Blade 4K UHD

Blu-ray Review

Warner Home Video, 03.12.2020

OT: Blade

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Hybridwesen

Blutsauger-Fehde in frischer Optik

Inhalt

Blade wurde geboren während seine Mutter verstarb. Gebissen von einem Vampir gebahr sie ihren Sohn als Hybriden aus Mensch und Blutsauger. Nun vereint Blade die Eigenschaften beider Rassen: Die Stärke und Unsterblichkeit des Vampirs mit der Tatsache, auch bei Tageslicht existieren zu können. Das macht den „Daywalker“ zum Feindsymbol für die Vampire. Sie sehen in ihm eine Bedrohung, hat er doch Eigenschaften, die ihnen abgehen. Besonders ein gewisser Deacon Frost, eben jener Spitzzahn, der Blades Mutter biss, will Blade aus dem Weg haben. Was wiederum auf Gegenseitigkeit beruht, denn Blade hat sein Leben dem Kampf gegen die Blutsauger verschrieben und will Rache für den Tod seiner Mutter. Während der Daywalker dabei Unterstützung vom Vampirjäger Whistler erhält, lehnt sich Frost derweil gegen den Ältestenrat der Vampire auf. Frost, der als „Gewandelter“ und nicht reinblütiger Vertreter seiner Rasse im eigenen Volk eine Art Vampir zweiter Klasse ist, akzeptiert diesen Zustand nicht länger. Zudem hat er überhaupt keine Lust mehr, den fragilen Frieden zwischen Menschen und Vampiren zu bewahren. Vielmehr strebt er danach, eine alte Gottheit wieder zu erwecken, mit der er die Herrschaft der Blutsauger erreichen möchte …

Was für eine geniale Killermaschine wäre ein unsterblicher Blutsauger, der – anders als seine Artverwandten – auch am Tag existieren könnte und keine Probleme mit Knoblauch, Weihwasser und Co. hätte. Gottseidank gibt’s sowas nicht.
Naja, zumindest nicht in echt. Und gottseidank gibt’s nicht mal die traditionellen Vampire, die Nachts auf Beutefang gehen.
Aber wir sind hier ja nicht in der Realität, sondern im Film. Also im fiktiven Erzählelement. Und da darf man ja bekanntlich alles. Schon gleich, wenn sich ein Film einen Comic als Vorlage nimmt. Mithin also jenes Medium, das schon seit Jahrzehnten auslotet, was im fantastischen Bereich so alles geht. Blade basiert auf dem gleichnamigen Marvel-Comic, der ab 1994 veröffentlicht wurde, nachdem die Figur selbst bereits Mitte der 70er ihren ersten Auftritt in Tomb of Dracula hatte. Interessanterweise gab es die Idee für eine Verfilmung schon 1992, also noch bevor die dedizierte Blade-Comicreihe reüssierte. Und sie kam von Marvel selbst – also die Idee. L.L. Cool J war der erste Darsteller, der mit der Hauptfigur in Verbindung gebracht wurde, bevor es dann doch noch ein paar weitere Jahre der Entwicklung brauchte und am Ende Wesley Snipes als Idealbesetzung von Drehbuchautor David S. Goyer empfunden wurde.

Herausgekommen ist am Ende ein actionreicher, für die damaligen Verhältnisse ziemlich brutal-blutiger, ansonsten aber auch etwas oberflächlicher Beißer-Reißer, der von seinen rasanten Actioneinlagen lebt.
Interessanterweise schnitt die ursprüngliche Schnittfassung beim Publikum nicht sonderlich gut ab, weswegen es noch mal Nachdrehs und ein anderes Ende gab. Der finale Film gefiel dann wiederum den Kritikern nur bedingt, während das Publikum regelrecht anbiss (okay, genug der Phrasenschwein-Anspielungen auf Blutsauger).
Blade wurde indes frühzeitig zum Kultfilm und erfreute sich vor allem auch im Heimvideosektor einer wachsenden Beliebtheit – nur nicht bei der BPjM. Denn die sahen in Stephen Norringtons Film verrohende Wirkung und indizierten ihn im Jahre 2000. Ein erster Versuch, die Indizierung aufzuheben, scheiterte 2010. Erst im Januar 2019 ließ die Bundesprüfstelle den ersten Film dann ganz freiwillig wieder auf das Publikum los und hob die Indizierung auf. Umso größer dürfte deshalb das Interesse gewesen sein, als Warner Home Germany die UHD-BD im Steelbook ankündigte. Denn das Stahlbuch war binnen weniger Tage fast überall ausverkauft.
Nach einer kleinen Odyssee durch Deutschland erreichte ein Exemplar aber doch noch den Test-Player und so konnte ich – über 20 Jahre nach der Erstsichtung – den Vampirhorror noch einmal auf seine Qualitäten überprüfen. So viel vorab: Es gibt Dinge, die auch heute noch Spaß machen und andere, die … sagen wir … weniger gut gealtert sind. So wirken die CGI-Elemente (gerade jene zum Finale hin) aus heutiger Sicht wirklich ziemlich günstig (um es nett zu formulieren). Und die Darstellung von Pearl, dem fetten Vampir, ist schon arg cheesy.
Was aber nach wie vor richtig gut funktioniert, sind die cool inszenierten Fights und die hervorragende Kameraarbeit. Blade geht atmosphärisch sehr deutlich in die Richtung eines anderen 90er-Jahre-Kultfilms, dessen Produktion tragische Umstände aufwies: The Crow. Hüben wie drüben setzt man auf eine düstere Atmosphäre und viel Arbeit mit Schatten und harten Kontrasten.

Blade lebt von seinen düsteren Gassen sowie der Dynamik zwischen Bildern, die in blutrote Farbe getüncht sind und anderen, die den Zuschauer vor blauer Kühle frösteln lassen. Blade lebt von der ultracoolen Performance durch Wesley Snipes in der Hauptrolle als er in seiner physisch besten Verfassung war. Blade lebt von den markigen Sprüchen und (leicht trashigen) Nebenrollen wie jener eines Udo Kier als Dragonetti. Wobei, hat Udo Kier jemals eine NICHT trashige Rolle gespielt?
Und Blade lebt von der Dynamik zwischen der coolen Hauptfigur und seinem (eigentlich noch cooleren) Ziehvater Kris Kristofferson als Whistler. Was der verdiente Rubber-Duck-Darsteller hier an Souveränität ins Spiel bringt, um seinen wilden Ziehsohn im Zaum zu halten, ist einfach großartig. Er sorgt auch für die humoristischen Auflockerungen, die den Film davor bewahren, zu sehr auf seine Macho-Attitüde zu vertrauen.
Und erstaunlicherweise funktioniert sogar Stephen Dorff mal in einem Film. Sein stets etwas arrogantes Auftreten passt hier ausnahmsweise gut zur Rolle und lässt das aus Minderwertigkeitskomplexen resultierende Verhalten besser nachvollziehbar werden.
Außerdem muss man Blade zugute halten, dass vielleicht sogar er es gewesen ist (nicht, wie oft angegeben wird, der erste X-Men-Film), der das Genre der Comic-Verfilmungen nach einer Vielzahl an Flops wie Batman & Robin oder Spawn wieder aus der Ecke der finanziellen Desaster herausgeholt hat – mithin also ein Wegbereiter für die ganzen Iron Mans und Spider-Mans und Captain Americas dieser (Film)Welt. Und was Letzteren an Gewaltkonsequenz fehlt (man kooperierte ja frühzeitig mit Disney), hat Blade noch zu Genüge in petto. Schon alleine deshalb ist Norringtons Film bewahrenswertes Kulturgut.

Bild- und Tonqualität BD

Die bisherige Blu-ray (die auch in diesem Set enthalten ist) stammt aus dem Jahr 2012 und läuft im AVD-Codec. Grundsätzlich gehört die BD zu den etwas besseren der damaligen Zeit, da sie in puncto Kontrastumfang recht ordentlich arbeitet. Schwarzwerte sind oft prägnant und die jeweilige Filterung der Farben kommt authentisch rüber – ob das die zahlreichen kühler gestalteten Momente sind oder wärmere Einstellungen im Shop nach 23 Minuten. Manchmal ist die arg bläuliche Szenerie zwar gewöhnungsbedürftig, aber möglicherweise genau so gewollt. Das erste Treffen des Vampirrats hat allerdings durchaus mit Problemen in der Durchzeichnung auf den dunklen Bereichen zu kämpfen.
Einige Shots außerdem sichtbar weicher und wirken dann auch nicht mehr so souverän, was die Farbkontraste angeht (ab 10’33). Von daher hat man eine etwas variierende Qualität in der Schärfe. Hautfarben haben außerdem eine etwas gelbliche Einfärbung und könnten etwas natürlicher sein.

Blade kam seinerzeit mit einem deutschen Ton in Dolby Digital. Und dabei bleibt es nicht nur auf der mit der Blu-ray, sondern auch bei der UHD-Blu-ray, die (siehe Beschreibung ein Kapitel weiter unten) nur fürs Englische ein Upgrade auf Dolby Atmos bekam.
Die deutsche DD-Fassung beginnt grummelig und lässt den Tiefbass durchaus mitspielen. Je länger die Rückblende im Intro andauert, desto bassiger wird’s, was für eine komprimierte Dolby-Digital-Spur zumindest erstaunlich sattes, wenngleich nicht sonderlich differenziertes Fundament liefert. Die Dynamik während der Titelmusik im Vorspann ist dann auch verhältnismäßig undynamisch, während die dünnen deutschen Dialoge irgendwo im Brei aus LFE-Brummeln und ewig gleichbleibendem Geräuschpegel untergehen. Ausgewogenheit geht anders. Wer’s aber gerne bassig mag, der wird spätestens mit der Disko-Szene nach fünf Minuten ziemlich glücklich werden.
In Sachen Surroundaktivität und Offenheit muss man den DD-Sound dann aber wirklich kritisieren – vor allem im Vergleich zur englischen Fassung, die in 6.1-dts-HD-Master vorliegt. Schaltet man die Diskoszene auf den O-Ton um, öffnet sich urplötzlich die rückwärtige Ebene und man sitzt mittendrin, satt nur dabei. Was in der Synchro dumpf vor sich hinbrummelt, klingt nun differenziert, luftig und offen. Strömt das Blut aus den Sprinklern, hört man im Deutschen beispielsweise nur ein leicht monotones Rauschen, während man im O-Ton die einzelnen Tröpfchen fast heraushören kann. Jetzt ist die englische Fassung nach heutigen Maßstäben auch kein großes Wunder an Dynamik und klingt in sich ebenfalls etwas krachig. Ein wenig differenzierter dürfte es auch hier zu Werke gehen – zumal auch hier der Tiefbass im Verhältnis etwas zu heftig wummert. Die Räumlichkeit ist aber wirklich gut gelungen, wenn Blade bspw. seine Wurfsterne durchs Heimkino wirbeln lässt.

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Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität UHD

Blade wurde 1998 analog gefilmt und auf 35 mm ausbelichtet. Zum Einsatz kam die Arriflex 35-III Kamera. Gemastert wurde die UHD dann mit HDR10 als dynamischem Kontrast und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum.
Was von Beginn an relativ deutlich wird, ist eine (fast) durchweg vollzogene Rauschminderung – in Teilen sogar mit nachträglicher Schärfung. Das kann in Kombination mit der relativ hellen HDR-Dynamik schon mal arg plakativ und wenig harmonisch erscheinen, wie beispielsweise beim blutüberströmten Heatseeking Dennis (10’33). Da hier schon die Blu-ray nicht sonderlich gut war, hat die UHD-BD versucht, möglichst viel aus dem Shot herauszuholen und dabei über bereits schwaches Material hinweg gearbeitet. Das wäre unter Umständen auch ein Indiz dafür, dass kein grundlegend neues Master erstellt wurde. In beschriebener Szene ist das Blut dermaßen intensiv, dass es schon nach Kirschmarmelade aussieht, und die Highlights knallen einem förmlich entgegen. Allerdings erscheint das Gesicht auch sehr wachsig und die ihn umgebenden Umrisse wirken nachgeschärft. Auch die Gesichter der Polizisten im direkten Gegenschnitt sind zu weich geraten. Demgegenüber gibt es immer wieder Einstellungen, in denen die Körnung sichtbar und sehr fein ist, was tatsächlich für eine höhere Auflösung des Materials sprechen könnte. Die Aufnahme in Whistlers Werkstatt ist so ein Beispiel, in der hunderte von Details abgebildet werden, die über die BD schlechter aussehen. Dennoch müsste hier im Detail noch mehr zu sehen sein, wenn man von einem nativen 4K-Scan ausgeht (17’40). Außerdem gibt’s hin und wieder auch ein paar sehr unschöne Artefakte rund um Objekte wie bspw. die sehr hässlichen Säume am Outfit von Mercury nach 61’32, die der Blu-ray vollkommen fremd sind und die zusätzlich bei der UHD-BD auch noch helles Pixelrauschen auf den schwarzen Oberflächen aufweisen. Unten im Bildvergleich sind diese Probleme dargestellt.
Echte Auflösungsvorteile sieht man hingegen beim Shot im hellen Zimmer, während Blade seine Mutter trifft. Hier zeigen sich vor allem an Blades Outfit, seinem Gesicht, den Schnürung an den Schuhen und (sehr deutlich) am Griffprofil seines Schwerts sichtbar mehr Details. Ähnliche Vorteile weist auch das Aufeinandertreffen von Blade und Frost bei 71’00 auf. Was die Auflösung angeht, ist es trotz dieser sichtbar besser aufgelösten Szene dennoch sehr schwer zu beurteilen, ob hier wirklich ein neuer, nativer 4K-Scan als Grundlage diente, da in vielen Szenen einfach zu wenig echter Detailvorsprung sichtbar ist.

Blu-ray (13’47): (Slider ganz nach rechts): Im unscharfen Shot während des Angriffs auf Karen offenbart sich schön, wie HDR-Kontrastdynmik in puncto Durchzeichung und Differenzierung einen Mehrwert liefert. Während die Objekte und Schattierungen bei der BD relativ flach bleiben …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … arbeitet HDR die Schatten- und Farbübergänge sichtbar besser heraus.

Blu-ray (16’47): (Slider ganz nach rechts): Auch im Himmel geht die Blu-ray nicht immer differenziert zu Werke.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): (Achtung: Die Belichtung liegt hier auf dem Himmel, nicht auf der Lok im Vordergrund). Die UHD-Blu-ray zeichnet Wolken und Himmel kontrastreicher und klarer durch.

Blu-ray (39’19): (Slider ganz nach rechts): Kein Ruhmesblatt für die alte Blu-ray ist diese Szene. Der Himmel besteht in kurzen Sequenzen aus Pixelsalat, nicht aus fließenden Wolkengebilden.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-Blu-ray setzt die Wolken wieder zusammen.

Blu-ray (86’23): (Slider ganz nach rechts): Gehen wir im Bild der Szene zwischen Blade und seiner Mutter etwas näher ran, sieht man, dass die UHD-BD tatsächlich in einigen Einstellungen deutlich mehr Details liefert. Während die BD hier im Gesicht und am Schwertgriff matschig bleibt.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Gut zu erkennen, wie viel detaillierter der Griff über die UHD-BD ist.

Zur Veranschaulichung der Ausschnittgröße das Bild in kompletter Darstellung
Blu-ray (86’12): (Slider ganz nach rechts): Die Hautfarben weisen bei der Blu-ray etwas mehr Gelbanteil auf, haben aber oftmals mehr Körnung.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt die Haut homogener braun, ist aber oft flacher/wachsiger.

Blu-ray (86’12): (Slider ganz nach rechts): Im gleichen Bild wird aber erneut deutlich, was HDR an Bilddynamik erzeugt. Über die BD lassen sich die Muster auf der Jacke kaum erkennen.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders über die UHD-BD, die auf hellen Oberflächen deutlich besser durchzeichnet und die Muster viel besser erkennen lässt..

Kommen wir jetzt zu den weniger schönen Seiten der 4K-UHD-Blu-ray. Von den sichtbar wachsigen und rauschgefilterten Bereichen im folgenden Vergleich bis hin zu den unschönen Artefaktsäumen bei 61’32

Blu-ray (44’59): (Slider ganz nach rechts): Ja, die Einstellung sieht schon über die BD nicht sonderlich gut aus.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD wurde hier aber massiv rauschgefiltert. Die Haare auf der Brust wirken gemalt und das Gesicht ist ebenfalls wachsig.

Zur Veranschaulichung der Ausschnittgröße das Bild in kompletter Darstellung (hier von der Blu-ray)

In der Folge drei Zooms in die oben beschriebene Szene mit den unschönen Artefaktsäumen und dem weißen Pixelrauschen auf den dunklen Oberflächen bei 61’32.

Zur Veranschaulichung der Ausschnittgröße das Bild in kompletter Darstellung

Während, wie oben erwähnt, für den deutschen Ton alles beim (wenig dynamischen) Alten bleibt, bekommt der englische Sound ein Upgrade von dts-HD-Master auf Dolby Atmos. Bevor dessen 3D-Soundebene betrachtet wird, geht’s zunächst einmal an die Beschreibung der herkömmlichen 5.1-Ebene. Und die klingt schon für sich genommen noch mal wuchtiger, effektvoller, dynamischer und differenzierter.
Nimmt man den Beginn von Kapitel drei, setzt der Tiefbass in der Disko im etwas weiter unten angesiedelten Frequenzbereich ein, was ihm mehr Druck, aber gleichzeitig mehr Sauberkeit verleiht als bei der dts-HD-Master-Spur der Blu-ray. Wenn dann bei Minute 3’16 die Geräusche zu den Kopfbewegungen der Blonden hinzugefügt wurden, hat man die Effekte hörbar noch mal angefasst. Was über die BD klingt, als zerreiße jemand eine Papiertüte, hat über die Atmos-Fassung eher die dynamische Anmutung als würde jemand ein schweres Tor herablassen.
Feuert Blade dann seine Schrotflinte ab, war das bei der Blu-ray eher dünn und wenig wuchtig. Die UHD-BD setzt seine Zeitlupenschritte schon heftiger um und bekommt während der Pumpgun-Shots fühlbar mehr Tiefbass-Unterstützung.

Wechseln wir auf die Höhen-Ebene und betrachten sie uns mal im Zusammenspiel, addiert sie schon einige Sounds während der anfänglichen Autofahrt hinzu. Ist die Diskotheken-Stimmung aktiv, gibt’s reichlich Gäste-Geschrei von den Heights mit hinzu und das Plätschern der Sprinkler-Anlage gehört ebenfalls zu den 3D-Sounds. Geht’s dann in den ersten Fight mit Blade, hört man schon mal splitterndes Glas, schwingende Schwerter oder Blades Bumerang-Doppelmesser. Letzteres gehört da zwar streng genommen nicht hin, weil es auf einer Ebene mit der Kamera passiert, aber es klingt hübsch effektvoll. Während der Schießerei mit den Cops im Anschluss hört man immer wieder einige Querschläger und auch in Whistlers Werkstatt gibt’s ein paar nette Soundeffekte. Während der späteren Explosionen oder auch in weiteren Diskoszenen kommen splitternde Objekte oder die Musik hinzu. Während des Fights nach etwas über 50 Minuten splittert ebenfalls immer wieder Glas und auch der Draht, den man Blade um den Hals schlingt, kommt hörbar aus den Heights. Während der Befreiungsaktion durch Whistler und in der späteren U-Bahn-Sequenz gibt es ebenfalls immer mal wieder Anlass, für die Höhenspeaker, ins Geschehen einzugreifen. Stimmungsvoll wird es nach 88 Minuten noch mal, wenn die Windgeräusche über die Heights fegen und der sakrale Score aufbrandet. Richtig heftig wird es noch mal, wenn bei 96’50 der Sarkophag zugeht, was von einem nett vertonten Gewittergrollen gefolgt wird und im krassen Blitzen bei 104’00 gipfelt, das sehr vehement von oben unterstützt wird. Fliegen dann die Skelette umher, duckt man sich ganz unwillkürlich.

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Bonusmaterial

Die UHD-Blu-ray enthält lediglich den Audiokommentar von Snipes, Dorff, Goyer, Van De Sande, Petruccelli und Frankfurt sowie den isoliert wählbaren Soundtrack mit Audiokommentar von Komponist Mark Isham. Die restlichen Extras befinden sich auf der enthaltene Blu-ray und entsprechen damit den altbekannten Featurettes. „La Magra“ ist ein viertelstündiges Featurette über den Weg vom Comic zum Film, das „Making-of“ kümmert sich vornehmlich um das Produktionsdesign und die Arbeit am Outfit und den Masken der Vampire. „Die Ursprünge“ lässt die Beteiligten etwas über ihre Bezüge zu den Marvel-Comics referieren. Hier kommt auch Stan Lee zu Wort. „Die Gezeiten des Blutes“ kümmert sich letztlich etwas um den Mythos des Vampirs an sich. Hier kommt sogar ein Geistlicher zu Wort und plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen.

Fazit

In vielen Szenen schlägt die UHD-BD die alte Blu-ray deutlich. In der Farbgebung, in der Kontrastierung und Durchzeichnung sowie in den Highlights aufgrund eines recht eindrucksvollen HDR-Effekts. Leider ist sie bisweilen deutlich stärker rausgefiltert, wirkt dadurch immer mal wieder wachsig und erzielt die subjektive Schärfe mit Nachschärfungen, die schon mal sehr auffällig sind. Zudem ist nur in wenigen Shots ein ähnlich deutlicher Auflösungsvorsprung zu erkennen wie in der Szene zwischen Blade und seiner Mutter. Dennoch sah Blade nie besser aus. Und der englische Atmos-Track wischt nicht nur mit dem deutschen DD-Ton, sondern auch mit dem englischen DTS-HD-Master der alten Blu-ray den Boden auf.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 60%
Film: 70%

Anbieter: Warner Home Video (Germany)
Land/Jahr: USA 1998
Regie: Stephen Norrington
Darsteller: Wesley Snipes, Stephen Dorff, Kris Kristofferson, Traci Lords, N’Bushe Wright, Udo Kier
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 121
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja/Nein (?? DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 996
FSK: 18 (ungeschnitten)

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video Germany)
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Trailer zu Blade

Blade | 4K Trailer | Warner Bros. Entertainment

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12 Kommentare
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Heimkineast

Hatte den Film leider deutlich besser in Erinnerung und fand die UHD qualitativ zwar ordentlich aber mehr auch nicht. Wer schon die Bluray besitzt soll das Geld lieber sparen oder am besten in einen guten Player mit 4K & HDR Upscaling Funktion investieren, das macht so manche 4K Scheibe überflüssig.

Sind die Spitzenhelligekeiten eigentlich ausgelesen aus den Metadaten oder tatsächlich gemessen?

Heimkineast

Dachte ich mir schon. Wie verlässlich sind diese Werte? Nicht besonders, oder?

Tim

Man würde sicherlich auch auf eine BD ein besseres Bild hinbekommen, so das der Sprung von BD zu 4k noch geringer ist.
Denke eine neue BD wird bestimmt auch noch kommen, dann wird man es sehen.

Heimkineast

Ich denke das Medium Bluray wurde schon ganz gut ausgereitzt. Unterschiede zwischen einem guten 1080p Transfer und der entsprechenden 4K Version muss man ja teilweise mit der Lupe suchen. Nimmt man einen guten Player wie z.B. PowerDvd, der das Bild dann auf 4K hochrechnet und dabei auch noch HDR Kontrast und Farben simuliert, dann sieht so manche 4K Scheibe ziemlich überflüssig aus.

Tim

Sicherlich auch ne taktische Veröffentlichung hier noch keine neue BD anzubieten.
Es soll ja die 4K verkauft werden.

Tim

Also hier kann ich mich auch noch nicht wirklich entscheiden, der alte DT Ton sagt erstmal nein.
Vielleicht wenn eine Amaray mal im Angebot ist.

crusy

Falls es nächstes mal fürs Beschaffen hilft: Media Dealer hatte noch ganz lange Steels, und bei Zavvi ging der Verkauf überhaupt erst am Black Friday los – die haben jetzt noch welche (trotz Bonus Goodies), und meins von Zavvi kam offenbar auch vor Deinem an

Ondy

hab mich sehr über die UHD gefreut. musste den auch gleich mal den deutschen sound verbessern. auffällig ist das ganz neue geräusche in der englischen atmos zu hören sind und einzelne effekte neu verteilt wurden. wenn ich mal die spuren mit der alten englischen DTSMA 6.1 vergleiche fällt deutlich ein komplett neuer mix auf. klasse !!! immer noch einer meiner lieblingsfilme 😀