Blu-ray Review
OT: The Mortal Instruments: City of Bones
Blutsverwandtschaft
Eine weitere Jugendbuch-Fantasyreihe erblickt das Licht der Filmwelt …
Inhalt
Clary, eine junge Studentin, war gerade noch in einer Vorlesung und wollte abends ihren Geburtstag feiern, als sie in der Disko zu beobachten glaubt, dass ein paar seltsam aussehende Typen einen anderen seltsam aussehenden Typen ermorden. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, hat sie ihr ganzes Zimmer mit Zeichnungen vollgehängt, die ein bestimmtes Symbol zeigen – erinnern kann sie sich jedoch an nichts. Doch dabei bleibt es nicht: Clarys Mutter wird von gefährlichen Typen entführt, die einen grässlichen Formwandler hinterlassen. Nur mit Glück kann Jace sie retten. Der stellt sich als „Schattenjäger“ vor – immer auf der Jagd nach Dämonen. Wie sich herausstellt, hat Clarys Mutter ihre Tochter die ganze Zeit über davor bewahrt, dass ihre Tochter erfährt, dass diese die Auserwählte ist; diejenige, die die geschwächte Spezies der Schattenjäger im Kampf gegen die Dämonen unterstützen kann. Um ihre Mutter zu retten, muss sie den Kelch der Engel finden. Möglichst vor Valentine, einem einst aufrechten Schattenjäger, der nun mit der Macht des Grals eine reine Blutlinie erzeugen will …
Die bisher fünf Teile umfassende Jugendbuch-Fantasyreihe Chroniken der Unterwelt von Cassandra Clare beginnt ihr erstes Kinoabenteuer mit der Adaption des ersten Romans, City of Bones. Harald Zwart, der zuletzt mit dem Remake von Karate Kid international erfolgreich war, siedelt seinen Film irgendwo zwischen Underworld und Twilight an, integriert gegenüber der Jugendschmonzette mit Kristen Stewart und Robert Pattinson allerdings deutlich mehr düstere Elemente. Darauf hätte Zwart noch mehr vertrauen dürfen, denn auch hier wirken die dominierenden romantischen Elemente deplaziert. Zudem bemüht der Film das eine oder andere Klischee (so sind die Werwölfe in ihrer menschlichen Gestalt allesamt Biker mit langen Bärten) und hat in der Mitte so seine Längen. Großes Plus des Films sind seine drei jungen Hauptdarsteller: Lily Collins darf nach Schneewittchen hier mal richtig zupacken, Robert Sheehan (Misfits) gibt den scheuen aber charmanten Intellektuellen im James-Franco-Look und Jamie Campbell Bower als Schattenjäger Jace würzt das Ganze mit süffisantem Humor. Auch die Effekte von Chroniken der Unterwelt können sich sehen lassen, gerade die Schattenwesen, die Valentine am Ende loslässt, verfehlen ihre Wirkung nicht.
Die Tatsache, dass dem Film der große Erfolg verwehrt blieb, deutet zwar nicht zwingend auf eine Fortsetzung hin, doch sollte diese dennoch realisiert werden, dürfte die Story etwas kompakter erzählt werden.
Bild- und Tonqualität
Die Blu-ray von Chroniken der Unterwelt liefert bei hellen Aufnahmen im Tageslicht einen sehr ruhigen, in Nahaufnahmen scharfen und gut aufgelösten Eindruck. Sobald es dunkel wird, legt sich jedoch ein grün-bläulicher Schleier über das Bild, Schwarz könnte beständig knackiger sein.
Der wummernde Elektrosound in der Disko zu Beginn von Chroniken der Unterwelt langt gut zu – wenngleich man hier aufgrund der speziellen Musik etwas das Gefühl hat, es läge eine Phasenverschiebung vor. Die von Beginn an zahlreichen Geräuscheffekte und Actionelemente sind extrem räumlich vertont, lassen aber die Bassunterstützung vermissen. Auch die Dialoge könnten etwas mehr Volumen vertragen – sämtliche Stimmen klingen dünn, aufgeschreckt und etwas krachig. Das englische Original macht es allerdings auch nur bedingt besser, dennoch sind die Originalstimmen harmonischer eingebettet.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Chroniken der Unterwelt hält sechs entfernte Szenen parat, dazu 18 Interviews, die allerdings allesamt arg kurz aufgefallen sind und zum Teil nur knapp unterhalb einer Minute Laufzeit aufweisen. Der zehminütige Blick hinter die Kulissen ist da schon spannender. Das ebenfalls zehn Minuten lange Making-of wurde fürs deutsche TV produziert und ist mehr ein langer Trailer zum Film. Herzstück der Extras ist das „City of Bones“-Special, das in sieben Teilen und mit einer Gesamtlaufzeit von gut über einer Stunde über die verschiedensten Teilaspekte des Films informiert.
Fazit
Düsterer inszeniert und besser getrickst als die „Twilight“-Saga, noch dazu mit durchweg charmanteren Darstellern besetzt – allerdings auch etwas verworren und überfrachtet. Fantasy-Fans greifen bei Chroniken der Unterwelt dennoch zu.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 60%
Film: 65%
Anbieter: Highlight Communications
Land/Jahr: Deutschland/Kanada 2013
Regie: Harald Zwart
Darsteller: Lily Collins, Jamie Campbell Bower, Robert Sheehan, Kevin Zegers, Lena Headey, Elyas M’Barek
Tonformate: dts HD-High-Resolution 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 130
Codec: AVC
FSK: 12