Black Water: Abyss

Blu-ray Review

Leonine Distribution, 11.12.2020

OT: Black Water: Abyss

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Höhlische Gefahr

Tierhorrorfans bekommen neues Futter.

Inhalt

Cash hat irgendwo im Busch einen Schacht gefunden. Er vermutet eine Höhle dahinter, die noch niemand entdeckt hat. Gemeinsam mit den beiden befreundeten Paaren aus Eric und Jennifer sowie Yolanda und Viktor macht er sich auf, um den Schacht intensiv zu erforschen. Allerdings haben die beiden Paare gerade eigene Probleme. Während Jennifer fürchtet, das Eric nicht so richtig zu ihr steht, hat Viktor gerade den Krebs besiegt. Auch ein Grund, warum seine Freundin ihm noch nichts davon erzählt hat, dass sie schwanger ist. Dennoch entwickelt sich die Tour zunächst sehr ansehnlich und unterhaltsam. Der Schacht entpuppt sich tatsächlich als Höhle und endet in einer wunderschönen großen und majestätischen Halle unter der Erde. Was die Gruppe leider nicht mitbekommt, ist, dass draußen ein Unwetter tobt. Wassermassen stauen sich an und kleine Bäche werden zu reißenden Flüssen. Just in dem Moment als die Gemeinschaft die große Höhle betritt, ergießen sich aus vereinzelten Kanälen plötzlich gigantische Wassermassen. Die Gruppe gerät in höchste Not und der Rückweg ist komplett abgeschnitten, Telefone haben natürlich keinen Empfang. Doch als wäre das noch nicht genug, taucht plötzlich auch noch ein riesiges Krokodil auf…

Tierhorrorfilme haben eine lange Tradition. Seien es Piranhas, die im Schwarm Jagd auf schwimmende Urlauber machen oder der Archetyp des Tierkillers in Steven Spielbergs Der weiße Hai. Zuletzt erlebte das Subgenre eine kleine  und spannende Renaissance. Und erstaunlich oft waren Krokodile die fressenden Monster. So zum Beispiel in Alexandre Ajas megaspannendem Crawl oder im sehr reduzierten thailändischen Beitrag The Pool. Auch Australien hat sich schonmal im Krokodil-Horror versucht.  Aus dem Jahre 2007 stammt der Genre-Beitrag Black Water, der aus einem sehr beschränkten Szenario einen effektiven Schocker machte – damals auch dank des Vertrauens auf echte Tiere und die bewusste Absage an per CGI generierte Urzeitreptilien. Nun legt das Land „Down Under“ mit Blackwater: Abyss nach und erneut führte Black-Water-Macher Andrew Traucki Regie. Ganz so neu ist das also nicht mehr. Nichts Neues auch beim Aufbau des Films. Ganz klassisch inszeniert, beginnt es mit einem ersten, natürlich nicht sichtbaren Auftritt des tierischen Gegners, der sich zwei Opfer schnappt. Nur, um sicherzugehen, dass der Zuschauer auch weiß, worum es geht. Direkt danach folgt der Schnitt auf die Truppe junger Menschen, die einen Trip unternehmen möchten, von dem der Zuschauer jetzt schon weiß, dass auch dieser die Begegnung mit dem tierischen Killer bereithalten wird. Außerdem bekommt der Zuschauer ziemlich schnell mit, dass das Quintett ziemlich naiv und unbedarft auf Höhlenforschung geht. Aber was wären Horrorfilme ohne die bekannten und geschätzten Klischees?

Was man Black Water; Abyss aber zugute halten muss, ist sein für europäische Verhältnisse exotisches Szenario vor australischer Naturkulisse. Das macht schon was her – selbst wenn die äußere Kulisse alsbald verlassen wird, da der Film frühzeitig in ein Höhlensystem eintaucht und den Horror auf engstem Raume passieren lässt. Das ist tatsächlich atmosphärisch gefilmt und entwickelt eine gewisse Klaustrophobie, der man sich als Zuschauer bisweilen nicht entziehen kann. Gerade in der ersten versuchten Rettung durch Eric und Cash wird es tatsächlich spannend. Wenn die nur schlecht ausgeleuchtete Höhle den Hintergrund bildet, während die beiden versuchen, sich möglichst langsam und ohne Wellenbewegung durchs Wasser zu bewegen, um das Krokodil nicht aufzuscheuchen. Das mag alles vorhersehbar sein, wenig innovativ und etwas von der Stange gefilmt. Aber es ist spannend und glaubwürdig umgesetzt. Das hat man gerade im Bezug auf die Charaktere schon wesentlich schwächer umgesetzt gesehen. Gerade die Protagonisten sind (mit Ausnahme Cashs) durchaus sympathisch, spielen die Panik glaubwürdig und wecken im Zuschauer echtes Identifikationspotenzial. Vor allem Letzteres führte in zahlreichen Schockern/Thrillern der letzten Monate eher zu einem Achselzucken, wenn Figuren durch die Bank unsympathisch waren und man sich am Ende gedacht hat: Wen stört’s, wenn da jetzt jemand stirbt. Hier sind vor allem die Frauenrollen stark besetzt, was schon im 2007er Vorgänger der Fall war und immer noch für etwas Abwechslung im Genre sorgt. Die relativ schwachen 4.9 bei der imdb spiegeln deshalb nicht wirklich authentisch wider, was der Genrefreund hier zu Gesicht bekommt.

Preis: 9,87 €
(Stand von: 2024/04/20 3:36 am - Details
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14 neu von 6,89 €7 gebraucht von 5,00 €
Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Fri, 11 Dec 2020
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Bild- und Tonqualität

Black Water: Abyss wurde sichtbar digital gefilmt, was schon mal einen etwas glatten Eindruck hinterlässt. Die Detailtiefe ist bisweilen aber sehr gut, was man schön am scharfen Shot auf die Brücke nach 5’49 erkennen kann. Die Bildruhe ist hoch – zumindest solange die Szenen bei Tageslicht stattfinden. Bei den dunklen Szenen nach etwas über sechs Minuten sind die Kontraste schön satt. Farben strahlen und Schwarzwerte sind knackig. Das ändert sich natürlich alles, sobald die Gruppe in der dunklen Höhle ist. Dort ist die Bildruhe nicht mehr ganz so gut, was an einem gewissen Digitalrauschen aufgrund vermutlich erhöhter ISO liegt. Allerdings nimmt das nie ärgerliche Formen an, sondern bleibt im Rahmen. Besonders herausfordernd für eine Blu-ray Encodierung sind natürlich stets Unterwasseraufnahmen. Hier liegt nur wenig unterschiedlicher Kontrast und wenig Helligkeits-Differenz vor, sodass die automatische Komprimierung stärker greift, die Datenrate sinkt und sichtbare Farb-Helligkeitsabstufungen zu sehen sind – Banding genannt. Und das zeigt sich hier dann durchweg sehr deutlich, sobald Eric und Cash ihren Tauchgang unternehmen.
Räumlich kann der Sound von Black Water: Abyss durchaus. Die Dschungel-Atmosphäre mit ihren Millionen zirpenden und ratschenden Insekten sorgt direkt zu Beginn schon für eine sehr schöne Surround-Atmosphäre. Die akustische Stimmung im Höhlensystem gerät außerdem recht authentisch und wenn die Flutwelle in die Höhle bricht, bekommt auch der Tieftonbereich grummelnde Unterstützung. Das Quintett wird druckvoll von den Wassermassen überrascht und der Zuschauer ist mittendrin. Das kann man schon so machen. Sehr atmosphärisch wirkt auch das Plätschern und Platschen in der Höhle, wenn das Wasser einmal da ist und auch die Sequenzen, in denen die Kamera mit unter Wasser taucht, werden mit dem authentisch-dumpfen Geräusch vertont. Da die Stimmen durchweg gut verständlich bleiben und die Synchro hochklassig ist, gibt’s hier eigentlich kaum was zu meckern.

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Bonusmaterial

Abgesehen vom Trailer und Programmtipps gibt’s im Bonusmaterial leider nichts weiter zu entdecken.

Fazit

Andrew Traucki erfindet in Black Water: Abyss das Rad nicht neu. Er erreicht auch nicht ganz die Qualität seines eigenen Vorgängers von 2007. Aber er liefert solide Genre-Unterhaltung mit spannendem Szenario und guten Darstellern – selbst wenn Traucki gegen seinen eigenen Grundsatz verstößt und ein getrickstes Krokodil einsetzt. Während das Bild nicht durchweg auf allerhöchstem Niveau spielt, kann der Ton immer wieder schöne Surround-Effekte setzen und sogar recht dynamisch.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Leonine Distribution
Land/Jahr: AUS/USA 2020
Regie: Andrew Traucki
Darsteller: Jessica McNamee, Luke Mitchell, Amali Golden, Benjamin Hoetjes, Anthony J. Sharpe, Louis Toshio Okada
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Leonine Distribution)
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Trailer zu Black Water: Abyss

BLACK WATER ABYSS Official Trailer (2020) Crocodile Attack Movie HD


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Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
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