Blu-ray Review
OT: The Belko Experiment
Phase I
Battle Royale und Mord-Gruppendynamik für Büroangestellte.
Inhalt
Dany Wilkins hat gerade einen neuen Job bei der Firma Belko angenommen. Das US-Unternehmen mit Sitz in Bogota/Kolumbien kümmert sich um irgendwelche US-Geschäftsleute. Allerdings ist das nicht weiter wichtig, denn dieser Tag wird anders sein als alle anderen zuvor. Kaum sitzen alle auf ihren Plätzen, bemerkt Mike aus der IT, dass die kolumbianischen Angestellten seltsamerweise alle nach Hause geschickt werden und der Soldat vor der Tür weckt auch Misstrauen. Es dauert nicht lange und Mike sowie den 79 anderen Beschäftigten wird eine Durchsage gemacht. In acht Stunden werden angeblich die meisten von ihnen tot sein, wenn sie nicht tun, was man ihnen sagt. Innerhalb der ersten halben Stunde sollen zwei Kollegen von den anderen getötet werden. Ist das nicht der Fall, werden sie die Konsequenzen spüren. Die meisten halten es für einen Scherz, bis die Türen und Fenster von außen verriegelt werden und nach 30 Minuten vier Mitarbeiter mit explodierten Schädelrückseiten tot in sich zusammensacken. Nun ist klar: Hier scherzt niemand. Und wenn die Angestellten überleben wollen, müssen sie beim gegenseitigen Ermorden die Ersten sein …
Bild- und Tonqualität
In ruhigen Einstellungen liefert Das Belko Experiment ein sauberes und sehr ruhiges sowie gut aufgelöstes Bild, das die Struktur und Feinheiten in den Anzug-Jackets hervorragend abbildet. Auch der Maiskolben-Mann zeigt sich scharf und detailliert. Das Bild ist insgesamt recht hell, zeigt aber dennoch recht eindrucksvolle Kontraste mit natürlichen, aber durchaus kräftigen Farben. Die Bildruhe ist beständig hoch und offenbart kaum Körnung. In den dunkleren Szenen im Keller verirren sich schon mal leichte Farbartefakte auf Gesichtern, was dann aber auch schon die einzige Kritik wäre.
Akustisch macht Das Belko Experiment ebenfalls Spaß. Schon wenn die Schotten dicht machen, rappelt es maximal im Heimkino und die Explosionen der kleinen Sprengkörper kommen ebenso unvermittelt wie brutal aus den Speakern. Das gilt allerdings nur für die deutsche Fassung, die in regulärem dts vorliegt, während der O-Ton in dts-HD-Master die sonst gewohnten Dinge auf den Kopf stellt. Er klingt nämlich dünner, weniger definiert, matschiger in den Dialogen und viel druckloser. Gut für den hiesigen Zuschauer, der kein Interesse an der Original-Tonspur hat, schade für den Freund der englischen Sprachausgabe. Weil es die deutsche Tonspur aber wirklich viel besser macht, gibt’s noch mal einen richtigen Knalleffekt, wenn der Hauptschalter den Strom in der Lobby abdreht (58’53).
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Das Belko Experiment bekommen wir in “Regeln des Spiels” zunächst mal einen zehnminütigen Einblick in die Geheimnisse hinter der Produktion. James Gunn selbst kommt zu Wort und erzählt, wie er von der Geschichte geträumt hat. Lee Hardcastles Überlebenstipps schildert vier wichtige Faktoren, wie man das Ende des Tages erleben kann. Anhand von coolen Knetfiguren wird ziemlich brutal geschlachtet und Werbung für den Film gemacht. Acht entfallene Szenen und eine Bildergalerie runden das Material ab.
Fazit
Auch wenn Das Belko Experiment seinen sozialpsychologischen Aspekt bald den Schauwerten und dem hohen Blutzoll opfert – für hartgesottene Thriller-/Horrorfans ist der Film nach einem Skript von James Gunn mehr als einen Blick wert. Und wer weiß: Vielleicht gibt’s ja eine Verlängerung in “Phase II”.
Timo Wolters
* Die Szenenbilder in diesem Review sind Screenshots, die aus dem Film abfotografiert wurden. Der Verleih hält zu diesem Titel leider keine offiziellen Bilder bereit.
Bewertung
Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 40%
Film: 70%
Anbieter: Sony Pictures
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Greg McLean
Darsteller: John Gallagher Jr., Tony Goldwyn, Adria Arjona, John C. McGinley, Melonie Diaz, Owain Yeoman, Sean Gunn, Brent Sexton, Josh Brener, David Dastmalchian, David Del Rio, Gregg Henry, Michael Rooker
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 88
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)