Blu-ray Review
OT: Curse of the Nun
Schwester Catherine
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Inhalt
Weil ihr Göttergatte einen neuen Job in einer vornehmen Gegend angenommen hat, zieht Anna mit Tochter Claire, dem gemeinsamen Kind mit dem drogenabhängigen Ex natürlich mit. Zwar hat Anna ein paar Bedenken, weil sie ihr die Gegend dann doch etwas fein für ihren alternativen Grunge-Look ist, doch die Aussicht auf ein echtes gemeinsames Haus, raus den Gästezimmern der Tante, in denen sie zur Zeit noch wohnen, ist schon verlockend. Doch irgendwie will das Haus, in dem sie zur Zeit noch wohnen, sie nicht so richtig weg lassen. Plötzlich manifestieren sich Schriften auf den Wänden, die Anna eindeutig zu verstehen geben, dass sie bleiben soll. Als dann auch noch eine gruselige, halb vermoderte Nonne auftaucht, wird’s für Anna gar richtig gefährlich. Hilfe findet sie ihm Haustechniker „KK“, der nicht nur weiß, dass es sich bei der Nonne um Schwester Margaret Catherine handelt, sondern der auch das entsprechende Instrumentarium hat, um Kontakt mit ihr aufzunehmen. Und ehe Anna „Geisterspuk“ sagen kann, sitzt sie schon vor einem Ouija-Brett und spricht mit Margaret …
Unheilige Nonnen stehen hoch im Kurs. Bevor 14 Tage später die bekannte Horrordame aus dem Conjuring-Universum über ihre Opfer herfällt, darf es hier noch mal ein kleiner Vorgeschmack der günstigeren Produktions-Sorte sein. Günstig sieht man Curse of the Nun durchaus an. Schon alleine der (möglicherweise freiwillig) belustigende Schnitt in der Opening-Scene wirkt ein bisschen kindisch. Man fühlt sich ein bisschen an das ebenso simple wie geniale Game „Portal“ erinnert. Wenn die Macher hier freiwillig komisch sein wollten, darf man es allerdings als gelungen bezeichnen. In Sachen Spannung lastet die Hauptverantwortung auf dem Zusammenspiel zwischen Grusel-Nonne und Lacy Hartselle in der Rolle der Anna. Hartselle ist eine gut gebuchte Darstellerin in Kurzfilmen und agiert hier besser und emotionaler als man der doch sehr beschränkt geschriebenen Figur zugetraut hätte. Was die Nonne angeht, funktionieren die teils genutzten Kamerawinkel durchaus. So sieht man sie in einer Szene bspw. nur barfuß durch das Haus stapfen, das von der Perspektive her funktioniert und auch in puncto Make-up überzeugen kann. Das gilt auch für das später zu sehende Gesicht – hier hat man durchaus einen großen Anteil an Sorgfalt und Professionalität versenkt. Einige der Jumpscares sind dann sogar gelungen und erschrecken für einen Moment. Dass die Story inklusive aller Twists mehr als überraschungsfrei daher kommt, ist die Kehrseite der Medaille. Außerdem sind die Schauplätze doch eher begrenzt und nicht alle Darsteller können überzeugen. Vor allem Alice Raver als Tante Donna nervt eher als dass sie überzeugt. Wer’s lieber authentisch haben möchte, der aktiviert zudem besser die Originalspur. Denn wo die Synchro von Anna noch ganz gelungen ist, möchte man bei der deutschen Stimme von Mike lieber abschalten.
Davon ab ist es irgendwie ja schon charmant, wenn der Pizza-Lieferant in einem Fahrzeug eines Herstellers kommt (dessen Fahrer/in man mit einem Blur-Effekt verschleiert hat), dann aber sichtbar in einem Auto eines völlig anderen Fabrikats sitzt (50’00).
Bild- und Tonqualität
Das Bild von Curse of the Nun – Deine Seele gehört ihr lockt in den hell ausgeleuchteten Tageslicht-Szenen mit guter Laufruhe und recht kräftigen Farben. Allerdings wirken Gesichter hier in Close-ups schon ein wenig weich und helle Bereiche überstrahlen (Gesichter ab 13’00). Dunkle Szenen in Innenräumen leiden dazu unter der eher spärlichen Ausleuchtung und haben dann Schwierigkeiten, die Farben noch ausreichend durch zu zeichnen. Wenn die Kamera den Fokus exakt auf den Figuren hat, ist die Detailtiefe durchaus gut und man kann das Make-up ohne Weiteres erkennen (14’10). Schwieriger wird es, sobald Bewegung ins Spiel kommt, was die Bildruhe sichtlich aus dem Tritt bringt. Während Schwarz bei den gut ausgeleuchteten Szenen noch prägnant ist, fehlt es in düsteren Momenten hier an Details.
Akustisch wartet die deutsche Fassung von Curse of the Nun zwar mit einem 5.1-Soundtrack auf, während das englische Original nur in 2.0 dts-HD vorliegt, doch der Upmix auf die 5.1-Kanäle nutzt praktisch nur den hektischen und flirrenden Score, um Räumlichkeit zu erzeugen. Während der echten Horror-Momente gibt’s schon mal ein paar dämonische Stimmen über die Rears, echter Druck aber bleibt bis auf die finale Begegnung zwischen Anna und Catherine aus. Die Stimmen sind dafür sehr gut verständlich, selbst wenn sie ein bisschen spitz klingen.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Curse of the Nun besteht aus den Trailern zum Film sowie einigen Programmtipps.
Fazit
Curse of the Nun ist eher für den Horror-Allesseher, denn für den Grusel-Gourmet. Das engagierte Schauspiel von Lacy Hartselle sowie das gelungene Make-up der Nonne trösten aber etwas über den konfusen und wenig spannenden Plot hinweg.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%
Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Aaron Mirtes
Darsteller: Lacy Hartselle, Kate Kilcoyne, Aaron Mirtes, Rae Hunt, Brad Belemjian, Jonathan Everett, Cale Adcock
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de // dts 2.0: en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 80
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Tiberius Film)