Batman: Bad Blood / Batman: The Killing Joke

Blu-ray Review

Batman Bad Blood Blu-ray Review Cover
Warner Home, seit 04.08.2016
Batman The Killing Joke Blu-ray Review Cover
Warner Home, seit 04.08.2016

OT: Batman: Bad Blood / Batman: The Killing Joke

 


Nur ein einziger schlechter Tag …

Zwei brandneue Animationsbeiträge aus dem Hause DC.

Inhalt

The Killing Joke: Batgirl und Batman rangeln um ihre Kompetenzen während eines Einsatzes gegen Bösewicht „Paris France“. Nur mühsam kommen die Ermittlungen voran, weil Batman seiner Kollegin immer wieder den Fall entzieht und die sich trotzdem einmischt. Kurze Zeit später bringen ein paar alte Leichen Batman dazu, Kontakt zum Joker aufzunehmen, der durch eine List aus Arkham Asylum fliehen konnte und nun alles daran setzt, der Welt zu beweisen, dass nur ein einziger schlechter Tag dazu führen kann, dass jeder normale Mensch dem Wahnsinn anheim fallen kann. Das Opfer, das er dabei im Visier hat, ist Commissioner Gordon …
Batman: Bad Blood Während einer Auseinandersetzung mit einer ganzen Gruppe neuer Bad Guys wird Batman durch eine Explosion fortgeschleudert und taucht nicht wieder auf. Nightwing und Robin haben deshalb alle Hände voll zu tun, die Bösewichte Gothams in Schach zu halten und gleichzeitig nach ihrem Freund zu suchen. Gut, dass kurze Zeit später Batwoman und Batwing auftauchen, die ihre Kapazitäten ebenfalls zur Verfügung stellen, um die Fledermaus zu finden. Doch was sie gemeinsam herausbekommen, ist zu krass, um wahr zu sein: Ist Batman wirklich auf die dunkle Seite gewechselt …?

Parallel zum Heimkinostart von Zack Snyders Batman v Superman: Dawn of Justice schickt Anbieter Warner auch noch zwei animierte Filme aus dem DC-/Batman-Universum aufs Publikum los. Beide sind Teile der DC Universe Animated Original Movies. Während Batman: The Killing Joke Ende Juli 2016 für eine Nacht in den Kinos und keinen direkten Vorgänger hat, dient Batman: Bad Blood als Sequel zum 2015er Batman vs. Robin aus der gleichen Animationsreihe. The Killing Joke basiert auf dem gleichnamigen Comic von 1988 und erzählt, wie der Joker zum Joker wurde. Mit einem 30-minütigen Prolog beginnend, der von Barbara Gorden, der Tochter von Commissioner Gordon geführt wird und das Verhältnis zwischen ihr und Kollege Batman anhand des Falles um „Paris France“ schildert, bekommt der Zuschauer eine der bekanntesten Vorlagen aus dem Batman-Universum gereicht. Bevor der Joker allerdings aus Arkham Asylum fliehen kann, gibt es noch eine etwas unpassende Liebesszene zwischen Batgirl und der Fledermaus, die im Comic so nicht existierte. Dennoch lässt der im Gegensatz zum Comic etwas ausgedehnte Geschichte um Batgirl die hohe Qualität der Animated Original Movies nicht sinken. Die Figuren sind glaubwürdig, gut charakterisiert und die Atmosphäre ist schön düster. Das spiegelt sich auch in der US-Altersbegrenzung wider, die neben der extended Fassung von Batman v Superman: Dawn of Justice das einzige R-Rating des Batman-Kosmos darstellt. Das wiederum bedeutet, dass der Fan keine Schritte in Richtung Gewaltreduzierung fürchten muss. Die Geschichte um den Joker setzt dann erneut Maßstäbe in punkto Originalgetreue und packendem Inhalt. Jedes Mal, wenn der Joker auftritt, hat man als Fan eine Gänsehaut – vor allem im Original mit Mark Hamill als Sprecher. Dagegen kommt Batman fast ein wenig zu weich rüber. Die familiengerechtere Story liefert Batman: Bad Blood, der alleine durch die Auftritte von Nightwing massiv an Witz gewinnt. Auch die Zusammenführung der ganzen Batman-Familie gelingt gut und bringt die Geschichte rund um eine emotionale Intrige gegen die Fledermaus in Schwung. Die besten Storys sind ohnehin immer die, in denen der Held wahlweise für Tod gehalten oder die Seiten gewechselt zu haben scheint.

Bild- und Tonqualität

Beim Bild setzen Killing Joke und Bad Blood auf den (fast) gleichen Look. Der ist vollkommen rauschfrei und ohne jede Körnung, bleibt aber dem 2D-Style verschrieben. Wäre die Vorlage dreidimensional, würde man vom Cell-Shading-Look sprechen. Sprich: Die beiden Filme sehen so aus, wie Computerspiele à la Borderlands. Die Bewegungen sind eher rudimentär, was ebenfalls zum Stil der bekannten DC-Animationsfilme gehört. Die Farben sind ein wenig reduziert – gerade rot wirkt eher ausgewaschen. In Sachen Kontrastumfang könnte Schwarz noch etwas kräftiger und weiß noch etwas leuchtender sein – insgesamt passt das Bild aber hervorragend zum Thema. Bad Blood ist im Gegensatz zu Killing Joke allerdings vor allem während der Actionszenen etwas verwaschener, zieht leicht nach. Die Umrisse sind nicht ganz so scharf wie bei der Story um den Joker.
Sowohl Killing Joke als auch Bad Blood kommen mit unterschiedlichen Audiospuren für Deutsch und Englisch. Während die Originalfassung mit dts-HD-Master-Fassungen ausgerüstet wurden, muss man für die deutsche Synchro mit Dolby Digital vorlieb nehmen. Das hört man dann leider auch deutlich, denn die hiesigen Versionen sind hörbar schwächer auf der Brust. Die Actionsequenzen haben im Original viel mehr Bums. So ist die Explosion am LKW-Anhänger mit mehr Tiefbass ausgestattet und das Batmobil rauscht auch druckvoller ums Eck. Die Synchro ist allerdings sehr gut gelungen, die Stimmen professionell und perfekt besetzt. Apropos Stimmen: Im Original von Killing Joke nahm erneut Mark Hamill Platz vor dem Mikro des Joker und Ray Wise sprach Commissioner Gordon ein. Die Originalstimmen kommen generell etwas prägnanter und griffiger aus dem Center. Bei Bad Blood sind’s andere Synchronsprecher, von denen sicher John DiMaggio der bekannteste ist – dessen Organ kennt man vor allem als Stimme von Futuramas Bender. Im zweiten Film wird der Unterschied zwischen DD und dts-HD-MA direkt zu Beginn schon deutlich, wenn Tusk seinen Energiestrahl sendet und kurz darauf eine Explosion stattfindet (0’52). Hier rumpelt es einfach gewaltiger und die Effekte sind klarer. Die deutsche Synchronstimme von Batman ist hier übrigens auch eine andere – und sie passt noch besser zur Fledermaus als in Killing Joke.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Killing Joke gibt es mehrere kurze Teaser der kommenden Animationsabenteuer aus dem DC-Universum. Dazu gesellt sich ein Featurette über die Musik des Films sowie eines über die vielen Facetten des Joker. Beide laufen zusammen gut 30 Minuten, was für einen Direct-to-Video-Animationsstreifen erstaunlich viel ist und sogar sehr aufschlussreich daherkommt. Bad Blood liefert zwei wirklich herausragende Featurettes, von denen sich das erste um die Kämpfe in Gotham kümmert, die bisweilen klasse choreografiert sind. Die Macher dahinter dringen in ihren Erklärungen tief in den Kosmos der Comics vor. „Expanding the Batman Family“ schildert die Figuren, die sich um die Fledermaus herum scharen. Beide Featurettes laufen zusammen 45 Minuten.

Fazit

Mit Killing Joke und Bad Blood bekommt der Fan der DC-Animationsfilme zwei der besseren Filme nach Hause, die sowohl inhaltlich als auch technisch durch eine sehr gute Blu-ray überzeugen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 50%
Film: 75%

Anbieter: Warner Home
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Jay Olivia/Sam Liu
Sprecher:
Tonformate: dts HD-Master 5.1: en // DD 5.1: de
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 77/73
Codec: AVC
FSK: 16