Blu-ray Review
OT: Batman Collection
Vier mal Fledermaus
Warner gibt volles Pfund für ein aufwändiges Remaster der vier Batman-Filme aus den 80ern/90ern.
Inhalt
Ende Oktober 1989: Schaltete man den Fernseher ein (Internet gab’s damals ja noch nicht in den Haushalten) und sah sich eine Nachrichten- und vor allem Kultursendung an, schien es nur ein Thema zu geben: Batman. Mit einer bis dato beispiellosen Penetranz durchdrang das Marketing um einen Kinofilm sämtliche verfügbaren Medien. Es entstand ein Hype, der bis heute in Sachen Kino kaum noch einmal erreicht wurde – auch nicht von den versammelten Filmen des MCU. Was war passiert? Tim Burton war mit Pee Wees Abenteuer ein respektabler Indie-Erfolg geglückt und Warner engagierte ihn, die Abenteuer um den Fledermaus-Helden fürs Kino neu zu beleben (erstmals seit dem 1966er Batman hält die Welt in Atem). Als dem Regie-Visionär dann mit Beetlejuice ein weiterer Hit gelang, dessen krude Story und einzigartige Optik heute Kult ist und damals für überraschende 150 Mio. Dollar Einspiel sorgte, war Warner erst recht überzeugt. Und so gab man Burton offiziell grünes Licht, seinen Drehbuchentwurf von Comic-Autor und -fan Sam Hamm in die Tat umsetzen zu lassen. Zwei Schauspieler-Absagen später stand mit Burtons Buddy Michael Keaton auch der Hauptdarsteller fest und Jack Nicholson gab kurz vor Beginn der Dreharbeiten tatsächlich preis, dass er den Joker übernehmen würde. Dieser Coup sorgte für eine kleine Sensation und das produzierende Studio Warner sah hier ein lukratives Franchise in der Entstehung.
Folgerichtig konzentrierte man sich im Jahr 1989 dann komplett auf Batman und setzte eine Marketing- und Merchandising-Welle in Gang, die letztlich die ganze Welt erfasste. Das scharf gezeichnete Fledermauslogo in schwarz mit goldener Einfassung prangte von jedem Magazin, auf zahlreichen Tshirts, Aufklebern, Heften usw.
Es wurden Kinogänger in Jugendkultur-Sendungen eingeladen, die den Film schon über 20x im Kino gesehen hatten und davon berichten durften, was die Faszination – ja, die Sucht nach dem Film ausmacht. Zwar wirken aus heutiger Sicht die 400 Mio. Dollar weltweites Einspiel eher mickrig, doch Anno 1989 war Batman damit der König. In den USA schlug man sogar Spielbergs Indiana Jones und der letzte Kreuzzug und brach gleich mehrere Rekorde. Doch das Kinoeinspiel war nur ein Teil des Ganzen. Viel beeindruckender war die Tatsache, dass man um das Thema Batman in dem Jahr einfach nicht herum kam. Und so ist es kein Wunder, dass die Merchandising-Artikel zu Burtons Film weltweiten Umsatz von 750 Mio. Dollar machten – nicht schlecht für einen Film, der 35 Mio. Dollar kostete. Und weil Nicholson ein Fuchs ist, hatte er sich damals eine Einspielbeteiligung in den Vertrag schreiben lassen. Man munkelt, dass diese ihm rund 60 Mio. Dollar eingebracht hat.
Erstaunlich ist des Weiteren, dass Burton die Hardcore-Fans überzeugen konnte. Waren diese zunächst äußerst skeptisch, weil sie mit Burton und Keaton eher eine Comedy-Show im Stile des 1966er Films befürchteten, wurden erste Zweifler schon mit dem Teaser-Trailer überzeugt. Der fertige Film, der betont düster ausfiel und so gar nichts von albernem Humor hatte, führte dann zu frenetischem Jubel seitens der Comicfans – und einen stärkeren Ritterschlag konnte Burton sich wohl kaum wünschen.
Noch heute hat der erste Batman von damals nichts von seiner Faszination verloren, wenngleich unter Fans der zweite Teil noch besser wegkommt.
Dass es eine Fortsetzung geben würde, war klar. Und drei Jahre später war es soweit. Mit Batmans Rückkehr kam das gleiche Team zusammen und wurde um Danny De Vito als Pinguin und der unwiderstehlichen Michelle Pfeiffer als Catwoman bereichert. Zwar blieb man hinter den Einspielen des Vorgängers zurück und investierte auch mehr in die Produktion, dennoch war die Fortsetzung einer der erfolgreichsten Filme 1992. Dem Publikum gefiel erneut der düstere Ton sowie die Darstellung De Vitos und Walkens als Bösewicht-Duo Pinguin/Max Shreck. Beiden Filmen gebührt neben dem Lob für das Setdesign, die Kostüme/Ausstattung und Regie überdies ein herausragendes Lob für die Filmmusik von Danny Elfman. Dessen Batman-Theme dürfte zu den bekanntesten SciFi-/Fantasy-Filmmelodien der Nachkriegszeit gehören – neben Star Wars und Zurück in die Zukunft.
Nachdem der zweite Teil 150 Mio. Dollar weniger eingespielt hatte als der Vorgänger, entschloss sich Warner (trotz eines generell sehr schwarzzahligen Einspiels), Burton auf die Produktion zu verbannen und Joel Schumacher als Regisseur einzusetzen. Schumacher hatte zuvor mit Lost Boys und Flatliners zwei Jugend-Kultfilme geschaffen und mit Falling Down bewiesen, dass er auch Erwachsenenkino kann. Was er allerdings mit Batman Forever veranstaltete, ist unerklärlich. Der Look wandelte sich von düster in bunt. Der Hauptcharakter von ambivalent in oberflächlich und die Bösewichte von vielschichtig in albern.
Künstlerisch ein Flop, finanziell für Warner aber der erhoffte Erfolg. Denn Teil III spielte mit 330 Mio. Dollar wieder deutlich mehr ein als der direkte Vorgänger. Tim Burton übrigens äußerte sich eher verächtlich. Vor allem über den Titel, den er eher für einen Tattoo-Schriftzug eines Fans des Films geeignet sah.
Wer aber dachte, es ginge nicht mehr schlimmer, der sah sich zwei Jahre später getäuscht. Denn dann kam Batman & Robin.
Erneut saß Joel Schuhmacher auf dem Regiestuhl. Doch ansonsten wurde alles anders: Val Kilmer hatte sich am Set des Vorgängers oft wie ein infantiles Kind verhalten, war unberechenbar und gegenüber Film-Mitarbeitern trat er aggressiv auf (übrigens nicht der einzige „Vorfall“ am Set, denn Tommy Lee Jones ging derweil beinahe Jim Carrey an die Gurgel). Kein Wunder also, dass man sich von Kilmer trennte, der aber offenbar ohnehin nicht mehr wollte. Ersatz fand man im seinerzeit bereits durch Emergency Room sowie die Filme Tage wie dieser… und From Dusk Till Dawn zum veritablen Superstar avancierte George Clooney – keine gute Wahl, wie sich herausstellen sollte. Noch dazu verfiel man bei Warner dem Gigantismus und folgte Schumachers Wunsch, einen körperbetonten Darsteller als Mr. Freeze zu engagieren. 25 Mio. Dollar offerierte man schließlich Arnold Schwarzenegger, damit er den frostigen Bösewicht darstellen würde. Nicht nur deshalb summierte sich das Budget auf 160 Mio. Dollar (ohne Werbung). Bei nur 240 Mio. Dollar Einspiel ein kleines Fiasko und damit schon aus monetärer Sicht das Ende dieser Serie.
Was aber künstlerisch dabei rauskam, ist ein Desaster. Batman & Robin ertrinkt in Special Effects, kümmert sich keinen Deut um seine Figuren, lässt sie alberne Einzeiler aufsagen und ist noch dazu anbiedernd an eine (deutlich) jüngere Zuschauerklientel. Alles, was in Teil I und II (und in Grenzen auch in Batman Forever) an erwachsenen Inhalten war, wich einer Stimmung, die mehr Film zum Merchandising war als anders herum. Das Resultat: Elf Nominierungen für die Goldene Himbeere und vernichtende Kritiken von Rezensenten und Zuschauern – das alles leider vollkommen zu Recht. Kein Wunder, dass selbst George Clooney den Film später für reine Geldverschwendung hielt und ihn nur machte, um endlich von seinem TV-Image weg zu kommen.
Bildqualität BD
Die Batman Collection wartet direkt mit einem dicken Pluspunkt auf. Denn nicht nur die UHDs kamen in den Genuss des neuen Masters, sondern auch die neuen, im Set enthaltenen Blu-rays. Und weil das so ist, beschäftigt sich dieses Kapitel mit dem Fortschritt/Unterschied zwischen der alten und der neuen BD.
Batman:
Im Falle des ersten Teils der Reihe (und wie bei allen anderen auch) übernimmt die Blu-ray bereits das neue Color Grading, das für die UHD vorgenommen wurde. Für die (nun endlich AVC kodierte) BD bedeutet das Fluch und Segen. Denn ein durchweg roter Faden will sich beim neuen Color Timing nicht einstellen. So sind praktische alle Außenszenen neutraler und etwas bläulicher als bei der alten BD. Die meisten Innenraumszenen mit Gesichtern/Hautpartien erscheinen hingegen wesentlich wärmer und viel rotbrauner gehalten (66’38) – allerdings mit Ausnahmen. Denn manche Oberflächen in Innenräumen wirken wiederum neutraler und kühler als bei der alten BD (76’25). Des Weiteren neigen helle Bereiche in kontrastreichen Szenen leider ab und an zu einem grünlichen Überstrahlen (Fenster hinter Alfred bei 51’06), das die alte BD nicht aufweist und auch die UHD nicht (mehr) hat. Hier scheint die BD mit den für die UHD gedachten Kontrastdynamiken und Farbgradings nicht gut zurecht zu kommen. Auf der Habenseite stehen allerdings durchweg knackigere Schwarzwerte, was gerade den abendlichen Actionszenen zugute kommt (auch wenn ab und an Details im Dunkeln etwas verschluckt werden – Mantel bei 11’05). Die Momente mit den fahrenden und fliegenden Batmobilen sind bei besserem Schwarzwert übrigens durch die Bank etwas bläulicher gehalten. Die bisherige BD war hier etwas grünlicher und rosiger in den Gesichtern. Auffällig ist auch die durchweg bessere Detailtiefe – und das, obwohl nur wenige Kamerashots wirklich richtig scharf sind. Natürlich muss man gleichzeitig auf die Rauschfilterung der alten BD verzichten und bekommt ein etwas körnigeres Bild.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Das neue Color Grading, das auch der remasterten BD schon zugutekommt, präsentiert Außensequenzen kühler, bläulicher und differenzierter auf den Oberflächen. Ebenfalls gut zu sehen: Die Rückkehr zum Original-Kinoformat von 1,85:1.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): In Innenräumen zeigt das neue Color Timing eher warme Farben, was das Silberbesteck authentischer mit Patina behaftet erscheinen lässt.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Während das Remaster hier kühler, neutraler und sortierter erscheint.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue BD zeigt hier, dass sie nicht mehr auf einem rauschgefilterten 2K-Master basiert. Das „another gangland“ ist zwar nicht perfekt, aber doch deutlich besser zu lesen.
Batmans Rückkehr:
Weiter geht’s mit der Fortsetzung, die grundsätzlich ähnliche Eigenschaften aufweist und natürlich auch auf dem neuen Color-Timing basiert. Soll heißen: Die Außenaufnahmen – man könnte auch sagen, die Batman-Szenen – sind deutlich kühler gemastert. Sie wirken bläulich(er) und haben kaum mehr Rot-/Braunanteile wie sie von der bisherigen BD dargestellt werden. Zwar sehen in diesen Szenen Gesichter über die alte BD manchmal etwas natürlicher aus, doch zum Look und Stil des Films passt die kühle Farbgebung besser. In den Innenraumszenen nahm man das Goldgelb in vielen Szenen etwas zurück und gab den Gesichtern einen natürlicheren und harmonischeren braunen Teint. Das wirkt gerade bei den Galas, auf die Bruce Wayne geht, durchweg angenehmer und filmischer. Weniger verfälscht, wenn man so will. Wesentlich verbessert zeigt sich der Schwarzwert, der Catwomans Kostüm glänzend schwärzer darstellt und auf dunklen Anzügen oder einem Close-up von Batmans schwarzer Gesichtsmaske auch keine Unruhe mehr offenbart. Ebenfalls sichtbar verbessert zeigt sich auch die Auflösung, die Zeitschriften lesbarer macht und Strukturen auf der Haut plastischer darstellt. Jetzt wird man beim direkten Vergleich über die Slider unten zunächst schockiert sein. Und vermutlich gefällt nicht jedem der neue, sehr bläuliche Look. Aber würde man es ohne die bisherige BD im Vergleich sehen, ist die kühle Optik schlüssig und zum Film eben besser passend. Zumal die Laufruhe wesentlich besser ist. Insgesamt liefert die neue BD deshalb das homogenere Bild.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray wirkt authentischer mit gleichzeitig natürlicheren Brauntönen, nicht mit einem seltsamen Gelbanteil.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray wurde hier ganz bewusst auf das frostige Thema und damit auf einen blauen Look getrimmt.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Und auch hier sorgt das neue Color Timing für einen wesentlich kühleren Look. Im laufenden Bild ganz deutlich erkennbar: Das viel sattere Schwarz des neuen Blu-ray-Masterings.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray holt Informationen im Schwarz zurück.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Das Remaster zeigt die Zeitung wesentlich lesbarer und klarer.
Batman Forever:
Der dritte Batman in der Collection ändert seine Farbgebung komplett. Vorbei sind die grau-blauen und kühlen Bilder. Batman Forever schockt das Auge (im Vergleich zu Teil I und II) beinahe mit seinem bunten Look. Der grüne Anzug des Riddlers, die pinklilafarbene Gesichtshälfte von Harvey Two-Face und das gesamte Szenario setzten sich schon optisch komplett von den Tim-Burton-Filmen ab. Die bisherige Blu-ray war auch hier etwas zu rötlich gemastert, was man auf den weißen und grauen Flächen sehr deutlich erkennen kann. Die neue Blu-ray, die das Master der UHD nutzt, stellt die von allen drei Scheiben bisher harmonischste Neuerung dar. Da der Look hier nicht extrem verändert wurde, konzentriert man sich vom Color Timing auf neutralere Oberflächen, etwas kräftigere Farben und die sichtbar harmonischeren Hauttöne. Das gelingt durchweg so gut, dass man sich beinahe in einer aktuellen Produktion wähnt. Interessanterweise ist die Körnung hier etwas geringer als bei der alten BD, die etwas unter wuselnden Artefakten litt. Sichtbar besser ist zudem die Schärfe, die vom 4K-Master ausgehend schon auf Gesichtern und erst Recht bei Schriften mehr Details offenbart.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Das Remaster neutralisiert den Hang zum Rotbraun und zeigt schon auf den Texturen des Hochhauses eine bessere Detaildarstellung. Man beachte auch das Kreuz auf dem Dach, das die alte BD schlicht verschluckt.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Hier punktet die neue BD mit den natürlicheren Hauttönen.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue BD ist satt schwarz und viel dynamischer.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Das neue Color-Grading gibt die Farben kräftiger, ohne die Orange-Anteile und damit glaubwürdiger wieder.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Das 4K-Master sorgt auch schon bei der BD für wesentlich besser abgestufte Schriften und klarer umrissene Details. Die Worte sind deutlich lesbarer.
Batman & Robin:
Von allen vier Filmen bietet Batman & Robin die ausgewogenste und neutralste Vorstellung, wenn es um die neu gemasterte Blu-ray geht. Weder ist er zu bunt, noch zu kühl. Hauttöne wurden sehr angenehm und authentisch gehalten. Wenn jedoch Farben im Spiel sind (Elle MacPhersons purpurfarbener Anzug 37’50) oder Ivys giftgrünes Outfit kann die neue BD das intensiv und eindrucksvoll. Gegenüber der bisherigen Blu-ray, die insgesamt in einigen Einstellungen deutlich dunkler war als die neue BD fällt der Vorsprung erstaunlich groß auf. Die alte Blu-ray ist im Vergleich auf Gesichts-Einstellungen viel zu gelblich und undifferenziert. Tageslichtszenen auf Gothams Straßen sind furchtbar blass und milchig und die neutralen Szenen haben einen sichtbaren Gelb-Einschlag. Teilweise wirkt auch der Farbton (Tint) selbst etwas verschoben, wenn man sich die Aufnahmen aus Mr. Freeze‘ Vergangenheit anschaut, die er sich auf dem TV anschaut (38’42). Die neue Blu-ray korrigiert all diese Probleme und ist durchweg neutraler, natürlicher und dennoch kontrastreicher – insgesamt ein wirklich hervorragendes Bild, wenn man von wenigen schwach fokussierten Aufnahmen sowie ein paar weicheren Effect-Shots absieht..
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist im Vergleich mustergültig neutral und zeigt viel mehr unterschiedliche Farben.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Die bläuliche Verfärbung ist weg und weicht einem eher braunen Look, der viel besser zu den Objekten passt. Dazu ist die Detaildarstellung sichtbar besser.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): In allen Belangen sichtbar besser: Die neue Blu-ray.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): Hier muss man nicht wirklich sagen, worin die neue BD besser ist.
Blu-ray Remastered (Slider ganz nach links): … der eigentlich ein Rautenmuster hat. Die neue BD, basierend auf dem 4K-Master zeigt dieses Muster. Ebenso wie die Schriften lesbarer sind.
Tonqualität BD/UHD
Batman:
Die deutschen Tonspuren erfahren mit der remasterten Blu-ray leider kein Update. Für den ersten Teil gibt’s deshalb weiterhin nur eine 2.0 Dolby-Digital-Spur. Deren Dialoge klingen entsprechend dünn. Die Taxi-Rufe von Papa Wayne zu Beginn hört man fast gar nicht. Auch die Stimme seiner Frau und das piepsige Organ vom jungen Bruce sind qualitativ unterirdisch. Glücklicherweise ändert sich das etwas, sobald das Geschehen in die Gegenwart springt. Aber auch dann wirken Dialoge hörbar durch eine Kompression gejagt. Wechselt man auf die Originalspur, so wartet diese mit einem neuen Atmos-Mix auf. Und der zeigt sich bereits in den Dialogen überlegen. Es fehlt ihnen zwar auch hier etwas an Volumen, aber sie klingen nicht komprimiert und kommen deutlich sauberer zum Ohr. Sobald man es mit Actionszenen oder Atmosphäre in Gotham zu tun hat, wird die Originalspur sehr räumlich und trennt Signale wunderbar auf die unterschiedlichen Speaker auf. Fürs Deutsche kann man hier nur die Empfehlung aussprechen, einen virtuellen Upmixer zu nutzen, der zumindest etwas mehr Räumlichkeit erschafft. Ein schönes Beispiel für den Unterschied hört man schon nach knapp zehn Minuten. Wo die Original-Tonspur die Arbeiten der Sanitäter und das Schließen der Hecktüren des Krankenwagen wunderbar auf die linke Frontbox legt, ist das im Deutschen ein undifferenzierter frontaler Brei, der die einzelnen Sounds auch oft gar nicht erst bietet. Das Zuschlagen der Tür muss man bspw. mit der akustischen Lupe suchen (9’50) – nein, das ist nach heutigen Maßstäben wahrlich kein erquicklicher Sound. Und wer mal exemplarisch die Unterschiede hören möchte, teste den Beginn von Kapitel 30 und achte auf die abgefeuerte Waffe des Einzelkämpfers oder die Schüsse durch die Batmobil-MGs.
Wenden wir uns den 3D-Sounds der Atmos-Mischung zu, so muss man hier ein absolutes Kompliment aussprechen. Man nutzte sie keineswegs, um effekthaschend einfach alles nach oben zu legen. Der Mix agiert differenziert und logisch: Hupen auf den Straßen, Batmans Gadgets in der ersten Szene, Dampfgeräusche in den Gassen, etwas Hall-Akustik bei der Vorstellung von Harvey Dent – das macht alles absolut Sinn und dient nicht dem Muster: Hauptsache viel (unlogische Signale) von oben. Gleiches gilt auch für Querschläger in der Lagerhalle nach 25 Minuten oder Funkengesprühe kurz darauf. Richtig heftig sind die Querschläger auf offener Straße, die einen Hallo-Wach-Effekt haben (49’30). Genauso wie die Metallrohre beim Unfall nach etwas über einer Stunde (68’35) oder auch die zahlreichen Sounds vom Batwing im Finale. Batman mag noch nicht explizit für 3D-Sounds konzipiert worden sein, weshalb hier nicht pausenlos etwas los ist, aber das, was man hier in die Höhe gemischt hat, hat Hand und Fuß.
Batmans Rückkehr:
Ausgehend vom Vorgänger gibt’s für Teil II immerhin schon 5.1-Sound. Allerdings auch nur in Dolby Digital kodiert. Und auch hier handelt es sich um die identische Fassung wie man sie auf der bisherigen BD hören durfte. Das bedeutet dann auch weiterhin, dass hier nur wenig auf den Rears los ist. Trotz sechs Kanalspuren bleibt die Tonausgabe schwachbrüstig und klingt oft eher wie eine dürftige Radiosendung. Dialoge sind dünn und auch Elfmans geniale Filmmusik kommt zu flach und undynamisch. Deshalb wenden wir uns auch hier lieber der neuen Atmos-Mischung der Originalspur zu.
Diese dürfte ebenso auf dem True-HD-Kern der bisherigen BD basieren, glänzt aber mit dem neuen 3D-Sound Upmix. Grundsätzlich haben wir es hier mit einer schon auf der regulären Ebene satteren Tonspur zu tun, über die Elfmans Titelmelodie mit einer fast konzertfähigen Live-Bühne zum Zuschauer gebracht wird. Der Unterschied zwischen dt. Synchro und englischer Spur ist frappant. Schon alleine die Bass-Ausnutzung trennen Welten. Während sich bei der Synchro der Sub kaum merklich einschaltet, geht es im Original wuchtig und druckvoll zu – und zwar auch besser noch als im ersten Teil. Die Rears werden in den Musik- und Actionszenen regelmäßig eingebunden und Stimmen haben hörbar mehr Volumen. Wenn Batman mit dem Hovercraft durch den Kanal braust, wird’s richtig wuchtig, während man dort im Deutschen ein kurze Pfeifen ohne jede Substanz vernimmt (104’12). Wenden wir uns der Höhen-Ebene zu, geht man hier einen etwas anderen Weg und bindet Elfmans Musik nach oben mit ein. Das passierte im ersten Teil überhaupt nicht. Dazu kommen aber auch hier dedizierte 3D-Sounds wie das Wackeln der Gitterstäbe zu Beginn oder das Feuerwerk ab 12’05 sowie die ganzen Geräusche, die der Pinguin mit seinem Regenschirmchen abfeuert. Auch Selinas Sturz wird effektvoll begleitet wie auch das Flattern der Fledermäuse (38’12, 78’40, 80’25). Und wenn Gotham in Chaos und Feuer versinkt, werden die Explosionen ebenfalls rundherum ins Heimkino geschleudert. Eine halbe Stunde vor Ende gibt es dann noch zahlreiche 3D-Sounds vom Batmobil, das im Finale auch noch mal druckvoll über dem Pinguin herein bricht (108’40). Highlight sind dann aber die abgefeuerten Raketen kurz darauf, die fast eine Minute lang über die Höhen-Speaker ballern.
Insgesamt eine Atmos-Spur, die durch die Integration des Scores auf den Heights mehr auf Bombast und dafür etwas weniger auf Atmosphäre setzt als der Vorgänger, der nur mit dedizierten 3D-Geräuschen und mehr Sprach-Hall arbeitete.
Batman Forever:
Wie schon der zweite Teil, so liegt Schumachers Einstand ins Batman-Universum in Dolby Digital 5.1 vor. Und wie schon der Vorgänger, so fehlt’s auch hier an Dynamik, Bass und Feinzeichnung. Schon die (eigentlich) effektvolle Eröffnungssequenz klingt so muffig wie die ersten DVDs von Star Wars. Da braust Val Kilmer im Batmobil durch die Szenerie und den Subwoofer kümmert das herzlich wenig. Die Rears werden maximal befriedigend mit einbezogen und wirken eher wie durch einen automatischen Upmixer gejagt als mit dedizierten Sounds befeuert. Hört man sich hier eine Szene wie die versammelten Schüsse aus den Miniguns nach sechs Minuten an, wird der Unterschied deutlich. Während die deutsche Tonspur die Querschläger/Einschläge fast ausschließlich auf der Front abliefert und über die Rears nur ein wenig Nachhall liefert, kann man über die englische Fassung praktisch jede Kugel einzeln zählen (6’05).
Auch der Hubschrauber nach vier Minuten flappt kaum hörbar über dem Geschehen und Nicole Kidmans Stimme ist so dünn, dass man wesentlich lauter machen muss (um dann von den krachledernen Effekten unangenehm befeuert zu werden). Kilmers Organ wirkt etwas besser abgemischt und hat etwas mehr Volumen.
Wechselt man für auch nur für einen kurzen Moment auf die englische Spur (auch hier in Dolby Atmos mit True-HD-Kern), wird klar, wie viel der Synchronisation fehlt. Zwar gibt’s mal ein bisschen Information vom Sub, wenn die Abrisskugel durch die Wand donnert, aber im Vergleich zum englischen Ton, der dort für ein mittelschweres seismisches Erbebenwellen sorgt, ist das eine akustische Luftnummer. Wie fantastisch eine Tonspur von 1995 klingen kann, macht die englische Fassung schon in der gut zehnminütigen Eröffnungsszene klar, wenn sie ebenso differenziert wie brutal druckvoll und mit klaren Dialogen zu Werke geht. Und es kommt ja noch die 3D-Ebene hinzu, die von Beginn an Aktivität schon in den Titel-Schriftzügen offenbart und den Score (wie beim zweiten Teil) mit nach oben legt. Das Batmobil feuert seine Turbine von den Heights und auch der Hubschrauber kommt sauber von oben (4’03, 5’19). Gleiches gilt für die häufigen Wusch-Sounds, wenn Batman im Cape von oben herein flattert. In den Actionsequenzen werden dann immer mal wieder die Gadgets des Helden über die Höhenspeaker geliefert und bei Lautsprecher-Durchsagen in Gotham kommen die Stimmen ebenfalls von oben. Klasse auch die Wasserfall-Sounds nach knapp 80 Minuten oder die wuchtigen Explosions-Effekte nach 94 Minuten. Insgesamt eine Tonspur, die jene des zweiten Teils noch übertrifft.
Batman & Robin:
Das Gute vorweg: Batman & Robin hat als jüngster Teil der vier Filme den mit Abstand besten deutschen Ton der vier Filme. Natürlich liegt auch der nur in Dolby Digital vor, liefert aber eine wesentlich bessere Ausnutzung der Surroundkanäle und bietet sogar spürbare Subwoofer-Aktivität. Wenn die beiden Superhelden mit dem Batmobil und dem Bike aus der Höhle rauschen, werden die Surrounds durchaus mit dedizierten Geräuschen gefüttert. Gleiches gilt für den Energiestrahl von Mr. Freeze oder das Zusammenbrechen des Dinosauriers. Dialoge klingen allerdings immer noch etwas dünn und der Score wirkt im Vergleich zur englischen Spur stärker in den Hintergrund gedrängt. Der O-Ton kommt auch hier wieder mit einer True-HD-kodierten Dolby-Atmos-Spur. Und auch diese hat es in sich. Mit wuchtiger Präsenz geht’s schon in der Eröffnungssequenz zu und wenn die kleine Kapsel über Gotham explodiert, rappelt es schon gewaltig. Allerdings ist der Tiefton hier doch etwas weniger differenziert als im dritten Teil und könnte eine Spur kräftiger zupacken. Außerdem gibt ein paar wenige Szenen, in denen die Stimmen etwas zerren. Das ist aber nur eine kleine Kritik am ansonsten erneut sehr tollen (englischen) Sound der BD/UHD. Anspieltipp ist übrigens der wunderbar räumliche Auftritt der Tanztruppe in Kapitel 14.
Die 3D-Sound-Ebene der Atmos-Spur addiert auch hier wieder (etwas) den Score hinzu, lässt aber schon zu Beginn das Batman-Logo effektvoll über den Köpfen zerbersten und nutzt parktisch jede Situation, Mr. Freeze‘ Eisschöpfungen auf den Heights zerspringen zu lassen, wenn es situativ passt. Natürlich fliegt auch Batman immer mal wieder effektvoll von oben ein und lässt dabei schon mal Glasdächer zerspringen. Herausragend effektvoll gerät die abhebende Rakete nach etwa zehn Minuten und auch das Zurückflattern zur Erde sorgt für einige sehr deutliche 3D-Sounds. Insgesamt ist hier wieder deutlich mehr los als im dritten Teil, was auch die Donner während Ivys Experimenten zeigen oder die knackenden Geräusche, wenn Freeze ganz Gotham einzufrieren beginnt (102’10). .
Bildqualität UHD
Darf man den Angaben von Anbieter Warner Glauben schenken, so wurden alle vier Batman-Filme vom Original-35mm-Filmmaterial neu in 4K gescannt. Sämtliche Teile wurden seinerzeit mit Panaflex-Kameras auf Analogfilm aufgezeichnet, das nun für den Remastering-Prozess überarbeitet worden ist. Zusätzlich zum nun nativ in 4K vorliegendem Bild integrierte man durchweg die höhere Kontrastdynamik HDR10 sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum.
Grundsätzlich muss man die Filme natürlich innerhalb ihres eigenen Looks bewerten. Man kann die ersten beiden Teile nicht wirklich mit Batman & Robin vergleichen. Zu spezifisch ist der Look, den Tim Burton mit seinen zwei Filmen vorgelegt hatte. Dazu sei vorab gesagt: Burton mochte es seinerzeit entsprechend filmisch. Die vorhandene Original-Körnung wurde für die UHDs nicht weggefiltert. Sie liegen entsprechend ihres Orignallooks nun mit einem sehr analogen Feeling vor, das sich von heutigen Digitalproduktionen natürlich unterscheidet. In der Folge nun die Beurteilung der einzelnen Filme:
Batman:
Im Falle des ersten Teils der Reihe kann man von den oben bei der BD bereits angesprochenen Attributen alles noch ein wenig mehr dramatisieren und erhält praktisch die UHD. Farben sind noch mal intensiver – insbesondere die Rot- und Brauntöne. Dazu bleibt der Schwarzwert intensiv und schwächt (wie zuletzt bei vielen HDR10-Masterings) ab. Besonders gut gelingt im Gegensatz zur BD die Durchzeichnung im Schwarz. Denn wo diese auch über eine Manipulation des Helligkeitsreglers auf Nicholsons Mantel keine Details mehr zeigte, holt die UHD sie bei korrekter Kalibrierung wieder hervor (11’05). Man muss allerdings mit den teils sehr braunen Hauttönen leben können. Gerade die Szenen, in denen der Joker die Geschäftsmänner besucht und den Vorstand grillt oder auch beim späteren Treffen mit Vicky im Restaurant ist sein Antlitz schon sehr dunkelbraun. Für den einen oder anderen Geschmack wird das zuviel des Guten sein.
Sehr auffällig ist der Wechsel in der Farbe von Vickys Kleid, das sie zur Mitte des Films trägt. Es wechselt von türkisgrün in petrolblau. Auch der lilafarbene Anzug des Jokers hat nun eine etwas andere und intensivere Färbung. Grundsätzlich gut gelingt die durchgängig bessere Auflösung, die den Film authentischer und filmischer wirken lässt. Da kommt die alte BD nicht mit. Zumal die UHD wieder das Überstrahlungsproblem mit Farbverfälschungen der neuen BD eliminiert und das Fenster hinter Alfred wieder gut durchzeichnet darstellt (51’06). Schade, dass viele Szenen einfach grundsätzlich so unscharf aufgenommen wurden – und das betrifft nicht nur die grundsätzlich soften Matte Paintings wie zu Beginn von Kapitel 5. Hier kann die UHD mit ihrer 4K-Basis auch nicht hervorholen, was ursprünglich nicht drin gewesen ist.
Insgesamt ist die UHD aber die bessere Wahl gegenüber der neuen und alten BD – mit Ausnahme der eben manchmal etwas braungebrannten Gesichter.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … doch die 4K-Disk kann Farben dann doch noch intensiver, lüftet einen leichten Grauschleier und stellt die Gesichtsdetails noch etwas schärfer dar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt nicht nur noch kräftiger, sondern insgesamt am harmonischsten. Zum direkten Vergleich im Einzelbild unten noch mal die alte BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt es eher in petrolblau.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD holt noch mal etwas mehr Differenzierung und Auflösung raus (siehe das „g“ von „gunned down“.)
Batmans Rückkehr:
Weiter geht’s mit der Fortsetzung, die einen sehr ähnlichen Look aufweist wie Teil I. Gegenüber der remasterten Blu-ray fällt hier aber (als einziger Kritikpunkt) auf, dass sehr dunkle Szenen per HDR10 auf einem OLED-Display etwas flacher und weniger dynamisch erscheinen – zwar gleichmäßiger, aber eben etwas weniger kontrastreich. Dafür gelingen Farben durchweg nuancierter und besser abgestimmt. Hauttöne werden nicht (wie im Vorgänger) zu stark dramatisiert (lässt man die Szenen zwischen Bruce Wayne und Selina vor dem Kaminfeuer mal außer Acht) und sind durchweg sehr harmonisch und warm (in Innenraumszenen). Die kühleren Sequenzen gestaltet die UHD etwas neutraler und nicht ganz so blau. Dafür erhält Catwoman einen ganz besonders kräftigen Lippenstift, der tiefrot und prägnant aus ihrem bleich geschminkten Gesicht knallt. Durchweg besser ist die Auflösung der UHD. Das ist nicht nur gegenüber der alten BD sichtbar, sondern auch im Vergleich mit der neu remasterten Blu-ray. Gerade die gut fokussierten Close-ups profitieren davon und erscheinen sehr dreidimensional (Pinguin bei 109’42). Solche krispen Aufnahmen lassen über furchtbar schwach fokussierte Weitwinkel-Shots wie jener aus dem Batcave bei 93’47 hinwegsehen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt im Kontrast und der Farbbalance aber nochmals ausgewogener.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD nimmt das Blau wieder eine Spur zurück und wirkt etwas neutraler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Über die UHD mit HDR10 wirkt die Szenerie wieder eine Spur flacher/gräulicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier kann die 4K-Abtastung über das 4K-Medium noch mehr Lesbarkeit/Klarheit rausholen. Die Schriften erscheinen weniger ausgefranst und definierter.
Batman Forever:
Die UHD von Batman Forever nutzt die gleichen Eigenschaften, wie oben im Einleitungstext des Kapitels beschrieben. Im laufenden Bild zeigt sich auch hier die leichte Schwäche im Schwarz. HDR10 ist wie beim zweiten Teil etwas grauer bei dunklen Szenen als die Blu-ray. Das lässt sich zwar über ein/zwei Punkte am Helligkeitsregler wieder korrigieren, sorgt dann aber schon mal für einen leichten Mangel in der Durchzeichnung. Da der dritte Teil aber lange nicht mehr so dunkel ist wie die ersten beiden, fällt das hier nicht allzu stark ins Gewicht. Zumal die UHD in den hellen Szenen gegenüber der neuen Blu-ray mit sichtbar mehr Bilddynamik aufwarten kann.
Außerdem kann die UHD eins ziemlich gut: Spitzlichter. Nimmt man die grüne Unterwasser-Szene bei 102’54 und beobachtet die hell reflektierenden Luftblasen rechts unten, dann stechen diese wunderbar ins Auge und sind dabei definierter als über die Blu-ray. Die Schärfe ist noch mal einen Hauch besser und lässt Details auf Gesichtern in Kombination mit der dunkleren Abstimmung und dem besseren Kontrast bei Mischhelligkeiten sichtbarer hervortreten. Farben werden aufgrund des erweiterten Farbraums noch mal kräftiger dargestellt, was vor allem Harvey Two-Face Dent zugute kommt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … punktet die UHD noch mal mit mehr Dreidimensionalität auf dem Gebäude. Die Struktur und Zeichnung auf dem Beton wird deutlicher dargestellt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kann die UHD vor allem im Purpur auf Two-Face‘ Gesicht noch eindrucksvoller. Aber auch die Kontrastdynamik auf dem Hut des Riddlers ist besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dennoch kommen Hautporen noch deutlicher raus und die Durchzeichnung ist ebenfalls noch auffälliger.v
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Etwas intensiver sind die schwarzen Buchstaben, was subjektiv für mehr Schärfe sorgt.
Batman & Robin:
Die UHD des letzten Teils möchte noch mal so richtig alles gut/besser machen, was bei Teil II und Teil III noch suboptimal gewesen ist. Gleichzeitig macht sie keine neuen Fehler. Und deshalb schon mal die positive Nachricht an vorderster Stelle: Batman & Robin liefert über die UHD das beste Bild aller vier Teile.
In der Praxis bedeutet das: Der etwas schwächere Schwarzwert der HDR10-Kontrastanpassung von Teil II und III ist Geschichte. Teil IV liefert einen sichtbar besseren Schwarzwert als die ohnehin gegenüber der alten BD schon bessere neue Blu-ray. Dazu sind Farben noch mal intensiver und das teils deutlicher sichtbar als noch im dritten Teil. Allerdings bleiben sie ohne Überstrahlen und die Hauttöne kommen weiterhin natürlich rüber. Die Körnung des vierten Teils wirkt am geringsten, weshalb er sogar Freunden digitaler Filme gefallen könnte. Schärfe, Bildruhe und Detailtiefe sind für einen 22 Jahre alten Film herausragend gut. Insgesamt eine wirklich hervorragende UHD, wenn man (auch hier) von den wenigen weicheren und schlechter fokussierten Shots absieht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann’s aber trotzdem noch besser. Der Kontrast ist noch dynamischer und die Auflösung wirkt noch besser. Farben sind außerdem kräftiger.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Über die UHD kommt’s aber noch beeindruckender. Vor allem die Spitzlichter sind noch beeindruckender.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD intensiviert den Kontrast und das Schwarz noch einmal. Das Rot vom Benz und dem Hydranten ist dank des erweiterten Farbraums noch kräftiger
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann das Rautenmuster nochmals deutlicher darstellen.
Bonusmaterial
Mit Ausnahme der Audiokommentare befindet sich das Bonusmaterial der vier Filme komplett auf der jeweiligen Blu-ray. Und es ist identisch mit jenem der bisherigen Blu-rays.
Für Batman heißt das: Ein Audiokommentar mit Tim Burton sowie insgesamt sieben, teils mehrteilige Featurettes. Unter anderem: „Am Set mit Bob Kane“, „Legends of the Dark Knight“, „Shadows of the Bat“, „Batman: Die Helden“, „Batman: Die Schurken“, „Hinter den Kulissen“ „Die komplette Robin Storyboard-Sequenz“ sowie Musikvideos.
Batman Returns liefert einen ähnlichen Aufbau: Audiokommentar von Burton und insgesamt sechs, teils mehrteilige Featurettes, die ebenfalls eine ähnliche Struktur haben. So wird man auch hier über „Die Helden“ und „Die Schurken“ aufgeklärt und hat mit dem vierten Teil von „Shadows of the Bat“ obigen Dreiteiler einfach weiter geführt.
Batman Forever nutzt ebenfalls den gleichen Aufbau, bietet einen Audiokommentar von Schumacher, den fünften Teil von „Shadows of the Bat“, zwei „Hinter-den-Kulissen“-Featurettes sowie erneut „Die Helden“ und „Die Schurken“, in denen die Charaktere vorgestellt erden. Dazu kommen sieben entfernte Szenen sowie Featurettes über die Stunts, die visuellen Effekte und die Filmmusik.
Batman & Robin, wen wundert’s hat ebenfalls eine ähnliche Struktur. Wir finden einen Audiokommentar von Schumacher, Teil 8 von „Shadows of the Bat“, fünf Featurettes über das Produktionsdesign, die Fahrzeuge, die Kostüme oder die visuellen Effekte. Dazu kommt erneut eine Vorstellung der Helden und der Schurken sowie eine entfernte Szene und vier Musikvideos. Insgesamt ist das zwar sehr umfangreich, aber eben von den bisherigen Disks schon bekannt.
Fazit
Aus Sicht der echten Batman-Fans hätte (inhaltlich) auch gereicht, die ersten beiden Filme als Set zu veröffentlichen. Aber natürlich ist es so eine rundere Sache. Das gilt auch für das 4K-Remaster. Hat man sich mal an den kühleren Look der ersten beiden Teile gewöhnt, wirkt er stimmiger. Die Bildruhe ist deutlich höher und die Auflösung klar besser. Das gilt in Maßen auch schon für die neuen Blu-rays, die bis auf kleine Problemchen den alten BDs bereits deutlich vorzuziehen sind. Erstaunlich gut ist der Atmos-Sound der Original-Tonspuren geworden, der über weite Strecken durchaus das Niveau heutiger Abmischungen erreicht.
Teil III und IV legen visuell noch mal ein paar Pfunde drauf. Gerade „Batman & Robin“ liegt hier fast auf dem Niveau heutiger Top-Produktionen. Akustisch können auch die beiden Schumacher-Filme überzeugen – zumindest mit der Originalspur in Atmos. Die deutschen DD-Fassungen sind leider altbekannt und nicht sonderlich dynamisch.
Timo Wolters
Bewertung Batman
Bildqualität BD: 80% (alte BD: 70%)
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 50%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 100%
Film: 85%
Bewertung Batmans Rückkehr
Bildqualität BD: 85% (alte BD: 70%)
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 65%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 100%
Film: 85%
Bewertung Batman Forever
Bildqualität BD: 85% (alte BD: 75%)
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 100%
Film: 60%
Bewertung Batman & Robin
Bildqualität BD: 90% (alte BD: 70%)
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 75%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 100%
Film: 30%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 1989/’92/’95/’97
Regie: Tim Burton, Joel Schumacher
Darsteller: Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Michael Gough, Danny De Vito, Christopher Walken, Michelle Pfeiffer, Val Kilmer, Tommy Lee Jones, Jim Carrey, Nicole Kidman, Chris O’Donnell, George Clooney, Arnold Schwarzenegger, Alicia Silverstone, Uma Thurman
Tonformate BD/UHD (Teil I): Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 2.0: de
Tonformate BD/UHD (Teil II-IV): Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 126/126/122/125
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: 4x BD-100
Real 4K: Ja (4K DI vom analogen Filmmaterial)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 1284/1993/1353
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video)
Mal wieder ein Spitzenreview! Danke!
Leider habe ich von den Original-Filmen bisher nur die remasterte DVD-Box die glaube ich 2013 oder 2019 erschien.
Aber aufrüsten würde ich nur bei den beiden Burton-Filmen…
Vielleicht noch eine Frage zu den Seitenverhältnissen (Aspect Ratio). Die DVD’s geben hier zwar 1,85:1 an, aber das Bild wird letztlich in 1,78:1 gezeigt, also ohne diese „Mini“-Balken oben und unten.
Ist das auf den BluRay’s (alt wie neu) /UHDs wieder korrekt?
WOW, alles sehr umfassend dargestellt mit den vielen Screenshots.
Hallo Timo,
kannst du bei Teil 2 (Batman Reutrns) auch einen Grünstich feststellen? Ich finde das passt nicht so ganz zu dem Film. Auf deinen Shots sieht das Bild eher bläulicher aus, was zu dem Film besser passt.
Ich zitiere mal aus dem Review 😉
„Weiter geht’s mit der Fortsetzung, die grundsätzlich ähnliche Eigenschaften aufweist und natürlich auch auf dem neuen Color-Timing basiert. Soll heißen: Die Außenaufnahmen – man könnte auch sagen, die Batman-Szenen – sind deutlich kühler gemastert. Sie wirken bläulich(er) und haben kaum mehr Rot-/Braunanteile wie sie von der bisherigen BD dargestellt werden. Zwar sehen in diesen Szenen Gesichter über die alte BD manchmal etwas natürlicher aus, doch zum Look und Stil des Films passt die kühle Farbgebung besser.“
Tolles Review Danke! Mich würde vorallem interessieren ob das neue color grading wirklich neu gewählt wurde, oder ob man wie bei Matrix und Star Wars (Ep. 4-6), den origanalen Kino-look wieder zurückgebracht hat. 🙂
Tja, gute Frage. Da ich den Film seinerzeit nicht im Kino gesehen habe (und mich ans Grading auch nicht erinnern könnte), muss das jemand beantworten, der sich da sicher ist.
IN DER REGEL nimmt man solche Korrekturen vor, um das Ganze an den ursprünglichen Kinolook anzupassen. Manchmal finden Regisseure im Nachhinein aber auch einen anderen Look bevorzugenswerter. Was hier der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Titans of Cult Edition von Batman 1989 (Steelbook – wahrscheinlich mit 4K UHD) wird auch in Deutschland veröffentlicht!
Angeblich ab dem 22. März und sicherlich wieder exklusiv bei Mediamarkt und Saturn erhältlich.
https://www.instagram.com/p/CK7jX2Flxt7/
Sehr schade, dass Batman Returns oben UND unten gecropped wurde und dadurch der Bildauschnitt beengt wirkt. Besonders gut zu sehen bei dem Bild von Bruce Wayne im Anzug 🙁
Da du in einem anderen Kommentar von Respekt vor Kameramännern und Vision der Regisseure sprichst: Das Original-Kinoformat von BATMAN und BATMAN RETURNS war 1,85:1, nicht 1,78:1, wie es zwischenzeitlich auf der alten Blu-ray der Fall gewesen ist. Dort hat man streng genommen „gegen“ die Vision von Kameramann und Regisseur gearbeitet, indem man auf Vollbild-16:9 geöffnet hat.
Quelle dazu: https://shotonwhat.com/batman-returns-1992
Grossartiges Review!! Die Unterschiede beim Color Grading sind mit der Slider-Funktion einfach genial dargestellt und so kann sich jeder im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Bild machen.