Dark World 2: Equilibrium

Blu-ray Review

Tiberius Film, seit 08.01.2015
Tiberius Film, seit 08.01.2015

OT: Temnyy mir: Ravnovesie

 


Schattenwesen

Russland meldet sich auf dem Parkett der Fantasy-Action zurück.

Inhalt

Dascha ist als Kind während eines Busunfalls dem Tode schon mal sehr nahe gewesen. Beinahe ertrunken, konnte sie sich gerade noch so an Land retten und hat während dieser Erfahrung von einem Geist ein Amulett erhalten. Mit dem Schmuckstück ist sie nun, zehn Jahre später, in der Lage, böse Schattenwesen zu identifizieren, die über ein Tor in die Welt eindringen. Ihnen gebieten lediglich die Wächter Einhalt und Dascha scheint über Kräfte zu verfügen, die sie dazu prädestinieren, die Schatten wieder dahin zu befördern, wo sie hingehören – und zwar mit einem schwungvollen Tritt in den Allerwertesten. Doch plötzlich wird es brenzlig, als sich der Obermotz der Schattenwesen Dascha in den Weg stellt, in welcher er den einzigen Hinderungsgrund sieht, Kontrolle über die Welt des Lichts zu bekommen …

Russland mag in Sachen Actionfilm nicht den gleichen Output haben, wie ihn die Konkurrenz aus Hollywood an den Tag legt und Dark World 2: Equilibrium ist auch kein neuer Wächter der Nacht, doch erfrischend ist’s allemal, wenn Osteuropa sich mal wieder im Genrekino versucht. Der bunte Mix aus Coming-of-Age-Geschichte und Fantasy, der im Kampf von Gut gegen Böse gipfelt, wird von den jungen Darstellern unbekümmert und teilweise recht charmant dargeboten. Die visuellen Effekte sind aller Ehren wert – gerade die Sequenzen, in denen das wahre Antlitz der bösen Schatten zu sehen ist, gefallen. Wenn jetzt auch noch die Geschichte etwas weniger abgehackt daherkäme und in sich nicht so hanebüchen wäre, dann könnte man sich noch besser auf den oft überraschend gut gelungenen Witz konzentrieren. Neben dem geckigen Schwimmlehrer vereint hier Hauptdarstellerin Mariya Pirogova die Sympathien auf ihrer gewitzt-selbstbewussten Figur, wohingegen einige der männlichen Akteure eher wie aus einem Katalog für junge Mode entsprungen zu sein scheinen. Dark World 2: Equilibrium, das im Prinzip ein Quasi-Sequel zu einem Hexen-Fantasyfilm aus dem Jahr 2010 ist (Dark World: Das Tal der Hexenkönigin), funktioniert auf der Seite der Guten recht gut, lässt die böse Seite aber nicht nur vom Design und der Kleidung her aussehen, wie einem billigen Porno entsprungen. So agiert gerade Ober-Zampano Alexander wie eine Knallcharge. Der Actionanteil bleibt übrigens eher im Hintergrund, hin und wieder gibt’s ein paar (nicht ganz so gelungene) Martial-Arts-Versuche. Gut funktionieren hingegen die Telekinese-Attacken im Showdown mit Alexanders rechter Hand.

Bild- und Tonqualität

In Sachen Bild- und Tonqualität muss sich Dark World 2: Equilibrium eigentlich nicht verstecken. Die Farben und Kontraste bringen die Außenszenen der Uni leuchtend zur Geltung, das Bild wirkt lebhaft und strahlend. Jetzt steckt in jedem „Eigentlich“ natürlich auch ein „Eigentlich nicht“ – und so leiden vertikale Linien unter sichtbaren Unruhen und Auflösungsproblemen (Brüstung der Brücke zu Beginn, Hochhäuser bei 5’20). Außerdem ist Daschas Gesicht beständig etwas arg weichgezeichnet.
Besser noch schlägt sich der Ton, der von Beginn an extrem räumlich daherkommt und schon den Eröffnungstitel von Dark World 2: Equilibrium wunderbar effektvoll zusammensetzt. Auch Daschas Visionen werden von ständigen direktionalen Effekten begleitet und die Filmmusik ist beständig präsent und dynamisch. Leider überpegeln die deutschen Stimmen der (übrigens gut gelungenen) Synchronisation in lauteren Momenten hörbar ein wenig.
Ein paar Tonfehler (Vorsicht beim Einpegeln der Anlage) gibt’s (nur auf der deutschen Fasung) zudem in Form eines deutlichen Knackens bei 12’17 und zweier weiterer, etwas schwächerer Knackser im weiteren Verlauf.

Bonusmaterial

Wie üblich beim Anbieter Tiberius Film gibt’s auch im Bonusmaterial von Dark World 2: Equilibrium außer den beiden Originaltrailern und weiteren Programmtipps nichts zu entdecken.

Fazit

Dark World 2: Equilibrium ist zwar nicht so effektvoll wie ein „Die Bestimmung“ oder ähnlich gelagerte Genrewerke, unterhält aber durchaus und driftet nur ganz selten in Trashgefilde ab.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonsumaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Russland 2013
Regie: Oleg Assadulin
Darsteller: Maria Pirogowa, Pavel Priluchnyi, Makar Zaporozhskij, Waleria, Lanskaya
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, ru
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 95
Codec: AVC
FSK: 16

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