Black Butterfly – Der Mörder in mir

Blu-ray Review

Black Butterfly Blu-ray Review Cover
EuroVideo, 17.08.2017

OT: Black Butterfly

 


Schreibblockade

Antonio Banderas und Jonathan Ryhs Meyers liefern sich einen spannenden Schlagabtausch.

Inhalt

Drehbuchautor Paul hat schon einige Zeit keinen fesselnden Story-Einfall mehr gehabt und begibt sich deshalb nun in Klausur. In einem kleinen Dorf in den Bergen sucht er die Einsamkeit in seiner Hütte, um vielleicht doch noch mal an alte Filmvorlagen-Erfolge anzuknüpfen. Gleichzeitig versucht er, dieses Anwesen meistbietend zu veräußern, was gar nicht so einfach ist und auch daran liegen könnte, dass in der Gegend zuletzt mehrere Morde passierten. Als Paul einen kleinen Zwischenfall mit einem LKW-Fahrer hat, greift ein junger Kerl ein und springt ihm zur Seite. Jack, so heißt er, zieht ein bisschen durch die Gegend, gehört aber nicht zu den Typen, in deren Gesichtern man lesen kann wie aus einem Buch. Weil ihm der mysteriöse Kerl irgendwie sympathisch ist, lädt Paul ihn ein, bei ihm in der Hütte zu nächtigen – eine Entscheidung, die er bald bitter bereuen soll, wenngleich Jack sich erst einmal als praktische Hilfskraft erweist und gut gemeinte Ratschläge für ein neues Drehbuch gibt. Doch hinter seiner Fassade lauert etwas, das Paul bald zu spüren bekommt …

Mit Antonio Banderas ist das so eine Sache: Nach seiner erfolgreichen Phase in den 80ern und 90ern mit Hits wie Das Gesetz der BegierdePhiladelphia oder Das Geisterhaus folgten die Hungerjahre in B-Movies wie The Body oder Ballistic. Damit ergeht es ihm wie gleich mehreren Kollegen – zuletzt bspw. Bruce Willis. Nun zeigt er sein Antlitz mal wieder in einem Thriller – und nicht mal in einem schlechten. Black Butterfly – Der Mörder in mir zeigt den Spanier in froher Spiellaune und körperlich guter Verfassung. Wenn er sich im späteren Verlauf von einem Stuhl befreien muss, an den er mit Tape geklebt wurde, sieht man  . Bei seinem Gegenspieler in diesem Zwei-Mann-Kammerspiel-Thriller fiel die Wahl auf Jonathan Rhys Meyers, der immer gut ist für eine Psychopathen-Rolle. Die zwei starten ihre Figuren als individuelle Charaktere mit Ecken und Kanten, lassen sie sich anfreunden, um sie dann umso heftiger aneinandergeraten zu lassen. Sukzessive steigert Black Butterfly die Spannung und hält ein paar wirkliche Herzschlag-Momente parat. Die Atmosphäre baut sich dabei kontinuierlich auf und entwickelt immer stärker eine bedrohliche Stimmung. Was dabei gut gefällt und über ein paar kleine Logikbrüche hinweghilft: Paul leistet Gegenwehr. Trotzdem sein „Gast“ alle Gewalt in der Hand hat, bietet er ihm sowohl verbal als auch körperlich Paroli. Die reine Opferhaltung jedenfalls lässt der Film seinen Autoren nicht einnehmen. Einzig: Jack scheint immer eine passende Antwort auf Pauls Befreiungsversuche zu haben. Und wenn nach knapp 70 Minuten die Klimax der Story offenbart wird (die mit kleinen Hinweisen immer etwas angedeutet wird), ist das sicher eine der gelungeneren Überraschungen innerhalb eines Thrillers der letzten Jahre. Und weil sie durch eine zweite Storywendung ergänzt wird, passt das sogar in Sachen Logik. Zudem ist das alles wirklich gut gespielt und mit sicherer Hand inszeniert, was Black Butterfly dazu verhelfen sollte, sich auf Blu-ray zu einem veritablen Hit zu entwickeln. Womit wir wieder am Anfang dieses Reviews sind. Denn so klein wie der Film zunächst erscheinen mag, ist er eigentlich gar nicht und zu den besseren B-Movies, in denen Banderas mitgespielt hat, gehört er allemal. Allein das ist schon einen kleinen Genretipp wert.

Bild- und Tonqualität

Black Butterfly – Der Mörder in mir hat leider ein durchweg schwach aufgelöstes Bild, das in Totalen grundsätzlich und in Halbtotalen in Randbereichen unscharf ist. Dazu lassen Bewegungen die Bildruhe vermissen und nicht jede Szene liefert einen guten Kontrast. Die Farben gefallen allerdings durch ihre Natürlichkeit und recht hohe Intensität. Aufgrund der eher schwach ausgeprägten Schärfe ist zumindest Körnung kein Problem.
Beim Sound gefällt Black Butterfly besser: Die Stimmen sind stets gut verständlich (klingen vielleicht ein klein wenig überhöht) und während der Actionszenen kommt Dynamik und Effektreichtum auf – beispielsweise als Paul den LKW zu überholen versucht. Dann jedoch nimmt sich der Film etwas zurück und konzentriert sich auf Naturgeräusche und die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Nach knapp 64 Minuten gibt’s ein rumpelndes Gewitter, dessen Regen mit direktionalen Effekten auf die Rears tröpfelt.

Bonusmaterial

Im Bonusbereich von Black Butterfly gibt’s ein Hinter den Kulissen, das mit neun Minuten zwar nicht ewig lange läuft, aber in der Tat mal wirklich hinter die Kamera schaut und ein paar Statements einfängt.

Fazit

Black Butterfly – Der Mörder in mir hat alles, was ein kleiner und feiner Thriller benötigt, um über die volle Länge zu unterhalten und Spannung zu liefern. Obendrauf gibt’s zwei spielfreudige Kontrahenten, denen man ihre Figuren inklusive aller Überraschungen absolut abnimmt – Tipp für Freunde des Thrillers.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 30%
Film: 70%

Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA/Deutschland 2017
Regie: Brian Goodman
Darsteller: Antonio Banderas, Jonathan Rhys-Meyers, Piper Perabo, Abel Ferrara
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Black Butterfly – Der Mörder in mir

Black Butterfly (2017 Movie) – Official Trailer - Antonio Banderas

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