Blu-ray Review
OT: Daughter of the Wolf
Ein Sohn für einen Sohn
Gina Carano darf mal wieder zulangen.
Inhalt
Clair Hamilton hat eine fundierte militärische Ausbildung und war lange im Nahen Osten. Als ihr Vater stirbt, kehrt sie zurück und muss feststellen, dass man ihren 13-jährigen Sohn entführt hat. Bei der Lösegeldübergabe versucht man sie zudem übers Ohr zu hauen. Es gibt Tote. Der übrig gebliebene Lösegeldeintreiber flieht mit der Kohle in den Wald, wird aber bald von Clair gestellt. Eine ramponierte Zweckgemeinschaft schlägt sich nun durch den tiefen Schnee, um ihr Ziel zu erreichen: „Vater“. Der ältere Herr hatte offensichtlich noch eine Rechnung mit Clairs Dad offen und sieht das Lösegeld als sein Eigentum an. Doch weil Clair eine erfahrene Kämpferin ist, die gar nicht daran denkt, klein beizugeben, nimmt sie es auch alleine mit den Schergen des Entführers und Erpressers auf …
David Hackl hatte sich mit dem Produktionsdesign von SAW II bis IV einen Namen gemacht (im Falle dieser Filme durchaus ein sehr kreativer Bereich des Filmemachens), bevor er dann bei SAW V selbst auf dem Regiestuhl Platz nahm. Es folgten ein Naturthriller sowie ein Katastrophendrama mit John Travolta. Nun setzt er auf einen Actionthriller in verschneiter Kulisse, in dem er Martial-Arts-Ikone Gina Carano (FF6, Deadpool) als eiskalte Rächerin inszeniert. Der taffen Kampf-Amazone steht die Rolle hervorragend, wenngleich sie hier darstellerisch lange nicht so gefordert wird, wie es bei Soderberghs Haywire der Fall war. Zumal sie anfänglich alles andere als sympathisch charakterisiert wird und erst nach und nach mal ein paar Emotionen zeigt. Dem Betrachter kommt es schon eine Zeit lang etwas unangemessen vor, wenn Larsen ihr Leben einmal verschont und ein zweites Mal sogar rettet, sie ihn aber immer noch prügelt und beschießt. Ein wenig Mäßigung möchte man ihr dann schon mal zurufen. Im Falle von Brendan Fehr (Booth‘ Bruder aus Bones – Die Knochenjägerin) hat man aber einen wirklich guten Co-Star gefunden, dessen gelbe Fake-Zähne zwar übertrieben wirken, der aber für ein wenig menschliche Wärme im kalten kanadischen Gebirge sorgt.
Bild- und Tonqualität
Daughter of the Wolf liefert durchweg sehr ruhige Bilder, die nur auf Hintergründen schon mal ein leises Wuseln offenbaren. Die Kontrastierung ist bei Totalen auf Wälder eher durchschnittlich und etwas trüb, während spätere Szenen etwas zu tief ins Schwarz gehen und Details etwas absaufen. Beim Schnee halten sich Momente massiven Überstrahlens halbwegs im Rahmen. Das hat man bei Blu-rays auch schon schlechter gesehen. Der dts-HD-Master-Ton wird erstmalig während der Schießerei etwas lauter, allerdings nur bedingt dynamisch. Die Wummen – selbst die Schrotflinte – liefern nur wenig Druck. Etwas räumlich wird es aber und wenn der Jeep des Trios abrauscht, hört man ihn auch mal von den Rears. Am meisten Dynamik entsteht noch durch den Score, der ohnehin treibend umgesetzt wurde. Die Explosion nach 11’30 liefert dann auch tatsächlich mal etwas Tiefbass. Richtig cool kommt das glucksende Geräusch rüber, das den Einbruch ins Eis ankündigt. Auch hier wird der Subwoofer schön aktiv.
Bonusmaterial
Trailer und Programmtipps sind das einzige Bonusmaterial auf der Blu-ray von Daughter of the Wolf.
Fazit
Daughter of the Wolf erfindet das Thema des Survival-/Rache-Thrillers keineswegs neu, bietet aber ein paar bekannte Gesichter, ein atmosphärisches Setting und recht kurzweilige Action.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%
Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Kanada 2019
Regie: David Hackl
Darsteller: Gina Carano, Brendan Fehr, Richard Dreyfuss, Sydelle Noel, Chad Riley, Brock Morgan
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 88
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Tiberius Film)
Trailer zu Daughter of the Wolf
httpv://www.youtube.com/watch?v=fg–9pRyuG4&feature=emb_logo