Bloodsport 4K UHD

Blu-ray Review

Capelight Pictures, 20.04.2022
Capelight Pictures, ab 14.07.2023

OT: Bloodsport

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Freikampf

Legendärer Kampfkunstfilm erscheint weltweit erstmalig als 4K-Scheibe.

Inhalt

Frank übt für große Ziele

Frank Dux ist Captain der US-Armee und erfuhr in seinen jungen Jahren eine Ausbildung im Ninjutsu durch den Sensei Senzo Tanaka. Zu diesem entwickelte er eine besondere Beziehung, nachdem dessen Sohn Shingo verstarb. Als der Sensei selbst im Krankenbett liegt, verspricht Dux ihm, die Einladung zum Kumite, einem illegalen Kampfsportturnier in Hongkong wahrzunehmen und Senzo zu Ehren zu gewinnen. Sein Arbeitgeber, die Armee, hält allerdings nichts davon, weshalb er sich kurzerhand unerlaubt vom Gelände entfernt und gefolgt von zwei Regierungsagenten nach Hongkong reist. Vor Ort freundet er sich mit dem US-Kämpfer Ray Jackson und Victor Lin an und gemeinsam schaffen sie es, dass Dux am Turnier teilnehmen kann. Dort zieht er sich schnell die Feindschaft des Champions Chong Li auf sich, da er dessen Rekord für den schnellsten K.O. bricht. Natürlich treffen die beiden dann irgendwann aufeinander …

Trainiert wird er von Sensei Senzo Tanaka

1960 wurde ein Junge in die kleine Brüsseler Gemeinde Berchem-Saint-Agathe geboren. Dass er 63 Jahre später der mit Abstand berühmteste dort Geborene sein würde, konnte damals natürlich noch niemand ahnen. Der Sohn eines Blumenhändlers startete früh mit Kampfkunstunterricht im Shōtōkan Karate (später auch im Kickboxen) und absolvierte mit 16 (sicherlich relativ außergewöhnlich im Jahre 1976) eine Ballettausbildung. Interessanterweise gab er später zu Protokoll, dass die fünf Jahre, die er Ballett studierte, mit dem härtesten Training seines Lebens verbunden waren und seinen typischen Kampfstil entwickelt haben. Bereits mit 19 Jahren wurde Camille François Van Varenberg, so der Geburtsname von Jean-Claude Van Damme, Meister der European Professional Karate Association. Parallel entwickelte er seine Leidenschaft fürs Bodybuilding und wurde 1978 zum Mr. Belgium gekürt. Vier Jahre später waren ihm die Fesseln des 20.000-Einwohner-Dörfchens zu eng und er wanderte mit einem Freund in die USA aus. Das Vorhaben war klar: Filmstar werden und es Arnold Schwarzenegger gleich tun, der seit 1968 in den Vereinigten Staaten lebte und 1982 bereits drei halbwegs und einen sehr erfolgreiche(n) Film abgeschlossen hatte. Doch so leicht ging es dann doch nicht. Die erste Zeit in den USA war für den Belgier kein Zuckerschlecken. Oft wusste er nicht, wie er seine nächste Mahlzeit zusammenbekommen sollte und war buchstäblich obdachlos. Erst seine beginnende Freundschaft mit Chuck Norris brachte ihm den einen oder anderen Job (unter anderem als Türsteher) und führte ihn letztlich ins Filmbusiness. Auch hier half Norris nach, der ihn als Stunt-Performer in Missing in Action besetzte. Seine Kampfkunst machte ihn aber schnell bekannt und bekannter. Und so kam es, dass er 1986 im legendären Karate Tiger besetzt wurde. Damals noch als (russischer) Bösewicht. Witzigerweise wäre sein nächster Film aus einem komplett anderen Genre gewesen, denn er war zunächst als Stuntperformer für den Predator im gleichnamigen Film vorgesehen, bis man sich doch für einen physisch etwas auffälligeren Mann namens Kevin Peter Hall entschied. Vermutlich war das für beide Seiten eine gute Entscheidung: für den Film und für Van Damme.

Auch mit dem Schwert umgehen will gelernt sein

Denn mit dem Film, in dem er als nächstes auftreten durfte, gelang ihm der Durchbruch: Bloodsport. Erneut also ein Kampfkunstfilm, dieses Mal allerdings als Leading-Actor. Die Idee und das Drehbuch kamen von Sheldon Lettich, der eine angeblich wahre Geschichte über einen amerikanischen Martial Arts Kämpfer namens Frank Dux gehört hatte. Dux wurde seinen Aussagen zufolge von Ninjutsu Künstler Senzo Tanaka zum Ninja ausgebildet als er ein Teenager war. Kern seiner Geschichte ist die Erzählung über ein geheimes Martial-Arts-Turnier, das unter dem Namen Kumite stattfand. Die Quelle dieser Geschichte: Einzig Frank Dux sowie ein gewisser Richard Bender, der später aber zugab, von Dux instruiert worden zu sein, die Story über das Kumite zu bestätigen. Da Dux sich auch bei anderen Erzählungen über sein Leben als geschickter Geschichtenerzähler erwies, darf der „based on a true Story“ Hintergrund also bezweifelt werden. Und auch insgesamt scheint Dux ein etwas schwieriger Zeitgenosse zu sein. Denn 1996 verklagte er Van Damme auf 50.000 $, da er er an dessen Film The Quest mitgeschrieben und beraten hatte.

In Hongkong lernt Frank den massiven Jackson kennen

Van Damme kann’s egal sein. Seine Karriere begann Ende der 80er und über die 90er hinweg zu erblühen und The Muscles from Brussels, wie man ihn später augenzwinkernd nannte, schmückte zahlreiche B-Movies und sogar ein paar größer budgetierte Filme mit seinen gestählten Muckies. Bloodsport entwickelte sich über die Jahre zum Kultfilm, dessen treue Anhängerschaft über sämtliche (kaum wegzudiskutierenden) Mängel hinwegsehen konnte. Fernab von Van Dammes stoischem (man könnte auch sagen hölzernem) Schauspiel und der dünnen Story ist auch eigentlich gar nicht wichtig, was sonst in Filmen wichtig ist. Denn von den knapp über 90 Minuten findet nahezu die Hälfte der Zeit auf der Matte und während der Kämpfe statt. Selbst diese sind aus heutiger Sicht zwar nicht in jedem Moment packend inszeniert und wiederholen sich oft. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass wir es mit einem Film von 1988 zu tun haben, sollte man nicht aktuelle Schnittgewitter zum Maßstab nehmen. Für damalige Verhältnisse war’s wegweisend. Bloodsport ist eben noch handfeste und roh gefilmte Action alter Schule. Und genau das ist es, was die Fans an diesem Film lieben und was Bloodsport im Kino zu einem überraschenden Erfolg hat werden lassen. Und da kaum ein Kritiker ein gutes Wort an Newt Arnolds Film gelassen hat, das aber gleichermaßen an den Fans abgeprallt ist, erübrigt sich das ohnehin.

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(Stand von: 2024/04/23 8:03 pm - Details
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Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität BD

So sehen Actionhelden der 80er aus

Zum Vergleich mit der neuen Blu-ray (und der UHD Blu-ray) von Bloodsport kam die MGM Blu-ray von 2013 zum Einsatz. Und die sah (zunächst mal) gar nicht soooo schlecht aus. Immerhin bot sie kein totgefiltertes Wachswerk an, wie zahlreiche Full-HD-Umsetzungen aus dieser Zeit. Manche Kameraeinstellungen waren allerdings wirklich von schlechter Qualität (16’28) und die Körnung kam nicht ohne Clusterbildung durch ein eher mittelprächtiges Encoding aus. Schaut(e) man genauer hin, so hat die Disk aber ein eklatantes Problem: Massive Treppenbildung. Die Übersicht der Straßen von Hongkong nach 17’45 ist deshalb kaum zu genießen. Sieht man die Treppenstufen einmal, sieht man sie dort überall. Auch bei 28’09 sind sie sehr auffällig und (wie beschrieben) sieht man sie einmal, dann ist es wie beim gefürchteten Regenbogeneffekt von Einchip-DLP-Beamern: Man wird es nicht mehr los. Die Treppenbildung ist an Gesichtern (vor allem an den Randbereichen) zu sehen, bei A-Säulen von Autos oder anderen diagonal verlaufenden Linien und eigentlich stets und überall. Ansonsten sind die Farben für die damaligen Verhältnisse okay. Hier und da könnten Hauttöne etwas wärmer sein. So wie sie über die neue Blu-ray rüberkommen. Diese basiert ebenfalls auf dem neuen Master und zeigt zunächst einmal eines nicht mehr: Die Treppenstufen! Alleine dafür lohnt sich die Anschaffung der Disk bereits. Doch das ist nicht alles. Die analoge Filmkörnung kommt nun äußerst authentisch und filmisch rüber, wo sie zuvor zwar nicht komplett gefiltert wurde, aber dennoch in Teilen verschwand. Das lässt sie natürlich auch präsenter erscheinen, was Käufer, die Körnung nicht mögen, zuvor wissen sollten. Die Helligkeit und Kontrastdynamik passt sich bei der neuen Blu-ray teils individuell an. In manchen Einstellung ist die neue Blu-ray etwas dunkler und wirkt dynamischer. In anderen wiederum erscheint sie heller und weniger farbkräftig (Zeichnung bei 10’48).  Was die Farben angeht, so kommen diese im Schnitt etwas kräftiger rüber, ohne aber poppig bunt zu werden. Deutlichere Unterschiede gibt’s bei den Hauttönen in dunkleren Szenen. So war die alte Blu-ray dort oft sehr kühl und gräulich (manchmal auch magentalastig). Über die neue Disk gibt’s nun mehr Strahlkraft, mehr Orangeanteil und mehr Lebhaftigkeit (51’02). Das gilt auch für die Fights im Finale, die Van Dammes gestählten Körper mit mehr Dreidimensionalität präsentieren. Die Schärfe ist schon alleine deshalb besser, weil die Treppenstufen weg sind. Allerdings dürfte das Encoding der Blu-ray noch besser sein. Nicht selten formt sich die Körnung auf uniformen Hintergründen sichtbar zu leichten Klumpen und hat weiche Anteile dazwischen. Zu guter (oder schlechter) Letzt (je nach Geschmack) wurde das Bild von 1,85:1 auf 1,78:1 geöffnet, was ein wenig mehr Bildinhalt oben und unten offen legt.

Blu-ray alt (2’13): (Slider ganz nach rechts): Die alte Blu-ray war unter anderem auch etwas überkontrastiert.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray holt das Bild hier auf den Boden zurück und liefert saubere Durchzeichnung.

Blu-ray alt (2’26): (Slider ganz nach rechts): Hautfarben waren über die alte Disk etwas magentafarben.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray bringt mehr Wärme ins Spiel.

Blu-ray alt (3’25): (Slider ganz nach rechts): Ein ganz ähnliches Bild auch bei van Damme.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Gut zu erkennen (notfalls Bilder in zwei Tabs öffnen), wie viel deutlicher und besser aufgelöst die Körnung auf dem Hintergrund zu sehen ist.

Blu-ray alt (10’48): (Slider ganz nach rechts): Eine der Szenen, in der die alte BD deutlich dunkler war. Aufgrund der Treppenstufen lassen sich die Schriftzeichen kaum erkennen.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD ist hier heller und wirkt kontrastärmer. Allerdings ist sie von der Szenerie her realistischer und löst die Schriftzeichen wunderbar auf.

Blu-ray alt (10’48): (Slider ganz nach rechts): Gehen wir näher ran, wird’s noch deutlicher.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist um Klassen besser und zeigt auch die Freiräume in den Zeichen.

Blu-ray alt (22’54): (Slider ganz nach rechts): Ein Bild, auf dem man die Treppenstufen sehr deutlich sehen kann.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Während der Himmel etwas mehr Grünanteile liefert und daher ins Cyan wandert, sind die Treppenstufen Geschichte.

Blu-ray alt: (Slider ganz nach rechts): Noch deutlicher wird’s, wenn man näher rangeht. Die alte BD ist voller Abstufungen.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue bleibt durchweg sauber.

Blu-ray alt (51’02): (Slider ganz nach rechts): Noch eine Szene, in der die alte BD sichtbar dunkler und im Kontrast flauer war.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD addiert Orangeanteile auf die Haut und wirkt sehr viel dynamischer.

Blu-ray alt (66’50): (Slider ganz nach rechts): Jean-Claude mit verbranntem Rücken.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Jean-Claude mit gesund gebräuntem Rücken.

Blu-ray alt (77’27): (Slider ganz nach rechts): Auch bei den Kampfszenen war die Hautfarbe etwas blasser, leicht magentabetont.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neuen Hautfarben sind wärmer und wirken filmischer.

Blu-ray alt (82’11): (Slider ganz nach rechts): Zwar gibt’s hier nur das Gleiche zu sehen wie im Vergleichsbild drüber …
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … aber ich wollte einen Screenshot mit dem schreienden Belgier in der Rezension haben.

Der große Kampf

Der Ton auf der bisherigen Blu-ray war, gelinde gesagt, eine kleine Katastrophe. Der Score ist totkomprimiert und poltert dumpf vor sich hin. Höhenanteile gibt’s kaum und wenn, dann verteilen sie sich auf den unangenehm zischelnden S-Lauten der Stimmen, die noch dazu teilweise unterschiedlich laut gepegelt sind. Das ist durchgängig kein großes Vergnügen. Und das wusste Capelight auch, weshalb man weit zurück ging und den Original-Mono-Mix auftrieb, um diesen nun auf die Disk zu packen. Verlustfrei in PCM kodiert und in korrekter Tonhöhe präsentiert sich der Ton deutlich besser als über die alte Blu-ray. Das Zischeln der S-Laute ist getilgt, der dumpf brummelnde Score bekommt mehr Hochtonanteil und die Abmischung klingt insgesamt dynamischer. Zwar erreicht das noch nicht ganz das Level der englischen 2.0-Stereo-Mischung, die noch offener und lebendiger klingt, aber die Verbesserung ist deutlich. Der ebenfalls vorhandene 5.1-Mix in DTS-HD Master punktet mit sanftem Einsatz des Subwoofers bei der Musik, was dieser mehr Volumen beschert. Die Surroundkulisse geht in Ordnung, klingt hier und da aber etwas unnatürlich. Die Dialoge stehen dafür schön zentral im Mittelpunkt. Dem englischen Ton hat man sogar eine Dolby-Atmos-Fassung spendiert, die ihrerseits  noch einmal luftiger und frischer tönt. Auch sie reißt keine Dynamikbäume aus – zumal die Soundeffekte Ende der 80er nun mal waren, wie sie waren. Aber sie klingt wirklich noch einmal feiner und räumlicher. Gut zu hören bei der perkussiven Performance nach 34’15. Die Höhen-Ebene nutzte man ausgiebig, um permanent Umgebungsatmosphäre und den Soundtrack im Ganzen mit nach oben zu legen. Man merkt allerdings doch, dass es eine Art Upmix ist, denn die Dialoge gelangen in Fetzen ebenso mit auf die Heights. Echte 3D-Sounds gibt’s eigentlich nicht. Allenfalls Dinge wie das Tropfen des Wassers nach 23’40, die allerdings auch etwas im Gesamtgeschehen untergehen, weil von oben praktisch dauerhaft Signale ertönen. Oder aber die Geräusche am Hafen, die (fast) isoliert von oben kommen. Insgesamt liefert der Film eine größere Räumlichkeit und Luftigkeit, hat aber mit dedizierten 3D-Toneffekten nichts bis wenig zu tun.

Preis: 54,00 €
(Stand von: 2024/04/23 8:03 pm - Details
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Bild- und Tonqualität UHD

Markenzeichen JCVDs

Bloodsport wurde damals auf 35 mm Filmmaterial gedreht. Zum Einsatz kamen Panavision-Kameras, von denen oft bis zu drei parallel am Start waren. Ausgehend von diesem Material wurde ein 4K-Scan angefertigt, der (soweit die Infos) von MGM selbst kam. Das Grading (mit allen verfügbaren HDR-Varianten) wurde dann hierzulande vorgenommen. Wie schon bei der neuen Blu-ray ist natürlich auch hier das Sägezahnproblem behoben und wir sehen den Film seit langer Zeit mal wieder so wie er ursprünglich ausgesehen hat. Und das bedeutet in diesem Fall sogar, dass er so gut vermutlich schon seit seiner Kinoauswertung nicht mehr ausgesehen hat. Die HDR10-, HDR10+-, Dolby-Vision-Scheibe mag nicht sonderlich aggressiv oder progressiv gegradet sein (eher im Gegenteil), aber sie liefert ein sehr filmisches, sehr organisches und lebendiges Bild. Die Hauttöne sind wunderbar braun und unterstreichen gerade in den Kampfszenen die Körper der Kämpfer. Hier und da sitzt die Schärfe der Kamera nicht ganz korrekt (gerade bei Zoomeinstellungen) und ein paar Einstellung sind kontrasttechnisch etwas schwächer. Das dürfte aber am Ausgangsmaterial liegen und ist nicht dem Mastering der 4K-Disk geschuldet. Denn das ist für sich genommen wirklich gut geworden. Insbesondere das Encoding überzeugt. Und hier schlägt die UHD-BD die Blu-ray dann auch sichtbar. Keine Probleme mehr mit Clusterbildung des Filmkorns. Die Feinheit der Körnung kommt herausragend gut rüber. Szenen, in denen Details in der Tiefe zu sehen sind, bilden diese etwas schärfer ab. Das gilt auch für Feinheiten auf Bekleidung. Insgesamt ist die 4K-Scheibe etwas dunkler abgestimmt, allerdings zu keiner Zeit zu dunkel. Die Kontrastdynamik profitiert davon subjektiv. Schwarzwert sind knackiger und Farben bekommen noch etwas mehr Intensität. Da, wie gesagt, das Grading nicht allzu progressiv ist, bleiben Spitzlichter etwas unspektakulär. Hier wäre etwas mehr Punch; eine etwas forschere HDR-Gangart wünschenswert gewesen. Ansonsten gibt’s (außer den filmimmanenten Problemen) nichts zu meckern.

Blu-ray (3’25): (Slider ganz nach rechts): Typisch für den direkten Vergleich von BD und UHD-BD:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe nimmt Orangeanteile zurück und ist bei Hautfarben im Braun intensiver.

Blu-ray (10’48): (Slider ganz nach rechts): Bei sehr hellen Szenen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … profitiert die UHD-BD von der dunkleren Abstimmung wirkt dynamischer, die Farben kräftiger.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Dass es Unterschiede in der Auflösung und im Encoding gibt, sieht man, wenn man näher rangeht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt die Schriftzeichen noch einmal deutlicher und klarer umrissen. Die teils vermatschten Bereiche des Blu-ray-Encodings kann man bei den Pfeilen gut sehen (notfalls die Bilder in Originalgröße in zwei Tabs öffnen). Die UHD-BD hat keine Probleme mit der Körnung auf uniformen Flächen. Sie bleibt sauber und ohne Vermatschungen.

Blu-ray (22’54): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der BD …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … etwas intensivere Farben auf der UHD-BD.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Auch hier im Close-up:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Etwas mehr Auflösung bei der 4K-Disk.

Blu-ray (51’02): (Slider ganz nach rechts): Wie schon weiter oben reduziert die UHD-BD gegenüber der Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): die Orangeanteile etwas und wirkt brauner.

Blu-ray (66’50): (Slider ganz nach rechts): Das gilt auch für Van Dammes Rücken …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … der über die HDR-Scheibe noch kräftiger braun ist, ohne verbrannt zu wirken wie über die alte BD.

Blu-ray (82’11): (Slider ganz nach rechts): Und noch einmal hier (weil der Schrei so schön ist):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray hat kräftiger braune Hauttöne, weniger Orange.

Die UHD Blu-ray nutzt exakt die gleichen Tonspuren wie die (neue) Blu-ray.
Preis: --
(Stand von: 2024/04/23 8:03 pm - Details
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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial enthält neben dem dicken Booklet des Mediabooks sowie dem Audiokommentar von Sheldon Lettich, Paulo Tocha und James Bennett einige neue Interviews. Das erste liefert Van Damm selbst. Allerdings darf man anzweifeln, ob er während seiner Ausführung komplett nüchtern gewesen ist. Als Anekdoten-Erzählung mag es durchgehen, ist aber bisweilen etwas schwerer zu ertragen. Interessanter schon das Featurette „Blood Writes“ über Sheldon Lettichs Skript, das vom Autor selbst moderiert wird. Ebenso interessant das 25-minütige Interview mit Kameramann David Worth, der vor allem darüber berichtet, wie außergewöhnlich es war, vor Ort in Hongkong zu drehen. Paulo Tocha, der Darsteller des Paco, erhält ebenfalls 25 Minuten Sprachzeit und referiert viel über seine Art des Martial Arts, das Muay Thai. Paul Hertzog, der Komponist des Scores, ist Mittelpunkt des letzten Featurettes. Er stellt heraus, wie zufällig er zum Film und zu allen möglichen Projekten kam. Alle Extras sind untertitelt.

Fazit

Bloodsport darf als Klassiker des Kampfkunstfilms gelten. Und dafür schätzen ihn seine Fans. Objektiv betrachtet leidet er allerdings unter zahlreichen Mankos. Das wiederum kann all jenen egal sein, die ihn seit jeher schätzen. Und das sind (Jean-Claude Van Dammes Hintern sei dank) nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Und die können ihren Lieblingsfilm nun in einer lange nicht für möglich gehaltenen Qualität erleben. Schon die neue Blu-ray schlägt die alte Fassung um Längen. Noch besser macht’s die 4K-Disk, die im Encoding sichtbar sauberer ist und mit noch besseren Farben punkten kann.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (2013): 50%
Bildqualität BD (2023): 75%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD (2013): 50%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 2.0 Mono): 75%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 5.1): 70%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 80%
Film: 60%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA/HongKong 1988
Regie: Newt Arnold
Darsteller: Jean-Claude van Damme, Leah Ayres, Roy Chiao, Lily Leung, Bolo Yeung, Norman Burton, Forest Whitaker
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de // PCM 2.0 Mono: de // PDM 2.0 Stereo: en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 92
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 18

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
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4K Trailer zu Bloodsport

BLOODSPORT 4K Trailer (Deutsch) / Film-Synchronisation


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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10 Kommentare
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Wolfgang

Chuck Norris würde Leute mit einem Roundhouse-Kick bedenken, die seinen Vornamen „Chuch“ schreiben!

Danke für das Review. Das Mediabook hab ich irgendwie total verpasst zu bestellen. Aber Capelight schiebt ja glücklicherweise noch ein 4K Steelbook nach – ist mir eh lieber wie das Mediabook. Das ist auch so eine Capelight-Krankheit. Bei erfolgreichen Veröffentlichungen noch ein Steelbook nachzuschieben – war bei „X“ auch so. Und wenn dann das Mediabook schon im Regal steht, wurmt das mein Steelbook-Sammlerherz ganz gewaltig!
Beim Steelbook werde ich dann jedefnalls zuschlagen – auch wegen meiner Faszination für die Kowloon Walled City in Hong Kong.

Ollum

Vielen Dank für das Review, habe schon drauf gewartet! 🙂
Hab das MB zwar schon einen Tag vor Release erhalten, aber noch nicht gesichtet, da ich das Glück hatte, ihn Anfang des Monats Kino sehen zu können. Das Bild war super, wirkte manchmal aber etwas weichgezeichnet, was aber vielleicht dem Projektor und/oder der großen Leinwand und dem verhältnismäßig geringem Sitzabstand geschuldet sein mag. Gehe aber, besonders nach dem Review, schwer davon aus, dass es zu Hause auf dem OLED nochmal deutlich besser aussieht. Besonders der tolle Soundtrack kam im Kino gerade während der Kämpfe richtig gut zu Geltung. Zu schade, dass Capelight den nicht wie bei Running Man dazugepackt hat. Hat auf jeden Fall großen Spaß gemacht und ich kann das nun auf meiner Lebens-ToDo-Liste abhaken. 🙂

Ein schönes Beispiel für die deutlich bessere Auflösung ist übrigens die Szene mit der Münze im Hotel. Hier sieht man nun sehr deutlich, dass Dux die Münze in Husseins Hand umgedreht hat, was auf den alten VHS und DVDs überhaupt nicht zu erkennen war. Ich habe früher immer gedacht, das sei ein Fehler beim Schnitt o.ä. gewesen, weil ich dachte, Dux würde sie ihm aus der Hand nehmen wollen und hätte es nicht geschafft…

Stefan

Hatte mir den tatsächlich bei Capelight in blindem Vertrauen vorbestellt gehabt, konnte bislang aber leider nur die ersten paar Minuten anschauen. Freue mich, dass die Scheibe gut geworden zu sein scheint!

Sunny

Die neue Atmos-Tonspur (Englisch) ist klasse geworden. Das 4K-Bild auch – nur die Öffnung vom Originalformat 1,85:1 auf 1,78:1 gefällt mir nicht und verändert die Bildkompositon von Film/Kino mehr in Richtung TV – nie gut und nicht im Sinne von Regisseur und Kameramann!

Geier79

Habe mir das Teil gegönnt und hatte am Samstag eine gute Zeit damit. Würde ich den Film heute zum ersten Mal sehen, würde ich wohl nur mit den Augen rollen. Da ich aber mit dem Film aufgewachsen bin, mag ich ihn noch immer. Audiovisuell war ich positiv angetan, was man aus dem Film raus geholt hat. Mal wieder ein top Review hier, dem ich mich nur anschließen kann.

Dennis

Als Kind bestimmt um die 40x gesehen den Film

dc_coder_84

Cool, danke fürs Review. Bei dem Vergleichsbild wo Van Dammes einen Spagat macht sieht man auch schön, dass Häuser im Hintergrund klarer sind, so als würde die HDR Disk einen Grauschleier wegnehmen.

Kisi

Danke für die klasse Review. Damals im Kino gesehen und war begeistert. Der Film wird gekauft.
Kannst du vielleicht einen Blick bei Operation Fortune machen?. mich interessiert die 4k aber bei Lonnie bin ich nicht sicher. Danke