Dark Skies – Sie sind unter uns

Blu-ray Review

Koch Media, ab 29.01.2015
Koch Media, seit 29.01.2015

OT: Dark Skies

 


Der Sandmann kommt …

Wer sich seinerzeit beim Auftauchen der Außerirdischen in Signs gefürchtet hat, bekommt mit Dark Skies endlich neues Gruselfutter.

Inhalt

m Gegensatz zu Laura Dern in "Jurassic Park" hat Lacy Grund für ihren Gesichtausdruck. Immerhin ist soeben ihr kleiner Sohn vor ihren Augen verschwunden
m Gegensatz zu Laura Dern in „Jurassic Park“ hat Lacy Grund für ihren Gesichtausdruck. Immerhin ist soeben ihr kleiner Sohn vor ihren Augen verschwunden

Daniel Barrett führt mit seiner Frau Lacy und seinen beiden Söhnen Jesse und Sam ein ruhiges und beschauliches Leben in einer amerikanischen Vorstadt. Lediglich die Tatsache, dass er seit einiger Zeit ohne Job ist, trübt die Harmonie. Dann jedoch, ganz unvermittelt, passieren komische Dinge im Haus der Barretts: Der Kühlschrank wird geplündert und in der nächsten Nacht gibt es trotz verschlossener und verrammelter Türen ein beeindruckendes Kunstwerk aus Dosen und Behälter an gleicher Stelle. Am Ende der dritten Nacht wird es dann gruselig, denn es fehlen sämtliche Bilder aus den Rahmen im Wohnzimmer. Während Sam sich immer seltsamer benimmt und vom Sandmann erzählt, der die Familie heimsucht, versuchen plötzlich mehrere hundert Vögel ausgerechnet das Haus der Barretts zu attackieren. Irgendetwas geht vor sich und sucht die Barretts heim. Als Lacy erneut nachts wach wird und in Sammys Zimmer geht, steht dort plötzlich ein großes, schlankes Schattenwesen …

Jesse tut alles, um seinen jüngeren Bruder zu schützen
Jesse tut alles, um seinen jüngeren Bruder zu schützen

Dark Skies – Sie sind unter uns ist in den USA relativ erfolgreich im Kino gelaufen, was bei der Flut an Grusel- und Horrorfilmen der letzten Jahre schon mal respektabel ist. Und so kann man Scott Stewarts Mix aus Horror und SciFi schon von den ersten Sekunden an attestieren, dass er sich um Atmosphäre und Stimmung Gedanken gemacht hat. Die harmonisch-freundlichen Nachbarschaftsszenen unterlegt er nur mit einer extrem dezenten, fast unhörbaren Geräuschkulisse, was den Fokus auf die Bilder lenkt und für ein Genrewerk eher ungewöhnlich ist. Meist fangen Filme dieser Art mit einem möglichst schrecklichen Ereignis an, um einen ersten Schock zu setzen, gehen dann aber wieder einen Schritt zurück. Nicht so Dark Skies, dessen Stimmung von der ersten Minute an kontinuierlich aufgebaut und intensiviert wird. Wer mit den Gruselsequenzen aus Signs nichts anfangen konnte, wird auch Dark Skies eher fade finden. Wer allerdings genau auf diese sensibel reagierte, findet hier ein auch akustisch konsequent umgesetztes Pendant. Und zwar eins, das bisweilen derart viel Spannung erzeugt, dass man mit Gänsehaut vor der Leinwand sitzt. Seit eben jenem Signs oder auch dem US-Remake von The Grudge hat es den Autor dieser Zeilen nicht mehr derart gegruselt. Dark Skies integriert noch dazu auf unbequeme Weise Elemente aus Die Körperfresser kommen und steigert sich zu einem Finale, das zwar keine sonderlich große Überraschung bereithält, dafür aber durchaus Panik erzeugt. Ankreiden könnte man dem Film nur, dass er nach den kurzen und gezielt eingesetzten Gruselbildern am Ende etwas effektheischerisch wird – so sind die Lichtblitze arg oldschool und erinnern eher an Emmerichs Joey.
Abgesehen von der packenden Atmosphäre sind die Darsteller in Dark Skies hervorragend besetzt und die Dialoge weit ab von den eher flachen und wenig intelligenten anderer Genrewerke. Sogar hintergründiger Witz wird integriert, beispielsweise während der nächtlichen Funkverbindungen zwischen Sam und Jesse, die zu Beginng für ein Schmunzeln sorgen. J.K. Simmons schließlich schafft es, eigentlich absurd-alberne Alien-Theorien ernsthaft und glaubwürdig rüberzubringen – das muss man auch erst Mal schaffen.

Daniel und Lacy müssen tatenlos zusehen, wie die Invasoren zuschlagen
Daniel und Lacy müssen tatenlos zusehen, wie die Invasoren zuschlagen

 

Bild- und Tonqualität

Eine Hommage an "Die Körperfresser kommen"
Eine Hommage an „Die Körperfresser kommen“

Das Bild von Dark Skies – Sie sind unter uns hat trotz der sehr guten Schärfe und dem angenehmen Kontrastumfang einen Makel: Während der zahlreichen dunklen Szenen weisen Helligkeitsverläufe sichtbare Solarisationseffekte auf. Davon abgesehen ist das Bild extrem laufruhig und stabil, hat klare Konturen und natürliche Farben.
Der Ton von Dark Skies weist einige Besonderheiten auf: Zum einen ist er extrem leise eingepegelt und man muss den Receiver mitunter um 15dB lauter einstellen als gewöhnlich, um die Dialoge zu verstehen, zum anderen geht der während der Gruselmomente einsetzende Tiefbass über den Subwoofer extrem weit runter und sorgt für drastisches Kribbeln in der Magengegend. Trotz der hervorragend umgesetzten Soundeffekte während der spannenden Szenen bleibt das unausgewogene Verhältnis zwischen leisen Dialogmomenten und extrem lauten Effektsequenzen, der des Öfteren zu einer Lautstärkeanpassung nötigt. Schade, denn eigentlich ist der Sound wirklich gut.

Bonusmaterial

Die Situation scheint zu eskalieren
Die Situation scheint zu eskalieren

Neben knapp 15 Minuten an entfernten Szenen wartet noch ein Audiokommentar des Regisseurs im Bonusmaterial von Dark Skies – Sie sind unter uns.

Fazit

Dark Skies – Sie sind unter uns ist ein ausgesprochen gut gelungener Alien-Gruselfilm, der abseits von all der zuletzt modernen Geister-Heimsuchungs-Thematik tatsächlich frischen Wind in ein altbekanntes Thema bringt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonsumaterial: 20%
Film: 80%

Anbieter: Koch Media
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Scott Stewart
Darsteller: Keri Russell, Josh Hamilton, Dakota Goyo, J.K. Simmons, Kadan Rocket
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 96
Codec: AVC
FSK: 16

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