Blu-ray Review
OT: The Hobbit: The Desolation of Smaug
In der Höhle des Drachen
Teil II der Hobbit-Trilogie im UHD-Blu-ray-Check.
Inhalt
Zwölf Monate vor den Geschehnissen in der Goblinhöhle: Gandalf, der Graue trifft Thorin und redet ihm zu, nach Erebor zu gehen, um die Stadt zurückzuerobern.
Ein Jahr später haben die Zwerge, Bilbo und Gandalf die ersten Gefahren überstanden und befinden sich am Rande des Nebelgebirges im Düsterwald. Dort treffen sie auf den Hautwechsler Beorn, der sie als Bär empfängt und als Mensch bewirtet. Als sie weiterreisen, begegnen sie monströsen Spinnen und werden von den Elbenkriegern Thranduils gerettet. Ihr Anführer Legolas ist allerdings nicht gut auf die Zwerge zu sprechen und lässt sie zunächst einkerkern. Da Thorin den Deal von Thranduil ausschlägt, dass die Elben helfen, wenn sie zurückbekommen, was ihnen einst genommen wurde, müssen sie weiter alleine den Weg nach Erebor zurücklegen. Ein Glück, dass Bilbo den Ring hat und unsichtbar für die Befreiung seiner Freunde sorgen kann. Doch Schlimmeres braut sich zusammen, denn während die Gefolgschaft gen Erebor vorankommt, sucht Gandalf nach Beweisen dafür, dass das Böse einen Krieg vorbereitet. Und in der Tat: Sauron sammelt seine Kräfte und will die Welt aus den Angeln heben …
Eigentlich war nicht geplant, den Hobbit erneut in drei Teile zu splitten – immerhin gibt das Buch nicht sonderlich viel Inhalt vor. Und Peter Jackson war ja ebenfalls nur „notgedrungen“ als Regisseur eingesprungen. Doch der Neuseeländer fand während der Vorproduktion erneut Gefallen an der Welt von Mittlererde, ergänzte (beinharten Tolkien-Fans nicht ganz zum Gefallen) die Geschichte um die Anhänge von Der Herr der Ringe und ließ Eine unerwartete Reise früher als zunächst geplant enden. Erst so wurde möglich, die Buchvorlage von Der Hobbit, die einen ähnlichem Umfang aufweist, wie EIN Teil der Herr-der-Ringe-Trilogie, überhaupt auf drei Filme auszudehnen. Dazu kommt, dass der Neuseeländer Figuren hinzu erfand. Teils, um einen Bogen zur bisherigen Trilogie herzustellen (Legolas), teils, um für romantische Verwicklungen zu sorgen (Tauriel). Fans des Buchs werden das kritisieren, filmisch gesehen ist dies ein Glücksfall. Denn im Gegensatz zum ersten Teil, der sich vom Aufbau her nur mit Mühe vom ersten Teil der Ringe-Trilogie unterscheiden ließ und der arm an eigenen echten Höhepunkten war, geht es in Smaugs Einöde konsequenter, entschiedener und zielstrebiger zu. Hier kommt der Fortsetzung spürbar zugute, dass man ihn vom ersten Teil abkoppelte. Denn grundsätzlich hatte man ihn zeitgleich mit dem ersten Teil gedreht und erst dann beschlossen, die Geschichte nicht nur in zuvor geplante zwei Episoden, sondern eben erneut in eine Trilogie zu verwandeln. Nach der Trennung von Gandalf hält Der Hobbit: Smaugs Einöde für die Truppe von Bilbo und den Zwergen einen Höhepunkt nach dem anderen bereit, ob das nun der Kampf mit den äußerst fies und extrem genial animierten Riesenspinnen ist oder das Wild-Wasser-Rafting in den Fässern, das mit sensationellen Kamerafahrten aufwarten kann. Sicher wird hier ein ums andere Mal die Grenze zum Slapstick überschritten – geschenkt. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hobbit-Geschichte etwas jugendlicher erscheint. Das ist auch bereits im weit weniger düsteren Buch so, das sich sogar an eine eher kindliche Klientel richtete. Geschenkt ist das vor allem in den Momenten, wenn Evangeline Lilly als Tauriel und Orlando Bloom in der vertrauten Legolas-Rolle fantastisch choreografierte Schwertkampf- und Bogenschieß-Szenen aufs Parkett legen. Überhaupt: Evangeline Lilly – sie ist einfach die zackigere, entschlossenere, taffere Version von Arwin und passt perfekt in den Kosmos. Ebenso übrigens wie Bard, der (verkörpert von einem Luke Evans, der schon während der ersten Szenen mehr Präsenz hat als Richard Armitage im kompletten ersten Teil) für einen großen Teil der Dramatik des Films sorgt und im dritten Teil eine entscheidende Rolle spielen wird. Ein weiteres Plus von Smaugs Einöde: Während im ersten Teil nur ein paar der 13 Zwerge individuell betrachtet wurde, bekommt nun jeder sein eigenes Gesicht, geht seinen eigenen Weg und zeigt individuelle Charaktereigenschaften. Sämtliche Figuren bekommen deutlich mehr Profil. Das gelingt vor allem dadurch, dass ab der Hälfte des Films die Gruppe getrennt wird und man sich mit jeweils weniger Zwergen an zwei Schauplätzen besser auf jeden Einzelnen konzentrieren kann. Wie eingangs erwähnt, unterschied sich Eine unerwartete Reise nicht bedeutend von den Gefährten. Dies ist bei Smaugs Einöde deutlich anders. Die Schauplätze sind vielfältiger, die Charaktere interessanter und die Bindung zwischen den einzelnen Storyelementen wirkt flüssiger. Auch gegenüber Die zwei Türme geht der zweite „Hobbit“ seinen eigenen Weg, ist zwar ähnlich düster (und spürbar böser als der vorangegangene Teil), aber eben auch eigenständiger. Erstaunlich, selbst im Vergleich zur Ringe-Trilogie, wie schnell 160 Minuten vorüberziehen können, wenn ein Film so viel Tempo macht und dabei wie aus einem Guss wirkt. Und dann ist da ja noch Jacksons As im Ärmel: Jenes Wesen, das er im ersten Teil nur schemenhaft zeigte und das er nun in seiner vollen Pracht auf der Leinwand präsentiert: Smaug. Es ist sicher keine Übertreibung, wenn man sagt, dass ein so gewaltiges und perfekt animiertes Wesen noch nie das Licht eines Kinos, respektive Heimkinos erblickt hat. Man darf ruhig einen Moment vor Ehrfurcht erstarren, denn der Drache ist einfach sensationell und ebenso böse wie hintertrieben. Nur konsequent, dass ihm der Cliffhanger als Überleitung zu Die Schlacht der fünf Heere gehört.
Vergleich Kinofassung vs. Extended Cut
Die entscheidende Frage bezüglich der Extended Fassung ist natürlich die, ob sie sich im Vergleich zur Kinoversion lohnt. Die Antwort ist klar: Ja!
Während Eine unerwartete Reise in der längeren Ausgabe lediglich 12 Minuten mehr Material zu liefern hatte, das bisweilen etwas entbehrlich schien, sind’s bei Smaugs Einöde ganze 25 Minuten.
Und, keine Angst, diese verbergen sich nicht in einem um zehn Minuten verlängerten Abspann, sondern sind komplett auf neue Szenen verteilt. Der Abspann läuft nicht eine Sekunde länger. Jetzt sagt die schiere Länge natürlich erst Mal nichts über die Qualität der Szenen aus. Doch tatsächlich wird man mit dem hinzugefügten Material noch tiefer in Tolkiens Kosmos hineingezogen. Sogar fanatische Buchvorlage-Fans und Film-Adaptions-Kritiker können bei der Extended Fassung wieder etwas aufatmen, denn mitunter wurden Segmente wieder ausgedehnter aufgenommen, die im Buch ausführlicher beschrieben wurden. Insgesamt gibt es drei vollständig neue Szenen zu bewundern und elf weitere Segmente, die bereits vorhandene Sequenzen erweitern. Unter dem neuen Material ist die erste auffällige eine erweiterte Eröffnungsszene in Bree (hier wurden Teile der Anhänge von Tolkiens Herr der Ringe-Trilogie genutzt). Hier bekommen wir viel deutlicher vermittelt (das ist bisher eine durchaus berechtigte Kritik an Eine unerwartete Reise und Smaugs Einöde gewesen), warum Thorin und Gandalf unbedingt Bilbo brauchen, um als Dieb innerhalb ihrer Reise zu fungieren. Ebenfalls zur Vertiefung der Figuren trägt bei, dass es einen erweiterten Rückblick in die Schlacht von Moria gibt. Durch diesen wird das tragische Moment in Thorins Charakter viel deutlicher. Es gesellen sich im Verlauf noch ausgedehntere Szenen mit dem Menschen Beorn hinzu, der die Zwerge ganz offensichtlich nicht leiden kann. Für diese Momente musste für die erweiterte Fassung sogar die Kinofassung etwas beschnitten werden, um den Zusammenhang wieder logisch darzustellen. Eine bisher komplett vernachlässigte, im Buch aber enthaltene Szene: Bombur fällt im Spinnenwald in einen magischen Schlaf und muss von nun an transportiert werden. In Seestadt gesellen sich diverse erweiterte Szenen hinzu und man lässt die abgesprengte Gruppe der Zwerge dort länger und intensiver mit den Menschen vor Ort agieren. Am Ende vom Extended Cut von Smaugs Einöde ist klar, dass die 25 Minuten den Film nicht länger, sondern tatsächlich kurzweiliger und intensiver machen.
Bild- und Tonqualität BD
Da das neue 4K-UHD-BD-Set zunächst keine Blu-rays enthalten wird, gibt’s an dieser Stelle noch einmal die Bewertung der Bildqualität der bisherigen Blu-ray. Diese wird auch als Vergleich zur UHD-BD im nächsten Kapitel herangezogen.
Was die alte BD von 2014 angeht, das Negative zuerst: Es gibt ein paar Szenen in Smaugs Einöde, die etwas weicher, unschärfer wirken. Azog hat zudem einen Moment lang leichte Doppelkonturen und ein paar Szenen leiden etwas unter Black Crush. Das war’s dann aber auch (fast) schon mit der Kritik. Ansonsten ist das Bild nahezu perfekt. Die Schärfe, Tiefe, die Kontrastdarstellung – das sieht man nur selten besser. Glücklicherweise gilt das auch für die erweiterte Fassung in 2D gleichermaßen. Trotz der um 25 Minuten längeren Laufzeit und des Hinzufügens des Audiokommentars knusperte dies nicht an der Datenrate, sodass die Bildqualität zur Kinofassung nicht unterschiedlich ist. Die Bitrate ist hoch genug, um ein dauerhaft ruhiges, rausch- und artefaktfreies Bild zu produzieren – egal, ob es nun die braune Szenerie bei Thranduil ist, der graue Düsterwald oder der Glanz in der Schatzhalle Erebors. Beeindruckend ist immer wieder die Plastizität und Detailfreude in Close-ups (Beorns Gesicht: 24’26). Man meint nun wirklich, jedes einzelne Haar in den Bärten der Zwerge erkennen zu können und weiß, dass die lederne Haut von Smaug so spröde ist, dass man seine Finger dran aufritzte, sobald man drüberstrich. Die 3D-Fassung ist aufgrund der insgesamt größeren Datenmenge auf zwei Disks verteilt. Hier muss jede Blu-ray nur mit knapp über 90 Minuten Filmmaterial zurecht kommen, dafür ist die Datenrate eben auch um die stereoskopische Zusatzinformation angefettet. Allerdings hat dies keinen Effekt auf die generelle Bildqualität. Der optische Eindruck bleibt identisch zu dem, der sich auf der zweidimensionalen Version schon gefestigt hat. Akustisch glänzen der deutsche und englische Ton in 7.1 dts-HD-Master und bilden sich identisch ab. Sie vermitteln durchweg Gänsehaut pur. Eine Räumlichkeit, die nur selten erreicht wird, lässt Mittelerde im Heimkino entstehen. Wenn der Necromancer zu Azog spricht, füllt seine Stimme den ganzen Raum auf bedrohliche Art und Weise und wenn Beorn als Bär seine Zähne zeigt und auf den Boden stampft, bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Der Subwoofer könnte erneut vielleicht noch einen Ticken kräftiger zupacken, doch das ist Mäkeln auf hohem Niveau. Stimmen gelangen perfekt verständlich ans Ohr und die Soundeffekte suchen in ihrer Qualität und Innovation ihresgleichen. Ein schönes Beispiel dafür ist das wabernde Geräusch, das Bilbo im Dunkelwald mit den Spinnweben erzeugt oder auch die sich spannenden Elbenbögen in dem Moment da Legolas auftaucht. Wenn Bilbo dann nach all den Gefahren auf Smaug trifft, lässt dessen Stimme den Boden erzittern. Sein Organ hallt aus sämtlichen Lautsprechern wider und trifft tief in die Magengrube. Hier vor allem lässt sich auf der englischen Spur noch die Nuance herauskitzeln, die eine bessere Wertung der Originalfassung rechtfertigt, denn Benedict Cumberbatch klingt einfach noch den Hauch voluminöser als dessen deutsche Synchro. Insgesamt packt der Tiefbass der englischen Fassung etwas kräftiger zu, aber auch ihm fehlt noch das letzte Quäntchen an Bums.
Bild- und Tonqualität UHD
Wie bei Teil I und III auch, wurde Smaugs Einöde mit den Red Epics in 5K aufgezeichnet. Auch hier wählte er stereoskopisches 3D-Verfahren mit 48 fps. Und auch hier gilt das Gleiche: UHD-BD ist nicht für 48 fps spezifiziert und der Film gelangte mit 24 Bildern pro Sekunde auf die Disk.
Und auch hier sind die bisherigen Informationen dergestalt, dass man noch mal an die RAW-Files ging, um ein neues 4K-DI zu erstellen, dem dann die VFX hochskaliert hinzugefügt wurden.
Warner masterte die UHD-BDs dann zusätzlich mit einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum und spendierte HDR10 und Dolby Vision als Kontrastdynamiken.
Auch hier gilt: Getestet wurden ausschließlich die Extended Edition UHD-BDs, nicht die Kinofassungen. Da bei einem schnellen Vergleich der Look aber identisch ist, sollten hier keine Unterschiede bestehen.
Gegenüber Eine unerwartete Reise beginnt Smaugs Einöde wesentlich düsterer. Es ist also zunächst einmal kein Helligkeitsgewinn zu sehen. Dafür aber außerordentlich prägnante Spitzlichter auf den Reflexionen der Schwerter oder auch in den Augen der Gemeinschaft nach etwa neun Minuten. Bei 9’40 knallt die Wildwiese dafür umso deutlicher dem Betrachter entgegen. Diese Pracht entfaltet die Blu-ray zu keiner Zeit. Ob’s erneut eine Spur Nachschärfung ist oder einfach der gewollt digitale Look, der nun per 4K-DI zum Betrachter gelangt – das Close-up von Beorn nach 18’34 ist schon krass scharf. Wie schon im ersten Teil bieten die Silberfäden, die Gandalf in seinem Schal verarbeitet hat, immer wieder Anlass für leuchtende HDR-Momente. Die höhere durchschnittliche Helligkeit gegenüber dem ersten Teil erspäht man dann immer wieder, wenn die Gemeinschaft bei Tageslicht über die Wiesen und Hügel reitet. Gegenüber der Blu-ray ist das schon beträchtlich viel dynamischer. Grandios ist der HDR-Effekt aber auch beim Blick aus dem Wald auf die kleine Lichtung. Während sämtliche Bäume durchzeichnet sind, obwohl es im Vordergrund dunkel ist, sieht man die hell leuchtenden Reflexionen im Moos und die im hellen stehende Gemeinschaft unserer Helden. Nichts reißt aus, nichts säuft ab – genau so muss HDR aussehen. Dolby Vision, im Übrigen, bietet auch hier noch mal etwas mehr Kraft in den helleren Bereichen, was hin und wieder aber schon mal etwas zu aggressiv wirkt. In puncto Farben gibt’s ebenfalls viel Wunderbares zu erblicken. Wenn Bilbo seinen Kopf aus den Bäumen streckt, leuchtet das Blattwerk in allen möglichen Herbsttönen. Fast überreal wirkt das Geschehen über die UHD-BD. Im Inneren des Waldes sind die Kontraste etwas steiler, etwas harscher. Das passt gut zum Look des Films und bietet gegenüber Eine unerwartete Reise eine gewisse Abwechslung. Abwechslung gibt es auch in der Menschenstadt Bree, die wahlweise in Grautönen gehalten ist oder in wunderbar orangefarbenes Licht getaucht wird, wenn die Sonne tief über dem Horizont steht. Die Farbdifferenzierung gelingt der UHD-BD wunderbar. In Summe gibt’s hier auch etwas weniger offensichtliches DNR zu bemängeln. Das Bild des zweiten Teils erscheint etwas weniger prozessiert als die UHD-BD von Teil I. Zumindest in Close-ups. Denn was man durchaus bemängeln muss, ist eine teilweise Filterung der Oberflächen in schnelleren Actionszenen und bei den VFX. Während bspw. das Laub auf den Bäumen bei 75’50 etwas aquarellig wirkt, sehen einige VFX- Bäume durch HDR und Filterung arg gemalt aus. Allerdings ist das erneut das einzige Manko des Films. Denn alleine für sämtliche Szenen mit Smaug lohnt sich die Hobbit-4K-Box. Die Szenen in seiner Goldhöhle sind der Blu-ray um ein Vielfaches. Wo die HD-Variante mit SDR-Farbraum das Gold eher wie uraltes Blech erscheinen lässt, fühlt man sich nun mittendrin in Dagobert Ducks Goldspeicher. Was hier an Farben gezeigt wird, ist absolut intensiv und funkelt durch den HDR-Effekt wunderschön. Man kann Smaug verstehen, dass er dem Gold verfallen ist. Der Drache selbst erhält viel mehr Farbnuancen, ist nicht nur grüngrau, sondern hat viel mehr lebhafte Orange- und Rotanteile. Außerdem stechen seine Schuppen plastischer hervor. Spätestens, wenn man ihn Feuer speien sieht, wird die Blu-ray einfach weg gefegt. Was über die BD dort viel zu hell und undifferenziert ist und auf Details Vordergrund keinerlei Details mehr zulässt, wird nun kräftig orange und überstrahlt zu keiner Zeit mehr. Das ist Feuer, wie man es sich vorstellt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Erst die UHD-BD zeigt die Stimmung korrekt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD hat strahlend blauen Himmel, leuchtende Farben in der Wiese und das sattere Grün.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Sowohl bei Legolas als auch bei ihr liefert die UHD-BD sattere Farben, ohne es zu übertreiben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD holt hier deutlich Zeichnung zurück und wirkt durch den etwas bläulicheren Touch eisiger und unwirtlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Im laufenden Film noch prägnanter ist das orangefarbene Licht, das durch die Tür eindringt. Auch die Farben auf den Fahnen sind viel kräftger und differenzierter.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Smaug bekommt hier zum Grün noch mehr Gelb- und Rotanteile, was hervorragend widerspiegelt, dass man sich in einer schimmernden Höhle aus Gold wiederfindet. Zudem hat die UHD-BD hier deutlich mehr Durchzeichnung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegen schimmerndes Gold auf der UHD-BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Was HDR und erweiterter Farbraum hier rausholen, ist phänomenal. Nicht nur in puncto Farbkraft und Dynamik, sondern auch in der Abbildungsleistung von Thorin und seinem Schwert im Vordergrund.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-Blu-ray ist klarer und dreidimensionaler.
Auch hier zeigt sich das gleiche Bild wie bei den anderen beiden Hobbit-UHD-Blu-rays: Der deutsche Ton verharrt beim bekannten 7.1-dts-HD-Master, während fürs Englische eine Dolby-Atmos-Fassung integriert wurde.
Und auch hier zeigt sich recht früh, dass der LFE-Kanal noch tiefer herabreicht als er das zuvor beim englischen dts-HD-MA tat. Auch hier hat man das Sounddesign noch mal richtig und konsequent angefasst und nicht nur simpel ein paar Höhensignale produziert. Denn auch die reguläre Ebene und der Tiefbass bekommen noch mal ein echtes Update mit dedizierteren Signalen.
Nehmen wir die Höhen-Signale hinzu, plätschert direkt zu Beginn der Regen. Allerdings hat man das halbwegs authentisch gemacht. Man hört ihn nicht einfach nur fallen, sondern immer dann intensiver, wenn Thorin entlang eines Daches läuft, auf das der Regen fällt. Die dicke Biene nach 10’20 sorgt für einen kurzen „Huch“-Moment und bei 12’40 kracht es ordentlich im Gebälk, wenn Bolg auf seinem Wolfsviech auftaucht.
Richtig brutal wird’s, wenn Azog bei 14’38 eine Unterredung mit der unheilvollen Macht hat. Dessen Stimme tönt heftig über die Heights, sodass man ein Frösteln kaum verhindern kann. Wunderschön und schmeichelnd hingegen die Stimme von Galadriel nach 24’34, die Gandalf in seiner Erinnerung hört. Ab der 27. Minute hört man dann atmosphärische Geräusche und Wind, wenn Gandalf in den Wald blickt. Ähnlich wird es noch mal, wenn sie dann im Finsteren dort unterwegs sind. Die Bäume scheinen ein Eigenleben zu führen. Immer wieder raunt es und knarzt hörbar von oben – eine großartige Atmosphäre. Diese Stimmung setzt sich während der ganzen Wanderung durch den versponnen Wald fort – ob es gruselige Stimmgeräusche sind, flatternde Schmetterlinge oder der finale Angriff der Spinne nach 40 Minuten, der von fiesem Gekreische begleitet wird und während der nächsten knapp sieben Minuten immer wieder explizite 3D-Sounds liefert – schleimiges Abseilen am Faden inklusive. Während der folgenden 15 Minuten bleibt es dann mal eine Weile still, bis das Rauschen des Flusses bei der Weinfass-Fahrt wieder für ein paar Höhensignale sorgt – wie zum Beispiel bei 63’14 oder 63’44. Besonders deutlich unter Wasser geht man dann bei 65’14 und in der Folge gleich mehrfach. Außerdem fliegen immer wieder Pfeile durch die Luft – eine richtig schöne Atmos-Sequenz.
Klasse auch, wenn die Zwerge im Bug des Bootes sind und an Deck allerhand los ist, bis sich die Fische über ihren Köpfen ergießen (ab 82’10). Ab Minute 93 fliegt dann immer mal wieder ein Drache wuchtig über Thal, was vom Ton dynamisch über die Höhen-Speaker transportiert wird. Dazu das fortwährende leise Knarzen der Balken in der Wasserstadt. Manchmal hat man das Gefühl das Geschehen spiele auf einer Galeere und der Mast knarzt bedrohlich vor sich hin. Das Knacken im Wald ab Minute 111 ist wieder sehr gruselig umgesetzt und lässt einen leicht frösteln. Wenn bei 113’30 die Druckwelle durchs Heimkino fegt, gehört das auf allen Ebenen zu einem der genialsten Atmos-Momente überhaupt. Ab 137’30 geht es dann immer mal wieder in die Unsichtbarkeits-Sicht und Smaugs Organ, bzw. Cumberbatches Stimme ertönt äußerst voluminös über die Heights. Dazu liefert der Sub eine eindrucksvolle Performance ab. Ab Minute 150 krachen dann immer wieder Orks durch die Holzdecken in Seestadt oder greifen von oben an. Dazu erneut die wunderbare Atmosphäre durch knarzendes Holz. Nach 161 Minuten bebt das Heimkino dann endgültig und feuert aus allen Rohren. Wenn Smaug noch einmal so richtig loslegt, grunzt und kreischt es von oben und vibriert es von unten – das hat durchaus Referenzqualitäten.
Bonusmaterial
Keins vorhanden. Eine 4K Ultimate Collector’s Edition aller sechs Filme des Universums inkl. Bonusmaterial ist für Mitte 2021 (in den USA) angekündigt.
Fazit
Der Hobbit: Smaugs Einöde ist so etwas wie der Das Imperium schlägt zurück der Hobbit-Trilogie: Der beste der drei Teile. War Eine unerwartete Reise etwas langatmig und ereignislos und hinterlässt Die Schlacht der fünf Heere auf hohem Niveau ein etwas hohles Gefühl im Bauch, schöpft Jackson in Smaugs Einöde aus dem Vollen. Visuell beeindruckend, vom Pacing her trotz drei Stunden Laufzeit rasant und mit erinnerungswürdigen Sequenzen bietet der Mittelteil alles, was die Mittelerde-Filme ausmacht.
Die 4K-UHD-Blu-ray macht dort weiter, wo Eine unerwartete Reise aufhörte. Die Scheibe sieht wesentlich besser, dynamischer schärfer und strahlender aus. HDR ist auch hier ein Traum und schon alleine für die bessere Durchzeichnung von hellen Bildbereichen und das grandios intensiver Feuer aus Smaugs Schnauze lohnt das Upgrade. Aber: Auch Smaugs Einöde weist hier und da DNR auf, das die Oberflächen einiger VFX soft bis aquarellig erscheinen lässt. Wer das nicht mag und die Stellen sucht, dem wird’s auffallen.
Der Atmos-Soundtrack des englischen Tons schlägt sein altes DTS-HD-MA-Pendant erneut. Zwar ist die Überkopf-Aktivität nicht ganz so reichhaltig, aber die allgemeine Dynamik ist wunderbar und der Sub reicht tiefer hinunter.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2014): 90%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 100%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 95%
Bonusmaterial: 0%
Film: 90%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA/GB/NZ 2013
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Sir Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, James Nesbitt, Christopher Lee, Elijah Wood, Benedict Cumberbatch
Tonformate BD 2014: dts-HD-Master 7.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 7.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 161/187
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1122
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2013-2014 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved)
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Hallo zusammen,
ich habe mir die 6-Disc Mittelerde Collection gekauft.
Bei meiner PS5 läuft „Smaugs Einöde“ in der Kinofassung nicht. Er kommt kein Menü zum Anwählen. Ich habe bereits die Box umgetauscht, leider ohne Erfolg.
Hat noch einer das Problem? Im Netz finde ich keine Infos.
Vielen Dank.
Ja, hier das gleiche Problem.
kann es sein, dass die deutsche tonspur eigentlich ein delay von minus 90-100ms braucht ???????
Bei mir läuft’s synchron. Ist dir eine Stelle besonders aufgefallen? Hast du einen Timecode, dann kann ich das gerne mal nachschauen.
Danke für das ausführliche Review und die Bewertung der UHD der Hobbit-Filme. Ich kommentiere das mal gemeinsam hier beim „mittleren“ Film, danke aber für die gesamte Arbeit. Denn darauf habe ich mich gefreut, auf deine Rezension, seitdem klar war, dass die Mittelerde Filme endlich auf 4K UHD erscheinen. Ich bin sehr froh, dass die Bildqualität wesentlich besser ist und es sich offensichtlich wirklich Mühe gegeben wurde. Schade zwar wieder für den deutschen Ton, aber die Hobbit und HdR-Filme kenne ich mittlerweile so auswendig, dass ich hier auch gut mit englischem Ton leben kann und ich bin schon sehr gespannt den Atmos-Ton zu hören. Also ich kaufe mir die Hobbit Trilogie auf 4K UHD und nutze dazu natürlich auch deinen Link. Ich hoffe beim HdR wird es dann ähnlich, aber der kommt ja etwas verspätet. Ansonsten noch eine kleine Korrektur für dein Review. Du hast im Absatz zur Tonqualität der UHD mehrfach über den Angriff auf „Bree“ geschrieben. Tatsächlich ist es ja aber Seestadt die von den Orks, hier in diesem Satz: „Minute 150 krachen dann immer wieder Orks durch die Holzdecken in Bree oder greifen von oben an“ gemeint ist. Und in diesem Satz: „Ab Minute 93 fliegt dann immer mal wieder ein Drache wuchtig über die Stadt Bree“ kann ich mir nur vorstellen, dass es sich hier um eine Rückblende handelt die den Angriff von Smaug auf Thal, die Stadt am Einsamen Berg zeigt. Denn über Bree war Smaug nie und in diesem Fall bei erst 93 Minuten Laufzeit des Films kann es nicht Seestadt sein (das wird ja erst am Anfang von Die Schlacht der fünf Heere gezeigt). Das nur als gut gemeinter Hinweis und keine große Kritik, ist mir beim lesen halt aufgefallen und ich kann mir vorstellen, dass bei soviel Arbeit mit dem Text manchmal was verwechselt werden kann.
Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit und freue mich jetzt noch das Review vom letzten Hobbit Film zu lesen und dann natürlich auch deiner HdR-Bewertung der 4K UHD’s wenn diese dann rauskommen.
Viele Grüße
Florian
Versuche auch optimistisch zu bleiben. Back to the future fand ich „in echt“ dann doch richtig klasse, nachdem ich die Bilder bei caps eher so la la fand. Deine Reviews sind mittlerweile für mich ohnehin das Maß aller Dinge, falls die Kaufentscheidung noch schwankt, mach weiter so!
Mache ich. 😉
Ist jetzt leicht off- topic, aber die jetzt bei caps-a-holic veröffentlichten Screenshots der ersten beiden HdR-Filme finde ich nach den ersten hyperventilierenden Superlativen auf den US-Seiten eher ernüchternd, den angeblich gewaltigen Detailzugewinn kann ich manchmal erahnen, manchmal gar nicht u. teilweise hab ich den Eindruck, als nur die Verbesserung von Kontrast u. Farben einen subjektiven Schärfezugewinn suggeriert, beim genauen Hinsehen sogar einige Feindetails der Blu-ray fehlen. Ich hoffe, das sieht im bewegten Bild besser aus. Vielleicht ist PJ in seinem Bemühen, die Filme „einheitlicher“ (digitaler?) aussehen zu lassen, dann doch der innere George Lucas durchgegangen?
Das wird sich zeigen, wenn die HdR-Disks dann auch mal hierzulande zugänglich sind.
Screenshots (egal, von wem und von welcher Quelle) stellen halt immer auch nur die halbe Wahrheit dar. Der Rest ist dann tatsächlich im Bewegtbild zu beurteilen. Ich werde mich auf jeden Fall unvoreingenommen an die Scheiben machen und jetzt noch nicht den Teufel an die Wand malen.
Gibt es irgendwann eine Möglichkeit, die Filme in 4K auch als Streaming-Version anzusehen??? 🙂 Hat jemand Infos.
Soweit ich weiß, sind sie bei iTunes bereits in 4K vorliegend.
Welchen Player nutzt du?
Das Setup fürs Bild findest du hier:
https://blu-ray-rezensionen.net/referenz-setup-bild/
Mega!!! Vielen Dank für deine wahnsinnig gut gemachten, Ultra-professionellen Reviews! Ich bin immer wieder beeindruckt von deiner peniblen-Genauigkeit und teile deine Bewertungen, besonders beim Bild zu 90-95%! Mach weiter so! Für mich bist du im deutschsprachigen Raum der mit Abstand beste Reviewer!
Bei min 150 noch 🙂
Oder Seestadt.. 🙂
Jop. Ist korrigiert.
Ich mag die Filme auch im dem Extended Editionen, bekomme auch wie bei HdR Pipi am Ende des dritten Teils in die Augen und wenn der Marathon, dann mit allen 6 Filmem.
@Timo: glaube du hast Thal mit Bree im Text verwechselt, zumindest folg bei letzterem bei Min 93 kein Drache drüber. 🙂
@k
Bist nicht der einzige. Ich finde alle drei Hobbit Filme gut. Klar ist es nicht so gut wie Herr der Ringe, da es ja auch mehr auf einem Kinderbuch basiert. Doch es macht einfach Spaß in Tolkien seine Welt von Mittelerde einzutauchen. Deswegen finde ich es auch gut das man mehr sieht als nur im Buch, dass wäre auch irgendwie langweilig wenn alles 1:1 wäre.
Nanu, ich bin doch nicht der einzige der Smaugs Einöde großartig fand?
Wird von vielen ja auch als der schwächste Teil genannt.