Blu-ray Review
OT: Collateral
The Last Domino
Tom Cruise und Jamie Foxx in einem elektrisierenden Thriller von Michael Mann.
Inhalt
Vincent ist ein Killer. Und Vincent landete soeben auf dem Flughafen in L.A. Da er einiges vorhat, in der Stadt der Engel, braucht er ein geeignetes Beförderungsmittel. Ein Taxi käme ihm Recht. Die Wahl fällt auf das Cab von Max. Der freundliche und sympathische Fahrer spart seit Längerem auf einen Mercedes und möchte außerdem ein eigenes Taxi-Unternehmen gründen. Da kommen ihm die 600 Dollar gerade Recht, die ihm Vincent dafür bietet, dass er ihn die ganze Nacht durch die Stadt kutschiert. Dass Vincent ein Killer ist, merkt Max ziemlich bald. Spätestens, wenn eines von Vince‘ Opfern auf dem Dach von Max‘ Taxi landet. Doch dann ist es auch schon zu spät für den freundlichen Cab-Driver. Denn Vincent lässt ihn so schnell nicht mehr gehen. Je länger jedoch die Nacht dauert, desto näher kommen sich die zwei ungleichen Männer …
Michael Mann gehört zu den ganz großen Stilisten Hollywoods. Das bewies er schon in seinen Frühwerken und zementierte den Ruf mit Der letzte Mohikaner und vor allem Heat. In seinem dreistündigen Opus Magnum gelang ihm eine bis heute legendäre Plansequenz, an der sich Film-Schießereien auf öffentlichen Straßen noch heute messen lassen müssen. Nachdem er mit Insider und Ali erneut zwei Genre-Klassiker ablieferte, gelang ihm ein weiteres Kunstwerk des modernen Films: Collateral.
Die ursprüngliche Idee zu Collateral kam Drehbuchautor Stuart Beattie bereits 1989, als er sich in einem Taxi vom Sydney-Airport nach Hause fahren ließ. Erste Entwürfe wurden seinerzeit auch Frank Darabont unterbreitet. Der zog aber ebenso zurück wie es später nicht dazu kam, dass Mimi Leder den Film inszenierte. Irgendwann kam dann Michael Mann ins Gespräch, was auch damit zusammenhing, dass Russell Crowe, mit dem er damals The Insider gedreht hatte, einige Zeit als Hauptdarsteller vorgesehen war. Tom Cruise ersetzte ihn dann, nachdem sich die Produktion hinzog. Dies führte dann (glücklicherweise) auch dazu, dass Adam Sandler absprang. Sandler hätte die Rolle von Max einnehmen sollen, was nach der Leistung von Jamie Foxx heute aber praktisch undenkbar wäre – zumal Sandler 2004 noch in seiner pubertären Komödien-Phase steckte.
Die Dynamik zwischen Foxx und Cruise ist bis heute elektrisierend. Die zwei völlig gegensätzlichen Typen, die über die Ereignisse einer Nacht zu so etwas wie Freunden werden, werden von dem Schauspielerduo jeweils mit herausragenden Leistungen entwickelt.
Doch Mann wäre nicht Mann, wenn nicht auch Collateral vor allem visuell etwas ganz Besonderes wäre. Für den Regisseur stand früh fest, dass er seinen Film über weite Strecken digital filmen wollte – seinerzeit immer noch Pionierarbeit. Und als erster Film überhaupt wurde er größtenteils mit der Thomson Viper Filmstream Camera realisiert. Die mit regulärer HD-Auflösung arbeitende Digitalkamera sorgte durch die notwendige Erhöhung der ISO-Werte während der Nachtaufnahmen für diesen typischen, grobkörnigen und rauen Look. Und genau das machte einen guten Teil der Atmosphäre aus. Die Bilder sind weit weg von Perfektion und noch dazu mitunter stark farbgefiltert, was für eine unnachahmliche Stimmung von unterschwelliger Bedrohung sorgte. Collateral vermittelt stets das Gefühl eines brodelnden Vulkans, der jeden Moment explodieren könnte. Die stilisierten Bilder wirken fast wie eine dritte Hauptfigur neben Foxx und Cruise.
Dass Michael Mann diesen ganz speziellen Look geplant hatte und umsetzen wollte, sieht man auch daran, dass es früh kreative Differenzen mit Kameramann Paul Cameron (Man on Fire) gab und dieser nach nur drei Wochen durch Dion Bebe (Equilibrium, Gemini Man) ersetzt wurde. Und auch Bebe hatte noch genug Arbeit. Denn mit frühen digitalen Kameras bei „available“ – also verfügbarem, natürlichem – Licht zu arbeiten, ist eine Herausforderung. Je dunkler, desto stärker muss man die ISO hochjagen und desto mehr Rauschen wird verursacht. Das ging offenbar bei Aufnahmen unter freiem Himmel noch, war aber spätestens in den Taxi-Szenen schlicht zu dunkel. Also wurden doch künstliche Lichtquellen eingesetzt, die die Gesichter teils stark überbelichteten, was im Nachhinein wieder nach unten korrigiert werden musste. Zum Einsatz kamen hier flächige Elektrolumineszenz-Panels, die extra angefertigt wurden – ein Höllenaufwand, nur um einen speziellen Look zu erzeugen.
Doch das Ergebnis überzeugt am Ende. Collateral gehört zu den Filmen der ersten 2000er Dekade, die sogar 15 Jahre später noch mehr wirken als damals. Denn allzu wohlgesonnen war man dem Gesamtkonzept seinerzeit nicht einmal. Zahlreiche Kritiker beklagten, dass die Optik über dem Inhalt stünde; dass gerade Cruise‘ Figur kühl bleibt und man keinen wirklichen Zugang zu ihr finden würde. Dabei gehört auch das zum Gesamtkonzept des Films. Und unter der Oberfläche des Killer-Thrillers schlummern durchaus existenzialistische Fragen nach dem, wie „frei“ man sein Leben denn leben möchte. In Max rufen Vincents improvisierte Aktionen jedenfalls einen gewissen Prozess des Nachdenkens aus – wenngleich er kaum vorhat, selbst zum Hitman zu werden. Und Jamie Foxx spielt das großartig. Sowohl in den geschockten Momenten zu Beginn als auch im souverän dargestellten Moment, wenn er sich als Vincent in der Disko Felix gegenüber verhält wie der echte Killer. Und wenn es etwas gab, worin sich Kritik und Zuschauer einig waren, dann darin, dass Foxx den Taxifahrer grandios und oscarwürdig auf den Punkt spielt.
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Bild- und Tonqualität BD
Da mir für das Review nur die UHD-BD zur Verfügung stand, kommt zum Vergleich die bisherige Blu-ray zum Einsatz. Ob die der UHD-BD beiliegende Blu-ray ebenfalls remastert ist, ist mir bis dato nicht bekannt.
Michael Mann ließ seinen Collateral, wie oben erwähnt und im nächsten Kapitel noch näher ausgeführt, größtenteils mit Digitalkameras drehen, um gerade in den dunklen Szenen für einen authentischen Look zu sorgen. Da die Digitaltechnik seinerzeit noch sehr jung war, lotet der Film rein qualitativ das Maximum dessen aus, was damals möglich war – was nicht zwangsläufig heißt, dass es gut aussieht. Jedenfalls nicht für heutige Verhältnisse. Da die zugrundeliegende Technik bereits stark ausgeschöpft wurde, hat die Blu-ray umso mehr Arbeit, vor allem die Körnung halbwegs authentisch abzuliefern. Und das gelingt nicht immer. In einigen Szenen wirkt das digitale Rauschen etwas inkonsistent. Außerdem gibt’s doch die eine oder andere Szene, in der Foxx‘ Gesicht etwas wachsig soft erscheint – nicht wirklich schlimm, aber doch nicht ganz mit herausragend gemasterten Disks auf einem Level. Hinzu kommt ein nicht immer knackiges Schwarz und immer wieder verwischende Details in Bewegungen. Der generell etwas gelbliche Look in den nächtlichen Szenen sowie das Grünliche in den helleren Momenten trägt natürlich zum Stil des Films bei und entfaltet zusammen mit den vielen Neonlichtern des nächtlichen Los Angeles eine unnachahmliche Wirkung. Dass dabei schon mal helle Bildbereiche überstrahlen (Hemd bei 36’34) muss man akzeptieren.
Die bisherige Blu-ray kam mit einem deutschen Ton in stark komprimiertem Dolby Digital 5.1. Zwar schlägt sich dieser einigermaßen wacker und bleibt tonal recht ausgewogen. Doch vor allem gegen die Originalfassung in dts-HD-Master zieht sie in Sachen Dynamik und Kraft den Kürzeren.
Es ist zwar hinlänglich räumlich, wenn auf Max‘ Taxi ein armes Opfer landet (19’14) und es kracht auch recht laut. Aber echte Wucht entsteht nur über die englische Fassung. Die Dialoge bleiben indes die ganze Zeit über sehr gut verständlich und auch die Stadtatmosphäre macht Spaß. Für eine Dolby-Digital-Spur geht das in Ordnung. Aber etwas mehr Datenrate, etwas weniger Komprimierung wäre schon fein gewesen. So ist es einfach der Fall, dass man immer mal wieder neidisch in den O-Ton hört, dessen unkomprimierter Sound den (zugegeben auch über die hiesige Fassung) schönen Hall der Schüsse bei 35’35 mit so viel mehr an Wucht und unterliegendem Tiefbass wiedergibt, dass es eine Wonne ist.
Bild- und Tonqualität UHD
Collateral ist, wie oben im Text schon erwähnt, vornehmlich digital gefilmt worden. Nachdem man mit einigen Kameras Probeaufnahmen machte (unter anderem mit der Sony HDC-F950) fiel die Wahl zunächst auf die Thomson Viper Filmstream Camera. Allerdings nahm er mit dieser aus praktischen Gründen (schwierig zu beurteilendes Color-Grading in den RAW-Files) gerade NICHT im unkomprimierten 4:4:4-Filmstream-Mode auf, sondern im Videomode. Nun konnten Regisseur und Kameramann die internen Settings der Thomson beeinflussen und kamen am Ende mit einem wesentlich näher an der von ihnen gesehenen Realität heraus. Tatsächlich kam recht früh auch die Sony HDW-F900 zum Einsatz, die später aber im Bereich der Low-Light-Szenen Schwierigkeiten hatte und wieder durch die Thomson ersetzt wurde. Die Sonys kamen dann aus praktischen Gründen hauptsächlich bei Actionshots in Bewegung zum Einsatz. Allerdings waren die Thomsons in puncto Auflösung überlegen, da sie einen internen anamorphotischen Modus haben, der das Bild auf die volle Chipgröße streckte, wohingegen die Sonys für das Bildseitenformat von 2,40:1 gecroppt (also auf ca. 760 aktive horizontale Zeilen beschnitten) werden mussten. Innenraumaufnahmen wurden (da kontrollierter zu filmen) analog auf 35 mm gefilmt und optisch an den Look der Digitalkameras angeglichen. Ebenso kamen analoge Kameras in den Tageslichtaufnahmen und bei den Superzeitlupen zum Einsatz.
Die UHD-BD bringt diesen Look nun mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweitertem Farbraum auf die Disk. Allerdings muss man beachten, dass gerade die Sony F900 einen SDR-Farbraum aufwies und viel Spielraum für exzessivere Farbnutzung kaum besteht. Und so kommt es, dass Farben zuweilen sogar etwas reduzierter erscheinen – zumindest im Bereich der Hauttöne. Denn diese sind nun nicht mehr so gelblich, sondern erhalten mehr Ockeranteile. Sie wirken wärmer und natürlicher. Das Bild erscheint in diesen Szenen nicht mehr so kränklich, verändert den bekannten Look des Films aber auch etwas. Schwarzwerte sind immer noch nicht perfekt. Die dunkle Nacht über L.A. ist bisweilen immer noch etwas gräulich. Das teils deutliche Digitalrauschen fängt die UHD-BD allerdings etwas homogener ein. Die Körnung wirkt konsistenter und gleichmäßiger. Alleine das ist schon ein Vorteil. Dazu kommt die etwas geringere Neigung zu leichter Artefaktbildung rund um Details. Was allerdings negativ auffällt, ist die geringe Lichtausbeute. Mit einer maximalen Durchschnitts-Lichtstärke von 66 Nit und Peaks von 400 Nit ist nicht wirklich viel Punch in Highlights möglich. Zumal die UHD-BD helle Lichtquellen wie die Lichter an der Tankstelle nicht besser durchzeichnet und immer noch überstrahlt darstellt. Die Ultra-HD ist also gleichzeitig dunkler, aber nicht wirklich dynamischer. Szenen mit dunklen und hellen Bildanteilen wirken über die alte Blu-ray strahlender und etwas kontrastreicher. Dolby Vision hebt zwar die hellen Bildbereiche etwas an und wirkt in den etwas bunteren Szenen (bspw. in der Disko nach 65’00) ein wenig knackiger, aber insgesamt wird man das Gefühl nicht los, dass die UHD-BD zwar harmonischere Farben liefert, aber insgesamt etwas flauer erscheint.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist hier neutraler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier mischt die UHD-BD deutlich mehr Braunanteile hinzu, nimmt das Gelbliche weg. Sowohl bei Foxx im Vordergrund als auch beim Krankenhaus-Mitarbeiter im Hintergrund gut zu sehen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Der Asphalt erhält über die UHD-BD mehr Rotanteile. Die Lichter sind über die UHD-Blu-ray leider nicht besser durchzeichnet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier ist die UHD-BD neutraler und weniger gelb.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist dunkler. Auch dadurch auf grauen Oberflächen etwas neutraler. Es fehlt aber ein bisschen die Dynamik, die HDR eigentlich verspricht.
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial beschränkt sich auf der UHD auf den Audiokommentar von Michael Mann. Die Blu-ray (falls sie neu remastert ist) wird vermutlich das von der alten Disk bekannte Material liefern. Und das wären insgesamt vier Featurettes, ein Making-of sowie eine entfernte Szene. Das Making-of ist dabei der Kern, der mit gut 45 Minuten Laufzeit weit mehr als das übliche Lobhudeln rüber bringt. „Speziallieferung“, eines der Featurettes, läuft gerade mal eine Minute und nimmt Bezug darauf, dass Cruise in Vorbereitung seiner Rolle unerkannt als Fed-Ex-Mann probte, um seinen Vincent als anonymen Mann aus der Masse wirken zu lassen. „Annies Büro“ blickt hinter die Kulissen der Szene während Vincents Jagd auf die Anwältin. Ein kurzes Featurette gibt’s dann noch über die visuellen Effekte, welche die Hintergründe hinter den Fenstern der Metro lieferten. Alle Featurettes sind untertitelt.
Fazit
Collateral ist ein visuell beeindruckender Thriller, der ganz klar die Handschrift von Michael Mann trägt. Mit allseits herausragenden Darstellerleistungen und einer klasse Atmosphäre überzeugt er auch 16 Jahre nach seiner Premiere noch.
Die UHD-BD überzeugt hingegen nur bedingt. Wer etwas natürlichere Farben und das homogenere Rauschverhalten präferiert, wird hier fündig. Wer aber mehr Schärfe und deutlich mehr Kontrast sowie vor allem prägnantere HDR-Spitzlichter erhofft hatte, wird zwangsläufig enttäuscht.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 70%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 60%
Film: 80%
Anbieter: Paramount Home Entertainment Germany
Land/Jahr: USA 2004
Regie: Michael Mann
Darsteller: Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 120
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:401
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount Home Entertainment Germany)
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Trailer zu Collateral
Ein tolles Review zu einem ebenso gelungenen Film, wobei der Autor zumindest in Sachen Bild auch über einigen Sachverstand zu verfügen scheint.
Was jedoch immer wieder verwundert, sind auch in solchen Artikeln nicht tot zu kriegende Mythen beim Thema Audio.
So ist die Aussage, Collateral käme in der synchronierten Fassung ja nur mit einer „stark komprimierten“ Dolby Digital – Tonspur daher, mindestens irreführend, wenn nicht falsch.
Da eine Datenkompression stets verlustfrei ist, lautet die korrekte Bezeichnung für AC3, DTS, MP1/2/3, AAC, Opus, Vorbis und wie sie alle heißen zunächst mal „Datenreduktion“, denn es wird nicht nur komprimiert (Redundanz verringert), sondern gemäß psychoakustischem Modell eben überwiegend „weggelassen“.
Dabei ist all diesen Formaten gemein, dass der Dynamikumfang gerade nicht reduziert wird. Selbst verlustbehaftete Tonspuren mit wirklich sehr geringen Bitraten klingen vielleicht irgendwann blechern, blubbern und zeigen sonstige Artefakte wie Preecho, behalten den Dynamikumfang jedoch bei, zumal dank Fließkommazahlen theoretisch sogar Dynamikumfänge machbar sind, die nochmal deutlich über 16- und sogar 24 Bit LPCM liegen (auf Kosten des SNR).
Mag ja sein, dass der deutsche Ton wieder mal weniger dynamisch gemastert wurde als der Originalton, doch das hat null mit der Tonspur per se zu tun und selbst bei nur 384-448 kbps auf DVDs oder LaserDiscs dürfte auch das reichlich altbackene Dolby Digital aka AC3 hinreichend transparent sein. Im Kino haben übrigens mal 320 kbps gereicht und niemand hatte was auszusetzen.
Wer hierzu noch Zweifel hegt, möge mal zu einer ach so überlegenen Dolby TrueHD oder DTS-HD Master Audio (Gratulation für die ebenfalls wohl mit irreführendste Formatbezeichnung an dieser Stelle, nachdem das „Master“ regelmäßig unbekannt bleibt) – Tonspur greifen und die mit eac3to und qaac mit Parameter -v4 in schnödes AAC bei im Schnitt 300 kbps für 5.1 konvertieren. Alternativ tut es auch die LaserDisc von „Air Force One“ mit AC3 @ 384 kbps. Hören, staunen, Erkenntnis gewinnen.
Ich habe von Collateral übrigens auch noch die DTS-CDs mit der CinemaDTS – Tonspur (ADPCM), wie sie damals im Kino gelaufen sind. Natürlich haben auch die trotz 4:1 Datenreduktion und entfallendem LFE genauso viel Bums wie die BD- und UHD-Quellen, auch wenn letztere theoretisch (!) besser sind, sofern man dafür die ursprünglichen PCM-Quellen verwendet hat, was freilich kein Endverbraucher weiß.
Vielen Dank für den fundierten Beitrag, der zum Nachdenken anregen wird.
Natürlich begibt man sich mit der Tiefe dieser Begrifflichkeiten in einen sehr engen Raum, in dem möglicherweise nicht mehr alle folgen können. Deshalb wird wohl vielfach einfach der Begriff der „stärkeren Komprimierung“ benutzt. Ich werde aber in Zukunft überlegen, das begrifflich anzupassen, damit es glücklicher, bzw. faktisch richtiger ist – unabhängig von gängigen Begriffen, die „man halt so kennt“.
Danke für die Review.Habe den Film seit Freitag und finde immer noch ein klasse Film. Das Bild gefällt mir sehr gut da ich bisher noch die DVD hatte.Auch der Englische Ton ist klasse.
P.S. Wenn du die möglichkeit hast schau dir mal Zorro in 4K an. Ein Top Bild und ein klasse Englischer Atmos Ton. Gibts bei Amazon.es. Leider noch nicht in Deutschland hat aber Deutschen Ton drauf.
Danke für den Tipp!
Vielen Dank für das Review! 😉 Schade, dass die 4K Umsetzung scheinbar nicht so der große Wurf ist und leider auch kein tonales Upgrade dabei ist. Andererseits stimmt es schon dass der alte Originalton richtig gut war. Da hätte ich wohl nur meine alte Blu-Ray behalten können. Aber seis drum, der Film an sich ist genial gemacht und einer der Besten von Michael Mann.