Benedetta 4K UHD

Blu-ray Review

Capelight Pictures, 24.02.2022
Koch Films, 24.02.2022

OT: Benedetta

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Dein Körper ist dein schlimmster Feind

Paul Verhoeven mal wieder ganz der Alte.

Inhalt

Schwester Benedetta ist lange eine vorbildliche Dienerin Gottes

Bei der Geburt wäre die kleine Benedetta fast gestorben. Ein Grund, warum ihr Vater sie frühzeitig für ein Leben als Nonne im Kloster vorbereitete und sie Lesen und Schreiben lernte. Sie solle den Weg Gottes gehen, wenn der sie schon bei ihrem Ankommen auf der Welt vor dem Tod bewahrte. Benedetta ist neun Jahre, als sie ins Kloster von Pescia gebracht wird und dort Schwester Felicita, der Äbtissin, unterstellt wird. Das junge Mädchen erfährt den Ort zunächst als einen der Strenge. Die Kleider kratzen, persönliche Habseligkeiten sind nicht erwünscht. Und so findet Benedetta in ihrer Einsamkeit Zuflucht im Gebet an die heilige Mutter Maria. Wie durch ein Wunder kriecht sie eines Nachts unversehrt unter der Statue der Jungfrau Maria hervor, nachdem diese umgestürzt war. Und Wunder sollen Benedetta auf Schritt und Tritt folgen. Sie ist Ende 20, als die junge Bartolomea ins Kloster gerannt kommt. Gejagt von ihrem gewalttätigen Vater sucht sie dort Zuflucht und hat Glück. Benedettas Vater bezahlt die Mitgift und gleich auch noch ein paar Silberlinge für einen „neuen Wachhund“ an ihren herrischen Papa. Benedetta indes kümmert sich in der Folge um die junge Novizin, was bald in mehr als nur freundschaftlicher Annäherung mündet. Während diese Beziehung nicht zuletzt von der Äbtissin argwöhnisch beobachtet wird, wacht Benedetta eines Nachts nach einer Vision schmerzerfüllt auf und trägt Wundmale an Händen und Füßen …

Unschuldig?

Achtung: Der erste Abschnitt dieser Rezension enthält Spoiler zur grundsätzlichen, historisch aufgezeichneten Geschichte der Bendetta! Judith Cora Brown ist Historikerin und forschte (neben anderen Gebieten) auch im Bereich der Geschichte von Frauen, Gender und Sexualität. Als Buchautorin fand ihr Werk Schändliche Leidenschaften: das Leben einer lesbischen Nonne in Italien zur Zeit der Renaissance vermutlich am meisten Beachtung und sorgte für kontroverse Diskussionen. So kritisierten einige vor allem den gewählten Titel des Buches, da zur damaligen Zeit ganz andere Denkweisen über das vorherrschten, was Äbtissin Benedetta Carlinis Verhalten angeht. Tatsache ist, dass die Geschichte auf Tatsachen beruht. Cora Brown hatte die Akten über die Nonne im Staatsarchiv von Florenz nach 350 Jahren wieder entdeckt – und das rein zufällig. Benedetta lebte zwischen 1590 und 1661 und kam bereits mit neuen Jahren in das Kloster. Als erwachsene Nonne hatte sie zahlreiche Visionen von Jesus und trug Stigmata an Händen, Füßen und der Stirn. Sie verheiratete sich in einer Zeremonie mit Jesus, der fortan durch ihren Mund sprach. Doch so sehr wie man sie dafür als Mystikerin bewunderte (und sich gleichzeitig vor der Pest fürchtete), so sehr traf sie die katholische Strafe, nachdem während einer Untersuchung zu ihrer möglichen Heiligsprechung Anschuldigungen von Bartolomea, der Nonne, die sich mit Benedetta eine Zelle teilte, laut wurden. Bartolomea bezichtigte Benedetta der jahrelangen sexuellen Belästigung, woraufhin man die Mystikerin für die nächsten 35 Jahre in den Kerker warf. Auch die Entschuldigung der Äbtissin, es sei ihr Schutzengel Splenditello gewesen, der da durch sie an Bartolomea herantrat, half Benedetta nicht mehr. Es dürfte sich damit um einen der wenigen Fälle des damaligen Justizalltags handeln, in dem es um gleichgeschlechtliche Liebe unter Frauen ging. Konzentrierten sich ähnliche Fälle doch vornehmlich auf die Sünde der homosexuellen Sünde unter Männern.

Bartholomea ist die missbrauchte Tochter eines Schafhirten

Paul Verhoeven hatte schon nach Elle verkünden lassen, dass seinem nächsten Film möglicherweise eine Geschichte zugrunde liegen könnte, die in einem mittelalterlichen Kloster spielt. Zwar ist’s nun nicht das Mittelalter, sondern der Übergang von der Renaissance zum Barock während des 17. Jahrhunderts, doch im Kloster ist Verhoeven geblieben. Und erneut geht es um Sexualität, Verhoevens Lieblingsthema. Auf unterschiedliche Weise hatte sich der niederländische Regisseur dem Thema schon gewidmet – sei es in Verbotene Früchte, dem Erotikthriller Basic Instinct, dem seinerzeit verrissenen Showgirls oder eben zuletzt auf recht kontroverse Art und Weise in Elle. Nun könnte man meinen, dass der bald 84-jährige erklärte Atheist sich zum Ende seiner Karriere noch mal ganz besonders provokant in Szene setzen wollte. Denn der Skandal über einen Film, in dem Nonnen lesbischen und mit einer zum Dildo umgeschnitzten Marienfigur Sex haben, ist natürlich programmiert. Also eigentlich. Denn so richtig fand er nicht statt. Vielleicht auch, weil’s schon einige Nunsploitation-Filme gab, die die Kirche genug aufgeregt haben. Vielleicht auch, weil die Zeiten sich ein bisschen geändert haben und vielleicht, weil selbst der Klerus mittlerweile abgestumpfter reagiert. In Anbetracht der eigenen Verfehlungen ja fast verständlich – von wegen Glashaus und Steine werfen. Dennoch spart Verhoeven, der zwar von Jesus fasziniert, von der Kirche aber abgestoßen ist, nicht mit Kritik an dem, was die fromme Heiligkeit den Nonnen im Kloster abverlangte. Man solle der Körperlichkeit am besten abschwören und sie beim Eintritt ins Kloster abgeben. Die Unterdrückung des Körperlichen ist der Alltag, die Züchtigung im Falle des Nachgebens der eigenen Lust die Bestrafung (und wenn’s nur gedanklicher Natur war). Und der Niederländer nimmt sich nicht nur die Kirche vor, sondern nutzt die Möglichkeit, emanzipierte Frauenfiguren zu inszenieren. Wenn die Äbtissin zu Beginn des Films Benedettas verdattertem Vater gleich mehrfach die Stirn bietet und typisches Männerverhalten mit spitzer Zunge kommentiert, ist das der erste starke Moment des Films.

Die zwei kommen sich näher

Verhoeven ändert die historische Zusammenfassung von Judith Cora Brown allerdings teils sehr deutlich. So ist es hier beispielsweise Bartolomea, die sich Benedetta nähert und nicht anders herum. Auch das Ende variiert er und entscheidet sich für eine wesentlich zugespitztere und emotionalere Linie, die einer kleinen Revolution gleichkommt. Dass Bartolomea der kränkelnden Benedetta jedoch als Pflege zur Seite gestellt wurde, entspricht den Aufzeichnungen der alten Schriften. Inszenatorisch kommt man nicht umhin, Benedetta teils leichte Trash-Attitüde zu unterstellen. Verhoevens Ton ist zu Beginn überraschend locker, nicht dramatisch im engeren Sinne. Außerdem arbeitet er mit einer starken Symbolik, die kaum klischeehafter sein könnte – vermutlich auch das aber als bewusste Entscheidung. Wenn Bartolomea kurz nach ihrer Ankunft beim Morgengebet einen Finger in eine von Benedettas Körperöffnungen steckt und diese sogleich eine Vision von Giftschlangen hat, die ein schwertschwingender Jesus köpft, dann ist das alles andere als subtil. Die Fleischeslust, so sagt Jesus, stelle sich zwischen Benedetta und ihn. Und das gilt es natürlich abzuwehren. Andererseits sind das durchaus Bilder, die in der christlichen Idee und Ikonografie vorhanden sind und von Verhoeven nur entsprechend ausgeführt werden. Zwischenzeitlich nutzt er die fieberhaften Visionen Benedettas auch für kurze Splatterorgien – abgeschlagene Häupter inklusive. Verhoeven ändert (ausgehend von Cora Browns Buch) auch andere Teile, um ein Thema zu integrieren, das seinen Filmen immer wieder innewohnte: Das Spiel um Macht. Der Wechsel der Äbtissinnen führt zu ausgeprägten Machtspielen zwischen Felicita und Benedetta, bei denen sich eine Dritte komplett aufreibt (glänzend gespielt: Louise Chevillotte als Schwester Christina). Und wenn man das Verhalten Benedettas besonders kritisch sieht, kann man ihr maximale Manipulation um ihrer selbst willen unterstellen.

Die Äbtissin muss abdanken

Dass Verhoevens Film noch eine Parallele zur aktuellen Zeit verschafft, wenn nach 90 Minuten die Pest vor der Tür steht und Benedetta einer Vorhersehung folgend Pescia in den Lockdown schickt, ist tatsächlich purer Zufall. Die Produktion war lange vor Covid-19 abgeschlossen. Und es basiert zumindest theoretisch auf der Tatsache, dass Pescia von der Pest vollständig verschont blieb. Diese letzte gute halbe Stunde ist aber die stärkste Phase von Benedetta. Verhoeven verdichtet die Geschichte zunehmend zu einem Thriller mit christlichem Hintergrund und steigert die Spannung meisterlich. Auch die Dialoge sind in diesen 30 Minuten stärker und glaubwürdiger als in einigen Phasen zuvor. Und so vergisst man auch schnell die manchmal etwas ungelenk wirkende erste halbe Stunde. Zusammengehalten wird das Ganze dann in der Mitte von den körperlichen Annäherungen zwischen den beiden Protagonistinnen. Und, das muss man Verhoeven lassen: Erotik kann er immer noch gut. Hauptdarstellerin Virginie Efira, die hier als Benedetta mutig agiert, beweist, dass sie zu den wandlungsfähigen Darstellerinnen Europas gehört. Gebürtig aus Brüssel überzeugt sie häufig in französischen Produktionen und gab bspw. auch die Trainerin des Männer-Synchronschwimm-Teams in Ein Becken voller Männer glaubwürdig. Verhoeven kennt sie bereits aus dem 2017er Elle, mit dem der Regisseur ein viel beachtetes Comeback feierte. Interessante Parallele: In Elle spielte Efira eine Frau mit erzkatholischer Überzeugung. Nicht alle agieren aber auf ihrem oder dem Niveau der oben bereits angesprochenen Louise Chevillote und in einigen Szenen ist das Schauspiel schon mal etwas theatralisch. Nichtsdestotrotz ein interessanter und gerne auch im Anschluss diskussionswürdiger Film, der vielleicht nicht jedem Geschmack munden wird.

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Bild- und Tonqualität BD

Benedetta wird von Visionen verfolgt

Die digitale Herkunft sieht man Benedetta zwar an, allerdings wirken die Szenen dennoch recht filmisch. Die Farben sind ausgeprägt kräftig und das Bild kommt erstaunlich dynamisch daher. Dass Verhoeven und seine Kamerafrau diesen Look wollten, wird im Kapitel über die Bildqualität der UHD Blu-ray entsprechend beschrieben. Für eine Blu-ray sind die Kontraste ausgeprägt und helle Oberflächen tendieren stets ein wenig am Rande des Überstrahlens vorbei. Dennoch beeindruckt das auf den ersten Blick (Gebäudeoberflächen bei 5’10). Die nächtlichen Aufnahmen im Inneren des Klosters weisen eine sichtbare, aber nicht störende Körnung auf, was aufgrund der geringen künstlichen Beleuchtung sicherlich nachvollziehbar ist, denn hier musste die ISO deutlich hochgefahren werden. Ganz offenbar aber auch ein gewünschter Look von Regisseur und Kamerafrau. Sobald mehr Licht im Spiel ist, wird’s dann ruhiger. Entsprechend spielen hier die Empfindlichkeiten des digitalen Sensors eine Rolle. Die Schärfe ist in Close-ups sehr gut, aber auch Halbtotale weisen eine gute Auflösung auf. Während der dunkleren Szenen nimmt das Schwarz schon mal einen leichte Braun-oder Grünfärbung an. Das passt zwar irgendwie zum Film, entspricht aber natürlich nicht dem üblichen Look moderner Blockbuster. Die Farbgebung nutzt in den helleren Szenen ein sehr schönes und warmes Goldgelb auf der Haut, was dem Film einen ganz besonderen Look beschert. Akustisch ist Benedetta mit zwei DTS-HD-Master-Spuren in Deutsch und Französisch ausgestattet. Beide starten mit sehr schöner, gleichmäßig und räumlich ausgewogener Filmmusik und einer offenen Naturatmosphäre in der ersten Szene des Films. Dialoge sind durchweg sehr gut verständlich und klar. Da der Film sehr häufig und lange dialogkonzentriert ist, schalten sich die Subs schon mal ins Standby. Was der Film inhaltlich nicht bietet, muss er akustisch natürlich auch nicht liefern. Wenn’s dann aber mal rasanter wird, dürfen die Subs auch mal eingreifen und dezent von ihrem Dasein verkünden – beispielsweise bei der Vergewaltigungs-Vision nach 34 Minuten. Räumlichkeit entsteht außerdem, wenn Kutschen vorfahren oder (und das sehr effektvoll) ein Gewitter durch die Nacht bricht (51’11). Im Finale gibt’s dann noch einmal viele räumliche Momente, wenn sich die Menge auf dem Marktplatz zusammen findet und es zum Aufruhr kommt.

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Bild- und Tonqualität UHD

Eine Maria mit Zusatzfeatures: Blasphemie?

Paul Verhoeven arbeitete erstmalig mit der französischen Kamerafrau Jeanne Lapoirie und besprach mit ihr, dass man auf keinen Fall mit dem typischen Look eines Films aus der Zeit – also bspw. ausgeblichenen Farben – arbeiten wollte. Die beiden einigten sich auf durchaus kräftige und kontrastreiche Bilder. Zum Einsatz kam eine (bzw. zum Teil vier) ARRI Alexa Mini(s), die in 3.4K aufzeichneten. Für die weitere Auswertung wurde jedoch nur ein 2K-DI angefertigt, was für die UHD-BD entsprechend hochskaliert werden musste. Capelight ließ dann mit allen dynamischen Kontrastformaten mastern – also HDR10, HDR10+ und Dolby Vision. Das Ergebnis wurde von Verhoeven persönlich abgesegnet. In der Praxis zeigt sich das sehr dynamische Bild, das den eigens von Capelight in Auftrag gegebenen HDR-Gradings für UHD-Blu-rays seit Showgirls eigen ist. Auch hier ballert die Ultra HD Blu-ray die Full-HD-BD in Grund und Boden. Das ist natürlich in den sehr dynamischen und hell ausgeleuchteten Szenen schon deutlich, lässt aber vor allem im Schwarz mehr Dynamik zu. Denn wo die BD noch etwas gräulich (und grünlich oder bräunlich) eingefärbt war, ist die UHD BD satter schwarz. Zwar tendiert auch hier das Schwarz manchmal ins Grünliche, ist insgesamt aber sichtbar satter. Und dennoch sind helle Bereiche in dunklen Szenen dynamischer ausgeleuchtet und generell ist die Durchzeichnung viel besser. Einziges Manko dabei: Das aufgrund der hochgefahrenen ISO des Kamera-Sensors vorhandene Digitalrauschen wird dadurch noch etwas deutlicher sichtbar. Wie oben erwähnt, aber ein durchaus gewünschter Look. Die goldgelbe Färbung der Haut kommt über die UHD-BD noch ausgeprägter zur Geltung und strahlt noch mehr. Da diese Dynamik über Screenshots kaum abbildbar ist, diese hier bitte mit etwas Vorsicht genießen. Im laufenden Bild wischt die UHD-Blu-ray in puncto Dynamik mit der wahrlich nicht schlechten Blu-ray den Boden auf. Und das gilt für HDR10 und Dolby Vision gleichermaßen. Wobei Dolby Vision noch einen Ticken mehr Dynamik aus Mischhelligkeiten holt.

Blu-ray (11’30): (Slider ganz nach rechts): Die BD ist sichtbar dunkler und was hier noch farbkräftiger erscheint, liegt mehr am Screenshot selbst.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt auch hier bereits mehr Durchzeichnung. Die Haut wird noch goldgelber. Im laufenden Bild sind Farben kräftiger.

Blu-ray (31’10): (Slider ganz nach rechts): Sieht man von der ganz dunklen Stelle unter dem Stand links unten ab (das bekommt die Dynamik des Screenshots nicht hin), ist die BD auf den Oberflächen und Gemäuern sichtbar dunkler und weniger gut durchzeichnet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt hier durchweg mehr Details im Dunklen und ist insgesamt dynamischer. Das muss man eigentlich im laufenden Bild sehen, wie deutlich hier der Unterschied ist.

Blu-ray (43’54): (Slider ganz nach rechts): Auch hier wird deutlich, dass die BD auf dunklen Bereichen nicht so souverän ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe kann hier einfach mehr aus dem Dunklen holen, ohne dass der Schwarzwert weniger kräftig würde.

Keine Änderung beim Ton. Auch die UHD-BD enthält die DTS-HD-Masterspuren fürs Deutsche und Englische.
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Bonusmaterial

Wird der Nuntius über Benedetta richten?

Im Bonusmaterial von Benedetta findet sich das 45-minütige „Der Weg ins Kloster“, das einen sehr detaillierten Bericht über die Entwicklung des Films liefert. Verhoeven selbst kommt ausgiebig zu Wort – ehrliche Meinung inklusive. Denn direkt zu Beginn berichtet er sehr aufrichtig, dass er mit seinem fünf Jahrzehnte langen treuen Wegbegleiter, Autor Gerard Soeteman, nach anfänglicher Zusammenarbeit am Skript unterschiedlicher Meinung über die Geschichte war. Immerhin so unterschiedlich, dass Soeteman, der überhaupt erst mit dem Buch von Cora Brown an Verhoeven heran trat, seinen Namen aus den Credits entfernen ließ. Man sieht, dass es Verhoeven nicht so ganz einfach fällt, diese (zumindest in Teilen) Trennung von Soeteman zu formulieren. Das 28-minütige Interview, das zusätzlich abrufbar ist, erzählt zwar vieles aus dem Featurette noch einmal, allerdings in sehr entspannter Atmosphäre bei (vielleicht?) ihm selbst Zuhause.

Fazit

Zu Beginn ist Benedetta nicht durchweg glücklich inszeniert und tonal ein bisschen unausgewogen. Doch die zweite Hälfte des Films macht das mit spannender Zuspitzung und den nachdenkenswerten Diskursansätzen zum Thema Kirche und Sexualität sowie den Macht- und Intrigenspielchen wieder wett. Verhoeven weiß dann doch, was er seinem Publikum liefern muss. Das Bild der Blu-ray ist bereits strahlend, bekommt aber Abzüge für die etwas schwächeren Schwarzwerte. Die UHD-BD ist hier wesentlich dynamischer und besser durchzeichnet. Der Ton muss nicht sonderlich viel leisten, tut das aber souverän, wenn’s drauf ankommt. Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 60%
Film: 70%

Anbieter: Capelight Pictures / Koch Films
Land/Jahr: F/B/NL 2021
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Virginia Efira, Charlotte Rampling, Daphne Patakia, Lambert Wilson, Olivier Rabourdin, Louise Chevilotte
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, fr
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 131
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures / Koch Films) *Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.

Trailer zu Benedetta


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick. Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick. Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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3 Kommentare
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uhd ultra high digital

gibts das auch FSK18?
i kid you not.

Hubert Stöger

Hallo Timo,
das Bild der UHD wirkt im Vergleich zur Blu-ray deutlich gezoomt – ob das so gewollt ist? Gerade beim ersten Slider würd ich klar die Blu-ray bevorzugen, aber wie Du schon sagtest, ist wohl mit Vorsicht zu genießen…