Assassins – Die Killer

Blu-ray Review

Warner Home Video, 19.08.2011

OT: Assassins

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Es kann nur einen geben

Sylvester Stallone und Antonio Banderas duellieren sich.

Inhalt

Robert Rath ist die Nummer Eins. Der beste Killer, den man für Geld buchen kann. Zielsicher, kontrolliert und zuverlässig. Doch nach unzähligen Aufträgen hat er das Töten mittlerweile satt. Wie es aber immer so ist: Einer geht noch. Immerhin will die Rente ordentlich aufgebessert werden. Doch bevor er seine neue Zielperson ausschalten kann, tut’s jemand anderes. Ein Frischling. Ein Neuer auf der Gehaltsliste irgendeines Auftraggebers. Robert geht der Sache auf den Grund und verfolgt den Konkurrenten. Es stellt sich heraus, dass es sich um Miguel Bain handelt. Einem aufstrebenden Auftragsmörder, der Roberts Führungsstatus in Sachen Contract-Killer beansprucht. Im Gegensatz zu Rath ist Bain allerdings völlig skrupellos. Ein Irrer, der auch mal auf Unschuldige zielt und Kollateralschäden gern in Kauf nimmt. Als Rath kurze Zeit später einen weiteren, „letzten“ Auftrag annimmt, ahnt er nicht, dass auch Bain erneut hinter der gleichen Zielperson her ist. Ein Aufeinandertreffen der zwei Killer scheint unvermeidlich …

Die Mitt-90er-Jahre. Eine Ära der Actionthriller, die Mitte/Ende der 80er begann und deren Hauptfiguren Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis waren, neigte sich langsam einem Ende zu. Die Ideen für entsprechende Genrebeiträge gingen langsam aus und selbst ein Stirb-Langsam-Franchise legte nach dem dritten Teil erst einmal eine lange Pause ein. Inmitten dieser Zeit fiel Richard Donners Profikiller-Schlagabtausch Assassins – Die Killer. Donner, der mit der Lethal-Weapon-Reihe Actionfilm-Historie geschrieben hatte, inszenierte nicht auf Basis seines eigenen Drehbuchs. Nein, für das Skript war niemand anderes verantwortlich als die Geschwister Wachowski. Ein Jahr vor ihrer ersten eigenen Regiearbeit (Bound – Gefesselt) und vier Jahre vor ihrem Durchbruch mit Matrix schrieben sie diese Profikiller-Geschichte … und mussten dann mit ansehen, wie Brian Helgeland das Skript massiv veränderte. Den Wachowskis schien das Lektion genug, nie mehr ein Drehbuch zu schreiben, das dann von jemand anderem verfilmt wird. Naja, zumindest für zehn Jahre. Denn bei V wie Vendetta überließen sie die Regie James McTeigue.
Aber zurück zu Assassins. Helgeland schrieb das Skript (nach Aussage der Wachowskis) nahezu komplett um. Düstere Anteile wurden entfernt und der Hauptcharakter Robert Rath wurde sympathischer gestaltet. Die Wachowskis versuchten sogar, ihre Namen aus den Credits zu entfernen – erfolglos.

Vielleicht auch deshalb, weil die Story um die beiden Profikiller am Ende ein bisschen zu lang, gedehnt und zäh daher kommt. Vielleicht, weil sie die Figur des Robert Rath mit mehr Düsternis gefüllt sehen wollten und Stallone (mal abgesehen von seinem Profikiller-Job) eigentlich gar nicht so sehr gegen den Strich gebürstet ist, wie man anhand der reinen Inhaltsangabe denken könnte. Eigentlich tut er nichts anders als sonst, wenn er den Helden gibt – nämlich alles dafür, dass eine hübsche junge Dame nicht dem Gegenspieler zum Opfer fällt und so etwas wie einen Ehrenkodex hoch halten, den sein Gegenüber, Miguel Bain, ganz offensichtlich nicht hat. Erstaunlich gelangweilt tut Stallone das allerdings, was ihm prompt eine Nominierung für die Goldene Himbeere, den Anti-Oscar, einbrachte. Ganz anders Antonio Banderas auf der Seite des Antagonisten. Hier und da an der Grenze zum Overacting darf der den am Rande des Wahnsinns agierenden Bain mit einer großen Portion Feuer im Arsch spielen. An Dynamik zwischen den beiden Figuren mangelt es dem Film also nicht. Auch die Schauplätze wurden treffend gewählt und visuell vor allem sehr atmosphärisch in Szene gesetzt. Da kann man nicht meckern. Donner allerdings fehlt hier vielleicht so ein kleiner Hauch von Selbstironie, mit dem er seine Lethal-Weapon-Reihe stets würztes. Natürlich ist Assassins nicht dazu angetan, eine Witznummer zu sein. Aber ein bisschen Augenzwinkern hätte vor allem Stallone hier nicht geschadet. Auch die Logikfrage sollte man nicht allzu oft stellen: Wenn sich die beiden Kontrahenten beispielsweise nach etwas über 20 Minuten im Taxi Pistolenlauf in Pistolenlauf schauen und Miguel Bain etwas von Panzerglas faselt, durch das man nicht hindurch schießen kann, während das Klopfen und Wackeln ganz eindeutig Plexiglas offenbart und unterhalb von Roberts Knarre eine offene Luke vor sich hinbaumelt, dann muss man schon ein bisschen schmunzeln.

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Bild- und Tonqualität

Zwar gibt’s kein Bonusmaterial auf der BD von Assassins, doch 133 Minuten Laufzeit wollen auf einer 25er Single-Layer-Disk erst einmal untergebracht werden. Hinzu kommen immerhin sieben Sprachen, wenngleich lediglich der O-Ton unkomprimiert vorliegt. Dennoch: Die durchschnittliche Datenrate erreicht selten mal 20 Mbps und bleibt meist nur knapp oberhalb jener einer DVD. Erstaunlich genug, dass das Bild der Blu-ray das nicht mit einer Fülle an Kompressionsartefakten quittiert. Gut, das sich wiegende Gras im Moor zu Beginn des Films wuselt ein wenig im Hintergrund, aber dafür ist auch die leichte Körnung mitverantwortlich. Der analog gefilmte Action-Thriller zeigt sich allerdings nicht über die Maßen von Korn befallen, wirkt gleichzeitig glücklicherweise aber auch nicht drastisch gefiltert. Close-ups sind angenehm scharf und wachsweiche Gesichter sieht man hier nicht.
Die Blu-ray datiert aus dem Jahr 2011. Und während heute oftmals gemeckert wird, dass das eine oder andere Filmstudio den deutschen Ton wieder stärker komprimiert implementiert, während er auf der Blu-ray evtl. noch weniger stark komprimiert war, gilt das für zahlreiche BDs aus den ersten paar Jahren ihrer Existenz durchaus ebenso. Es war also nicht alles besser, wenn man von „früher“ spricht. Dolby Digital mit 0.6 Mbps – mehr gab’s für Assassins – Die Killer damals nicht. Da der Film von 1995 ist, gehört er zu jenen Filmen, die in der Übergangsphase von eher krachigen und den heute gewohnten dynamischen und basskräftigen Sounddesigns entstanden sind. Als solcher kann er trotz seiner komprimierten Dolby-Digital-Spur durchaus für Laune sorgen – auch wenn Dynamikattacken wie plötzlich vorbeifahrende Fahrzeuge oder ähnliches etwas gewollt laut aufgedreht wirken. Recht gut ist aber das Surround-Gefühl, das immer mal wieder direktionale Geräusche platziert – von Querschlägern auf dem Friedhof bis zu Feuer-Explosions-Geräusche nach etwas über einer Stunde. In Anbetracht des Filmalters und der DD-Spur ist das durchaus respektvoll, wenngleich doch ein gutes Stück von aktuellen Titeln entfernt.

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Bonusmaterial

Die Blu-ray ist mit Ausnahme des US-Trailers frei von Bonusmaterial.

Fazit

Ein Review, das gut neun Jahre zu spät kommt. Macht aber nichts, denn es gibt immer noch große Fans des Films. Und ein solcher bat mich um die Rezension zu Assassins – Die Killer. Hiermit ist das nachgeholt und die Scheibe ist an sich auch gar nicht mal so schlecht. Wer den Film mag und mochte, bekommt ein recht ansprechendes Bild und einen halbwegs räumlichen Ton. Das hat man von 25 Jahre alten Filmen auch schon schlechter gesehen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 5%
Film: 70%

Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 1995
Regie: Richard Donner
Darsteller: Sylvester Stallone, Antonio Banderas, Julianne Moore, Anatoli Dawidow
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 133
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Warner Home Video)

Trailer zu Assassins

Assassins - Die killer - Trailer

 

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