Blu-ray Review
OT: The Piano
Nicht ohne mein Klavier!
Jane Campions prämiertes Drama erscheint komplett neu abgetastet auf Blu-ray und 4K Blu-ray.
Inhalt
Ada ist Witwe und stumm, seit sie sechs Jahre alt ist. Ihre neunjährige Tochter Flora, mit der sie über Gebärdensprache kommuniziert, übernimmt das Übersetzen für sie. Ada hat zudem über das Klavierspiel eine Möglichkeit gefunden, sich auszudrücken. Als ihr Vater sie aus Schottland heraus mit dem in Neuseeland lebenden Briten Alistair Stewart verheiratet, ist es deshalb keine Frage, dass das Piano mitreisen wird. Allerdings sieht Stewart im Klavier keinen Nutzen, weshalb es nach Adas und Floras Ankunft am Strand zurückgelassen wird. Ohnehin ist Stewart zunächst nur mäßig an Ada interessiert. Sein Bekannter George Baines, der zwar ebenfalls Brite ist, sich aber den Māori angepasst hat, scheint das ganz anders zu empfinden. Und weil er bei einem Besuch mit Ada am Klavier merkt, wie viel ihr das gute Stück bedeutet, kauft er es Stewart ab. Dass sich Ada kurz darauf zu George hingezogen fühlt, macht die Sache zwischen den Männern nicht leichter …
Wenn ein Film das 20-fache! seines Budget einspielt, obwohl er ein unabhängig finanziertes und in Neuseeland produziertes Drama ist, dann darf man ruhig mal kurz den Hut ziehen. Der Gewinn der Goldenen Palme von Cannes war ebenfalls eine Sensation, war Jane Campion doch die erste Frau, der dieser Preis überreicht wurde. Bei den Oscars wäre sie vermutlich auch direkt prämiert worden, wäre da nicht ausgerechnet Steven Spielbergs Ausnahmefilm Schindlers Liste im selben Jahr angetreten. Dennoch: Fürs beste Drehbuch und die beiden weiblichen Darstellerinnen reichte es – drei Oscars sind ein verdienter Lohn für ein grandios bebildertes und leidenschaftlich gespieltes Drama. Dass Holly Hunter erst eine spätere Wahl für die Rolle der Ada war, dürfte heute verwundern, weil man sich niemand anderen in der Rolle vorstellen kann. Im Gespräch waren seinerzeit auch Sigourney Weaver und Jennifer Jason Leigh. Gerade die Performance von Hunter ist es aber, die einen Großteil der Faszination des Films ausmacht. Der geniale Schachzug des Drehbuchs, Ada stumm zu porträtieren, macht die emotionale Tour de Force, die Hunter in der Hauptrolle durchläuft, nur noch intensiver. Wenn man ihr an jeder Regung und jeder kleinen Gestik entnehmen kann, was sie gerade er- und durchlebt, ist das großes Gefühlskino. Sam Neill und Harvey Keitel spielen zwar jeweils nur die zweite Geige, sind aber für sich genommen dynamisch gegensätzliche Charaktere, die von beiden mit Leidenschaft verkörpert werden. Aus heutiger Sicht für den Autoren dieser Zeilen nicht mehr ganz nachvollziehbar ist die Oscar-Honorierung für Anna Paquin, von der man zwischendurch arg überzogenes und etwas enervierendes Overacting verlangte.
Das schmälert Das Piano aber nicht, da Paquin als Flora auch ruhige und sachte Momente hat, in denen sie neben Holly Hunter eine wirklich gute Figur macht. Zudem schöpft der Film eine ganze Menge Kraft aus seinen Bildern. Die Natur Neuseelands, die man hier noch an etwas unberührteren Stellen von Auckland, Henderson, Piha und dem Karekare Beach einfing, bildet den kraftvoll-urwüchsigen Hintergrund für die Geschichte und Michael Nymans Score ergänzt die Bilder mit unglaublich einprägsamen Melodien. Noch heute dürfte jeder, der seinerzeit mindestens im jungen Erwachsenenalter war The Heart Asks Pleasure First mit den ersten Tönen erkennen. Bilder, Soundtrack, Darstellerleistungen und die sensible Regie bilden eine Einheit, welche die Emanzipationsgeschichte umso kraftvoller werden lässt. Ihre Gefühle über das Piano wiedergebend lässt Campions Film keinen Zweifel daran, dass sie emotional sicherer ist als Alistair oder George. Innerhalb dieser Dreiecksgeschichte werden die damals noch geltenden gesellschaftlichen Konventionen gesprengt. Wobei Campion heftige Bilder nicht ausspart und man noch heute seine Hände zu Fäusten ballt, wenn Alistair Ada einen Finger abtrennt. Dass Hunter innerhalb dieser Geschichte eine unglaubliche Waage zwischen ihrer sensibel angelegten Figur und dem auf der anderen Seite bestimmten und selbstbewussten Auftritt hinlegt, ist auch heute noch faszinierend.
- Vielfach ausgezeichnet - u.a. mit 3 Oscars, 1 Golden Globe & der Goldenen Palme in Cannes!
- Von Jane Campion, Regisseurin des 12-fach Oscar-nominierten Netflix-Hits "The Power of the Dog"
- Erstmals restauriert in 4K! Top Besetzung: Oscar-Preisträgerin Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill
Bild- und Tonqualität BD
Die 2013er Blu-ray von Das Piano gehörte damals nicht zu den absoluten Referenztiteln und ist das heute erst Recht nicht. Auffällig sind teils harsche Kontrastflanken, die Schwarz bisweilen absaufen lassen. Die Körnung ist anfänglich viel zu grob und später kaum mehr vorhanden – was auf ein wenig stimmiges Encoding schließen lässt. Die Blockartefakte, die man bisweilen im Wasser sehen kann, sind ebenfalls nicht schön (3’47). Ebenso wenig wie die wachsweichen Bilder, sobald Nebel/Rauch ins Spiel kommt, der das Encoding völlig aus dem Tritt bringt und vermutlich auch zusätzlich mit leichtem Rauschfilter belegt wurde (26’44). Ähnlich soft und voller Artefakte ist auch der Himmel bei 54’46. Während der anfänglichen Szenen im Urwald sind Schärfewerte im Hintergrund maximal befriedigend und Farben wirken bisweilen drastisch überhöht. Schwarze Haare und Anzüge nehmen schon mal eine deutliche Tendenz ins Lila an. Während der Innenraumszenen ist die Farbgebung wärmer und sehr orangebetont und später wird’s mal arg gelb (54’50). Die Schärfe in Close-ups ist okay, reißt aber keine Bäume aus.
Die neue Blu-ray basiert ebenfalls auf dem neuen 4K-Master, das auch für die UHD Blu-ray genommen wurde. Im Gegensatz zur alten BD nimmt sie den heftigsten Grünanteil während der Szenen nach neun Minuten im Urwald raus, ist aber nach wie vor mit harschen Kontrasten versehen. Schwarze Teilbereiche zeichnen immer noch nicht durch, was aber ganz offensichtlich auch so gewollt zu sein scheint. Nehmen wir Neills Gesicht bei 10’08, hat er eine deutlich neutralere Hautfarbe, die zwar eine kühlere Betonung hat, aber lange nicht mehr so stark ins cyanfarbene driftet wie die alte BD. Ähnlich die Aufnahme bei 3’45, bzw. 4’24 (neue Blu-ray), bei der das Boot von unten zu sehen ist. Das Wasser ist hier klarer und bläulicher, wirkt nicht mehr so algig-grün wie bei der alten BD. Die Artefakte sind ebenfalls weg. Die Haut von Hunters Fingern bei 1’57 ist rosiger, gesünder, nicht mehr so deutlich gelbbetont. Allerdings sieht man auch hier schon, dass die neue Blu-ray nochmals etwas dunkler abgestimmt ist. Gleichermaßen gut erkennbar: Das teils wachsweiche Gesicht (Nasenrücken und Stirn) weicht jetzt der authentischen Körnung, die nicht gefiltert wurde. Während der Innenraumszenen ist die Stimmung immer noch warm, aber die krasse Orangelastigkeit der alten BD ist nahezu komplett getilgt. Da das Ganze von Regisseurin und Kameramann nun so abgesegnet wurde, darf man davon ausgehen, dass diese den Film nun auch auf diese etwas entschärften Look geändert haben wollten. Fürs Auge ist es allemal schöner anzusehen, wenngleich sich bestimmt Fans des ursprünglichen Gradings finden werden, die einen Verrat wittern. Was man unbedingt festhalten muss: Die neue Blu-ray lässt deutlich mehr Farbdifferenzierung und Nuancierungen zu.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … weicht einer neutraleren Farbgebung bei der neuen Blu-ray.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Auch hier ist die neue Blu-ray neutraler und natürlicher.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist auch hier neutraler, obschon grundsätzlich kühl gestimmt. Auch sie hat Schwierigkeiten in der Durchzeichnung.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Mehr gesunder und rosiger Teint über die neue Blu-ray.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Und wieder: Die neue Blu-ray neutralisiert das, bleibt insgesamt aber warm in der Farbgebung.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray tilgt ihn zugunsten der Neutralität.
Gegenüber dem wirklich nicht prickelnden Bild der 2013er Blu-ray ist der Ton von Das Piano zunächst als gelungen zu bezeichnen. Filme, die mittlerweile bereits fast 30 Jahre auf dem Buckel haben, klingen bisweilen wirklich nicht gut. Oft sorgt ein ständiger Rechtewechsel beim Lizenznehmer für permanente Bearbeitungen und damit oft Verschlimmbesserungen. Doch obwohl es hier „nur“ DTS-HD-Master in 2.0 Stereo gibt, hat man den Sound nicht totkomprimiert. Ganz im Gegenteil: Die Stimmen klingen sauber und verständlich und wenn das Klavierspiel einsetzt, ist das hinreichend dynamisch. Die Unterwasseraufnahme des Bootes bei 3’45 erzeugt eine erstaunliche Räumlichkeit und das Anbranden der Wellen kurz darauf ist ebenfalls angenehm kräftig. Auch Michael Nymans Score ist angenehm, auch wenn er hier und da (allerdings auch im Englischen) tonal etwas zu schwanken scheint. Setzt nach 16 Minuten der Regen ein, wird auch der recht räumlich dargestellt. Die neue Blu-ray kommt ebenfalls mit einer 2.0-Fassung, allerdings in PCM-Kodierung. Grundsätzlich tun sich beide nicht viel, auch wenn sie ein wenig unterschiedlich tönen. Die PCM-Fassung kommt einen Hauch offener und frischer rüber. Ähnliches gilt für den englischen Ton, der vom 24-track magnetic track remastered wurde und der ebenfalls etwas luftiger tönt, dem allerdings gegenüber dem 5.1-DTS-HD-Master nahezu komplett der LFE-Kanal fehlt (danke an Leser blooob für den Hinweis).
- Vielfach ausgezeichnet - u.a. mit 3 Oscars, 1 Golden Globe & der Goldenen Palme in Cannes!
- Von Jane Campion, Regisseurin des 12-fach Oscar-nominierten Netflix-Hits "The Power of the Dog"
- Erstmals restauriert in 4K! Top Besetzung: Oscar-Preisträgerin Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill
Bild- und Tonqualität UHD
Das Piano wurde damals natürlich analog gefilmt. Zum Einsatz kamen die Arriflex 35 . Kameramann Stuart Dryburghs Philosophie beim Filmemachen war und ist relativ simpel: „Mach den Film, den du machst!“. Soll heißen: Versuche nicht, irgendeine aufgesetzte Philosophie zu verfolgen, sondern konzentriere dich individuell auf die Anforderungen, die dieser eine spezielle Film hat. Jane Campion hatte im Vorfeld ihren visuellen Stil mit Fotografien des frühen 19. Jahrhunderts als Ankerpunkte gewählt – Bilder der frühen Kolonisation Neuseelands. In etwa zu dieser Zeit entwickelten die Lumière-Brüder das Autochrome-Verfahren für die Farbfotografie. Bei dieser wurden orangerot, grün und violett eingefärbte Stärkekörnchen aus Kartoffeln mit einer Bromsilber-Gelatine-Emulsion versehen und es war erstmals möglich, mit einer einzigen Aufnahme ein Farbbild zu erzeugen – und zwar direkt als Positiv auf Glas. Eben genau so eins, wie jenes, das Alisdair von Ada geschickt wurde. Der Look, der von diesen Direktpositiven ausging, war im Ergebnis oft wechselhaft. Mal tendierte es zum Blau, mal ins Rosa oder ins Grünliche. Diesen Look wollte man für Das Piano nutzen und konservieren. Entsprechend sind beispielsweise die Szenen der Wanderung durch den Urwald nach Adas Ankunft sehr kühl gefiltert. Andere Szenen wurden mit Tobacco-Filtern betont warm/bräunlich gestaltet. Es wurde also eine Menge unternommen, um diesen ganz speziellen Look zu erzeugen. Für die 4K-Scheibe ließ das US-Label Criterion 2021 einen neuen 4K-Transfer anfertigen, der mittels eines ARRISCAN-Scanners in 16-bit vom Original 35-mm-Negativ vorgenommen wurde. Das neue Color Grading, das HDR10 und Dolby Vision beinhaltet, wurde von Jane Campion und Stuart Dryburgh beaufsichtigt und abgenommen. Und es ist, wie schon bei der neuen Blu-ray, nicht mehr in dem gleichen Maße stark eingefärbt wie bei der alten Blu-ray. Allerdings kommen hier und da wieder ein paar Grün-Nuancen zurück (Wasseroberfläche 4’24), während das Bild insgesamt noch dunkler gemastert ist. Sam Neills rechtes Auge bei 10’09 ist nur noch mit Adleraugen erkennbar, wo es die neue Blu-ray noch sichtbar abbildet. Während gut ausgeleuchteter Szenen gefällt allerdings das Mehr an Kontrastdynamik und Farbkraft (Holzklotz bei 30’22). Bei einigen dunkleren Szenen geht es bei der 4K-Scheibe allerdings so weit, dass Farben im Dunklen absaufen. Während die neue Blu-ray den Holzrücken des Klaviers bei 48’45 noch rötlichbraun darstellt, versumpft der Rotanteil über die UHD Blu-ray. Wiederum gibt es deutlich mehr Kontrast bei Anblick auf Adas Kleid – verglichen mit der Blu-ray (71’06). Die gut reproduzierte Körnung fällt über die UHD im Übrigen etwas weniger stark auf, da auch hier die Dunkelheit einen Teil verschweigt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD-BD noch etwas dunkler abgestimmt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray hat hier noch mehr Schwierigkeiten mit der Durchzeichnung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD BD reduziert die Helligkeit noch etwas. Die Farben kommen im laufenden Bild indes identisch rüber. Hier täuscht der Screenshot.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt auch die UHD Blu-ray nichts mehr.
- Vielfach ausgezeichnet - u.a. mit 3 Oscars, 1 Golden Globe & der Goldenen Palme in Cannes!
- Von Jane Campion, Regisseurin des 12-fach Oscar-nominierten Netflix-Hits "The Power of the Dog"
- Erstmals restauriert in 4K! Top Besetzung: Oscar-Preisträgerin Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Das Piano besteht zum Teil aus bekanntem Material, wie dem Audiokommentar von Jane Campion und Produzentin Jan Chapman oder dem Making-of und dem 80-minütigen Interview mit Jane Campion & Jan Chapman. Neu hinzugekommen ist das Featurette „25 Jahre Das Piano“ sowie das Interview mit Kameramann Stuart Dryburgh, mit Setdesigner Andrew McAlpine und mit Maori-Berater Waihoroi Shortland. Das Making-of „25 Jahre Das Piano“ ist erneut eine Konversation zwischen Campion und Produzentin Chapman, die durch die Gegend der Originalschauplätze wandern und sich dabei an die Dreharbeiten und auch Kindheitserinnerungen erinnern.
Fazit
Das Piano ist ein Klassiker des Emanzipationskinos. Von allen Parteien wunderbar gespielt und mit einer ebenso bewegenden wie dramatischen Geschichte unterlegt. Das Ganze nun in 4K-remasterter Fassung zu sehen, ist einerseits wunderbar, weil die alte Blu-ray wirklich gruselig war. Doch nicht jedem wird gefallen, dass die ursprüngliche Farbgebung weitgehend neutralisiert wurde. Da Campion und ihre Kameramann das Master so abgenommen haben, spricht dafür, dass sie den Look nun so haben wollen. Das gilt es zu respektieren, muss aber natürlich nicht jedem gefallen. Die 4K-Scheibe ist leider noch mal etwas dunkler geraten als die ohnehin schon dunklere neue Blu-ray. Die Durchzeichnungsprobleme werden dadurch nicht geringer. Davon ab, sind Blu-ray und 4K-Blu-ray gegenüber der alten Fassung aus rein technischer Sicht deutlich überlegen, da sie ohne Artefakte auskommen und jegliche Rauschfilterung zu den Akten legen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2013): 60%
Bildqualität BD (2022): 75%
Bildqualität UHD: 70%
Tonqualität BD (2013) (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD-BD (2022) (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD (2013) (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD (2022) (Originalversion): 75% (nachträgliche Abwertung aufgrund unterrepräsentierten LFE-Pegels)
Bonusmaterial: 70%
Film: 90%
Anbieter: Studiocanal
Land/Jahr: Australien/Frankreich 1993
Regie: Jane Campion
Darsteller: Holly Hunter, Sam Neill, Anna Paquin, Harvey Keitel, Kerry Walker, Cliff Curtis
Tonformate BD (2013/2022): dts HD-Master 5.1: en // dts HD-Master 2.0: de
Tonformate UHD: dts HD-Master 5.1: en // PCM 2.0: de
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 121
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Studiocanal)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Das Piano
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Eine wirklich brauchbare und wunderbar gemachte Webseite. Vielleicht zukünftig noch etwas weniger Filmkritik, da es diese woanders bereits gibt und noch mehr technische Hintergrundinformationen, Vergleiche und Bewertungen.
Vielen Dank dafür. Ich werde auch dafür spenden.
Grüße aus München
Hallo Timo,
Ist der Audiokommentar auch auf der UHD oder nur auf der BD?
Danke.
ist auch auf der UHD-BD.
Der LFE von der englischen 5.1 Tonspur auf der UHD ist stumm. Da ist nix drauf, nur Stille. Anders sieht es bei der englischen DTSMA von der FHD aus, da ist der LFE nicht stumm. Da ist alles ok.
Mal abgesehen davon, dass man Stellen mit Sub-Aktivität bei DAS PIANO echt suchen muss, ist auf meiner UHD-BD der LFE im englischen 5.1 nicht stumm. Gut zu hören/merken beim Anfang von Kapitel drei (Holly Hunter am Fenster, im Hintergrund Gewittergrollen). Auch wenn Sam Neill Holly Hunter durch den Wald folgt (etwa nach 82 Minuten) und wenn Neill sich mit der Axt auf den Weg macht. Ist bei meinen Disks auf BD und UHD-BD gleichermaßen über den LFE vorhanden.
das glaube ich dir, aber das könnte auch n anderen grund haben. ich habe hier n screen vom LFE von der alten FHD und der neuen UHD. bei der UHD hat nur der kurze intro am anfang LFE aktivität. rest ist still. bei der alten FHD hat der LFE deutlich mehr zu bieten.
ich pack den link mit rein. bitte anschauen und löschen.
Warum schreibst du nicht gleich, dass du die ALTE FHD meintest 😉
Ich habe aufgrund deines ersten Kommentares die neue FHD mit der UHD-BD gegen gecheckt, weil es sich so anhörte, dass nur die UHD-BD der neuen Veröffentlichungen das Problem hat – und die sind identisch.
In der Tat ist die alte FHD hier aktiver. Dass gar nichts passiert, auf deinem Testschrieb … – wo trennt das Tool da die Frequenz?
Ich ergänze das entsprechend schon mal im Review.
„– wo trennt das Tool da die Frequenz?“
es werden keine frequenzen getrennt, sondern die tonspur wird mit einem tool extrahiert und mit einem anderen tool 1:1 „zerlegt“.
also hier in diesen fall L+C+R+SL+SR+LFE. man bekommt dann 6 einzelne .wav dateien. damit kann man u.a. sehen was tatsächlich auf den kanälen drauf ist und wie die tonspur abgemischt wurde.
alles was man dazu braucht gibts als freeware.
Danke für die (wie immer) ausführliche Review. Gut, dass ich die vorher gelesen habe. Habe heute die UHD bekommen und den Film gleich mal wieder geschaut (kalibriert). Timos Eindrücke haben sich schnell bestätigt. Die UHD säuft tatsächlich im Schwarz zu sehr ab. Habe nach 5min dann stattdessen die BD von vorn geschaut. Während die UHD gleich zu Beginn die rötliche Farbe des Kleids ganz im Schwarz verschluckt, ist das bei der BD zu sehen. Auch die BD ist jedoch stellenweise schon grenzwertig dunkel gemastert. Wenn das so gewollt war, dann ist das nicht schön. Ist nun aber so. Die Farbgebung und Körnung ist aber dafür insgesamt stimmig und es gibt auch reichhaltig Szenen die richtig toll (und hell) aussehen. Und der Film ist immer wieder grandios. LG
Würdest du die UHD oder die normale Blu-Ray empfehlen?
Die Blu-ray, wenn du kein leuchtstarkes Panel hast.
Könnte es sein, dass Studiocanal hier in der Abdunklung sich dann doch nochmal wieder von der US-Criterion-Disc unterscheidet? Ich weiß nicht, ob man da mit den Bildvergleichen bei caps eine Vermutung anstellen kann. Bzgl. Detaildarstellung hält sich auch da allerdings der Vorteil der UHD im Rahmen und die Farben sind schon sehr nahe beieinander. Ich zaudere noch, ob ich soviel Geld ausgeben soll oder doch die Blu-ray reicht, da ich auch zu dem Film ein ambivalentes Verhältnis habe, als Neuseelandfan liebe ich die Bilder, noch mehr die Musik und die Atmosphäre, schrägerweise kann ich einfach keine Sympathie aufbringen für die Hauptfigur, ihre Tochter und ihren Lover, Harvey Keitel kommt hier recht stumpf rüber und die Beziehung wirkt auf mich gar nicht romatisch oder erotisch, sondern eher abstoßend, wirklich Zugang finde ich seltsamerweise nur zur Figur von Sam Neill (ok, vielleicht nicht gerade in der Hackebeilszene), der in seinen Grenzen gefangen wirkt und einfach nicht aus seiner Haut kann. Er ist ja auch der, der ihre Stimme in seinem Kopf gehört hat…. vielleicht ist es ja sogar so gemeint und ich hab den Film nur nicht verstanden….
Gerade geschaut. Zu Beginn ist das Criterion Logo eingeblendet. Die Bilder bei caps-a-holic sehen jedenfalls sehr ähnlich aus, sowohl bei der BD als auch der UHD. Letztere ist wieder leicht dunkler. Also haben die vermutlich den Transfer übernommen. Trotz des feineren Korns der UHD würde ich hier zur BD greifen. Da gibts einfach mehr in Dunkelbereichen zu sehen 😉
Hi Helmut,
Studiocanal hat kein neues Grading gemacht! Lediglich das Encoding wurde hierzulande neu angefertigt. Das Grading und die Helligkeit sollte mit der Criterion identisch sein.
Hallo Timo,
wieder eine tolle Reszension von dir.
Deine Seite ist für mich immer der erste Anlaufpunkt,
wenn ich mir neue UHD`’s zulegen möchte.
Ich hoffe es ist mir erlaubt, dich auf einen kleinen
Schreibfehler hinzuweisen.
Im obigen Text steht:
Gegenüber dem wirklich nicht prickelnden Bild der 2013er Blu-ray ist der Ton von Das Piano zunächst als gelungen zu bezeichnet.
Mach weiter so.
Gruß
Volker
Hi Volker,
danke fürs Lob – freut mich.
Korrektur habe ich gemacht. Auch dafür ein Danke 🙂
Vielen Dank Timo, schade dass die UHD so dunkel ist, wird dann hier eher nur die neue BD. Apropos zu dunkel, darf man auf Rezi HEAT UHD hoffen? Was man bisher so hört ( Films at home z.B.) scheint das da leider auch der Fall zu sein, ein etwas misslungenes – neues- Colourgrading gibt es wohl obendrein.
HEAT ist bestellt, ja. Allerdings habe ich ihn regulär kaufen müssen. Dauert also bis nach dem VÖ.
Genau, lieber ein fälschlich viel zu helle Blu-ray kaufen als eine UHD die die völlig richtige Helligkeit bietet.
🙂 keine Sorge , ein fälschlich viel zu helle BD würde ich nie kaufen, genauso wenig wie eine fälschlich viel zu dunkle UHD 😉
HEAT ist leider wie schon die 4K-Streaming-Version stark an allen Seiten beschnitten. Die Farben und die Helligkeit finde ich gelungen. Auch Details und Schärfe können überzeugen. Allerdings bleibt die 4K-Disc ein NO GO und im Regal aufgrund des heftigen Croppings 🙁 Und nicht mal eine neue Atmos-Mischung bei so einem Titel. Das enttäuscht auch bei Event Horizon extrem 🙁