Dead Girls – Rache war noch nie so schön

Blu-ray Review

Dead Girls - Rache war noch nie so schön Blu-ray Review Cover
Maritim/AL!VE, seit 25.09.2015

OT: Dead Girls

 


Rachetrio

Dreimal rächen sich unterschiedliche Frauen an ihren Peinigern.

Inhalt

Als Suzy ihrem fremdgegangenen Freund den Laufpass gibt, will der noch einmal mit Gewalt das nehmen, was er lange umsonst bekam. Dabei kommt Suzy jedoch scheinbar zu Tode – scheinbar. Denn anderntags steigt sie quicklebendig aus dem Kühlschrank, in den man sie gesteckt hatte. Voller Wut kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück und rächt sich an ihrem Ex-Partner und dessen Gespielin …
Avery ist an der Uni der weibliche Nerd und blitzt bei der Studentenverbindung ab, in die sie gerne aufgenommen worden wäre. Tatsächlich bringen die Mitglieder dieser sie gleich um, damit sie Ruhe vor ihr haben. Als das extra geschaufelte Grab jedoch in der nächsten Nacht leer ist, wird den Mädels klar, dass Avery zurückkommt, um Vergeltung zu üben …
Mary geht nach dem Tod ihrer Eltern in ein katholisches Kloster, wird dann aber vom Pfarrer missbraucht – ihre Rache wird blutig werden …

Drei halbstündige Filme zum Thema körperliche und psychische Gewalt, die jeweils in Rachegeschichten enden. Motiviert geht das Regieduo Neal Fischer und Del Harvey in Dead Girls – Rache war noch nie so schön zu Werke, kommt aber aufgrund des niedrigen Budgets und des nicht gerade abwechslungsreichen Szenarios nicht über ambitioniertes Amateurkino hinaus. Das reduzierte Setting und die bedingt talentierten Darsteller schaffen es leider nicht, den ernstgemeinten Geschichten Drama einzuhauchen, trotzdem sich Dead Girls nicht als simpler Rape’n’Revenge-Thriller benimmt. Dafür sind die blutigen Szenen zu unblutig und die Gewaltdarstellung selbst gerät eher zur Randnotiz. Für Freunde von I Spit on Your Grave ist das hier also nichts – schon eher für Fans von etwas abseitigem Independentkino mit leichter Spannungskurve. Inszenatorisch kann man Dead Girls im Prinzip gar nichts vorwerfen: Die Kamaraführung ist professionell und bisweilen sogar originell und ein paar Szenen versprühen sogar Atmosphäre. Vielleicht würden Fischer und Harvey mit etwas mehr Budget und einer besser durchdachten Story tatsächlich ein überraschendes Genrewerk abliefern. Ein weiterer Aspekt hemmt den Unterhaltungswert von Dead Girls, was jedoch zumindest umgangen werden kann: Während die deutsche Tonspur aufgrund der laienhaften Synchronisation den Film noch billiger wirken lässt als er ist, kann man in der Originalfassung durchaus ein bisschen schauspielerische Leidenschaft erkennen. Leider fehlen die Untertitel, was jedoch nicht arg dramatisch ist, da man das gesprochene Englisch verhältnismäßig gut verstehen kann.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Dead Girls – Rache war noch nie so schön offenbart übertriebene Kontrastierungen im Gesicht und auf der Haut der Darsteller. Helle Bereiche überstrahlen und die starke Gelb-Braun-Filterung tut ihr Übriges zu einem ziemlich stilisierten Bild hinzu. In den zahlreichen dunklen Szenen rauscht es sichtbar und Schärfe ist nur selten anzutreffen – meist sind die Details ziemlich soft. Außerdem addieren sich noch Wischunschärfen in Bewegungen hinzu.
Akustisch gibt’s, wie bei vielen Titeln von Maritim, eine aufgepumpte 5.1-dts-HD-Master-Variante in Deutsch, während die englische Tonspur nur mit einem Stereo-dts-HD-Master vorlieb nehmen muss. Abgesehen davon werden hier grundsätzlich keine Effektfeuerwerke abgebrannt. Die 5.1-Version ist leidlich räumlich, dennoch aber weit entfernt von dynamischen oder effektvollen Kraftakten. Die Stimmen kommen gut ortbar aus dem Center – hier hat der Upmix also durchaus respektable Arbeit geleistet.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Dead Girls zeigt, wie familiär und amateurmäßig es am Set zuging. Das Motto „Let’s Make a Horror Movie“ steht Pate für die günstig finanzierten Dreharbeiten. Hinzu kommen knapp acht Minuten an entfernten Szenen.

Fazit

Dead Girls – Rache war noch nie so schön ist ein durchaus ambitionierter Amateur-Horror-Thriller, der für Freunde des Independentfilms durchaus interessant ist, dessen Schauspiel jedoch auf Laienniveau bleibt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 40%
Tonqualität (dt. Fassung): 45%
Tonqualität (Originalversion): 45%
Bonusmaterial: 20%
Film: 40%

Anbieter: Maritim Pictures/AL!VE
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Neal Fischer, Del Harvey
Darsteller: Jessica Galang, Aubrey Joyce Tunnell, Mia Doran, Lynn Lowry, Joe Caballero, Brian Rooney, Joette Waters, Madalyn Mattsey
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 91
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)