Blu-ray Review
OT: Bad Times at the El Royale
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Drew Goddard liefert mit Bad Times at the El Royale ein weiteres Meisterwerk ab.
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 1969: Das kleine Hotel „El Royale“ profitierte lange Zeit von seinem Standort direkt auf der Grenze zwischen Nevada und Kalifornien. Und „direkt“ heißt direkt. Denn die Linie zwischen beiden Staaten läuft mitten durch das Haus. Doch seitdem man dem Etablissement vor einem Jahr die Glücksspiel-Lizenz entzog, dümpelt es weitgehend ohne Buchungen vor sich hin.
Eines Abends sieht sich der einzige Angestellte, Concierge Miles Miller, allerdings gleich vier Gästen gegenüber: Priester Daniel Flynn, Sängerin Darlene Sweet, einer gewissen Emily Summerspring sowie Vertreter Seymour Sullivan. Letzterer ist allerdings alles andere als ein Staubsaugerverkäufer. Vielmehr kommt er vom FBI und soll illegales Überwachungsgerät in einem der Räume lokalisieren. Dass er bei seinen Untersuchungen ein Kidnapping beobachtet, führt dazu, dass er das Hotel praktisch abriegeln und keinen entkommen lassen soll. Doch auch das kann nicht verhindern, dass die Ereignisse im und ums Hotel mehr und mehr eskalieren …
Drew Goddard wählt sich die Filme, bei denen er Regie führt, sehr gut aus. Und wenn er auf dem Platz des Dirigenten sitzt, hat er das Drehbuch gleich selbst verfasst. Kein Wunder, ist der aus dem Dunstkreis von Kumpel Joss Whedon kommende Goddard doch eher Drehbuchautor als Filmemacher. Schon zu zahlreichen Buffy- und Angel-Folgen verfasste er die Skripte und lieferte auch die Vorlagen für Der Marsianer, World War Z oder Cloverfield ab. Mit Bad Times at the El Royale inszeniert er nun nach dem genialen The Cabin in the Woods zum zweiten Mal selbst – nach einem eigenen Drehbuch, versteht sich.
Während „Cabin“ noch ein kleines Horror-Genrewerk mit doppeltem Boden war, nimmt er sich nun den Neo-Noir-Thriller vor – natürlich ebenfalls mit Netz und ebenso viel doppeltem Boden. Man nimmt nicht zu viel vorweg, wenn man sagt, dass „Bad Times“ absolut kein Mainstream-Film geworden ist. Viele Zuschauer werden rein gar nichts damit anfangen können. Andere erfreuen sich an den bizarren Situationen und den völlig kaputten Figuren. Goddards zweites Werk ist ein Ensemblefilm, der sich an einem einzigen Schauplatz zweieinhalb Stunden lang um sieben Figuren dreht. Sieben Charaktere, die allesamt Geheimnisse oder gar Leichen im Keller (oder Kofferraum) haben oder die schlicht falsch sind.
Mit Stilmitteln eines Tarantino oder David Lynch fängt Goddard dabei die theaterhafte Inszenierung ein, deren Erzählabschnitte durch eingeblendete Kapitel eröffnet werden.
Da Bad Times at the El Royale Ende der 60er spielt, zieht sich das Thema Paranoia wie ein roter Faden durch den Film. Nixon war Präsident (was die TV-Übertragungen in den Zimmern entsprechend widerspiegeln) und das Hotel ist vollständig verwanzt und mit Geheimgängen durchzogen. Nach einer Zeit der großen Hoffnung (eine Zeit von John F. Kennedy und Martin Luther King), folgte nach deren Ermordung die Zeit der großen Depression. In dieser Periode, in der niemand dem anderen traute und Rassismus eher wieder aufkeimte, denn abflaute, treffen nun die Figuren aufeinander. Und so beäugt jeder der Charaktere den anderen schon von Beginn an mit sichtbarer Skepsis.
Gleichzeitig lässt Goddard seinen Film bewusst auf der Grenze zwischen Nevada und Kalifornien spielen. Damit reflektiert er über das Thema Glücksspiel, dass Nevada (der Staat, der es erlaubte) und Kalifornien (der Staat, der es verbat) zwei komplett unterschiedliche Lebensweisen propagierten. Während Nevada für die „Chance“, das vibrierende Leben und die Show stand, war Kalifornien seinerzeit (im Gegensatz zu heute) ein eher düsterer und wenig hoffnungsfroher (aber sonniger) Staat, der Figuren wie die Manson-Familie hervorbrachte. Um zu erkennen, dass Hemsworths Figur an Charles Manson angelehnt ist, muss man deshalb kein großer Analyst sein.
Während Bad Times at the El Royale diese Stimmung und Atmosphäre absolut perfekt wiedergibt, fehlt es allerdings etwas an Tempo. Da Goddard die (teils gleichen) Geschehnisse aus der Sichtweise aller Beteiligter schildert, wiederholen sich viele Passagen und die Dialoglastigkeit erhöht auch nicht gerade die Rasanz. So kann es dann schon mal etwas zäh werden, wogegen die Darsteller allerdings redlich und beeindruckend anspielen.
Jeff Bridges als vermeintlich demenzkranker Priester schafft es, in seinen bedrückenden Dialogen zu Tränen zu rühren, selbst wenn man schon ahnt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Wenn er dann mehr und mehr derangiert ist, fühlt man sich ein ums andere mal an den großartigen Dude erinnert.
Geradezu sensationell ist John Hamm (Baby Driver) als FBI-Agent Broadbeck, bzw. Vertreter Sullivan. In der knapp 15-minütigen Eröffnungssequenz quasselt er nicht nur alle in Grund und Boden, sondern vermittelt seinen unterliegenden Rassismus und seine Frauenfeindlichkeit mit überheblichem Selbstverständnis. Ohnehin ist die Sequenz „Zehn Jahre später“ großartig inszeniert. Alleine die ständigen Nevada/Kalifornien-Verweise machen Spaß und die Detailverliebtheit, mit der man die Hotellobby entsprechend präpariert hat, ist ein Fest für Cineasten.
Aber auch Hemsworth in seiner ersten echten Bad-Guy-Rolle macht seine Sache gut.
Ja, selbst Dakota Johnson, die in den Fifty-Shades-of-Grey-Filmen eher leichenblass agiert, hat sichtlich Spaß daran, das devote Image abzulegen und richtig auf den Putz zu hauen.
Geradezu grandios ist übrigens eine knapp fünfminütige One-Shot-Sequenz, in der Jon Hamm die geheimen Gänge entdeckt und durch die installierten Geheimfenster schaut (ab 28’30). Das komplette Set wurde rund um diese Aufnahme aufgebaut, sodass alles, was man durch die Kamera sieht, auch wirklich vorhanden war. Diese Tatsache saugt den Zuschauer in diese Szene hinein und lässt ihn selbst zum Voyeur werden. Beeindruckend: Die Szene wurde insgesamt 27 mal gedreht, bevor alles perfekt saß. 27 mal musste Cynthia Erivo dabei diesen einen Song singen – und zwar live: Respekt.
Dass das so gut funktioniert, liegt auch daran, dass man fürs Set-Design wenigstens eine Oscar-Nominierung verdient hat. Denn was man hier leistete, um das komplette Hotel mit allen Innenräumen, dem Parkplatz davor etc. auf einer Bühne zu errichten, ist absolut sensationell.
Nicht zwingend sensationell, aber dafür umso überraschender sind die eruptiven Ausbrüche der Gewalt. Diese komme nicht nur (oft) überraschend, sondern werden konsequent durchgezogen – meist ohne zu zögern.
Wer also aufgeschlossen ist für einen Genre-Grenzgänger mit vorzüglichen (mal bitteren, mal äußerst schlagfertigen) Dialogen, fantastischer Bildsprache und zahlreichen Überraschungen, der wird abseits von der Lauflänge und ein paar in die Länge gezogenen Szenen hier möglicherweise seinen Film des Jahres finden.
Bild- und Tonqualität BD
Wie im nächsten Abschnitt noch etwas ausführlicher beschrieben, wurde Bad Times at the El Royale analog gefilmt. Daher rührt beispielsweise die leichte Softheit in Hintergründen und natürlich auch das dezente Korn. Dieses wird teilweise auf Gesichtern noch etwas deutlicher. Wer’s also modern und digital clean mag, der sollte sich hier auf einen deutlich anderen Look einstellen. Hinzu gesellen sich aufgrund der verwendeten Optiken teilweise auftretende Randunschärfen – meist im linken und rechten Bereich. Die in Innenräumen sehr warme Farbgebung funktioniert prächtig und passt super zum Thema des Films. Die meist braunen und gedeckten Farben sind im Sinne der 70er authentisch gewählt und wurden gleichzeitig nicht allzu poppig gemastert – mit Ausnahme der kurzen Szenen beim Rückblick zu Billy Lees Sekte, in denen die Felder und der Himmel sehr kontraststark präsentiert werden.
Wie von Anbieter Fox gewohnt, kommt der deutsche Ton in regulärem dts daher, während das Original auf der Blu-ray eine verlustfreie dts-HD-Master-Spur aufweist. Wie ebenfalls von Fox bekannt: Die dts-Spuren sind in aller Regel mustergültig im Rahmen ihrer Kompression. Und das kann man auch von Bad Times at the El Royale behaupten. Erstaunlich ist beispielsweise dessen Dynamik. Er beherrscht die leisen Töne der dezenten Filmmusik ebenso gut wie den Moment, wenn Emily mit ihrem V8 von hinten über die Surrounds nach vorne durch den Raum sägt – ein echter Hallo-Wach-Moment für den Zuschauer. Auch das sich bedrohlich ankündigende Gewitter sowie die flatternde Fahne im Außenbereich werden fein aufgelöst wiedergegeben. Und wenn die Schreibmaschine des FBI die Buchstaben „Don’t INTERFERE“ aufs Papier zimmert, bringt der dts-Sound das überraschend vehement rüber. Ebenso wie die vereinzelt auftretenden Schüsse, die richtig Druck liefern. Und im Finale bekommt man eindrucksvoll gezeigt, sie gewaltig eine reguläre dts-Spur sein kann. Dazu sind die Dialoge im Übrigen jederzeit verständlich.
Bild- und Tonqualität UHD
Drew Goddard bevorzugte für Bad Times at the El Royale einen möglichst filmischen Look und ließ seinen Kameramann Seamus McGarvey mit einer Panavision Panaflex Millennium XL2 auf 35mm-Material filmen. Von diesem analogen Material wurde ein 4K-Scan angefertigt, der nun per 4K-Digital-Intermediate auf die Disk gelangte.
Neben dem erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 hat sich auf die UHD noch die höhere Bilddynamik geschlichen. Neben dem statischen Verfahren HDR10 ist Bad Times at the El Royale die erste 4K-Scheibe eines Realfilms mit dem dynamischen Verfahren HDR10+ – also dem von Panasonic, Samsung und 20th Century Fox vorangetriebenem Quasi-Konkurrenzformat von Dolby Vision.
Ob es eine glückliche Wahl war, ausgerechnet diesen, doch sehr analogen und stilisierten Film als erste HDR10+-Scheibe zu wählen, das sei zunächst dahin gestellt.
Was aber viel wichtiger ist, ist die Frage, wie es in der Praxis mit dem „neuen“ dynamischen HDR-Verfahren aussieht.
Und hier liegt die Crux begraben.
Um HDR10+ zu testen, wurde extra ein weiteres Testgerät geladen. Die Wahl fiel hierbei auf den Panasonic OLED TX-55FZW804 – selbstverständlich frisch kalibriert. Zuspieler war der Panasonic DP-UB824EGK. Beide Geräte wurden zuvor auf den aktuellsten Firmware-Stand gebracht – so sie es noch nicht waren.
Während eines Zeitraums von gut zwei Stunden biss sich die Kombination der beiden Geräte die Zähne an der Disk aus. Weder Player noch TV zeigten eine HDR10+-Info an. Es war dauerhaft nur von HDR10 zu lesen. Screenshots mit am Menü des Players ein- und ausgeschaltetem HDR10+ (der UB824 ist dazu in der Lage) zeigten nicht die geringste Abweichung. Es schien offensichtlich, dass hier nur EIN HDR-Verfahren zu sehen war – welches auch immer.
Dann, urplötzlich und ohne jede Veränderung im Setup, war das bunte HDR10+-Symbol da. Und es ließ sich am Player auch zuverlässig ein- und ausschalten. Selbst nach mehrfacher Aktivierung und Deaktivierung zeigten Player und TV das Logo stabil an – oder eben nicht, wenn man HDR10+ am Player deaktivierte.
Jetzt konnte es also mit dem direkten Vergleich und den entsprechenden Screenshots losgehen.
Doch erneut: Kein Unterschied.
Sämtliche Szenenbilder, die in beiden Verfahren dargestellt wurden, lieferten das exakt gleiche Bild. Unabhängig vom Bildinhalt (ob dynamische Farbkontraste, neutralere Szenen, dunkle oder sehr helle Sequenzen) ließ sich zwischen HDR10 und HDR10+ nicht mal ansatzweise eine Differenz ausmachen.
Wo hier auch immer die Probleme liegen, die bis zum Zeitpunkt dieses Reviews nicht zu klären waren – das ist noch kein glücklicher Start für das Konkurrenz-System von Dolby Vision.
Beschränken wir uns auf die eigentlichen Bildaspekte im Vergleich zur Blu-ray, so bleiben die Eigenschaften des analogen Filmlooks weitgehend erhalten. Die Körnung wirkt etwas feiner und authentischer. Sie beschert der UHD auf diese Weise ein sehr filmisches und angenehmes Feeling. Was über die Blu-ray hin und wieder etwas harsch rüberkommt, meistert die UHD mit besserer Auflösung, gleichzeitig aber aufgrund der dunkleren Bildabstimmung mit etwas weniger deutlichem Korn. Das Geschehen wirkt runder und harmonischer. Geblieben sind natürlich die aufnahmebedingten Problematiken wie die leichten Randunschärfen sowie die nicht perfekt aufgelösten Hintergründe. Graue Flächen kommen noch etwas neutraler rüber und Hauttöne sind wärmer, kräftiger. Das Gleiche gilt zwar auch für die Farben, allerdings ist dies weit weniger auffällig als bei topmodernen Filmen mit glattem Digital-Look und knallenden Pop-Tönen. Kräftiger kommen aber bspw. die Holztüren rüber. Auch die gelben Blumen im Kapitel „Billy Lee“ sind kräftiger und überstrahlen nicht so deutlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD reduziert das Korn schon aufgrund der dunkleren Abstimmung innerhalb der höheren Kontrastdynamik. Hauttöne sind etwas wärmer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD gestaltet die Farben etwas differenzierter und stellt mehr Grün- und Rotanteile dar. Außerdem sind die hellen Pflanzenspitzen rechts nicht so überrissen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Blu-ray hat die deutlichere Körnung, was die Schrift (verkehrte Welt) etwas schärfer wirken lässt. Dafür gibt’s aber stärkere Farbsäume um die Schrift herum.
Beim Ton für die englische Spur gibt’s für die UHD ein Upgrade im Sound. Aus der dts-HD-Master-Spur wird eine Dolby-Atmos-Fassung. Während diese auf der regulären Ebene der dts-HD-Fassung bis auf Nuancen gleicht, gesellt sich also hin und wieder etwas Atmosphäre aus den Heights hinzu. Und wenn hier steht „etwas“, dann ist das durchaus wörtlich gemeint. Denn schon rein thematisch wäre es vollkommener Unsinn, Bad Times at the El Royale mit Dauerfeuer aus der Höhe zu beliefern. Erste zarte Informationen gibt es beim Regen und dem Gewitter in der Opening-Scene (3’26). Auch die Möwen kurz darauf sind zu hören (5’37) und bei besonderen Momenten wird auch die Musik integriert (12’50, 19’20, 28’00). Erstmals richtig aktiv werden die Heights beim Einsatz der Bläser während der Aufnahmen im Studio – hier wird man unvermittelt richtig in den Song hinein gezogen (35’00). Nach knapp fünfzig Minuten wird man dann bei der anschwellenden Musik, dem Gewitter und dem Regen noch einmal sehr deutlich von oben beliefert – selbst wenn man Regen ja nicht fallen hören sollte. Dafür sorgt der drastisch laut werdende Score für einen tollen Dynamiksprung (49’23). Die Sache mit dem Regen ist allerdings zu wenig homogen gestaltet. Mal hört man ihn drastisch von oben, weil die Situation so dramatisch ist (68’40), dann lässt er in Folge (wie auch die Musik) deutlich nach, obwohl die Intensität des Regens gleichbleibend ist. Wirklich RICHTIG ist das prasselnde Nass dann während der Szene im Fahrzeug. Denn hier ist es absolut korrekt, dass man ihn dumpf aufs Blech fallen hört (80’44).
Ein weiterer echter 3D-Soundeffekt ertönt dann beim Rückblick auf Flynn, wenn die Geldscheine von oben herabrieseln (76’24) und später deutlich der kalte Wind zu hören ist. Nach 110 Minuten gibt’s noch mal sehr immersive Filmmusik, wenn Billy Lee seinen Tanz abhält. Eingeleitet vom Heulen eines Koyoten geht’s mit Deep Purples Hush so richtig ab (109’50) und auch das Auflodern des Feuers setzt einen coolen Effekt (123’20).
Bonusmaterial
Das halbstündige Making-of „Hinter der Fassade des El Royale“ ist zur Abwechslung mal wirklich interessant geraten. Vor allem die Informationen über das Set selbst und über Design, Farbstimmung etc. sind richtig spannend.
Fazit
Bad Times at the El Royale ist nicht einfach zu konsumieren und schon gar kein Mainstream. Drew Goddard hat hier vielmehr eine augenzwinkernde Reminiszenz an die großen Filme der 70er abgeliefert und erleidet nicht mal Schiffbruch mit seiner von Tarantino geliehenen Montage und Dialoglastigkeit. Für cineastische Entdecker gibt’s hier derart viel zu finden, dass selbst die 140 Minuten wie im Flug vorbeigehen. Und die zahlreichen überraschenden Wendungen tun ihr Übriges zum Gelingen bei. Schon jetzt ein Highlight 2019.
Die UHD liefert dazu zwar ein atmosphärisches, aber eben sehr analoges Bild. Nichts für Freunde glatter Digital-Optik. Außerdem bleibt die technische Problematik mit dem noch nicht wirklich nutzbaren HDR10+. Hier gilt zu klären, wo das Problem ist, dass zwischen HDR10 und HDR10+ kein Bildunterschied zu erkennen ist.
Während der Ton auf der regulären Ebene zeigt, wie gut Dynamik sein kann, wenn sie nur selten genutzt wird, wirkt die Atmos-Fassung der Originalspur ein bisschen verloren und deplatziert. Macht aber nichts, denn das reguläre 5.1, bzw. 7.1 dts rockt.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 60%
Film: 90%
Anbieter: 20th Century Fox Home Entertainment
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Drew Goddard
Darsteller: Jeff Bridges, Cynthia Erivo, Chris Hemsworth, Dakota Johnson, Jon Hamm, Cailee Spaeny, Lewis Pullman
Tonformate BD: DTS-HD-MA 7.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 141
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI vom 35mm Filmmaterial)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: 20th Century Fox Home Entertainment)
Vincent Teoh hatte auch mal HDR10+ mit HDR10 verglichen. Ähnlich wie Sie konnte er bei einem Film auch keine Unterschiede sehen, aber bei einem anderen waren immerhin subtile Unterschiede erkennbar: https://www.youtube.com/watch?v=3-bmH6HN0mY
Es kommt in der Tat aufs Display an. Viele hochwertige Displays zeigen keinerlei Differenz, während Einsteiger-LCDs durchaus Unterschiede darstellen.
Es wurde mal ketzerisch als Fallback-System bezeichnet – eben, um schwächere LCDs auf das Niveau von höherwertigen OLEDs zu hieven – rein von der Bilddynamik her.
Sehr gute Film Review. Habe mal mit Samsung 2016 UHD TV und Samsung M8500 BlueRay Player die Scheibe abgespielt. Der BlueRay Player erkennt das HDR10+ auf der BlueRay sauber und sofort. Beim Abspielen steht HDR10+ beim „Play Dreieck“, bei HDMI steht HDR10 beim BlueRay Player Info Menü und am TV steht HDR. Mich würde es interessieren, ob jetzt HDR10+ oder nur HDR10 wiedergegeben wird, da 2016er TV erst HDR10+ können sollen und später wurde gesagt, dass doch kein HDR10+ Update bekommen. Frage gleich dazu: Geht HDR10+ mit dem M8500 Player bei Philips 2019 TV, wenn dieser raus kommt? Müsste doch eigentlich gehen.
Auf dem Samsung UHD TV von 2016 wird nur HDR10 wiedergegeben, nicht HDR10+ – auch wenn der Player das evtl. so anzeigt.
Die 2019er Philips TVs sollten HDR10+ können und es somit in Kombination mit dem M8500 wiedergeben. Ich weiß allerdings nicht, ob alle Philips-Serien es können sollen. Hier müsstest du dann die entsprechenden Infos vom jeweiligen TV im Auge behalten.
So gut geschrieben die Review auch ist, zwischen diesem Film und dem offensichtlichen Tarantino-Vorbild liegen Welten! Leider…
Danke für das Review.
Also der Unterschied von HDR10 und HDR10+ ist ja echt ähhmmm nichtig.
Interessant wäre es ob DV das „anders“ geregelt hätte.
Mit „+“ verbinde ich leider nur schlechtes. Kommt vom HD+ was nur Gängelung am Kunden war und ist. Daher stellen sich bei HDR10+ alle Nägel auf.
Haha, wie zu erwarten, war schließlich Samsung der Initiator…