Blu-ray Review
OT: Captain Phillips
Höllentage auf See
Mit „Captain Phillips“ präsentiert Paul Greengrass einen atemlosen Hochsee-Thriller, der auf wahren Begebenheiten beruht.
Inhalt
Während sich Kapitän Richard Phillips vorbereitet, seinen Frachter von Oman nach Mombasa zu steuern, macht sich an der somalischen Küste ein Trüppchen zusammengewürfelter Einheimischer auf den Weg zur „Arbeit“. Die besteht daraus, als moderne Seeräuber fette Beute auf See zu machen. Noch wissen weder Muse, einer der Somalis, noch Phillips, dass sich ihre Wege bald kreuzen werden. Als der erfahrene Seebär die ostafrikanische Küste passiert, geschieht es: seine Maersk Alabama wird von den Piraten überfallen. Bevor die somalischen Gangster jedoch an Bord kommen können, handelt Phillips intuitiv und befiehlt seiner Crew, sich an ausgemachten Positionen zu verstecken. Auch kann er mit einem Bluff die Freibeuter zunächst verscheuchen. Doch Verzweiflung und Armut treiben Muse voran und so entert er tags darauf das Containerschiff. Als er außer den drei Männern auf der Brücke keine Crew vorfindet und von Phillips lediglich 30.000 Dollar erbeuten kann, fordert er vom Kapitän, mit ihm die restliche Besatzung zu suchen. Als sich die Ereignisse überstürzen, findet sich Phillips mit den vier Piraten plötzlich eingeschlossen im Rettungsboot auf hoher See. Sein Leben hängt nun an den Verhandlungen zwischen Muse und der US-Navy …
Es ist der Morgen des 08. April 2009, als der Frachter Mærsk Alabama (beladen mit Lebensmitteln des Welternährungsprogramms der UN) von der dänischen Reederei Mærsk Line Limited von somalischen Piraten angegriffen wird. Nur gut 300 Seemeilen von der somalischen Küste entfernt enterten zunächst zwei der Piraten das Containerschiff und trafen auf den unbewaffneten Kapitän Richard Phillips. Phillips war gewarnt worden, sich der Küste auf maximal 600 Meilen zu nähern, da es in der jüngsten Vergangenheit bereits mehrfache Angriffe von Piraten in dem Gebiet gegeben hatte. Doch Phillips änderte den Kurs nicht. Allerdings hatte er vor der Kaperung durch die Piraten dafür gesorgt, dass seine Mannschaft sich unter Deck in einem speziell für solche Fälle eingerichteten Raum einschloss. Die Verkettung mehrerer Umstände führte dazu, dass Phillips sich am Ende als Geisel der Piraten im Rettungsboot des Frachters auf hoher See wiederfand. In Summe dauerte es vier Tage von der Kaperung bis zur Rettung von Phillips durch die Navy. Drei der vier Kidnapper fanden dabei den Tod. Im Nachgang wurde die Sicherheit für die Schiffe und vor allem die Besatzungen stärker in den Fokus gerückt und auf der Mærsk Alabama fuhren fortan bewaffnete Sicherheitsleute privater Sicherheitsdienste mit. Phillips selbst, dessen Verhalten von einem Teil der Mannschaft im Nachhinein stark kritisiert wurde, schrieb sich die Erlebnisse in einem Buch von der Seele.
Und jenes lieferte die Vorlage für die Verfilmung der Story durch Paul Greengrass. Der britische Regisseur hatte zuvor vor allem die „Bourne“-Teile zwei und drei inszeniert, nachdem er die Reihe von Doug Liman übernommen hatte. Dort hatte der Filmemacher offenbar auch die Leidenschaft für die handgehaltene Wackelkamera entdeckt, die er mit seinem Kameramann Barry Akroyd in Captain Phillips zur Perfektion trieb. An dieser Stelle allerdings durchaus berechtigt eingesetzt, da die dynamische Kameraführung dem Film die gewisse dokumentarische Note verleiht. Tatsächlich hat man gerade bei den Aufnahmen an Bord des Frachters weniger den Eindruck, abgefilmte Darsteller zu sehen, sondern eher Doku-Aufnahmen. Dazu trägt sicher bei, dass Ackroyd aus dem Dokumentarfilmbereich kommt, aber auch dass Tom Hanks sich zugunsten einer möglichst realistischen Darstellung des echten Schiffsführers sehr zurücknimmt. Ebenso erweckt seine Maske erst gar nicht den Eindruck, als dass hier jemand schön geschminkt wurde. Greengrass‘ Stil erweist sich als perfekt für den Film, denn die Momente, in denen der Überfall zunächst „nur“ droht, sind von fiebriger Intensität und äußerst packend inszeniert. Entgegen realer Wettersituationen auf offenem Meer flaut die Spannungskurve bis zum Herzschlagfinale nicht mehr ab. Lange hat ein Film nicht mehr dermaßen konstant über zwei Stunden für Adrenalin gesorgt und gefesselt, wie es Captain Phillips tut. Nahezu die komplette zweite Stunde findet in der beengten Situation des Rettungsbootes statt und was die Schauspieler dort unter erschwerten Bedingungen zeigen, ist aller Ehren wert. Tom Hanks zeigt in den letzten fünf Minuten des Films vermutlich seine beste Leistung seit „Philadelphia“. Umso erstaunlicher aber, dass die Darsteller der Piraten allesamt keine professionellen Schauspieler sind, sondern durch einen weltweiten Castingaufruf gefunden wurden.
Was man Greengrass und Drehbuchautor Billy Ray außerdem nicht hoch genug anrechnen kann, ist ihre ausbalancierte Darstellung der Geschichte. Mitnichten tappt man in die gleiche Falle, in die so viele Actionfilme treten, sondern gibt den somalischen Tätern von Beginn an eine nachvollziehbare Motivation, zeigt sie als unter Druck stehende Handlanger, die nichts anderes wollen, als ein Auskommen für sich und ihre Familien; macht verständlich, dass sie in ihrer Hilflosigkeit zu Gangstern werden. Als sie dabei in eine immer ausweglosere Situation geraten, vermitteln deren Darsteller (allen voran der für einen Nebenrollen-Oscar nominierte Barkhad Abdi als Muse) intensiv die steigende Panik und den Kontrollverlust. Im möglicherweise besten Satz des Films antwortet Barkhad Abdis Muse auf den von Tom Hanks etwas vorwurfsvoll formulierten Satz „… es muss mehr möglich sein als Fischer und Kidnapper“ mit „Vielleicht in Amerika, vielleicht in Amerika …“. So geht ausgewogen und gleichzeitig packend erzähltes, ganz großes Kino! Und das funktioniert auch heute, gut zehn Jahre später noch.
- Nervenaufreibender Thriller basierend auf der wahren Geschichte eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes
- 6-fach Oscar-nominiertes Glanzstück des Spannungskinos von Regisseur Paul Greengrass (DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG)
- Mit den gefeierten Darstellungen von Tom Hanks (FORREST GUMP) und Barkhad Abdi (BLADE RUNNER 2049; THE CURSE)
Bild- und Tonqualität BD
Captain Phillips ist vor allem recht körnig. Warum das so ist, lest ihr im Kapitel „Bild- und Tonqualität UHD“. Dazu kommt, dass Greengrass und Kameramann Akroyd sich dazu entschlossen, größtenteils „handhelt“ zu arbeiten und nahe an den Figuren zu sein. Zuschauer, die mit wackligen Handkamerabildern ihre Probleme haben, werden diesen Film nicht mögen. Außerdem ist erkennbar, dass man dem Film über die Blu-ray (die nach wie vor identisch mit jener von 2014 ist) einen etwas gelblichen Look verpasst hat, der die Atmosphäre etwas hitziger gestaltet. Während der Close-ups von Tom Hanks ist das Bild meist scharf, andere Szenen (wie Vogelperspektiven) fallen in der Detailauflösung stark ab. Auch hier sind aber vermutlich die verwendeten Kameras der Grund dafür. Kontraste gehen weitestgehend in Ordnung. Allerdings sind helle Oberflächen immer wieder etwas überstrahlt und während der dunkleren Szenen ist Schwarz auch mal eher Dunkelbraun. Insgesamt ein authentischer, aber keineswegs glattgebügelter Look.
Akustisch ist Captain Phillips von Beginn an lebhaft. Die Atmosphäre im Hafen, das Durcheinander im somalischen Dorf, der pumpend-bassintensive Score und das Arbeiten des Schiffdiesels sorgen für eine jederzeit gegenwärtige Geräuschkulisse. Besonders intensiv ist die Vertonung innerhalb des Rettungsbootes gelungen. Durch die dumpfen und gedämpften Sounds, die Wellen, die immer wieder gegen die Außenwand schlagen und die Panik im Inneren wird die räumliche Enge spürbar auf den Zuschauer übertragen. Das Ganze kommt über eine verlustfrei komprimierte DTS-HD-Master-Tonspur, der man in Sachen Dynamik keinerlei Vorwürfe machen kann. Dialoge bleiben außerdem gut verständlich (sieht man von den Dialekten der Piraten ab).
- Nervenaufreibender Thriller basierend auf der wahren Geschichte eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes
- 6-fach Oscar-nominiertes Glanzstück des Spannungskinos von Regisseur Paul Greengrass (DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG)
- Mit den gefeierten Darstellungen von Tom Hanks (FORREST GUMP) und Barkhad Abdi (BLADE RUNNER 2049; THE CURSE)
Bild- und Tonqualität UHD
Ganze neun Kameras, vertraut man den Angaben auf der International Movie Data Base, wurden beim Dreh für Captain Phillips genutzt. Vier Modelle kamen von Traditionshersteller ARRI (Alexa, LT, 235 und 435), dazu die Beaumont VistaVision, die Aaton Penelope (35 mm) und die Aaton XTR Prod (16 mm). Außerdem die Canon EOS C300 (4K) und die GoPro HD Hero (2K) als digitale Zuspieler. Kameramann Barry Ackroyd erklärt dazu, dass man das Super-16-mm-Format direkt im Auge hatte (und auch entsprechend nutzte), um sämtliche Aufnahmen an der somalischen Küste sowie auf den kleinen Piratenbooten zu inszenieren. Aber auch einige Szenen auf dem Containerschiff sowie jene im orangefarbenen Lebensrettungsboot, wurden mit den kompakten 16-mm-Kameras gedreht. Die Wahl fiel dort auf diese Geräte, da sie in engen und schnellen Situationen wesentlich komfortabler zu handeln waren. Von daher ist dort auch entsprechend erklärt, warum das Korn besonders deutlich und grob ausfällt und die grundsätzliche Schärfe / der Detailgrad nicht gerade atemberaubend sind. Die GoPro HD Hero wurde beim Fallschirm-Absprung der NAVY Seals eingesetzt. Das unterschiedliche Material im Anschluss dann in puncto Kornstruktur und Grading übereinanderzubekommen, war eine nicht geringe Herausforderung. Kommen wir aber zur Umsetzung auf der 4K-Disk, darf man lobpreisen. Denn, guck mal einer an: Es geht doch.
Nach all den matschigen, gefilterten und KI-glattgebügelten UHD Blu-rays von älteren Filmen der letzten Monate macht Sony (erneut) einfach mal etwas, das sich sonst scheinbar kaum ein Majorlabel mehr traut: sie filtern nicht. Und dass dazu ein bisschen Mut gehört, kann man am Bild ablesen. Denn der mit der Handkamera sehr dynamisch gedrehte Film ist, wie oben erwähnt, wahrlich grobkörnig. Gut zu erkennen ist das auf nahezu jedem Himmelshintergrund, ganz besonders aber beispielsweise rund um die 22. Minute. Das hier mitunter auch farbige Korn wird trotz der immens schnellen Bewegungen der Kamera und der Wackelei auf den kleinen Booten fast ausnahmslos sauber und gleichmäßig reproduziert. Nur wer die Einzelbildfortschaltung bemüht, wird hier und da etwas softere Stellen / Ansammlungen von Körnung finden. Erstaunlich ist das deshalb, weil der 134 Minuten lange Film zwar auf einer 100-GB-Disk abgelegt ist, selbst aber „lediglich“ 60 GB davon einnimmt. Die Datenrate ist also alles andere als dauerhaft hoch. Tatsächlich liegt sie sehr oft im Bereich einer sehr guten Blu-ray-Datenrate. Im direkten Vergleich mit der Blu-ray fällt dazu noch auf, dass der kränklich gelblastige Look einer neutraleren Variante gewichen ist. Ob das nun neuerdings so gewollt ist (annehmend, dass man bei der Blu-ray bewusst die gelbliche Stimmung eingefangen hatte), sei dahingestellt. Ebenfalls fällt das etwas dunklere Grading auf, das aber nie zu düster gerät. Spitzlichter sind gerade in den nächtlichen Szenen recht eindrucksvoll, könnten aber noch etwas heller sein. Wo man film- und kamerabedingt Abstriche machen muss, ist dann, wie erwähnt, bei der Schärfe. Schon alleine die handgehaltene 16-mm-Kamera, die in den wackligen Actionszenen auf dem Wasser immer wieder den Fokus verliert, sorgt dafür. Wieder andere Szenen sind aufgrund der Digitaltechnik offenbar auch limitiert gewesen – so bspw. der ziemlich unscharfe Anflug auf das Schiff im Hafen bei 12’53, bzw. sämtliche Luftaufnahmen dort. Generell kann sich die 4K-Disk nicht in allen Szenen sichtbar von der Blu-ray absetzen, was die Auflösung angeht. Totale wie bei 48’01, in der man das Containerschiff aus der Luft gefilmt sieht, bieten nur wenig mehr Details an den Masten und Kränen. Allerdings erscheinen die Schriften und Lamellen auf/in den Containern deutlicher. Außerdem ist die Farbauflösung im Blau der Schiffswand deutlich besser. Dann jedoch gibt es auch Szenen, in denen die 4K-Disk deutlich besser auflöst. So bspw. während der Fahrt in den SUVs bei 79’14. Kennzeichen und Straßenschild im Hintergrund verschwimmen über die Blu-ray im schwächeren Encoding, der zu hellen Darstellung und der geringeren Auflösung. Da man hier aber auf Basis der verwendeten Kameras für die 4K-Disk das Maximum rausgeholt hat, gibt’s eine klare Empfehlung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist deutlich zu erkennen, dass die Farben neutraler und weniger gelbbetont abgebildet werden.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … holt die 4K-Disk keine zusätzlichen Details raus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass der gelbe Hintergrund einem neutralen Blau weicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dennoch wirkt die 4K-Disk hier etwas schärfer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): werden die Schriften und die Körnung sauberer abgebildet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegen weiße und sichtbar neutralgraue Versionen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Lamellen der Container sind besser definiert und die Schriften besser lesbar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist sichtbar neutraler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Was allerdings nicht nur an der nativen 4K-Auflösung liegt, sondern auch am geringeren Überstrahlen der Helligkeitsdynamik, mit der es die Blu-ray zuweilen übertreibt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist wirklich besser lesbar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind detaillierter.
Gegenüber der Blu-ray gibt’s bei der UHD Blu-ray eine Tonänderung: Die englische Fassung kann man nun auch in Dolby Atmos abrufen, während die DTS-HD-Master-Tonspur auch noch mit an Bord ist. Ein Lob an Sony Pictures, dass man darauf verzichtet hat, die anderen Sprachfassungen runterzukomprimieren, wenngleich man sich auch für den dt. Ton eine Atmos-Version gewünscht hätte. Aber wollen wir das Positive rauskehren und uns freuen, dass die wirklich gute DTS-HD-Master-Tonspur für die Synchro erhalten geblieben ist. Entsprechend wenden wir uns der Atmos-Version des O-Tons zu, die von Beginn an stets atmosphärische Geräusche mit auf die Heights legt. So hört man Wind, das Krächzen von Krähen oder einfach ein Umgebungsrauschen von oben, was dem Geschehen noch ein wenig mehr Luftigkeit verpasst. Das erste Mal dynamisch wird’s nach 3’28, wenn das Flugzeug über die Köpfe düst und im Anschluss auch noch die Lautsprecherdurchsagen zu hören sind. Geht es nach Somalia, wird die umgebende Atmosphäre hitziger. Man hört das Summen von Fliegen und die Hitze scheint auch akustisch zu flirren. Nach acht Minuten kommt erstmals der Score auch von oben und am Hafen ist die Atmosphäre wirklich klasse nach oben erweitert worden. Speziell das Verladen der Container wird sehr eindrucksvoll von oben begleitet. Was außerdem sensationell vertont ist, sind die Geräusche der schweren Schiffsdiesel im Inneren sowie das Knarzen nach knapp 13 Minuten, wenn das Schiff ablegt. Immer wieder gibt es Signalhörner, Sirenen und Lautsprecherdurchsagen (ab17:00 oder bei 33’00) und sobald die Kamera ins Innere des Schiffs gelangt, wird dort die akustische „Enge“ sehr eindrücklich vermittelt. Nehmen die Piraten dann Kurs auf Phillips’ Schiff, wird der Score von oben sehr aktiv, während auch immer wieder die Schiffsdiesel zu hören sind. Das fetzt im Verbund mit dem Ton auf der regulären Ebene schon sehr gut. Wenn bei 36’30 dann auch noch die Wasserfontänen von oben auf den Zuschauer zu schießen scheinen, wird’s auch im Heimkino richtig kühl und nass. Sobald die Kidnapper auf dem Schiff sind, kommen die Lautsprecherdurchsagen dann von Muse. Und auch die hört man dann durchweg von oben. Diese Rundumatmosphäre wird während der kompletten Laufzeit von Captain Phillips erreicht – eine Tonspur, der man anmerkt, dass jemand bei der Abmischung Spaß an der Arbeit hatte und kein simpler Ein-Klick-Upmix. Da die Dynamik und Wucht auf der regulären Ebene erhalten geblieben ist (ausgehend von der ebenfalls hervorragenden DTS-HD-Master-Tonspur) gibt’s auch hier eine klare Empfehlung – allerdings eben nur für die O-Ton-Fans.
- Nervenaufreibender Thriller basierend auf der wahren Geschichte eines von somalischen Piraten gekaperten Frachtschiffes
- 6-fach Oscar-nominiertes Glanzstück des Spannungskinos von Regisseur Paul Greengrass (DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG)
- Mit den gefeierten Darstellungen von Tom Hanks (FORREST GUMP) und Barkhad Abdi (BLADE RUNNER 2049; THE CURSE)
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial liegt ausschließlich auf der Blu-ray, während die UHD-BD lediglich den Trailer bereithält. Auf der Full-HD-Scheibe findet sich hingegen ein Audiokommentar von Regisseur Paul Greengrass sowie das in drei Bereiche aufgeteilte „Capturing Captain Phillips“. Der erste Abschnitt „Embarkation“ beginnt mit Tatsachenbildern der echten Entführung und nähert sich möglichst authentisch den Vorfällen. Von Beginn an wird Richard Phillips Raum gegeben, damit er von den Erlebnissen erzählen kann und Greengrass schildert, wie man ihm ursprünglich mit dem Drehbuch begegnete. Der zweite Teil „Full Ahead“ beschreibt dann den Drehalltag auf einem riesigen Frachter, der zunächst von allen Darstellern geentert werden musste und dann aufs offene Meer vor der maltesischen Küste geschleppt wurde. Für alle Beteiligten offenbar eine große physische Herausforderung, die vor allem von häufiger Seekrankheit geprägt war. Sehr deutlich wird, wie aufwendig es ist, auf dem offenen Meer zu drehen und das Team mit allem zu versorgen, was notwendig war. „Stand Fast“, der drittel Teil, beschäftigt sich dann hauptsächlich mit den Dreharbeiten im Rettungsboot – eine klaustrophobische Erfahrung, wie Tom Hanks zu Protokoll gibt. Knapp 60 Minuten läuft das Material, wenn man es am Stück abspielt.
Fazit
Vor elf Jahren schrieb ich im Review von Captain Phillips (seinerzeit noch auf filmrezensionen.net), dass Greengrass‘ Film eines der wenigen echten Kinohighlights des Jahres war. 2024 wäre man um derart dicht inszenierte, packend gefilmte und glänzend gespielte Filme wie diesen froh. Auch wenn damals offenbar schon nicht alles rosig gewesen ist, so kann man an solchen Filmen ablesen, wie einfalls- und ideenlos das US-Kino mittlerweile geworden ist. Für Captain Phillips ist das wiederum schön, denn der funktioniert auch elf Jahre später noch als superber und ultraspannender Thriller vor realem Hintergrund. Dass dieser nun in einer nochmals besseren Bildqualität und mit einem wirklich tollen Atmos-Sound Im Original zu uns kommt, ist umso schöner – auch wenn die generelle Auflösung des Bildes schon aufgrund der verwendeten Kameras und der wackeligen Führung nie mustergültige Werte erzielt.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 75%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 70%
Film: 90%
Anbieter: Sony Pictures
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Paul Greengrass
Darsteller: Tom Hanks, Catherine Keener, Barkhad Abdi, Barkhad Addirahman, Faysal Ahmed
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 134
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: –
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Sony Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Danke für das wie immer ausführliche Review und insbesondere die Hintergrundinfos zu Film und realem Bezug. Damit hast du mich dazu motiviert, zum ersten Mal seit Langem wieder einen Film zu kaufen, den ich nicht schon kannte. Denn obwohl ich den Titel des Films schon sehr oft gelesen habe, hab ich noch nie einen Versuch unternommen, ihn anzuschauen, und wusste nichts darüber. Das hole ich jetzt nach und dank deiner Rezension in 4K.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
dann wünsche ich dir viel Freude beim Schauen von Cpt. Phillips. Schreibe hier gerne mal, wie er dir gefallen hat.
Kleiner Typo: filmrezensionen.et -> filmrezensionen.net
Moin Timo,
Danke für deinen Tipp denn ich kannte den Film tatsächlich noch nicht und habe ihn mir gestern Abend direkt über Magenta in der Mediathek angesehen.
Das ist ja fast schon ein Kammerspiel in dem Rettungsboot und vor allem so spannend, weil es sich um eine wahre Geschichte handelt.
08/10.
Ich warte hier noch auf die 4K im Keep Case, dann wird sie gekauft
Hallo Timo und danke, dass du dieses 4K Review zeitlich hingekriegt hast! 😉
Diesen Film (trotz deiner Qualität) hatte ich zwar nicht in Kaufplanung. Aber ich beobachte ihn mal. Wenn Sony hier alles richtig gemacht hat.
Welche Filme in 4K sind von dir geplant?
Gruß, danke und weiterhin viel Spaß 🙂
Markus
ich meinte: trotz seiner Qualität
Von Filmen des Regissseurs Paul Greengrass nehme ich seit seiner Wackelkamera-Verhunze des Jason Bourne Franchises Abstand. Da krieg ich Kopfschmerzen vom Zuschauen. Nichts für ungut.
Ja, das ist nicht jedermanns Sache, das stimmt.
Kleiner Off-topic Insider am Rande: die Cookies sind zur Ruhe gekommen.
Top. Hatte ich schon gelesen, kam aber nicht zum Antworten.
Es geht aber wieder los, leider.
Bei mir, bzw. in den Plugins, gab es keine Änderung. Und ich habe das Problem auf geprüften sechs Wiedergabe-Displays nicht. Ich kann dir nicht sagen, woran es liegt :/