Chucky – Die Mörderpuppe 4K UHD

4K Blu-ray Review

Capelight Pictures, 23.10.2025

OT: Child’s Play

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Harmlos?

Eine der erfolgreichsten Horrorfilm-Franchises der 80er-Jahre erhält jetzt ein 4K-Upgrade: Chucky.

Inhalt

Andys Mom meint es nur gut

Chicago in den späten 80ern: Der kleine Andy wünscht sich nichts sehnlicher als eine der begehrten „Good Guy“-Puppen. Jenes grell beworbene Spielzeug, das in jedem Kinderzimmer stehen soll. Seine alleinerziehende Mutter Karen möchte ihm diesen Wunsch erfüllen und besorgt auf Umwegen eine dieser Puppen. Andy ist begeistert, denn der neue „Freund“ scheint tatsächlich zu sprechen, Geheimnisse zu teilen und ganz auf ihn fixiert zu sein. Doch schon bald häufen sich merkwürdige Vorfälle: Unfälle, seltsame Sätze aus dem Mund der Puppe, unerklärliche Zusammenhänge. Während Karen versucht, Beruf und Mutterrolle unter einen Hut zu bringen, merkt sie zunehmend, dass mit Andys Spielgefährten etwas nicht stimmt. Je stärker Andys Bindung an die Puppe wird, desto größer wird die Verunsicherung der Erwachsenen um ihn herum. Und desto mehr häufen sich die unerklärlichen Todesfälle …

Allerdings ist “gut gemeint” oft das Gegenteil von “gut”

Es war einmal Ende der 80er, eine Zeit, in der Kinderzimmer nicht von iPads erleuchtet wurden, sondern von batteriebetriebenem Plastikspielzeug. Die US-Werbeindustrie hatte Kinder längst als perfekte Zielgruppe entdeckt: bunte Spots zwischen Samstagmorgen-Cartoons versprachen Freundschaft, Spaß und das Glück, das nur eine Puppe aus der richtigen Kollektion bringen konnte. Genau an diesem Konsumrausch setzt Chucky – die Mörderpuppe an. Drehbuchautor Don Mancini schrieb das Drehbuch zunächst als bitterböse Satire auf diese Spielzeugflut und beeinflusst von Hypes wie den Cabbage Patch Kids. Jenen, sorry: unfassbar hässlichen, aber heiß begehrten Puppen, um die Eltern in den Kaufhäusern tatsächlich fast Krieg führten. Dass Mancini die Geschichte dann als eine um eine alleinerziehende Mutter inszenierte, hatte biografische Wurzeln: Er selbst hatte ein entfremdetes Verhältnis zu seinem Vater und legte daher besonderen Wert auf die zarte, manchmal unbeholfene Beziehung zwischen Karen und ihrem Sohn Andy. Es ist kein Zufall, dass der Film eine gewisse Traurigkeit im Kern trägt; eine Einsamkeit, die im Blutrausch der Puppe nicht untergeht, sondern unterschwellig mitschwingt. Mancini nannte als Einflüsse außerdem die Filme Magic, in dem ein Bauchredner von seiner eigenen Puppe terrorisiert wird, und natürlich Poltergeist, wo das Unheimliche in die eigene Wohnstube einzieht. All das floss in die DNA von Chucky ein, einem Horrorfilm, der die Sicherheit des Kinderzimmers mit dem Grauen von Mordfantasien verschränkt.

Denn die Puppe ist gar nicht so harmlos wie sie scheint

Für die Regie holte man nach einigem Hin und Her Tom Holland (zurück), der drei Jahre zuvor mit Fright Night bewiesen hatte, dass er Horror und Humor elegant verknüpfen kann. Holland hatte bereits am Drehbuch mitgearbeitet, dann aber für einen anderen Film die Produktion verlassen, was die Entstehung von Chucky beinahe verhindert hätte. Interessant ist, dass der fertige Film nach den ersten Test-Screenings überhaupt nicht gut ankam. Produzent David Kirschner drängte darauf, den Film kürzer und straffer zu machen, doch Holland weigerte sich standhaft. Er vertraute auf den Tonfall seines Films. Doch Kirschner setzte sich durch und Holland verließ daraufhin die Produktion. Denn bekam er natürlich mit, dass Chucky – die Mörderpuppe zum Kinostart bereits ein beachtlicher Erfolg war: Bei einem Budget von 9 bis 13 Millionen Dollar spielte er über 44 Millionen ein. Zum Kultfilm wurde er allerdings erst später. Warum? Zum einen wegen der schieren Unverfrorenheit der Grundidee: eine harmlose Kinderpuppe, die den Geist eines Serienmörders beherbergt. Das ist so absurd wie genial. Zum anderen wegen der Umsetzung: Die Mischung aus Puppen-Animatronics und Schauspiel (Brad Dourif lieh Chucky nach vielem Hin und Her und Versuchen mit anderen Sprechern seine Stimme und damit seine ganze diabolische Energie) war so überzeugend, dass der kleine Kerl fast lebendig wirkte. Und schließlich, weil die Reihe sich in den 90ern und 2000ern nicht totlief, sondern immer wieder mit ironischen Brechungen auffrischte. Aus einer Horrorfigur wurde ein Popkulturphänomen. Nicht unähnlich einem Freddy Krüger oder Jason Vorhees.

Drei gegen eine(n) Puppe

Trotzdem: Chucky – die Mörderpuppe ist kein perfekter Film. Manche Nebenfiguren sind so klischeehaft geschrieben, dass man ihnen die baldige Axt wünscht. Und rückblickend, aus dem Jahr 2025 betrachtet, wirkt die Kritik am Konsum zwar charmant, aber auch ein wenig plakativ: Werbung ist böse, Eltern sind überfordert, Kinder leichtgläubig. Das war schon 1988 keine besonders neue Einsicht, aber die Verpackung mit einer mörderischen Puppe machte daraus ein fesselndes Spektakel. Heute, fast vier Jahrzehnte später, schaut man Chucky nicht mehr wegen des Schocks, sondern wegen des Charmes. Die handgemachten Effekte, die grotesken Grimassen der Puppe, der schrille Spagat zwischen Kindergeschichte und Slasher – all das hat etwas Nostalgisches, beinahe Warmes. Wo moderne Horrorfilme oft digital glattgebügelt sind, knarzt und quietscht hier alles, man spürt die Mechanik unter Chuckys Plastikhaut. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum der Film bis heute überlebt hat: Er zeigt, dass Horror nicht nur Schock sein muss, sondern auch eine Parabel über unsere Sehnsüchte, unsere Ängste und eben auch über unseren Hang zum Konsum.

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Studio: Capelight Pictures
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 23 Oct 2025
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Bild- und Tonqualität BD

In ihr wohnt der Geist eines serienkillers

Die zuletzt verfügbare Blu-ray von Chucky – Die Mörderpuppe wurde im August 2022 von Warner Home Video veröffentlicht und basierte auf einem 2K-Master vom Interpositiv, das 2016 über Shout Factory in den USA erstmals veröffentlicht wurde. Diese lag mir zum Vergleich mit der neuen Blu-ray vor. Und sie war nicht wirklich schlecht. Man sieht zunächst einmal keine Rauschminderungsprobleme. Die Filmkörnung ist präsent und durchaus okay encodiert. Natürlich könnte es noch etwas feiner und homogener sein. In den Schwenks (z. B. nach 6’25) wirken beispielsweise weder Körnung noch Helligkeitsverläufe souverän und gleichmäßig. Die Körnung wabert etwas und die Helligkeit schwankt dezent. Farben sind durchweg etwas rotbläulich und auch neutralweiße Kleidung tendiert bereits ein wenig ins Kühl-Rosafarbene und Gesichter haben so einen rosig-pinken Look. In vielen Einstellungen der Darstellerinnen sieht man auch den typischen 80er-Jahre-Softlook, der in der Regel über bestimmtes Filmmaterial oder Vorsatzfilter erzielt wurde. Stellenweise erkennt man, dass Umrisse durch Nachschärfung zu leiden. Was man erkennen kann und was auch etwas aufs Konto der kühlen Farbstimmung geht, sind leichte Überstrahlungen auf hellen Oberflächen wie Himmelshintergründen. Die alte Blu-ray ist indes nicht mehr die neue Blu-ray. Denn Capelight Pictures fertigte auf der Basis der 4K-UHD-Blu-ray auch eine neue Full-HD-Scheibe an. Und wo wir bei „Basis“ sind: Das zugrunde liegende Master ist (mit gewissen nachträglichen Veränderungen. Dazu später mehr) jenes, das Shout Factory für die Disk aus England erstellt hat. Und das bedeutet, dass die Farbstimmung grundsätzlich wesentlich wärmer gestaltet wurde. Was zuvor bläulichrosafarben war, bekommt (vornehmlich in Innenräumen) mehr Gelb-, Grün- und Braunanteile. Dadurch wirkt Hollands Film nahbarer und nicht so distanziert. Sicherlich sind grundsätzlich Farbänderung/neue Gradings immer ein wenig Geschmackssache, doch der wärmere Look in Verbindung mit etwas weniger steilen Kontrasten sorgt für ein harmonischeres Ganzes. Das gilt auch für die Durchzeichnung auf hellen Bildinhalten, die wesentlich besser ist. Hinzu kommt, dass einzelne Farbdetails besser zur Geltung kommen. Dies gilt für Chuckys Augen, die nun sichtbar blauer erscheinen. Ebenso für Andys bunt gestreiften Pulli, dessen Rot-Pink-Blau-Grün-Streifenmuster mehr Kraft und Farbdifferenzierung besitzt. Hauttöne sind sichtbar wärmer und weniger rosafarben, was angenehmer und natürlicher erscheint. Bei ein paar Szenen (vor allem während des Gesprächs mit dem Schmuckverkäufer) ist’s ein wenig gelbgrünlich, was für meinen Geschmack ein wenig too much ist. Aber dafür gibt’s (wie oben angeteasert) ein paar Änderungen der Capelight-Scheibe gegenüber der Shout-Disk. Und diese beschreibe ich im Kapitel UHD Blu-ray. Sie machen aber auch die Blu-ray farblich zu einem runderen Erlebnis. Das Encoding ist sauber, lässt für die 4K-Disk aber noch ein wenig Luft.

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts): auf der alten Blu-ray sah man sehr deutlich Überstrahlungen auf den hellen Oberflächen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray zeichnet die hellen Flächen durch und zeigt einen blaueren Himmel

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts): Wenn man sich die Schrift oben auf dem Anhänger anschaut …
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … zeigt die neue BD hier deutlich mehr erkennbare Buchstaben.

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Blu-ray (alt) (14’59): (Slider ganz nach rechts): Gut zu sehen, wie kühl die alte BD war; wie blau-/magentabetont.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): die neue BD ist deutlich wärmer gestimmt.

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts): Die Filmkörnung kommt über die alte BD sehr grob rüber.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Wesentlich feiner über die neue BD.

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Blu-ray (alt) (22’59): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts): Das Wollmuster wird über die alte BD kaum deutlich.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): auch hier ist die neue Blu-ray überlegen.

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Blu-ray (alt) (38’51): (Slider ganz nach rechts): Eher blassblaue Augen …
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … deutlich kräftiger blaue Augen.

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (alt) (44’49): (Slider ganz nach rechts): Besonders beeindruckend: Der Wechsel von blassgelb …
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … auf sattes Orange bei den Explosionen.

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Blu-ray (alt): (Slider ganz nach rechts): Und von Körnung ist im alten Encoding kaum zu sprechen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Das kann die neue Blu-ray schon deutlich besser.

Chucky kommt überall durch

Die bisherige Warner-Blu-ray kam mit einem 2.0-Ton fürs Deutsche und einer 5.1-Fassung fürs Englische. Beide in DTS-HD-Master-Kodierung. Die 2.0er-Fassung der Synchro war identisch mit jener der Birnenblatt-Edition und schlug die alte MGM-Tonspur um Längen. Sie klingt klar, deutlich, dynamisch und ist überraschend räumlich. In den höherfrequenten Stimmlagen ist sie gelegentlich etwas grenzwertig schrill, aber dafür eben nicht dynamikkomprimiert. Für meinen Geschmack ist sie sogar ein Stückchen zu laut eingepegelt, da bei Referenzlevel die geschrienen Dialoge fast unangenehm laut sind. Diese 2.0-Fassung ist nun unverändert auch auf der Capelight-Blu-ray-Disk. Dazu gibt es auch eine 2.0-Fassung fürs Englische. Was gegenüber den bisherigen Fassungen von Chucky jedoch neu ist, sind eine 5.1-Fassung fürs Deutsche und eine Dolby-Atmos-Version fürs Englische (der englische 5.1-DTS-HD-Mix entfiel). Wobei die Atmos-Version fürs Original nur hierzulande neu ist. Im Ausland gab es sie bereits. Kommen wir aber zunächst zur deutschen Mehrkanalspur, die Capelight neu anfertigen lassen hat. Wofür man dem Anbieter wirklich dankbar sein darf. Denn der klingt wirklich klasse. Auffallend ist direkt, dass selbst die mitunter geschrienen Worte der beiden Kontrahenten zu Beginn nicht unangenehm kreischig klingen, die hochfrequenten Stimmen sind weniger schrill. Ohnehin sind die Dialoge sehr sauber, kommen ohne hörbare Kompression aus, sind weder muffig, noch spitz, sondern einfach sehr ausgewogen. Klasse sind aber auch die deutlich wahrnehmbaren Stereoeffekte während der ersten Minuten sowie die Räumlichkeit beim Blitz- und Donnerreigen nach 5’25. Explodiert die Häuserfront, gibt’s außerdem spürbaren Tiefbasseinsatz. Der mag zwar im O-Ton über die Atmos-Fassung noch etwas differenzierter und knackiger klingen, aber es ist beachtlich, was man hier aus dem Surroundsound geholt hat. Auch die atmosphärischen Score-Elemente nach sechs Minuten wandern hörbar über alle Speaker, sodass man mitten ins Geschehen transportiert wird. Lediglich während der sehr lauten Schreie der Mutter nach 78 Minuten meint man wahrzunehmen, dass die größten Dynamikspitzen hier etwas gekappt wurden. Sollte das der Fall sein, dann möglicherweise, weil diese sonst unangenehm schrill gewesen wären. Umso kerniger klingt Chuckys eigenes Organ, das authentisch kratzig tönt und für Gruselatmosphäre sorgt. Hören wir uns dagegen die englische Atmos-Fassung an, so hat diese zwar noch ein wenig mehr Druck und die Dialoge klingen noch etwas sauberer eingebettet. Außerdem sind einige Sounds wie der wabernde Synthie in der Eröffnungssequenz präsenter, doch die deutsche Fassung kann hier gut mithalten. Zumal die in den US-Kritiken oft gelobte Atmos-Version gegenüber der alten 5.1-DTS-HD-MA-Tonspur in den Dynamikspitzen hörbar (und im Messschrieb deutlich sichtbar) gekappt ist. Sie macht immer noch Spaß, erreicht aber nicht mehr ganz die unkomprimierten Höhen des 5.1er-Sounds. Hören wir uns auf der oberen Ebene um, wirkt die Arbeit außerdem ein wenig wie „Dienst nach Vorschrift“: Nach knapp fünf Minuten beginnt es dort während der Beschwörung ein wenig abrupt von oben und lässt von dort Blitz, Donner und Kirchenglocken ertönen. Allerdings ist das schon etwas teigig und nicht sonderlich differenziert. Und es endet auch genauso abrupt nach 5’55 wieder, wie es gekommen ist – die Filmmusik wird mittendrin einfach gekappt (läuft natürlich auf der regulären Ebene weiter). Danach ist es still bis zur 39. Minute, in der man bereits den Schuss sowie die folgende Explosion von oben hört. Während der Autofahrt nach 55 Minuten hört man hier und da etwas (leise) Filmmusik sowie hupende Fahrzeuge, die vorbeirauschen. Aber auch hier stört das abrupte Einsetzen und Abbrechen des Geräuschumfeldes. Nach etwas über 72 Minuten läuten dann wieder die Glocken, es gibt erneut Blitz und Donner und der Score spielt dazu. Das wird aber genauso abrupt wieder ausgeblendet, wie es gekommen ist. Und das war’s in Summe auch. Keine sehr herausragende Höhen-Nutzung. Weder quantitativ noch qualitativ. Und insgesamt eher unmotiviert.

Bild- und Tonqualität UHD

Ist auch Andy in Gefahr?

Chucky – Die Mörderpuppe wurde im Ausland bereits auf 4K-Blu-ray veröffentlicht. Anbieter war Shout Factory, der die 4K-Disk im August 2022 veröffentlicht hatte, basierend, nach eigener Aussage, auf einem (damals) frischen 4K-Scan des Original-Negativs. Dieser Release hängte die damalige Warner-Blu-ray deutlich ab. Gerade in puncto Auflösung und Farbkraft. Allerdings war sie nicht ganz frei von leichten Ungenauigkeiten. Stellenweise geriet das Color Grading nicht ganz konsistent. So gab es einige Szenen (bspw. nach 24 Minuten), die sehr deutlich magentastichig waren, ohne dass der Film das grundlegend als Farbgebung abbildet. Capelight nutzte nun zwar das 4K-Master, ging aber offenbar an einigen Stellen noch einmal punktuell ran. Aber der Reihe nach: Neben der nativen 4K-Auflösung kommt Chucky mit HDR10 und Dolby Vision als HDR-Gradings sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Gegenüber der Blu-ray wird in vielen Einstellungen deutlich, dass die Körnung noch einmal sauberer und feiner ist. Das spiegelt sich auch in der Auflösung wider, die in der Tiefe bspw. Buchstaben oder Feinheiten auf Häuserfassaden oder an Kleidung sowie Details an Fahrzeugen besser abbildet. Gegenüber der neuen Blu-ray zeigen sich Farben noch etwas kräftiger. Gerade Rot und Blau, die zwei häufigen Farbkleckse des Films, werden satter wiedergegeben. Und wo wir bei Farben sind: im Kapitel Bildqualität Blu-ray und hier etwas weiter oben im Text angeteasert, erscheinen beide neuen Disks um die Magentastiche der Shout-Factory-4K-Disk bereinigt. Die Szene nach 24 Minuten, bei der man die Polizei-/Krankenwagen-Szenerie in der Außenaufnahme beobachtet, sind die weißen Anteile der Fahrzeuge nun weiß und nicht mehr rötlich. Die Hauswand im Hintergrund ist neutralgrau und nicht mehr magentabetont. Und so geht es einigen Szenen, die nun neutraler und stimmiger gegradet sind. Geblieben ist die deutlich wärmere Stimmung, die von der UHD Blu-ray noch etwas kontrastreicher abgebildet wird. Klasse sind die HDR-Effekte bei den hellen Leuchtanteilen – ob das die Leuchtreklamen zu Beginn sind oder die Blitzmomente während der Sequenzen im Finale. Beides kommt sehr leuchtstark und kräftig rüber.

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Blu-ray (24’04): (Slider ganz nach rechts): Vorab ein Vergleich zwischen der Shout-Factory-4K-Disk und der Capelight. Man sieht deutlich den Magentastich der Shout-Scheibe. Diesen gibt es in einigen Szenen während des Films, die in Summe nicht wirklich schlüssig wirken, da dieses Magenta ansonsten im Film nicht anwesend ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Capelight-UHD-Blu-ray neutralisiert diese Magentabetonung und wirkt dadurch stimmiger.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Der Vergleich zwischen der neuen Blu-ray und der UHD Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt vor allem die stärker leuchtenden Rücklichter und Sirenen.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Gehen wir näher ran, sehen wir die besser aufgelöste Schrift auf dem Absperrband …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und auch das feinere Korn.

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Blu-ray (6’20): (Slider ganz nach rechts): Gut zu sehen, ist die neue Farbstimmung hier auf den Gardinen
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe ist hier etwas neutraler in der Farbgebung, zeichnet noch etwas besser durch.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (14’59): (Slider ganz nach rechts): Beim Vergleichsbild mit Andy ist besonders die rote Farbe an seinem Kragen interessant …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Besser erkennbar im Close-up

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die UHD Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die rote Farbe besser aufgelöst und feiner als die Blu-ray.

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Blu-ray (22’59): (Slider ganz nach rechts): Auf der Jacke zeigt sich sogar schon in der Totalen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die feinere Maserung des Strickmusters gegenüber der bereits guten Blu-ray.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Geht man näher ran, sieht man es noch deutlicher …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die höhere Auflösung und Datenrate in Verbindung mit dem feineren Encoding legen die einzelnen Fäden der Wolle und das Muster offen.

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Blu-ray (38’51): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Auch Chucky sieht im Close-up noch mal feiner aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe löst die Körnung sehr homogen und sauber auf.

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Blu-ray (44’49): (Slider ganz nach rechts): In den hellen Bereichen der Explosion …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … erkennt man, dass die HDR-Scheibe mehr Dynamik entwickelt.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Auch hier gelingt das Encoding gegenüber der Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … noch einmal sauberer.

Keine Änderung beim Ton gegenüber der neuen Blu-ray.
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Stand von: 2025/11/08 10:55 p.m. - Details
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Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 23 Oct 2025
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Bonusmaterial

Andy ist wehrhaft

Die limitierten Mediabooks von Chucky – Die Mörderpuppe enthalten ebenso wie das limitierte Steelbook drei Disks: Die Film-4K-Blu-ray, die Film-Blu-ray sowie eine Bonus-Blu-ray. Im Gegensatz zum Steel gibt’s für die Mediabooks auch noch ein 48-seitiges Booklet mit einem Text von Marc Toullec. Ansonsten sind die Bonusmaterialien von MB und Steel identisch. Und sie sind reichhaltig. Die Filmdisks enthalten zunächst drei vollwertige Audiokommentare. Einen von David Kirschner und Drehbuchautor Don Mancini, einen von Regisseur Tom Holland und einen von den Darstellern Alex Vincent, Catherine Hicks und Chucky-Designer Kevin Yagher. Der letzte “Audiokommentar” stammt (in ausgewählten Szenen) von Chucky selbst. Auf den beiden Filmdisks verstecken sich dann auch noch die Featurettes: “Howard Berger: Your Special Effects Friend Til the End” sowie “Life Behind the Mask: Being Chucky”, ein Interview With Actor Ed Gale und ein Vintage-Featurette. Trailer und Teaser runden das Angebot dort ab. Auf der Bonus Blu-ray befinden sich dann unter anderem fünf neue Interviews, die jeweils unterschiedliche Aspekte des Films beleuchten. Hier bekommt man je eins mit Drehbuchautor Don Mancini, Produzent David Kirschner, den Darstellern Alex Vincent und Chris Sarandon sowie Produktionsleiter Robert Latham Brown. Bereits von den alten Blu-rays bekannte Featurettes sind ebenfalls enthalten. Und zwar ein Gespräch mit Darsteller Alex Vincent, ein Interview mit Tom Holland sowie diverse Featurettes, die ich hier zur Vereinfachung aufzähle: Eine unheimliche Kindheitsvorstellung” mit Filmhistoriker Laurent Aknin, “Childs Play: Auftakt einer Familiengeschichte” mit Filmemacherin Caroline Vié, “Evil Comes in Small Packages” inkl. Interviews With Don Mancini, David Kirschner, John Lafia, Chris Sarandon, Brad Dourif, Catherine Hicks, Alex Vincent und Kevin Yagher, “Chucky: Building a Nightmare” mit Kevin Yagher, A Monster Convention: Archival Piece von 2007 Monster Mania Panel mit Catherine Hicks, Alex Vincent und Chris Sarandon, Introducing Chucky: The Making of Childs Play Vintage Featurette, Hinter den Kulissen: Special Effects.

Fazit

Ich gebe zu, ich war nie ein großer Fan von Chucky.Schon als Videothekengänger Anfang der 90er konnte mich die Mörderpuppe nicht wirklich gruseln. Es gibt in der Tat nur einen Puppenfilm, der einst “the shit out of me” ängstigte (wie der Amerikaner sagen würde): Roland Emmerichs Joey. Der ist filmisch wahrlich kein Meisterwerk, aber das Aussehen der Puppe hat mich damals völlig irrational bei den sprichwörtlichen Hühner-Erzeugnissen gepackt. Und genau wie Emmerichs zweiter abendfüllender Film bei mir Schockwirkung auslöste, hat Tom Hollands Puppenslasher das bei anderen bewirkt. Und all jene, die sich als Fan des Latzhosenkillers sehen, werden mit der 4K-Blu-ray nun die bisher filmischste Umsetzung genießen. Dazu ein wunderbar effektvoller Mehrkanalton und eine Tonne voll an Extras.
Schaut auch gerne den YT-Vergleich an, der noch einmal weitere Screenshotvergleiche und Abbildungen zur Tonqualität liefert.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (2022): 65%
Bildqualität BD (2025): 80%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 2.0): 75%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 20%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 60%

Bonusmaterial: 100%
Film: 60%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 1988
Regie: Tom Holland
Darsteller: Catherine Hicks, Chris Sarandon, Brad Dourif, Alex Vincent
Tonformate BD (alt): dts-HD-Master 5.1: en // dts-HD-Master 2.0: de
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de // PCM 2.0: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 87
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: MGM / Capelight Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professionelle Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder Ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenzgerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierte Bild”verbesserer” zu verfälschen.

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5 Kommentare
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Stefan

Die UHD von Shout Factory hatte ich mal zuhause, die war schon gut – freut mich, dass Capelight hier sogar noch ein besseres Bild rausholt. Was den Film selbst angeht, unterhaltsam ist er, ja, gruselig eher nicht so.

Oliver A.

Danke für das Vorab-Review, jetzt kann ich mich noch mehr drauf freuen. Hatte zwar diesbzgl. keinerlei Sorgen bei Capelight, aber mit deinem Qualitätssiegel drauf kann ich mich jetzt entspannt zurücklehnen. 🙂
Freue mich auch schon auf dein “Das Schweigen der Lämmer”-Review.

Alex

Toll das du auch solche Titel mit rein nimmst. Vielleicht bekommst du auch die neue 4k scheibe von “Return of the Living Dead” in die Finger. Würde mich freuen.

Oliver A.

Hab die Bestellung gerade storniert, nachdem ich gelesen habe, dass die Uncut-Version, mit der so fett auf dem Cover geworben wird, wieder mal nur in Englisch mit dt. Untertiteln drauf ist. Selber Käse wie bei Nightmare on Elm-Street, wo die UHD in der Kinofassung mit dt. Ton sogar noch zusätzlich zur Blu-Ray / DVD zensiert war. Warner ist und bleibt ein Mistverein, der sich einen feuchten Dreck um seine Kunden und Filmfans schert…