere vorzustellen. Details, von denen der Kenner der Reihe weiß, müssen dem Unbedarften erst einmal beigebracht werden. Das führt auch hier zu Längen, zumal trotz der Vorstellung des jungen Callum und dessen Schicksals kaum eine Bindung zum Protagonisten entsteht. Was die Rikkins mit ihm veranstalten, wie sie ihn behandeln, lässt weitgehend kalt. Auch die Konfrontation mit seinem Vater dreißig Jahre später bleibt überraschend wenig emotional, wo sie doch eigentlich ein dramatischer Höhepunkt sein sollte. Höhepunkte setzen allein (aber das dann nicht zu knapp) die Szenen im 15. Jahrhundert, von denen vor allem die spektakuläre Flucht über die Dächer der Stadt absolut packend gerät.
Und der Videospiel-Aspekt? Ja, man wähnt sich als Daddler durchaus zwischendurch in der Situation, zum Gamepad greifen zu wollen, um die Moves der beiden Hauptfiguren zu steuern. Wenn sie behände über die gespannten Seile der Stadt hüpfen und mit den typisch angezogenen Knien vom Dach aus drei Stockwerke tiefer springen, um sich dort geschmeidig abzurollen, verströmt das ebenso viel Gaming-Flair wie das typische seitlich-an-der-Wand-entlanglaufen. Und das sollte man der Verfilmung auch nicht ankreiden. Immerhin schlagen hier zwei Medien ganz bewusst eine Brücke. Auch die Tatsache, dass man Lynch nicht auf einen schnöden Liegestuhl verfrachtete, sondern dieser an einem motorischen Roboterarm baumelnd in den Animus eindringt, ist (entgegen vieler Kritiken durch die Gamingfans) tatsächlich kein Manko, sondern macht Assassin’s Creed moderner und dynamischer. Die Filmmusik ist im Übrigen äußerst passend und vor allem in den historischen (Schlachten)Momenten kongenial eingesetzt worden. Mit einem Mix aus traditionellen Elementen und Bombast wirken die Bilder gleich noch mal so gewaltig.

Bild- und Tonqualität BD

Das Bild von Assassin’s Creed muss sich schon alleine aufgrund der zeitlichen Differenz der beiden Erzählebenen voneinander unterscheiden – und das tut es auch. Die Zeit der Assassinen wird über Sepiatöne ins Heimkino transportiert. Braun ist die dominante Farbe und die Stimmung ist stets warm. Dazu gesellt sich ein sichtbares, aber sehr angenehmes Korn, das einen schönen analogen Look erzeugt. Wechselt die Szenerie in die Jetztzeit, in der es weit technischer zugeht, dominieren kühle Blautöne. Die Schärfe ist während der Naheinstellungen wirklich gut und die Bildruhe in der Gegenwart ist hervorragend. Die oft genutzten Schärfen-Untiefen sind bewusst gesetzt und zeigen bisweilen ganz kurze Fokusbereiche, was sehr gut zu den jeweiligen Szenen passt. In Sachen Kontrastumfang spielt während der Szenen in der Jetzt-Zeit häufig seitlich einfallendes Licht ein wenig hinein, was die Bilddynamik etwas schmälert. Wenn die Figuren aber zentral im Bild sind und kein Streulicht stört, ist der Kontrastumfang sehr gut. Während der Szenen im 15. Jahrhundert mindert schon die eher einfarbige Szenerie die Dynamik ein wenig. Schwarz ist hier dann auch konsequenterweise eher dunkelgrau. Ganz selten, vor allem, wenn es sehr dunkel wird, wirken Farben schon mal etwas zu kräftig – so zum Beispiel Cotillards Mund oder Fassbenders Bart bei 58’33. Auch leichte Farbverfälschungen auf Gesichtern sind dann zu erkennen.
Obschon die deutsche Tonspur „nur“ eine reguläre dts-Fassung aufweist, kann sie dem Vergleich mit der dts-HD-Master-Fassung des Originals standhalten. Von Beginn an herrscht eine hervorragende Räumlichkeit in Assassin’s Creed, die schon durch die verhallten Geräusche während des Schliffs an einem Schwert präsent wird und die in der Höhle entstehenden Geräusche sehr räumlich und authentisch darstellt. Wunderschön auch die Kulisse, welche der herumfliegende Adler erzeugt, bevor man ins Jahr 1986 wechselt. Das Rasseln des BMX-Freilaufs kommt dazu mit direktionalen Sounds aus den Rears und Stimmen gelangen verständlich zum Betrachter. Allerdings ist die akustische Szenerie grundsätzlich ein bisschen dumpf(er) als bei vergleichbar actionreichen Filmen. Ein bisschen mehr Höhenanteil hätte Dialoge und auch Action noch griffiger gemacht.
Richtig Druck wird erstmals erzeugt, wenn die Lampen sich rund um Cal einschalten, bevor dieser in den Animus eintritt (18’32). Kurz vor dem Einleiten der Regression gibt’s dann ebenfalls noch mal einen schönen Basspunch und im Nachgang bersten die Mauern während der Kriegsgeschehnisse mit brutaler Kraft (20’04). Pfeile zischen um die Köpfe der Zuschauer und wenn Pferde im Galopp vorbeirennen, darf der Boden schon mal ein bisschen wackeln. Die Filmmusik gelingt dazu stets räumlich, ohne allerdings wahre Dynamikwunder abzuliefern. Das bleibt den Actionszenen vorbehalten, die durch die Bank sehr wirkungsvoll präsentiert werden. Hier sei noch mal gesondert die Fluchtszene über die Dächer der Stadt nach gut 48 Minuten erwähnt, die den Zuschauer mitten in die Geschichte zieht.

Bild- und Tonqualität UHD

Während zuletzt die meisten Filme, denen eine UHD-Veröffentlichung beschieden war, „nur“ mit hochgerechnetem 4K dienen konnten, da sie auf einem 2K-Digital-Intermediate-Master basierten, hat man Assassin’s Creed tatsächlich ein echtes 4K-DI spendiert. Aufgenommen wurde mit Digitalkameras vom Typ Arri Alexa 65 und Arri Alexa XT Plus sowie teilweise mit einer GoPro Hero3 für einzelne Szenen. An der Quelle lag die Auflösung in 3.4K und 6.5K vor, woraus dann ein 4K-Digital-Intermediate angefertigt wurde. Die besten Voraussetzungen sind also schon mal hergestellt, um eine möglichst gute Bildqualität in punkto Schärfe und Detaildarstellung zu erhalten. Allerdings wirkt das grundsätzlich etwas softe, kontrastreduzierte Setting des Films der hohen Auflösung etwas entgegen. So richtig vorzeigeplastisch wird auch die UHD nicht, was analog zur Blu-ray gesehen werden kann. Auch spielt der integrierte erweiterte Farbraum im Rahmen von Rec.2020 seine Vorteile nur bedingt aus, da die relevant erweiterten Farben im Spektrum des Films nur selten vorkommen. In der Gegenwarts-Szenerie sieht man noch am ehesten Vorteile der UHD. So ist die digitale Anzeige im Hintergrund knalliger Rot und auch klarer. Der schwarze Gürtel über Callums Schulter wirkt zudem plastischer und das weiße Hemd strahlt etwas mehr (11’11). Während mancher Vergleich zwischen UHD und Blu-ray anderer Filme das aufgrund der höheren Auflösung noch stärkere Korn zutage förderte, filtert das Bild der UHD in diesem Fall die Körnung aufgrund der dezenten Abdunklung eher noch etwas besser weg, sodass der Gesamteindruck etwas ruhiger ist.

Assassin's Creed Bildvergleich BD UHD UHD
Die 4K UHD von „Assassin’s Creed“ punktet mit den saubereren Linien und der klareren Schrift. Allerdings klaut ihr satteres Schwarz auch ein paar Details auf dunkleren Bereichen. Dennoch ist die Helligkeit sehr gut und neigt nicht zum Überstrahlen
Assassin's Creed Bildvergleich BD UHD Blu-ray
Die Blu-ray hat das nicht ganz so satte Bild, deren diagonale Linien stärker miteinander zu verschwimmen scheinen. Die Schrift am Bildrand oben links wirkt verwaschener

Akustisch geraten die Nutzer der deutschen Tonspur ein weiteres Mal ins Hintertreffen. Die UHD enthält exakt die gleiche dts-only-Fassung, die auch auf der Blu-ray vorhanden ist. Hier gibt’s also keinerlei Unterschiede. Sehr wohl aber für diejenigen, die im Original schauen (und hören). Denn gegenüber der 7.1-dts-HD-Master-Spur der BD weist die UHD einen englischen Dolby-Atmos-Sound mit True-HD-Kern auf. Wer also 3D-Soundinformationen haben möchte, der muss auf die Originalfassung wechseln. Lohnt sich die Atmos-Version aber gegenüber der dts-HD-MA-Spur, bzw. gegenüber der deutschen dts-Fassung? Wie viel Informationen liefert Assassin’s Creed an die Höhen-Lautsprecher? Bevor diese Frage beantwortet wird, erst einmal zur grundsätzlichen Qualität der Atmos-Spur. Sie steht der dts-HD-MA-Version nicht nach und klingt bei ganz genauem Hinhören vielleicht noch ein kleines bisschen differenzierter. Der leichte Hall während der anfänglichen Sequenz in den Kellern wirkt noch etwas feiner, das Schnappgeräusch der Klingen wirkt griffiger. Die generelle Räumlichkeit ist der dts-HD-Spur der Blu-ray absolut ebenbürtig, ebenso unterscheidet sich die Dynamik nicht. Erste Höheninformationen gibt’s beim Anblick der toten Mutter, der von einem dezent wabernden Sound begleitet wird (6’28). Auch der Adler fliegt kurz darauf über die Köpfe der Zuschauer hinweg (8’30). Richtig klasse, wenn’s auch nur durch eine kurze Soundinformation begleitet wird, ist das Aktivieren des Arms im Animusraum. Wenn sich das Ding einschaltet, kommt das entsprechende Geräusch direkt von oben (17’21). Ohnehin ist diese Sequenz akustisch ganz weit vorne. Von überall schalten sich Lichter an, Servos sind zu hören und das Wabern der Hirnaktivität auf dem Monitor klingt ebenfalls toll. Da Assassin’s Creed nicht ständig mit Bildern und Geschehnissen aus der Höhe lockt, bleiben die Heights durchaus auch mal eine Zeit lang still. Das ist dann aber eher kein Qualitäts- sondern ein Quantitätsproblem. Man kann und darf sich ohn ehin darüber streiten, ob ein 3D-Sound nur dann gut ist, wenn er möglichst viele Höheneffekte einbindet, oder ob er schon dann als gut bewertet wird, wenn die vorhandenen Effekte sich vorzüglich anhören – selbst wenn’s verhältnismäßig wenig sind. Die Flucht über die Dächer der Stadt liefert dann nach gut 50 Minuten die größte Anzahl an 3D-Sounds. Schwerter, die durch die Luft geschwungen werden, zischende Luft beim Weitsprung der Protagonisten, Glockenschläge und bröselndes Mauerwerk. Das Gleiten auf dem gespannten Draht ist dann der vorläufige Höhepunkt dieser Szene (53’00). Der Leap of Faith hätte allerdings noch ein wenig mehr Information „von oben“ haben dürfen (55’30). Auch der zweite Sprung in die Tiefe hätte Anlass gegeben, mehr Geräusche einzubetten, die den Fall von oben begleiten hätte können. Hier wird man bisweilen den Eindruck nicht ganz los, dass ein wenig Potenzial auf der Strecke geblieben ist. Im Finale brandet der tosende Beifall der Massen dafür wieder aus allen Lautsprechern an den Zuschauer heran (96’30).

Assassin's Creed Bildvergleich BD UHD UHD
Die UHD wirkt insgesamt kontrastreicher und nicht ganz so milchig. Ein Teil des Korns auf dunklen Flächen wird durch das sattere Schwarz weggefiltert und die Gesichtszüge von Irons sind durch die höhere Dynamik schärfer/härter
Assassin's Creed Bildvergleich BD UHD Blu-ray
Jeremy Irons‘ Charaktergesicht ist auch auf der Blu-ray schon scharf. Der geringere Dynamikumfang lässt Details auf hellen Bereichen aber etwas überreißen und man kann deutlich stärker das Korn sowie leichte Farbverfälschungen auf dunklen Bereichen sehen (Sofias Schulter links unten)

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Assassin’s Creed enthält hauptsächlich ein Hinter-den-Kulissen-Featurette, das in fünf Teilbereiche unterteilt gut 40 Minuten läuft. Im ersten geht es darum, wie man sich vorstellte, das Spiel auf die Leinwand zu übertragen und dass man nicht den gleichen Fehler begehen wollte wie viele Vorgänger, die Games eher wenig erfolgreich fürs große Kino adaptierten. Fassbender erklärt relativ schlüssig, warum man den Animus eher als virtuelle Welt realisierte, denn als einen Typen, der statisch auf einem Stuhl liegt. In „Assassinen-Training“ geht es um die physische Seite des Films und darum, dass Fassbender durchaus fit sein musste, um die zahlreichen Stunts zu absolvieren. Gleichzeitig wollte man es roh und nicht zu perfekt wirken lassen, sodass der Zuschauer spürt, dass es echte Anstrengung bedeutet hat, die artistischen Bewegungen zu vollziehen. In „Kostüme, Waffen und Geheimnisse“ geht es, dem Namen entsprechend, natürlich um den Look der unterschiedlichen Szenarien. Hier galt es tatsächlich, so nahe wie möglich am Spiel zu bleiben, was vor allem die Kostümdesigner herausstellen. „Abstergo und die Spanische Inquisition“ kümmern sich um die Drehorte. Für Grenada musste das (zu dieser Zeit extrem heiße) Malta herhalten. Um auf den alten Gebäuden drehen zu können, wurden aufwändige Arbeiten notwendig, die sich darum kümmerten, dass man hier nichts vom wichtigen Kulturgut zerstörte. „Geschmeidige Bewegung und Schleich-Action“ geht noch näher auf die parcours-artigen Szenen ein und kümmert sich auch um die hautnahen Kampfszenen, die in der Gegenwart stärker zum Tragen kommen. Daran schließt sich eine vierteilige und 20-minütige Unterhaltung mit Regisseur Kurzel an, der sich mit dem Komponisten, dem Cutter, dem Visual Effects Supervisor und dem Drehbuchautoren über die vier Teilaspekte des Films unterhält. Ebenfalls als Unterhaltung mit Cutter Tellefsen entpuppt sich der Bereich der entfernten Szenen. So spricht man vor allem darüber, warum eine ganze Figur aus dem Skript gestrichen worden war.

Fazit

Assassin’s Creed ist eine visuell gewaltige Videospiel-Verfilmung, die extrem atmosphärische Animus-Sequenzen der unterkühlten und nie richtig in Fahrt kommenden Geschichte in der Gegenwart gegenüberstellt. Zu einem harmonischen Ganzen fügt sich das leider nie zusammen. Technisch liegt die Blu-ray auf einem sehr guten Niveau und gerade für Tonfans gibt’s hier einiges auf die Ohren. Die UHD hat ebenfalls ein sehr gutes, wenngleich nicht referenzfähiges Bild und liefert obendrein einen (englischen) Atmos-Sound, der viele nette Effekte liefert, ohne den ganz großen Rundumschlag zu liefern.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85% (im Rahmen einer Blu-ray-Bewertung)
Bildqualität UHD: 85% (im Rahmen einer UHD-Bewertung)

Tonqualität BD (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD (Originalversion): 85%

Tonqualität UHD (dt. Fassung): 85%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%

Bonusmaterial: 70%
Film: 65%

Anbieter: 20th Century Fox
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Justin Kurzel
Darsteller: Michael Fassbender, Marion Cotillard, Essie Davis, Jeremy Irons, Brendan Gleeson, Charlotte Rampling, Michael K. Williams, Ariane Labed, Brian Gleeson, Callum Turner
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 116
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Jein (4K DI/3,4K&6,5K-Quelle)
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2016 – 20th Century Fox. All Rights Reserved)

Trailer zu Assassin’s Creed

Assassin’s Creed | Official Trailer [HD] | 20th Century FOX

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Robin

Haben den Film gestern mal auf Disney+ angefangen. Find ich bisher auch ganz in Ordnung. Nur der Ton mit meinem Soundsystem ist ein Graus. Die Musik ist Mega laut sodass man Effekte oder gar Dialoge kaum hören kann.