Blu-ray Review
OT: Captain America: The First Avenger
Die Macht der Götter
Der fünfte MCU-Film erscheint als UHD – lohnt das Upgrade?
Inhalt
Steve Rogers wiegt 50kg, ist vielleicht 1,6m groß und leidet unter Asthma. Dennoch versucht er immer wieder, sich für den Militärdienst einzuschreiben, um für die gute Sache und gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg zu dienen. Als der Wissenschaftler Dr. Abraham Erskine auf Rogers‘ Mut und Zielstrebigkeit aufmerksam wird, sieht er in ihm einen idealen Testkandidaten. Denn Erskine hat ein Serum entwickelt, das einen vollkommen normalen Kameraden in einen Supersoldaten verwandeln soll. Und ihn Steve sieht er den idealen Probanden. Während Rogers einwilligt – immerhin kann er danach endlich in die Armee aufgenommen werden – erzählt im Erskine, dass es schon mal eine Testperson gab: Johann Schmidt. Doch bei diesem Schlug das Experiment fehl und er leidet seitdem unter schweren Nebenwirkungen. Schmidt, der gemeinsam mit seinem Wissenschaftlicher Arnim Zola und dem Tesserakt, einem in Norwegen gestohlenen Artefakt, neuartige Energiewaffen herstellen will, drängt nun auf nicht weniger als die Weltherrschaft. Und dafür sagt sich der vormals als Hilters Waffenlieferant dienende Schmidt sogar vom Führer los und bildet mit Hydra seine eigene Organisation. Rogers muss derweil als Supersoldat-Werbeträger für Stimmung bei den Front-Truppen sorgen, ohne selbst ins Kriegsgeschehen eingreifen zu können. Doch das ändert sich, als er davon hört, dass sein Freund Bucky Barnes mit seiner Einheit bei einem Angriff auf Schmidts Truppen angeblich ums Leben kam. Als Ein-Mann-Armee begibt sich „Captain America“ auf eine Rettungsmission – immer daran denkend, dass die Hydra viele Köpfe hat, die abgeschlagen werden müssen …
Gehen wir’s mal anders an und hauen die größte Kritik an Captain America: The First Avenger direkt zu Beginn raus:
Der nachträglich digital verkleinerte Körper oder wahlweise auf den schmalen Body von Stand-in-Darsteller Leander Deeny aufanimierte Kopf von Chris Evans ist eine tricktechnische Vollkatastrophe. In den meisten Szenen sieht es schlimm aus, in einigen sogar so übel, dass man praktisch erkennen kann, wie man den Kopf in seine Umgebung eingefügt und Umrisse „ausgeschnitten“ hat.
Marvel-Produzent Kevin Feige erzählt gerne, dass die Leute nach Test-Vorführungen ungläubig gefragt hätten, wie man dem schmächtigen Rogers plötzlich so viel Muskulatur hinzufügen konnte – ausgehend von der Prämisse, dass dieses Testpublikum offenbar wirklich dachte, der schmächtige Evans wäre der „Richtige“ und die kräftige Version der „Falsche“. Wenn das keine fantasievoll ausgeschmückte Behauptung Feiges ist, sondern eine tatsächliche Reaktion, darf man ruhig fragen, aus welchen seit 25 Jahren kinoabstinenten Testpersonen dieses Publikum bestand.
Nun aber das Gute am ersten Captain America: Obige, durchaus charmant gemeinte, Kritik bleibt der einzige Schwachpunkt des Films.
Und das war in der Form sicher nicht unbedingt zu erwarten. Immerhin gehört die Filmadaption um den Superhelden mit dem „Amerika“ im Namen zu den schwierigsten im Marvel-Universum überhaupt. Eine frühere Variante war 1990 nicht mal ins Kino gekommen und weitere Versuche, einen echten Kinofilm zu inszenieren verzögerten sich immer wieder. Bis Marvel Studios stärker als Produzent auftrat und beginnend mit Iron Man das MCU begründete. Ziemlich direkt nach dessen Kinoerfolg plante man, Captain America auf die große Leinwand zu bringen. Doch es sollte noch drei weitere Jahre dauern, bis The First Avenger 2011 als fünfter Film des Marvel Cinematic Universums die Lichtspielhäuser enterte.
Da man von vornherein plante, die Figur in mindestens fünf weiteren Filmen zu etablieren, schliff man vor allem am Charakter von Steve Rogers. Der Held, der wie kein Zweiter die US-Symbolik vertrat, musste weniger patriotisch als vielmehr menschlich und mit blitzsauberer Moral versehen werden. Immerhin sollte der Film nicht nur beim heimischen, sondern zugleich beim Weltpublikum landen. Da wäre es wenig hilfreich gewesen, wenn man das Bild eines Ultrapatrioten vermittelt hätte. Die Tatsache, dass mit Obama mittlerweile eine afroamerikanischer Präsident im Weißen Haus saß, der sehr liberale Ansichten vertrat, mag ebenfalls geholfen haben, ein positives Bild von Steve Rogers zu vermitteln.
Außerdem, und damit sind wir wieder bei den ersten gut 30 Minuten mit dem schmächtigen Kerlchen: Trotz der tricktechnischen Mängel bei der Umsetzung der Schrumpfung ist man als Zuschauer ganz bei diesem bemitleidenswerten Kerlchen. Bei diesem 50kg-Milchbubi, der so sehr für das kämpft, was seiner Überzeugung entspricht, dass man sofort Beschützer-Instinkte entwickelt. Rogers ist ein guter Mensch – bedingungslos. Und das bleibt er auch, nachdem er die Wandlung zum Superhelden vollzogen hat.
Ohnehin war Chris Evans die perfekte Wahl. Nicht auszudenken, was für einen düsteren Cap es gegeben hätte, wenn Bucky-Darsteller Sebastian Stan die Rolle, für die er zwischendurch tatsächlich im Gespräch war, übernommen hätte. Der blonde Evans, der als Johnny Storm aka Human Torch schon mal eher unglückliche Superhelden-Erfahrung gemacht hatte, legt hier das arrogant-überhebliche Verhalten seiner Figur aus The Fantastic Four komplett ab und legt den Grundstein für eine Charakter-Entwicklung, die ihn während der kommenden Fortsetzungen und Avengers-Filme zur unerwartet schillernden Figur werden lässt.
Außerdem liefert Captain America – The First Avenger die Superhelden-untypischste Story im Marvel-Universum. Verortet im Zweiten Weltkrieg gibt’s zwar ein bisschen SciFi zu sehen (immerhin tritt Tony Starks Vater Howard als Nebenfigur auf), doch die Action ist tief verwurzelt in der Realität. Das in Sepiatönen eingefangene Kriegsszenario bietet außerdem die Möglichkeit für ein paar durchaus kritische Anmerkungen. Alleine die Werbetrommel-Tanzauftritte von Steve Rogers dürfen als sarkastischer Kommentar auf die Kriegsmaschinerie gesehen werden.
Gleichzeitig reicherte Regisseur Joe Johnston (Jumanji) seinen Film mit zahlreichen Filmzitaten (vor allem aus Indiana Jones) an und lockerte den Ton gerade so weit, dass man das Szenario nicht bierernst nehmen musste, gleichzeitig aber durchaus einen der besseren Bösewichte der MCU-Filme zu sehen bekam. Hugo Weaving als Red Skull ist nicht nur aufgrund seines roten Totenkopfschädels angemessen diabolisch, sondern weil er glaubhaft vermittelt, dass Hitler gegen ihn ein unfähiges Sandkasten-Spielkind ist. In Verbindung mit den authentischen Kostümen und durchaus packender Action- und (von Evans weitgehend selbst ausgeübten) Stunts gehört Captain America – The First Avenger zweifelsfrei zu den besseren Teilen des MCU.
Bild- und Tonqualität BD
Captain America: The First Avenger war seinerzeit auf Blu-ray eine kleine Enttäuschung – zumindest für die Freunde von scharfen Bildern. So fügte man einen deutlichen Weichzeichner-Look hinzu, der zwar die 40er-Jahre-Optik etwas untermauerte, aber technisch halt nicht wirklich hübsch aussah. Das gilt natürlich für die Blu-ray in diesem Set immer noch, da es sich um die identische Disk handelt. Gleichzeitig entsättigte man die (wenigen) bunten Farben und erzeugte durch eine deutliche Braun-/Sepia-Tönung einen noch stärker authentischen 40er-Jahre-Look. Schwarz geht dabei nie auf Bestwerte runter, sondern bleibt meist gräulich. Der Kontrastumfang ist deshalb eher mäßig und passt sich dem aus technischer (nicht bewusst stilisierter) Sicht eher durchschnittlichen Gesamteindruck an.
Captain America: The First Avenger stammt noch aus einer Zeit, in der Marvel-Filme von Paramount vertrieben wurden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass hier eine Dolby-Digital-Plus-Spur zum einsatz kam. Denn Paramount ist für diese Politik bekannt und berüchtigt.
Allerdings sind Bedenken hier eigentlich nicht angebracht. Denn die Dolby Digital kodierte 5.1-Spur der Blu-ray war seinerzeit schon gut und ist heute sogar besser als die DD-Plus-Versionen von Disney selbst. In Sachen Direktionalität ist sie sogar mustergültig effektvoll. Das gilt für sämtliche Actionszenen und wird schon in der Folgesequenz nach Rogers‘ Verwandlung deutlich. Was hier an Schüssen und Geräuschen aus den fünf umgebenden Speakern kommt, ist hervorragend. Dazu liefert sogar der Subwoofer ordentlich Druck, wenn das Unterwassergefährt an Geschwindigkeit gewinnt (42’10). Auch die Plasma-Kanone von Hydra-Chef Johann Schmidt setzt dem Heimkino ordentlich zu (45’15). Dazu gelingen Dialoge wirklich hervorragend und sind absolut perfekt eingebettet – ohne jedes Muffige. Richtig rund geht’s auch, wenn Rogers nach knapp einer Stunde im Flugzeug beschossen wird und das Flakfeuer lautstark neben dem Flieger einschlägt.
Zwar klingt die englische dts-HD-Master-Fassung noch ein wenig offener und ist etwas lauter, doch wesentlich mehr Dynamik liefert auch sie nicht. So bleibt der Tiefbass beim Untersee-Boot vergleichbar. Vielleicht sind die Plasma-Kanonen kurz darauf etwas knackiger und präziser und der Flak-Beschuss nach 57 Minuten kommt noch etwas satter. Aber grämen muss sich die deutsche DD-Fassung deshalb nicht.
Bild- und Tonqualität UHD
Captain America: The First Avenger wurde entgegen meiner ersten Recherche, die ich hiermit korrigieren muss (Danke an Leser Amano), vornehmlich digital aufgenommen – und zwar weitgehend mit der Panavision Genesis HD. Hinzu kommen einige wenige Szenen, die mit der Canon EOS 5D Mark II geschossen wurde, sowie analoge Aufnahmen, die mit Arriflex 235 und 435 auf Film erstellt wurden.
Vom unterschiedlichen Ausgangsmaterial wurde für die UHD allerdings lediglich ein 2K DI angefertigt. Das ist nun in Verbindung mit der höheren Bilddynamik HDR10 sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum auf die Disk gelangt. Doch, Überraschung: Wer denkt, es würde farbiger und knalliger, sieht sich getäuscht. Ganz im Gegenteil. Der ohnehin schon etwas farblose und gräuliche Film ist über die UHD noch etwas desaturierter. Dunkle Szenen erscheinen noch etwas grauer und liefern auch keinen verbesserten Schwarzwert. Im Vorteil sind allerdings die Hautfarben, die von einer leichten Orangetönung der Blu-ray ausgehend nun neutraler und etwas wärmer wirken. Die echten farbigen Szenen wie bspw. das rote Demo-Fahrzeug von Stark oder die rote Maske von Red Skull sind zwar etwas weniger knallig, aber dafür im Rahmen des erweiterten Farbraums in Richtung satteres Rot verschoben. Das leuchtet zwar nicht stärker, wirkt aber prägnanter. Ebenfalls schwierig ist es für die höhere Auflösung. Denn gegen den eingesetzten Weichzeichner-Look tut sich die 4K-Disk wirklich schwer. Schon über die Blu-ray gab es nur wenige wirklich knackige Close-ups. Die Anzahl derer erhöht sich über die UHD nicht. Wenn aber mal ein Bild gut aufgelöst ist (wie die Naheinstellungen von Tommy Lee Jones), dann kann man durchaus einen leichten Auflösungsvorsprung ausmachen. Auch Caps Schild hat mehr Textur und wirkt knackiger. Besser gerät auch die Neutralität. Während die Blu-ray in den Schnee-Szenen zuweilen etwas bläulich erscheint, kann die UHD dies etwas reduzieren. Auch Schattierungen auf den Sandsteingebäuden der damaligen Zeit sind eindrucksvoller. Am auffälligsten ist tatsächlich, dass das zuweilen trotz Weichzeichner-Look der BD noch sichtbare Korn über die UHD fast eliminiert ist. Und so ist die UHD zwar auch nicht wirklich scharf, aber vielleicht insgesamt etwas ausgewogener – ohne allerdings einen echten Wow-Effekt zu erzeugen. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Über den kompletten Film gesehen wirkt die UHD stimmiger, gleichmäßiger und vor allem natürlicher. Sie erreicht nur nicht die Qualität einer aktuellen Scheibe.
Kleine Randnotiz: Die UHD liefert wieder das Originalformat in 2,39:1, während die BD in 2,35:1 vorlag. Es fehlt also minimaler Bildanteil an den oberen und unteren Rändern.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet mehr Schattierung und das deutlich neutralere, aber auch weniger farbige Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD liefert hier etwas entsättigter ab, punktet aber mit detailreicheren Texturen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist neutral(er), aber gleichsam kontrastarm.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Viel natürlicher zeigt sich hier die UHD (in eigener Sache: Sorry fürs nicht frame-genaue Treffen der beiden Screenshots).
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Als gutes Beispiel für einen erweiterten Farbraum dient der rote Totenkopf indes über die UHD. Denn ein so sattes Rot kann keine BT.709-Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD liefert hier die typisch deutlicheren Konturen aufgrund von HDR. Die Furchen in Jones‘ Gesicht werden dadurch dreidimensionaler, aber nicht wirklich schärfer.
Die UHD von Captain America: First Avenger bekommt für beide Sprachen (theoretisch) ein Update. Theoretisch?
Nun ja, die Tatsache, dass der deutsche Ton nun in Dolby Digital Plus und nicht mehr in Dolby Digital vorliegt (und mit ~300kbps höherer Datenrate läuft), während die englische Fassung jetzt Dolby Atmos und nicht mehr dts-HD-Master liefert, klingt zunächst mal wie ein kleines Upgrade. Doch weil eben die letzten DD+-Spuren des Anbieters eher sehr undynamisch ausfielen, steht zu befürchten, dass sie gar schwächer klingt als die stärker komprimierte Fassung. Und tatsächlich ist das so. Hört man sich ein paar der kurzen Actionszenen wie das Abfeuern der Plasmakanone mehrmals im direkten Vergleich an, wirkt die alte DD-Version etwas wuchtiger und ein bisschen dynamischer. Das fällt lange nicht so dramatisch aus wie bspw. bei Black Panther – dennoch hat man hier trotz höherer Datenrate die weniger zupackende Tonspur. Keinen Einfluss indes hat es auf die Direktionalität, die nach wie vor gut ist.
Und dem englischen Ton geht’s ja auch nicht besser. Auch die Atmos-Fassung ist weniger dynamisch und leiser als das dts-HD-Master-Pendant der bisherigen Blu-ray. Auch hier ist das nicht extrem dramatisch, im direkten Vergleich aber raus zu hören. Ein wenig kompensieren kann man es, wenn man die Lautstärker anhebt. Denn so richtig schlecht ist der Atmos-Sound nun nicht. Nach wie vor kommt er wirklich effektvoll rüber, liefert eine tolle Räumlichkeit und sehr präzise Dialoge. Den leichten Rückschritt in Sachen Dynamik macht dafür die Integration der Höhen-Ebene ein wenig wett. Denn die liefert von Beginn an den dramatischen Soundtrack mit aus der Höhe und lässt auch das Gestein nach etwas über vier Minuten auf den Zuschauer herabfallen.
Ansonsten gibt es zunächst erst einmal kaum Gelegenheit, dedizierte Soundeffekte aus den Heights herab zu schicken. Erstmalig sehr aktiv wird’s beim Experiment von Dr. Zola, wenn Gekreische und heulende Sounds parallel zu den Energieblitzen zu hören sind (ab 19’00). Danach gibt’s mal leichtes Rumoren während der Experimente an Johann oder ein klackendes Einrasten eines Schalters.
Wenn Erskine die Mikrofon-Durchsage macht, hätte man das allerdings noch lauter von oben hinzufügen können. Denn hier macht’s ja durchaus Sinn (34’00). Richtig los geht’s dann aber während des Experiments an Rogers (36’47), wenn man die rotierenden Sounds von oben hört. Auch wenn Cap auf dem Dach des Cabs (kleines Wortspiel) landet und das gelbe Vehikel sich kurz darauf überschlägt, unterstützen das die Heights authentisch. Ebenso wie die hörbaren Turbinen des U-Boots und das Klappern, wenn man in die Kapsel hinein schwenkt. Richtig klasse ist dann das Feuerwerk bei 50’50, das direkt über den Köpfen zerplatzt – ebenso wie das wuchtige Flak-Gewitter sieben Minuten später (57’00), das einen der besten 3D-Sounds des Films darstellt. Ein bisschen Feuer im ersten Showdown nach einer Stunde, eine zerspringende Glasscheibe nach 75 Minuten, das springende Motorrad nach knapp 80 Minuten, ein Panzer, der über die Kamera hinweg rauscht – es sind kurze und einzelne Effekte, die das Geschehen nach oben hin erweitern und die Geräusche sind nie sonderlich innovativ. So stellt die Atmos-Fassung von Captain America – First Avenger zwar eine Bereicherung dar und ist durchaus gelungen, gehört aber nicht zu den Klassenbesten – trotz einiger cooler Sounds, mit denen man das fliegende Vibranium-Schild auf den Heights ablegte oder auch der Propeller des Nur-Flügel-Ungetüms nach knapp 99 Minuten.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von First Avenger liegt komplett auf der Blu-ray vor und besteht aus dem Audiokommentar von Johnston, Kamerafrau Shelly Johnson und Cutter Jeffrey Ford. Dazu gibt’s den Marvel One-Shot: „Etwas Lustiges geschah auf dem Weg zu Thors Hammer“ sowie insgesamt vier entfernte (und wahlweise kommentierte) Szenen und sieben
Featurettes. Letztere erzählen in knapp 47 Minuten über die Adaption des Comiclooks in den Film, die Verwandlung des Titelhelden oder die Wurzeln von Captain America. Natürlich kümmert man sich auch um Superschurke Red Skull, um dessen Herkunft aus den Comics und um dessen Darstellung durch Hugo Weaving.
Fazit
Captain America – First Avenger hatte zwar nicht das größte Kinoeinspiel des MCU, legte aber den Grundstein für eine zunächst unterschätzte und später so wichtige Figur innerhalb der Avengers. Und selbst wenn die beiden Fortsetzungen stimmiger – und vor allem tricktechnisch besser – gerieten, ist auch der erste Rogers‘-Einsatz ein unterhaltsamer Film. Gerade aufgrund seines Zweiter-Weltkrieg-Szenarios ist er auch optisch außergewöhnlich und hat mit Hugo Weavings Red Skull auch einen charismatischen Bad Guy – was nicht jeder MCU-Film von sich behaupten kann.
Die UHD ist ein Upgrade, keine Frage. Sie ist zwar noch etwas entsättigter als die bisherige Blu-ray, in ihrer Farbgebung und Kontrastierung aber stimmiger und auch nicht mehr so unentschlossen wechselnd zwischen Korn und übertriebenem Weichzeichner. Gleichwohl kann das Bild nicht mit den jüngsten Filmen mithalten. Der Sound bietet zwar in Sachen Datenrate eine Verbesserung, klingt aber eine Spur schwächer als die sehr gute DD-Fassung der bisherigen Blu-ray. Die englische Atmos-Fassung bereichert das Geschehen, ohne absolute Referenzwerte zu erreichen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 85%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 70%
Film: 85%
Anbieter: Walt Disney Company // Marvel Studios
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Joe Johnston
Darsteller: Chris Evans, Tommy Lee Jones, Hugo Weaving, Hayley Atwell, Sebastian Stan, Dominic Cooper, Toby Jones
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 5.1: de
Bildformat: 2,35:1 (BD) // 2,39:1 (UHD)
Laufzeit: 124
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2019 Marvel Studios)
Geoff D im großen Blu-ray. com Forum behauptet übrigens eisern, dass laut einem American Cinematographer Artikel vom August 2011 fast der ganze Film digital auf der Panasonic Genesis gedreht worden ist und dass Film nur bei gewissen Actionszenen wie Explosionen eingesetzt wurde. Du behauptest das genaue Gegenteil: „Zum Einsatz kamen hier Arriflex 235 und 435 sowie die Panavision Panaflex. Einige wenige Szenen wurden dann mit einer Genesis HD oder einer Canon EOS 5D Mark II geschossen.“ Vom weichen Look des Films würde ich behaupten, er hätte recht. Was ist deine Quelle? Kann es sein, dass diese falsch ist, oder du sie missinterpretiert hast?
Hallo Amano.
Du hast Recht. Bei meiner ersten Recherche habe ich ein Interview mit Second Unit Director Jonathan Tayler missinterpretiert, in dem er über die Verwendung der Canon EOS 5D Mark II spricht. Deren Verwendung ist natürlich NICHT gleichbedeutend mit den Aufnahmen aus der Panavision Genesis.
Hier habe ich unaufmerksam geschlampt.
Ich habe eben noch einmal intensiver recherchiert und möglicherweise den Artikel gefunden, den Geoff D meint. Man findet ihn unter diesem Link:
http://www.postmagazine.com/Publications/Post-Magazine/2011/August-1-2011/Captain-America-The-First-Avenger.aspx
Also: Geoff hat Recht und ich hab’s im Text korrigiert.
Das habe ich mir schon gedacht, dass die Uhd eine Enttäuschung wird. Beim Bild nur ein 2K DI und beim deutschen Ton kein Lossless zudem die typisch Disney stark reduzierte Dynamik.
Danke für das ehrliche Review, ich bleibe bei meiner alten BD!