Born a Champion 4K UHD

Blu-ray Review

Capelight Pictures, 09.07.2021

OT: Born a Champion

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Der heilige Gral des Rings

Sean Patrick Flannery mit einem Herzensprojekt.

Inhalt

Mickey ist effektiv, aber nicht auf rohe Gewalt aus

Mickey Kelley ist ein netter Kerl. Einer von den Guten. Einer, der ohne Fragen zu stellen, anderen hilft und dafür auch mal seine Geschicklichkeit einsetzt. Denn Mikey ist Meister im Brazilian Jiu-Jitsu. Allerdings nutzt er seine Fähigkeiten stets nur im Ring oder zur Verteidigung. Und selbst in letzterem Fall zieht er es vor, seine Kontrahenten nicht durch übermäßige Gewaltanwendung außer Gefecht zu setzen. Als er auf einer Asienreise die attraktive Layla kennenlernt, scheint sich sein Leben noch einmal neu auszurichten. Über ein paar Umwege kommen die beiden zusammen und gründen eine Familie. Doch das Geld ist knapp. Und Mickeys Job in einem Gym reicht nicht wirklich aus. Als Türsteher verdient er sich noch ein paar Kröten nebenbei. Eines Tages bietet sich ihm über diesen Nebenjob die Möglichkeit, an einem größeren MMA-Turnier in Dubai teilzunehmen. Mickey dringt ins Finale vor, wird dort vom aufstrebenden Marco Blaine aber vernichtend geschlagen. Auf einem Auge fast blind, zieht sich Mickey aus dem Sport zurück. Aber auch danach arbeitet er als Türsteher, damit zusätzlich Geld fließt und man dem gemeinsamen Sohn eine gute Schule bieten kann. Natürlich gefällt Layla das überhaupt nicht. Denn immerhin ist er beständig in Gefahr, sein Augenlicht komplett zu verlieren. Jahre später entdeckt einer von Mickeys Schülern den unfairen Kampf gegen Blaine und postet das als Video in das noch junge Internet. Die Story kocht hoch und Blaines Manager Mason muss einsehen, dass es eine Revanche geben muss, um den Ruf seines Schützlings nicht dauerhaft zu riskieren. Doch was wird Layla dazu sagen, wenn Mickey alles riskiert ..?

Layla lernt Mickey im Flieger nach Dubai kennen

Sean Patrick Flannery war nie die große Filmkarriere vergönnt. Als Co-Star von Norman Reedus agierte er in Der blutige Pfad Gottes, seiner bekanntesten Filmrolle. Gleichzeitig spielte er Mitte der 90er den jungen Indiana Jones in der gleichnamigen TV-Serie. Im neuen Jahrtausend reichte es aber oft nur zu kleineren Nebenrollen oder der Partizipation in B-Movies. Was nur wenige wissen: Flannery ist Schwarzgurtträger im Brazilian Jiu-Jitsu. Und wenn der MMA-Sport in den USA schon früher aufgetaucht wäre, hätte Flannery wohl eine Profisportlerkarriere verfolgt (Quelle).
Wie wir wissen: Es kam anders. Aber wenn man schon im Filmbusiness ist, warum dann nicht einen Film auf den Weg bringen, der sich des Themas annimmt – mithin als das Hobby mit dem Job zu vereinen? Gesagt, getan. Flannery entwickelte das Drehbuch als Koautor und herausgekommen ist mit Born a Champion ein Film, der als zweistündige Liebeserklärung an den Brazilian Jiu-Jitsu gelten darf.

Die beiden werden schnell ein inniges Paar

Jetzt ist das aber so eine Sache mit Kampfsportfilmen: Sie wandeln irgendwo zwischen brutalem Cagefight-B-Movie im Stile sämtlicher Jean-Claude-van-Damme-Klone oder bedienen ein Arthaus-Publikum wie bei The Fighter oder The Wrestler. Nur selten schafft es mal einer, die Brücke zwischen beiden Zielgruppen zu schlagen und – wie bspw. Rocky – Kritiker UND Actionfilmfan zu begeistern. Erstaunlich genug, wenn in diesem dynamischen Spannungsumfeld noch mal etwas frischer Wind durch den Ring weht – und das passiert bei Born a Champion. Schon der Anfang, in dem die Rahmengeschichte in den Film einleitet, gerät ungewöhnlich, wenn man Mickey als zwar wehrhaften, aber umsichtigen Kämpfer porträtiert. Springt die Story dann in der Zeit zurück, um seine Geschichte zu erzählen, erfahren wir ihn außerdem als sanftmütigen und keineswegs machohaften Mann mit romantischer Ader. Und bevor es in irgendeiner Form in puncto Martial-Arts zur Sache geht, ist man als Zuschauer ganz schön gerührt, weil die Lovestory hervorragend funktioniert.
Vielleicht auch deshalb, weil der Film von Mickeys bestem Freund erzählt wird. Dieser sitzt einer Journalistin gegenüber und erzählt ihr (und damit uns) die Lebensgeschichte seines Kumpels.

Bei seinem ersten Turnier bezieht Mickey unfaire Prügel

Born a Champion schlägt dabei unüblich versöhnliche und warmherzige Töne an – zumindest, wenn man es im Vergleich zu anderen Kampfkunstfilmen betrachtet. Hier kommt ganz offensichtlich zum Tragen, dass Flannery sich vielmehr an oben besagtem Rocky orientiert, denn an den vordergründigen Haudrauf-Actionern. Und als Titelfigur ist er nicht nur deshalb authentisch, weil er (selbstredend) seine Fights ohne Netz, doppelten Boden und Stuntdoubles absolviert hat. Nein, auch seine Einstellung zur gesamten Thematik und zum Respekt der Kämpfer dem Gegner gegenüber wird sehr deutlich. Vor jedem Kampf wird der Sportsgeist beschworen, um sich sehr bewusst von unsportlichem Verhalten zu distanzieren. Dass das Drehbuch dabei ein oder zwei melodramatische Haken zu viel schlägt, kann man kritisieren, weil es die Geschichte emotional unnötig aufputscht, wo ohnehin schon viel Gefühl integriert ist. Aber so richtig krumm nehmen will man es Flannery dann auch wieder nicht.
Ein netter Running Gag, mit dem der Film darstellt, dass sich Mickey und Layla nie länger als ein paar Stunden Zwietracht und Streit gönnen, kontert solche Mankos mit viel Charme.

Preis: 16,99 €
(Stand von: 2024/09/20 3:03 pm - Details
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14 neu von 16,98 €1 gebraucht von 13,11 €
Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Fri, 09 Jul 2021
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bild- und Tonqualität UHD

Blaines Manager bangt um den Ruf seines Schützlings

Born a Champion wurde mit Sony CineAlta Venice digital bei 6K aufgenommen und im Postproduktionsprozess über ein 4K-DI transferiert. Während Roush Media für die US-Veröffentlichung das Grading vornahm, ließ der deutsche Anbieter Capelight das native 4K-Material noch einmal individuell aufbereiten und ein neues Grading erstellen. Und das punktet mit satter HDR10- und HDR10+-Dynamik. 3578 Nit Maximalhelligkeit stehen an, was man besonders gut in Momenten sieht, in denen sich Lichtquellen in den Augen spiegeln und für funkelnde Iris-Eindrücke sorgen.
Erstaunlich gut encodiert bleibt der vor dem Sonnenuntergang landende Flieger bei 16’20. Der orangerote Hintergrund wäre bei einer stärkeren Komprimierung anfällig für Banding-Artefakte gewesen, die hier aber aus bleiben. Lediglich eine ganz minimale Neigung zu Blockrauschen ist erkennbar. Während der etwas nebligen Beleuchtung des ersten Turniers sieht man ein ganz dezentes Rauschen und im Zoom bei 31’04 gibt’s unschöne Farbrauschmuster im Hintergrund. Das allerdings dürfte dem Ausgangsmaterial geschuldet sein, das hier das HDR-Grading und Encoding vor eine große Herausforderung stellt. Die als quasi-dokumentarischen Bilder genutzten kleinformatigeren Szenen während der Interview-Momente mit Rosco sind farblich etwas intensiver und wirken etwas softer. Das dürfte allerdings gewolltes Stilmittel sein. Gut erkennbar an der Totalen bei 34’55, die bis in die Tiefe detailliert und scharf ist. Farben sind grundsätzlich sehr warm abgestimmt, was den Film auch in seiner Emotionalität unterstützt.
Der Ton von Born a Champion liegt für beide Sprachen in DTS HD-Master vor. Was die Synchro angeht, so wurde diese mit bekannten und professionellen Sprechern vorgenommen und ist stets perfekt passend. Akustisch sind die Stimmen warm und angenehm eingebettet. Lediglich die Interviewmomente mit Rosco klingen (bewusst) etwas dumpfer. Musik wird recht räumlich dargestellt. Und wenn im Ring die Zeitlupe entsprechende Kämpfe festhält, kommen Punches durchaus druckvoll. Auch Stimmen verteilen sich realistisch im Raum, wenn sich die Darsteller entsprechend bewegen.

Preis: 16,99 €
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Bonusmaterial

Außer dem Originaltrailer und ein paar Filmtipps gibt’s im Bonusmaterial von Born a Champion nichts zu entdecken.

Fazit

Born a Champion ist kein Haudrauf-Handkanten-MMA-Film aus der B-Movie-Retorte. Vielmehr orientiert er sich an einem Rocky-Publikum und präsentiert einen fürs Alter verblüffend fitten Hauptdarsteller. Flannery ist auch der Grund dafür, dass Nicht-(zwingend)-Fans von Kampfkunstfilmen hier einen Blick riskieren dürfen. Denn die Kämpfe sind oft effizient und nicht aufs pure Drama aus. Viel rohe Gewalt gibt’s hier also nicht zu sehen. Und da die Story auch noch berührt, geht das durchaus in Ordnung.
In Ordnung ist auch die 4K-UHD-Blu-ray, die vor allem mit intensivem HDR punktet und damit ein paar kleinere Mankos überspielt. Eine Blu-ray ist nicht enthalten.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 10%
Film: 75%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Alex Ranarivello
Darsteller: Sean Patrick Flanery, Katrina Bowden, Dennis Quaid, Currie Graham, Costas Mandylor
Tonformate UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 111
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: /BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+
Maximale Lichtstärke: 3578 Nit
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
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Trailer zu Born a Champion

BORN A CHAMPION Trailer (Deutsch)


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

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Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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dirk

Schlimm, dass die Deutschen immer nochmal ins Grading fuschen müssen anstatt das Original-Grading einfach zu lassen. Meistens gehts doch in die Hose – gerade, was sattes Schwarz angeht. Viele deutsche Releases haben da immer einen Grauschleier im Vergleich zu den US-Versionen – zumindest bei Blurays.