Attack of the Undead – Lost Town

Blu-ray Review

Attack of the Undead - Lost Town Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 08.09.2016

OT: Another World

 


Vier gegen Alle

Schau an, ein Untoten-Film aus ungewohnter Herkunft – was erwartet den Zuschauer bei Attack of the Undead?

Inhalt

Wizard und Colonel könnten kaum von gegensätzlicherer Charaktereigenschaft sein, doch zusammen haben sie es immerhin geschafft, in einer nahen Zukunft zu überleben, in der die Bevölkerung durch irgendeinen Zwischenfall möglicherweise biologischer Kampfstoff-Natur zu blutrünstigen Mutanten wurde. Während Wizard mit seinen erfinderischen Ideen den pragmatischen Wissenschaftler gibt, ist Colonel als pessimistischer Soldat dafür verantwortlich, sich, wenn nötig, den Weg freizuschießen. Eines Tages treffen die zwei Männer auf eine Ärztin und eine Krankenschwester, die sich ihnen fortan anschließen. Gleichzeitig taucht jedoch ein Fremder auf, der scheinbar von den Untoten verletzt und selbst infiziert wurde, der dem Quartett aber irgendwie zu folgen scheint – und mit ihm ganze Horden von Monstern …

Israel mischt sich ein ins Zombie-Horrofilmgenre, wenngleich die Untoten in Attack of the Undead – Lost Town (Original: Another World) nicht mit dem Z-Wort betitelt werden. Finanziell musste man auf Sparflamme kochen, hält dem Mangel an Schauplätzen und Action aber authentisch verfallene Gebäude entgegen. Leider wird in Attack of the Undead viel geredet – SEHR VIEL. Zwischenzeitlich wähnt man sich eher in einem Horrordrama für das die Dialoge allerdings zu platt geraten sind. Gerade das unausgegorene Hart-Mann-Gerede von Colonel nervt ziemlich bald – zumal dessen Schauspieler Carl McCrystal mimisch auf einem Niveau mit Steven Seagal liegt. Die Österreicherin mit Wahlheimat Israel, Susanne Gschwendtner, gibt die taffe Ärztin da schon glaubwürdiger. Auch Davina Kevelson füllt ihre Figur mit Leben. Worum es aber am Ende in Attack of the Undead geht und was das Ganze soll, bleibt ein Geheimnis. Vor allem die durch den Erzähler eingestreuten und per Text (1. Buch Mose/Genesis) eingeblendeten Bibelzitate wirken verwirrend – nicht, weil man den Gegensatz zwischen Schöpfungsgeschichte und Realität nicht verstehen würde, sondern vor allem, weil die Bilder des Films und die Story darauf keinen Bezug nehmen. Immerhin gibt’s nach gut 80 Minuten einen höchstdramatische Szene, die den Verlauf bis zu dem Punkt ein wenig konterkariert, denn plötzlich ist echte Spannung angesagt. Das funktioniert deshalb ganz gut, weil man sich zuvor durchaus Mühe gegeben hat, die Charaktere mit etwas Tiefe zu versorgen und gewisse Beziehungen aufgebaut hat. Schade, dass der manchmal unausgegorene Humor nicht funktioniert und das Geschehen alles in allem einfach zu zäh daherkommt. Die Infizierten sehen dafür immerhin schön blutverschmiert aus und die Kopfschüsse (na klar) sind angemessen blutig.

Bild- und Tonqualität

Dunkel ist das Bild von Attack of the Undead, ziemlich dunkel. Zu Beginn muss man sich schon arg anstrengen, um überhaupt etwas zu erkennen. Das bessert sich zwar im Verlaufe, wird aber ersetzt durch ein sehr weiches und unscharfes Bild, das nicht mal in Details knackig wirkt. Noch schlimmer sind Außenszenen in Halbtotalen (30’00). Farben wirken hier und da nicht ganz natürlich, passen sich dem hitzigen Geschehen aber ganz gut an.
Deutlich besser als das Bild macht’s der Ton von Attack of the Undead. Mit äußerst gut ortbaren direktionalen Effekten attackieren die Infizierten den Geländewagen in der Tiefgarage und die Explosion kommt wuchtig ins Heimkino. Selbst die Gewehrsalven klingen nicht deutlich schwächer als bei teuer produzierten US-Pendants. Die Dialoge kommen zudem gut verständlich aus dem Center, die deutsche Synchro klingt allerdings etwas topfig.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Attack of the Undead warten nur Originaltrailer und Programmtipps des Anbieters

Fazit

Attack of the Undead müht sich redlich, scheitert dann aber doch meist an den mangelnden Finanzen und der argen Redseligkeit der Protagonisten – für Viel-Horror-Seher dennoch eine Ergänzug im Genre.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 10%
Film: 50%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Israel 2014
Regie: Eitan Reuven
Darsteller: Carl McCrystal, Susanne Gschwendtner, Zach Cohen, Davina Kevelson, David Lavenski
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 100
Codec: AVC
FSK: 18

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