Blutmond – Die Nacht der Werwölfe

Blu-ray Review

Blutmond - Die Nacht der Werwölfe Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 03.12.2016

OT: Blood Redd

 


Rotkäppchen

Ein bisschen Werwolf mal etwas anders …

Inhalt

Lauren ist 16 und die Nase voll von ihren überprotektiven Eltern und dem strengen Vater. Als sie auf deren Geheiß die kranke Großmutter besuchen soll, obwohl sie lieber mit ihrer Freundin um die Häuser ziehen würde, ahnt sie noch nicht, dass der höfliche schwule Herr, der ihr vor Ort die Tür öffnet, weder höflich noch schwul ist und ganz nebenbei die Oma abeschlachtet in der Badewanne verstaut hat. Als Lauren das mitbekommt, versucht sie sich mit Händen und Füßen zu wehren und …
… wacht anderntags blutverschmiert auf, während ihr Angreifer halbtot und ebenso zerfleischt auf der Couch liegt. Sind hier etwa Werwölfe im Spiel? Und falls ja, wer hat sich da des Nächtens verwandelt?

Sichtbar amateurhaft kommt Blutmond – Die Nacht der Werwölfe daher, der mit schmalem Portemonnaie realisiert und mit wenig erfahrenen Darstellern besetzt wurde. Das meiste Geld ist vermutlich für die Make-up-Effekte draufgegangen, denn die zwei Häuser, in denen gedreht wurde, sehen aus, als wären es diejenigen von Regisseur und Produzent gewesen. Die Kameraführung ist unmotiviert, das Timing der „Action“szenen mies und die Dialoge bleiben dauerhaft auf B-Movie-Niveau. Einzig die Frage, wer nun Opfer und wer Täter ist, motiviert dazu, noch ein wenig durchzuhalten. Immerhin schafft es Blutmond hin und wieder, die Erwartungshaltung der Zuschauer zu torpedieren. Klares Highlight des Films sind aber, wie erwähnt, die Maskeneffekte der vom Werwolf angefallenen Menschen. Die klaffenden Wunden und Fleischfurchen zeugen von einem leidenschaftlichen Handwerker, der sein Talent an den Film selbst ein wenig verschwendet hat. Auch Torey Widener, der immerhin zwischen mehreren Persönlichkeiten hin- und herspringen muss, gefällt halbwegs. Sein Albert ist jedenfalls die facettenreichste Figur. Über das Werwolf-Monster, das (glücklicherweise) meist nur als Schatten zu sehen ist, legen wir lieber den Mantel des Schweigens.

Bild- und Tonqualität

Optisch muss man bei Blutmond – Die Nacht der Werwölfe massive Abstriche machen. Tatsächlich wirkt das weiche, verwaschene, in Bewegungen verschwimmende und nachziehende Bild wie eine durchschnittliche VHS-Kopie. Allein am altgedienten mpeg-2-Codec kann’s nicht liegen. Dann schon eher an der geringen Datenrate, die konstant bei gerade mal 20Mbps liegt. Die Farben sind dazu eintönig orange, der Kontrastumfang ist schwach und helle Bereiche überstrahlen massiv.
Auch in Sachen Ton kann die Blu-ray von Blutmond nicht überzeugen. Die schwache deutsche Synchro klingt unnatürlich topfig aus dem Center und Effekte bleiben dann, wenn man sie erwartet vollkommen aus. Bimmelt dann aber die Türglocke bei Laurens Eltern, gibt’s unvermittelt viel zu viel Information von den Rears. Wechselt man auf die Originalspur, hört zwar das topfige auf, dafür zischeln die Stimmen unangenehm und tönen extrem dünn. Effekte oder Dynamik bleiben auch hier aus. Wer seinen Subwoofer auf „automatic“ stehen hat, der wird feststellen, dass er nur selten überhaupt mal in den Betrieb geht.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Blutmond gibt’s außer den Trailern zum Film sowie ein paar Programmtipps leider nichts weiter zu entdecken.

Fazit

Blutmond – Nacht der Werwölfe hat wenig Werwolf, nicht sonderlich viel Blut, dafür aber viel Nacht – oder wahlweise Ödnis. Die 90 Minuten hätte man zu einem flotten (und dann relativ blutigen) Kurzfilm von 30 Minuten zusammenfassen können – so muss man die Highlights ein wenig suchen oder etwas geduldig sein.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 40%
Tonqualität (dt. Fassung): 40%
Tonqualität (Originalversion): 40%
Bonusmaterial: 10%
Film: 40%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Brad Palmer
Darsteller: Stephanie Hullar, Torey Widener, Julie Marie Hassett, Christopher Frainza
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 91
Codec: AVC
FSK: 16

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