Der Feind in meinem Bett – Sag kein Wort!

Blu-ray Review

Der Feind in meinem Bett - Sag kein Wort Blu-ray Review Cover1
Tiberius Film, 03.08.2017

OT: Stalked at 17

 


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

TV-Thriller der etwas besseren Sorte.

Inhalt

Die 16-jährige Angela ist gerade auf einem neuen College angekommen und hat schnell Freundschaft zur gleichaltrigen Tenaya geschlossen. Gemeinsam lernen sie den feschen Chad kennen, in den sich Angela ziemlich schnell verguckt – wenngleich er 21 Jahre alt ist, was mal so richtig illegal ist. Doch Chad ist eben anders und nicht nur gut aussehend. Er ist interessiert, tiefgründig und hat scheinbar eine düstere Vergangenheit, weil seine echte Mutter scheinbar ermordet wurde, als er zwei Jahre alt war. Deshalb ist er eher introvertiert und lässt die Bikini-Schönheiten abblitzen. In Angela scheint er jedoch die Qualitäten seiner Mutter zu entdecken. Die beiden werden ein Paar und zwei Monate später ist Angela schwanger. Zu ihrer Überraschung findet Chad das ganz toll, möchte direkt mit Angela zusammen ziehen und eine Familie gründen. Und als wenn das noch nicht unheimlich genug wäre, zeigt er immer mal wieder aggressives Verhalten gegenüber Fremden und scheint es mit der Wahrheit auch nicht ganz genau zu nehmen. Also trennt sich Angela wieder von ihm – mit fatalen Folgen …

Was im Original den deutlich treffenderen Titel Stalked at 17 trägt, wurde im Deutschen gleich mit zwei Titeln bedacht, die es genau so schon mal gegeben hat. Der hiesige Titel Der Feind in meinem Bett – Sag kein Wort! kombiniert den 1991er Thriller mit Julia Roberts mit dem 2001er Krimi mit Michael Douglas. Thematisch liegt Doug Campbells Film von 2012 deutlich näher am Julia-Roberts-Streifen, wenn ein psychopathisch angehauchter Kerl seine minderjährige Freundin schwängert und sie nach Strich und Faden belügt, bevor er auch noch handgreiflich wird. Für einen günstig produzierten Film wird hier durchaus nach und nach Spannung aufgebaut und die altbekannte Thrillersituation routiniert in Szene gesetzt. Natürlich steht und fällt so ein Szenario mit seinen Darstellern und hier vor allem mit dem, der den Bad Guy spielen darf. Chuck Hittinger gibt sich redlich Mühe, den zudringlichen und immer wütender werdenden jungen Mann zu spielen, dessen Vergangenheit für eine tief verwurzelte Psychose gesorgt hat. Damit liegt er auf eben dem TV-Niveau, für das Der Feind in meinem Bett produziert wurde. Hin und wieder würde man sich ein wenig mehr mimische Varianz wünschen, denn ab und an wirkt es, als spiele Hittinger einen Typen, der einen Psychopathen spielt. Taylor Spreitler auf der anderen Seite fügt sich authentisch in die Opferrolle und zeigt nachvollziehbare Furcht vor ihrem Stalker. Das Drehbuch ist dabei nicht allzu naiv und lässt die Hauptdarstellerin nicht ständig wieder in die manipulierenden Arme des „Feindes“ zurück kehren. Vielmehr ist die Figur der Angela überraschend reflektiert angelegt und versucht frühzeitig, sich und ihre Familie vor noch schlimmerem Unheil zu bewahren. Dass der Film keine echten (Action)Höhepunkte hat, ist sicherlich seiner günstigen TV-Produktions-Herkunft geschuldet. Außerdem zieht sich das Geschehen während des zweiten Drittels dann doch ein bisschen. Als Ergänzung im Thrillerfach kann man das aber durchaus machen. Und man hat auch schon deutlich schwächere Fernsehfilme gesehen – zumal das Finale tatsächlich spannend wird.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Der Feind in meinem Bett liegt im Format 1,78:1 vor und lässt sich während der gut ausgeleuchteten Szenen recht ruhig an. Kaum wird’s dunkler, gibt es deutliches Korn, wie direkt zu Beginn, wenn der Fremde durchs Beet streunt. Innenraumszenen sind sehr hell ausgeleuchtet – ebenso wie die Tageslichtszenen. Dabei geht der Kontrastumfang ziemlich in die Knie, weil Schwarzwerte kaum zur Geltung kommen. Die Farbgebung ist dafür recht natürlich ohne allzu kräftige zu erscheinen. Während der Close-ups ist die Schärfe in Ordnung, obwohl das Bild insgesamt ein wenig glattgebügelt wirkt.
Beim Sound liegen beide Tonspuren von Der Feind in meinem Bett in dts-HD-Master vor, was allerdings nicht zwingend dafür sorgt, dass der Ton auch räumlich wird. Ein wenig Offenheit wird über die dezente Filmmusik erzeugt, während ansonsten Dialoge vom Center dominieren.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Der Feind in meinem Bett gibt’s nur die Originaltrailer und einige Programmtipps zu entdecken.

Fazit

Der Feind in meinem Bett liefert zwar nicht mehr als übliche Genrekost im Psycho-Thriller-Bereich, kann aber mit einer recht nachvollziehbaren Geschichte und einer überraschend intelligent agierenden Hauptdarstellerin überzeugen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2012
Regie: Doug Campbell
Darsteller: Taylor Spreitler, Chuck Hittinger, Amy Pietz, Brian Krause, Linda Purl, Jamie Luner
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 91
Codec: AVC
FSK: 12

Trailer zu Der Feind in meinem Bett – Sag kein Wort!

Der Feind in meinem Bett - Sag kein Wort! (HD Trailer Deutsch)

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