Bataillon der Verdammten – Schlacht um Jangsari

Blu-ray Review

Pandastorm Pictures, 26.06.2020

OT: Jangsa-ri 9.15

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Operation Unmöglich

Von einer lange geheim gehaltenen Mission.

Inhalt

Der Ansturm gerät verlustreich

Der Koreakrieg dauert bereits gut zwei Monate an, als das südkoreanische Militär in Kooperation mit US-General MacArthur 772 vollkommen unerfahrene Schüler und Studenten rekrutiert. Sie sollen vom Wasser aus im Osten Südkoreas einen Versorgungsweg der Nordkoreaner angreifen. Das eigentlich Ziel ist aber ein anderes. Denn der Angriff der 700 soll davon ablenken, dass im Nordwesten des Landes eine große Offensive in Kooperation mit den US-Truppen organisiert wird, mit der man die Nordkoreaner aus der besetzten Stadt Incheon vertreiben und weiter zurück drängen möchte. Da man den Studentensoldaten keinen Erfolg zutraut, stattet man sie lediglich mit gebrauchten Gewehren, wenig Munition und kaum Proviant aus. Von dem Einsatz bekommt die US-Kriegskorrespondentin Marguerite Higgins Wind. Sie setzt alles daran, die Rekruten zu retten und schreckt auch nicht davor zurück ranghohe südkoreanische Generäle aufzuscheuchen …

Marguerite setzt sich für die Rekruten ein

2016 inszenierte John H. Lee Jae-han einen der erfolgreichsten Filme des südkoreanischen Kinojahres. Operation Chromite hieß das Kriegsdrama und ist direkt verknüpft mit dem nun von Kwak Kyung-taek dirigierten Bataillon der Verdammten. Denn ohne die Geschehnisse, die in Bataillon erzählt werden, hätte es die „Operation Chromite“ vermutlich nie gegeben. Umso erstaunlicher, dass zumindest das deutsch- und englischsprachige Internet kaum etwas von dem weiß, was hier erzählt wird.
Während der „Operation Chromite“ wurde eine entscheidende Schlacht der Südkoreaner in Verbindung mit den Truppen der USA gegen die nordkoreanischen Besatzer der Stadt Incheon geführt. Nachdem die Nordkoreaner die Stadt in einer Offensive am 4. September 1950 besetzt hatten, konnte sie am 19. September des gleichen Jahres wieder zurückerobert und die Nordkoreaner wieder Richtung Norden getrieben werden.
Möglich wurde der Sieg aber eben auch durch eine Operation, die dreißig Jahre lang unter militärischem Verschluss gehalten wurde. Denn mehrere hundert Kilometer südöstlich startete man am 13. September eine Operation, die die Versorgungsroute der Nordkoreaner blockieren und gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Feindes auf diesen Punkt lenken sollte.
Da man für diese Aktion nicht die geschulten Berufssoldaten aufreiben wollte, griff man auf Rekruten zurück, die aus 772 Schülern und Studenten bestand und die man lediglich einer Ausbildung von knapp zwei Wochen unterzog. Dazu stattete man sie nur rudimentär aus und versorgte sie auch aus Nahrungsmittelsicht nur schlecht.
Es ist nicht zu offensiv, wenn man sagt, dass das südkoreanische Militär sie als „billiges Kanonenfutter“ einsetzte, um an anderer Stelle eine wichtigere Schlacht zu schlagen.

Weil die Gewehre nicht zum Schießen taugen und die Munition knapp wird, behelfen sich die Studetensoldaten anders

Es stand außer Frage, dass die Schlacht von Jangsari wenig erfolgreich verlaufen würde. Sie sollte eben nur als Ablenkungsmanöver dienen.
Kein Wunder, dass man ihre Existenz lange geheimhielt, um sich nicht unbequemen Fragen stellen zu müssen. 1980 bildeten die Überlebenden jedoch ein Komitee, um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.
Knapp 40 Jahre später erzählt Bataillon der Verdammten nun ihre Geschichte auch filmisch und darf als Fortsetzung zu Operation Chromite gesehen werden.
Inszenatorisch wirft uns Kwak Kyung-taek direkt ins Kriegsgeschehen. Wir gehen mit an Bord des großen Frachters, der die 772 jungen Soldaten an Bord hat kurze Zeit später am Strand anlanden lässt. Der Kommandant schwört seine Schützlinge auf die bevorstehende Schlacht ein und parallel schneidet der Film zum amerikanischen Stützpunkt, auf dem die US-Journalistin Marguerite Higgins (Megan Fox) Wind von der unmöglichen Operation bekommt.
Die Zwischenschnitte dienen allerdings nur dem Aufbau des zweiten Story-Strangs, während die vornehmliche Spannung an Bord des Frachters nach 14 Minuten erstmalig einem Höhepunkt entgegen geht. Bereits unter Beschuss booten die Soldaten aus, was von Minute 15 an immer wieder an die grandiose Eröffnungssequenz in Der Soldat James Ryan erinnert. In beiden Filmen werden die ersten Opfer bereits im Wasser zurück gelassen und die Landung am Strand bringt schon für die kleine Vorhut gröbste Verletzungen mit sich.
Atmosphärisch sind die ersten 30 Minuten äußerst dicht und adrenalinfördernd. Und sie sind brutal. Da es bald auch in den Nahkampf geht, wird mit Gewehrkolben auf den Gegner eingedroschen, bis die Lebenszeichen erlöschen. Dass Krieg eine schmutzige und blutige Angelegenheit ist, wird durch die Bilder mehr als deutlich.
Leider bleibt es nicht bei dieser Atmosphäre. Der Nebenstrang, in dem Megan Fox Marguerite Higgins porträtiert, wirkt ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen und ein Zugeständnis ans westliche Kinopublikum. Zwar war Higgins tatsächlich in Südkorea und erhielt für ihre Arbeit vor den Pulitzer-Preis, sorge außerdem für einen Ruck in Sachen Feminismus in der Kriegsberichterstattung, doch der Film impliziert dass ihr größtes Verdienst das Kümmern um Schüler- und Studentensoldaten gewesen ist.
Dies bleibt schwerlich nachzuprüfen, denn noch immer sind offizielle Berichte und Aussagen über die Schlacht von Jangsari Mangelware.
Für CSI-Fans (Las Vegas) gibt’s übrigens ein Wiedersehen mit George Eads, dem Nick Stokes aus dem Ermittlerteam.

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Bild- und Tonqualität

CSI-Fans werden ihn kennen

Bataillon der Verdammten eröffnet in der Dunkelheit und auf dem Frachter. Der Kontrastumfang dürfte etwas höher sein, da Schwarzwerte eher mittelprächtig bleiben und die Szenerie etwas aufgehellt-milchig erscheint. Allerdings ist die die Bildruhe bis auf ein minimales Hintergrundrauschen sehr gut. Gesichter wirken zwar etwas soft, was aber bei fernöstlichen Filmen oftmals zu sehen ist und als Stilmittel gelten darf. Im Inneren des Schiffes dominieren Gelb- und Brauntöne, die sich aber wiederum in eine neutrale Farbgebung verändern, sobald es heller wird. Von da an wird das Geschehen mit Sand- und Grüntönen fortgeführt, während sich der Kontrastumfang merklich bessert. Auch wenn’s etwas künstlich wirkt: Das rote Blut auf den Gesichtern knallt dynamisch aus dem TV in Richtung Zuschauer. Schade, dass es hin und wieder leichte Artefakte gibt, wie bspw. das Banding bei 16’46.
Mit einer dts-HD-Master-Spur für beide Tonfassungen kommt die Blu-ray von Bataillon der Verdammten ans Gehör des Zuschauers. Und die legt wirklich zünftig los. Wenn der Frachter durchs ungestüme Wasser donnert, branden die Wellen äußerst dynamisch im Heimkino an. Doch das ist rein gar nichts gegen das Inferno, das losbricht, wenn der Kahn von den Nordkoreanern an Land angegriffen wird. Explosionen allüberall, tief drückender Subwoofer und Räumlichkeit ohne Ende. Ähnlich heftig geht’s noch mal bei der Sprengung im Tunnel nach 51’23 zu. Und die Schüsse im Tunnel selbst verhallen sehr authentisch.
Wenn dann nach 81’24 die Mörsergranaten vom Schiff abgefeuert werden, gibt’s noch mal Kahlschlag im Kino.

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Bonusmaterial

Zwei verschiedene Trailer sowie ein untertiteltes, recht kurzes Making-of zieren das Bonusmaterial von Bataillon der Verdammten. Das Making-of erzählt noch mal von der Wichtigkeit dieser Schlacht und davon, dass sie nicht vergessen werden darf.

Fazit

Bataillon der Verdammten setzt jenen jungen Männern, die während einer praktisch hoffnungslosen Mission in den sicheren Tod geschickt wurden, ein filmisches Denkmal. Das beginnt stark und spannend, lässt dann aber im gleichen Maße etwas nach wie seinerzeit schon Der Soldat James Ryan. Man bekommt zwar Einblicke in das Seelenleben der jungen Soldaten, doch am Ende wird’s dann doch arg pathetisch.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 85%
Tonqualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 30%
Film: 65%

Anbieter: Edel / Pandastorm Pictures
Land/Jahr: SKR 2019
Regie: Kwak Kyung-taek
Darsteller: Kim Myung-min, Choi Minho, Megan Fox, George Eads, Daniel Joey Albright
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, kor
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 104
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Pandastorm Pictures)

Trailer zu Bataillon der Verdammten

Bataillon der Verdammten - Schlacht um Jangsari | Trailer Deutsch German HD | Kriegsfilm

 

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